In ihren Bemühungen, Ordnung in die Vielfalt der Arten zu bringen, haben die Biologen trotz aller Ungewissheiten und Rätsel einen Großteil der Geheimnisse des Lebens lüften können. Doch über manche Arten ist aufgrund ihrer abgeschiedenen Lebensweise nur sehr wenig bekannt, zum Beispiel über die südamerikanische Insektenfamilie der Buckelzirpen, lateinisch Membracidae. Dank der Beobachtung vor Ort verstehen die Forscher inzwischen bestimmte Verhaltensweisen besser, doch gibt es bislang keine ausführliche Studie über diese Insekten.
Während man über in Schwärmen lebende Buckelzirpen bereits Informationen besitzt, ist über die allein lebenden Arten so gut wie nichts bekannt. Buckelzirpen sind von verblüffender Formenvielfalt. Hoch komplizierte Fortsätze ihres Halsschildes verleihen ihnen das Aussehen lebender Skulpturen. Ob Laune der Natur oder Mimikry, die reich verzierten Insekten überraschen durch ihr außergewöhnliches Erscheinungsbild. Miniatur-Monster für die einen, Meisterwerke biologischer Vielfalt für die anderen, scheinen sie geradewegs einem Science-Fiction-Film entsprungen zu sein.
Ihr Lebensraum sind die unterschiedlichen Vegetationsschichten des tropischen Regenwalds. Die Schwierigkeit, sie ausfindig zu machen, erklärt das geringe Wissen über diese Tiere und das fehlende Bildmaterial. Einer international besetzten Wissenschaftlergruppe ist es nun erstmals gelungen, das noch nie Gesehene zu beobachten, die unwirklichen Geräusche aufzuzeichnen und unerklärte Geheimnisse zu lüften. (Text: arte)