Folge 1006

  • Drei ist keiner zu viel?

    Folge 1006 (90 Min.)
    Aller guten Dinge sind Drei – aber gilt das auch in der Liebe? Ist Liebe immer eine Sache zwischen zwei Menschen oder können Dreier-Konstellationen vielleicht sogar das größere Glück bedeuten? Die Zahl drei ist in vielen Religionen ein Symbol für Vollkommenheit und auch in der Musik gilt der Dreiklang als besonders harmonisch. Im Alltag sagt man „Aller guten Dinge sind Drei“. Aber „Liebe zu Dritt“ – das gilt oft noch als Tabu. Die „Ménage-àtrois“ klingt sündig, der „flotte Dreier“ schmutzig.
    Sind das nur aus der Zeit gefallene Klischees? Ist es nicht vielmehr so, dass ein dritter im Bunde die Beziehung bereichern, sie ausgleichen und harmonisieren kann? Es gibt sie, die festen Dreierbeziehungen, in der sich drei Menschen auf gleichberechtigte Art und Weise lieben. Und es gibt die Paare, die ihr Schlafzimmer für eine dritte Person öffnen und ihr Liebesleben so bereichern. Doch nicht jedes Trio funktioniert, eine Dreiecksbeziehung scheint so fragil zu sein wie ein Mobile: Kann sein, dass sich eine oder einer der Partner:innen plötzlich als Anhängsel empfindet, als Störenfried oder drittes Rad am Wagen – dann zum Beispiel, wenn die Liaison eine heimliche ist, von der nicht alle Beteiligten wissen.
    Wenn sich einer umsonst danach sehnt, den Alltag mit dem oder der Geliebten zu teilen, während andere einen Betrug aufdecken, der ihr Vertrauen erschüttert. Die Liebe zu dritt bringt einige Herausforderungen mit sich, und doch öffnen immer mehr Menschen ihre Beziehung, weil sie an der Monogamie zweifeln.
    Wie geht es denen, die sich als Zaungäste in fremde Schlafzimmer wagen? „Drei ist keiner zu viel?“, das ist das Thema am 14. Oktober 2022, bei Michael Steinbrecher im NACHTCAFÉ. Die Gäste: „Guten Tag, es tut mir leid, aber wissen Sie eigentlich, dass Ihr Mann gerade mit meiner Frau schläft?“. Nach diesem anonymen Anruf fällt Petra Nagel in ein Loch. Wie lange ihr Lebensgefährte ein Doppelleben geführt hat, weiß die Journalistin bis heute nicht. Ein bis zwei Jahre vermutet sie.
    Dabei hatten sich die beiden Offenheit und Ehrlichkeit versprochen. Der Vertrauensbruch wog schwer: „Ich habe lange gebraucht, um aus diesem Tief wieder rauszukommen. Ich hatte das Gefühl, ewig.“ Viele Frauen, die Kevin als Callboy buchen, sind
    liiert oder verheiratet. Er ist der heimliche Dritte – und sie sprechen lieber mit ihm über ihre sexuellen Wünsche als mit ihren Partnern. Als Highclass-Escort nimmt Kevin 500 Euro für zwei Stunden. Seiner Erfahrung nach erwarten die Frauen aber gar keine Höchstleistungen im Bett, sondern suchen die Aufmerksamkeit, „die Zuneigung eines Mannes, der sie mal in den Arm nimmt und streichelt, sodass sie sich wieder als Frau fühlen.“ Die Pflege ihres Mannes, der seit einer Hirnblutung schwer behindert ist, brachte Karin Schorr an ihre Grenzen.
    Nach fünf Jahren Aufopferung und Verzicht war Karin in einer tiefen Lebenskrise. Bis ihr eine Kontaktanzeige, auf die sie antwortete, ein neues Glück eröffnete. Heute lebt sie mit ihrem Lebensgefährten und ihrem Mann unter einem Dach.
    Die Dreier-Konstellation ist ein Gewinn für alle: „Bei uns ist wieder Leben ins Haus gezogen. Jeder gibt was von sich ab. So funktioniert es.“ Seit sechs Jahren schon führen Marco, Marcel und Michel, die in der Steiermark auf dem Land wohnen eine Beziehung zu dritt. Marco und Marcel waren schon vier Jahre verheiratet, als sie sich beide gleichzeitig in Michel verliebten. Aus der Eifersucht haben sich die drei Männer herausgearbeitet, sie führen nach eigener Aussage ein „biederes Standardfamilienleben“.
    Jeder von ihnen sagt: „Ich kann mir kein Leben ohne die beiden anderen mehr vorstellen.“ Eine Ménage à trois in Paris – das klingt filmreif: Als junge Studentin stürzte sich die Deutsche Ullie Bobin in ein Abenteuer mit dem Künstler Jean-Claude Bobin und seiner Geliebten Regine. „Man kann zwei oder mehrere Menschen gleichermaßen lieben“, stellt sie fest: „Aber man kann nicht mit ihnen zusammenleben.“ Ullie Bobin heiratet einen anderen Mann, will endgültig einen Schlussstrich unter die Affäre mit dem Maler ziehen, doch Jahrzehnte später holt die Vergangenheit sie ein.
    Einen Dritten oder eine Dritte wollen die Menschen eigentlich nicht in ihre Beziehung einbeziehen. „Die meisten reagieren darauf panisch, denn das erschüttert erst einmal das Urvertrauen“, sagt der Psychotherapeut Dr. Mathias Jung. Es bedürfe dann vieler vertrauensbildender Maßnahmen, um die Beziehung zu retten. Allerdings: Wenn Paare sich dadurch weiterentwickeln, sei das besser als sich in sprachloser Routine einzuigeln: „Ich rate dazu, auch mal was zu wagen.“ (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 14.10.2022SWR Fernsehen

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