75. Emmy Awards: Verschiebung wird wahrscheinlicher

Hollywood-Streik könnte Preisverleihung ausbremsen

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 23.06.2023, 16:57 Uhr

Der Emmy Award: Eine Muse mit einem stilisierten Atom als Symbol für die Mischung aus Kunst und Technik – Bild: Academy of Television Arts & Sciences
Der Emmy Award: Eine Muse mit einem stilisierten Atom als Symbol für die Mischung aus Kunst und Technik

Längerfristig ist die 75. Verleihung der Primetime Emmy-Awards für den 18. September angekündigt gewesen; der US-Sender FOX übernimmt diesmal die Produktion der Galaveranstaltung. Sollte der Streik der US-amerikanischen Drehbuchautoren jedoch nicht demnächst beendet werden, droht eine Verschiebung.

Die Verschiebung würde dabei nicht aus bloßem Respekt für die streikenden Kollegen erfolgen, sondern zunächst rein praktische Gründe haben: Auch die Preisverleihung benötigt Autoren für die umgebenden Showelemente und Witze der Präsentatoren. Und so müssen zwischen Streikende und Zeremonie einige Wochen liegen – laut Deadline müsste der Streik spätestens Anfang August beendet werden, um den aktuellen Termin zu halten.

Darüber hinaus sind während des Streiks auch alle Autoren gehalten, keine Promoveranstaltungen für ihre Formate abzuhalten. So wurden auch schon mehrere Veranstaltungen der Reihe FYC (For Your Consideration) abgesagt, in der die die Emmys verleihende Academy of Television Arts & Sciences zur Vorstellung von Fernsehserien und -filmen auch die jeweiligen Kreativen einlädt. Aktuell stellen Fach-Jurys in den einzelnen Emmy-Bereichen aus den Bewerbungen die Nominierten zusammen, die am 12. Juli veröffentlicht werden. Nach einer Periode zur Meldung eventueller Fehler und Regelverstöße bei den Nominierungen beginnt die Abstimmung der rund 20.000 Academy-Mitglieder über die Preisträger dann am 17. August.

Am 30. Juni läuft zudem auch noch der aktuelle Tarifvertrag zwischen der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA und dem Produzentenverband AMPTP aus – es gilt als recht wahrscheinlich, dass die aktuellen Verhandlungen um einen Anschlussvertrag scheitern und dass diese Gewerkschaft danach auch einen Streik ausruft. Branchenbeobachter rechnen damit, dass es erst im September wirklich zu Bewegung im momentanen Stillstand zwischen Autorengewerkschaft und AMPTP kommen könnte.

Sollten die Emmys wegen des Streiks deutlich verschoben werden, wäre es das erste Mal seit 2001, dass sie die Traditionsveranstaltung später als September abgehalten würde – damals verschob die Academy als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September die 53. Auflage der Veranstaltung aus Pietätsgründen auf Anfang November.

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