Folge 1004

  • Die Kindheit im Gepäck – wie uns unsere Herkunft prägt

    Folge 1004 (90 Min.)
    Unsere Anfänge prägen uns, unsere Persönlichkeit, unsere Werte, unser ganzes Leben. Die Menschen und das Umfeld unserer Kindheit legen den Grundstein für unsere Entwicklung. Doch können wir uns auch davon freimachen? Glück dem, der umsorgt und behütet aufgewachsen ist. Dem nicht nur Liebe, sondern auch Unterstützung, Werte und Förderung in die Wiege gelegt wurden, denn dies ist die beste Basis, um als gestärkte Persönlichkeit ins Leben zu starten und den richtigen Weg zu finden. Während für manche Menschen die eigenen Eltern und Großeltern die größten Vorbilder sind, sie ihnen nachstreben und sie nicht selten sogar in deren Fußstapfen treten, müssen sich andere aus widrigen Umständen herauskämpfen.
    Denn nicht jeder hat eine schöne und liebevolle Kindheit erlebt. Auch negative Erfahrungen prägen, können aber ins Positive gewendet werden. Denn wer Missstände am eigenen Leib erfahren hat, wird nicht selten einen Auftrag darin finden, gegen eben diese anzukämpfen. Sich zum Beispiel als Sozialarbeiter oder Polizistin zu engagieren. Auch wenn es schwerfällt, uns vom Elternhaus abzuwenden, unsere Kindheit abzustreifen, so ist dies oftmals der Weg, der uns prägt, und unsere Persönlichkeit und unseren weiteren Lebensweg stärkt.
    Wie sehr prägt die Kindheit – im Positiven wie im Negativen? Wann ist diese Prägung von Vorteil? Und kann es gelingen, negative Erfahrungen hinter sich zu lassen? „Die Kindheit im Gepäck – wie uns unsere Herkunft prägt“, das ist das Thema am 30. September 2022, bei Michael Steinbrecher im NACHTCAFÉ. Die Gäste: Ein Muttersöhnchen nennt sich der Schauspieler und frühere „Disco“-Moderator Ilja Richter selbst.
    Seine Kindheit ist geprägt durch eine dominante Mutter, für die stets die Bühnenkarriere ihres kleinen Jungen im Fokus steht. Auch innerhalb der Familie macht sie kein Geheimnis daraus, wer ihr Lieblingskind ist. „Ich bin von Mutterliebe erdrückt worden“, sagt der einstige Showmaster. Doch diese Nähe und einseitige Bevorzugung wird nicht nur für ihn, sondern auch für seine Geschwister zur Belastung. Leben und Beruf lassen sich bei der Unternehmerin Anita Freitag-Meyer nicht trennen. Bereits als kleines Mädchen flitzt sie auf
    Rollschuhen durch das Lager der familieneigenen Keksfabrik mit mehreren hundert Mitarbeitern.
    Den Vater erlebt sie als häufig abwesend und gestresst von der Verantwortung. Erst als sie mit Anfang 20 in seine Fußstapfen tritt, kommen sie sich näher. Seine klare Ansage: „Wir spielen hier nicht, ich zeig’ dir, wie Chef sein geht.“ Als „Bachelor“ verteilt Sebastian Preuss rote Rosen, als Jugendlicher schlägt er mit den Fäusten zu. Groß geworden bei einer dreifachen alleinerziehenden Mutter, gerät der Münchner früh an einen falschen Freundeskreis.
    „Es gab damals in Bayern um die 150 Intensivtäter und ich war einer davon.“ Auch nach seinem Knastaufenthalt testet er gerne seine Grenzen aus. Bis der Kickboxer nach einem Motorradunfall alles verliert und sich mit Hilfe seiner Mutter zurück ins Leben kämpft. Von ihren leiblichen Eltern wird Susann Rek als Kind misshandelt. Dann die unerwartete Rettung: Sie und ihre zwei Schwestern werden in ein Heim gebracht, das Nonnen leiten. Dort erlebt sie erstmals Geborgenheit – und alle Drei werden zu einer liebevollen Pflegemutter vermittelt.
    „Diese Erinnerungen sind wärmend.“ Rek schafft es, eine Model-Karriere zu starten und heute erfolgreich ein Unternehmen in der Beauty-Branche zu führen. Trotzdem sind Verlustängste geblieben. Als Erbin des Pharmakonzerns Schwarz wächst Paula Schwarz in einem goldenen Käfig auf. Als Kind besucht sie 14 verschiedene Schulen, als Jugendliche leidet sie an massiven Essstörungen. Mit 18 unterzeichnet sie auf Druck ihrer Eltern Papiere, die sie nicht versteht: „Ich habe quasi meine Entmündigung unterschrieben.“ Dann bricht Schwarz mit der Familie und gründet eine eigene.
    Sie beschließt ihren eigenen Weg zu gehen und will heute ihr Vermögen einsetzen, um die Welt etwas besser zu machen. Bei dem Gepäck der Kindheit geht es immer wieder um das Urvertrauen. Das bekommen wir in der frühesten Kindheit – oder dort eben nicht, weiß Prof. Dr. Pasqualina Perrig-Chiello: „Die ersten zwei Jahre sind für das Urvertrauen extrem wichtig.“ Wie die Herkunft uns prägt, entscheidet auch darüber, welchen Umgang wir mit unseren eigenen Kindern finden, betont die Psychologin. Unsichere und ambivalente Bindungsstile würden auch vererbt: „Wir geben das weiter, worin wir geübt sind. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 30.09.2022SWR Fernsehen

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