2019, Folge 147–156

  • Folge 147
    Vor 20 Jahren ging im Tiroler Bergdorf Galtür eine „Jahrhundertlawine“ nieder. Mehr als 300.000 Tonnen Schnee begruben Teile des beliebten Wintersportortes. 31 Menschen starben in Galtür. Diese Gemeinde galt als sicher, Bebauungspläne waren ausgearbeitet worden, die möglichen Lawinenabgänge waren in allen wissenschaftlichen Berechnungen als ungefährlich eingestuft worden. Und dennoch schlug der „weiße Tod“ zu. Die Lawine von Galtür führte zu umfangreichen neuen Forschungen über die Entwicklung und Wirkung von Lawinen. In dieser Dokumentation von Claudia Ernstreiter, Gerhard Jelinek und Peter Liska wird ein Protokoll dieser dramatischen Tage gezeigt. Wie kam es zur gefährlichen Situation? Wie haben Behörden reagiert? Und wie erinnern sich Retter und Angehörige von Opfern an die dramatischen Stunden und Tage im Februar 1999? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 21.02.2019ORF 2
  • Folge 148
    „Ich bin ein Fluchtkärntner“ meint der 1949 in St. Georgen im Lavanttal, nahe der slowenischen Grenze geborene, später prominent gewordene ORF-Journalist und Kriegsreporter Friedrich Orter. 100 Jahre nach dem Kärntner Abwehrkampf oder aus slowenischer Sicht dem „Boj za severno mejo“, dem Kampf um die Nordgrenze, begibt er sich in dieser sehr persönlichen Reportage auf eine Art Zeitreise durch sein Heimatland, besucht Orte und Gegenden die mit historisch gewachsenen lange unbewältigten Nationalitätskonflikten verbunden sind, reflektiert über die eigene Grenzlandidentität und lässt auch andere prominente „Karawanken-Flüchtlinge“ zu Wort kommen. Darunter u.a. Peter Simonischek, Brigitte Karner, Valentin Itzko, etc. Die alte Heimat: zwischen verblassendem Haider-Kitsch und High-Tech-Zukunft. Das faszinierende, vom Kärntner Blues geprägte Panorama eines Landes, das selbst in „Rest-Österreich“ nicht erst seit dem Hypo-Skandal so manches Rätsel aufgibt. Eine Dokumentation von Friedrich Orter (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 06.06.2019ORF 2
  • Folge 149
    Das Ende der Teilung Europas beginnt an Österreichs Grenze. Vor 30 Jahren zerschneidet der österreichische Außenminister Alois Mock mit seinem ungarischen Kollegen Gyula Horn den Stacheldraht des „Eisernen Vorhangs“. Es ist das Symbolbild, das das Ende des „Kalten Kriegs“, die Spaltung Europas in einen kommunistischen Osten und den freien Westen, markiert. Das Foto an Österreichs Grenze ist inszeniert und es wirkt. Mit dem Wegfall des Stacheldrahts an Österreichs Ostgrenzen wird wenige Monate später auch die Berliner Mauer fallen. Alois Mock steht im Mittelpunkt dieser europäischen Sternstunde. Und er ist auch bei einem zweiten historischen Ereignis zentral im Bild.
    Vor einem Vierteljahrhundert tritt Österreich der Europäischen Gemeinschaft, der heutigen EU, bei. Die schwierigen Brüsseler Verhandlungen sind die Schlussphase eines steinigen Wegs nach Europa. Die Persönlichkeit Alois Mock ist auch mit diesen dramatischen Stunden aufs engste verbunden. Mit Österreichs Beitritt zur EU wird auch der Weg für die ostmitteleuropäischen Staaten frei, die bis zum Sommer 1989 hinter einem ideologischen und realen Stacheldrahtzaun leben mussten. Das politische Porträt eines Mannes vor dem Hintergrund zweier europäischer Sternstunden von Gerhard Jelinek. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 26.06.2019ORF 2
  • Folge 150
    Die verborgene Welt der akademischen Männerbünde. Wie mächtig sind sie wirklich, Burschenschafter und katholische CV-Verbindungen? Warum pflegen sie ihre alten Bräuche in einer globalisierten Welt? Und mit welcher Absicht und wie offen gehen Burschenschaften wie katholische Verbindungen auch mit problematischen Seiten ihrer Vergangenheit um? Die Dokumentation „Männer, Macht und Mensuren“ erklärt die lange wechselhafte Geschichte und die Ursprünge der nationalen Burschenschaften einerseits sowie der katholischen CV-Verbindungen andererseits. Erstmals stellt eine Doku Ideologie und Wertewelt von CV und Burschenschafter analytisch gegenüber, analysiert Sprache, Rituale und Codes ebenso wie die ehemals studentischen Motivtafeln der Gründungen im 19. Jahrhundert und deren Weiterentwicklung.
    Erstmals blickt eine Doku intensiv und vergleichend in die geschichtliche Entwicklung beider Verbände, in denen Frauen bestenfalls Nebenrollen zugebilligt werden. Erstmals wird die Rolle von Protestantismus und Katholizismus, der Kultur- und Religionskonflikt, thematisiert und die unterschiedlichen Sozialisierungen und Haltungen während der NS-Zeit, die vieles ins Heute-Hallende erklären. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.10.20193satOriginal-TV-PremiereMi 10.07.2019ORF 2
  • Folge 151
    Als im Juli 1969 Neil Armstrong seinen Fuß auf den Mond setzt, fallen sich im Raumfahrtzentrum Houston die NASA-Mitarbeiter in die Arme, unter ihnen ein pensionierte Ehrengast: Hubertus Strughold, auch „Vater der Raumfahrtmedizin“ genannt. Strughold, das wussten die Amerikaner, war aber auch etwas anderes: ein NS-Verbrecher. Zunächst mit seiner Kenntnis, dann auch auf seinen persönlichen Befehl hin wurden KZ-Häftlinge in Dachau und sogar Kinder zu Opfern von Menschenversuchen, deren Ergebnisse sich später die NASA zu Nutzen machte, um – erfolgreich – ihr Raumfahrtprogramm voranzutreiben. Strughold war dafür, gemeinsam mit sechs weiteren NS-Medizinwissenschaftlern und Physikern, in die USA geschleust worden.
    Strugholds Verstrickungen erhellte nach dem Krieg der in Wien geborene Psychoanalytiker Leo Alexander. So weiß Alexander – Hauptzeuge im Nürnberger Ärzteprozess von 1947 -, dass im „Block 5“ des KZ Dachau hunderte Insassen „wissenschaftlichen Experimenten“ zum Opfer gefallen sind. Als menschliche Versuchskaninchen sollten sie etwa Erkenntnisse über Wiederbelebungsversuche bei Unterkühlung geben. Die Dokumentation zeigt zwei parallele Biografien: den Werdegang eines von den Amerikanern beschützten Kriegsverbrechers und den eines österreichischen Psychiaters der die Traumata von NS-Medizinopfer zu therapieren versuchte und wesentlichen Anteil an der Erforschung der Verbrechen der NS-Medizin hatte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 16.07.2019ORF 2
  • Folge 152
    Eine „leichtfüßige“, auch mit heiteren Elementen angereicherte Doku über Rolle und Einfluss des Mondes auf die Menschen. Aber auch auf die Erde, Tiere, Ozeane und Pflanzen. Bei zunehmendem Mond sinkt angeblich die Schlafqualität der Menschen. Unter Polizisten gibt es schon lange den Verdacht, dass sich überwiegend Männer, bei Vollmond seltsamer bzw. aggressiver verhalten als sonst. Zufall oder Wahrheit? Die Mondmagie mitsamt Mondaberglauben und Mondesoterik ist mittlerweile auch zum boomenden Geschäft geworden mitsamt vermeintlichem Liebeszauberkräutern und Salben.
    Mondkalender, auch oft in Zeitungen und Zeitschriften publiziert, erreichen Millionenauflagen. Heulen Wölfe wirklich den Mond an? In mehrfach verfilmten Legenden und Mythen wird gar von der Mutation von Menschen zu Werwölfen in Vollmondnächten erzählt. In den Horoskopen besitzt der Mond eine ebenso wichtige Bedeutung wie die Sonne. Es gibt ihn in allen Sternzechen und dazugehörigen Häusern. Eine Dokumentation von Günther Mayr und Gregor Stuhlpfarrer (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 18.07.2019ORF 2
  • Folge 153
    Anlässlich der 80. Wiederkehr des Gedenkens an den Beginn des 2. Weltkrieges am 1. September 2019 setzt sich diese Dokumentation mit österreichischen Kriegsteilnehmern zwischen 1939 und 1945 auseinander und damit gleichzeitig mit einem bis dato wenig beachteten Spezialkapitel. Mit der zweiten und dritten, in der Heeresgebirgsjägerschule in Fulpmes gegründeten Gebirgsjägerdivision, die überwiegend aus Österreichern bestand, und an allen Kriegsschauplätzen beginnend mit Polen zum Einsatz kam. Auch beim Frankreichfeldzug, speziell in Norwegen, beim Russlandfeldzug, an der Eismeerfront, bis zur Partisanenbekämpfung in der Slowakei 1945 ideologisch getragen vom ins 19. Jahrhundert zurückreichenden „Mythos der Gebirgsjäger und ihrer Tapferkeit“ gefestigt im Gebirgskampf in den italienischen Dolomiten zwischen 1915 und 1918, und letztlich pervertiert durch eine Reihe von Kriegsverbrechen während der NS-Jahre. Eine Dokumentation von Robert Gokl (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 30.08.2019ORF 2
  • Folge 154
    In Österreich gab es nach dem Ersten Weltkrieg kein Millionengeschäft, in dem der „Inflationskönig“ Camillo Castiglioni nicht seine Finger drinnen hatte. Mit grenzwertigen Deals spielt der superreiche Selfmademan alle an die Wand. Für die einen ist Castiglioni ein visionärer Finanz-Magier, für die anderen ein raffgieriger Finsterling. Der aus Triest stammende Aufsteiger polarisiert, Karl Kraus verteufelt ihn als „Geldhai“. Castiglioni verblüfft jedoch Freund und Feind. Weil sein Herz nicht nur für Frauen und Autos schlägt, sondern auch für Kampfflugzeuge und die holde Kunst. Castiglioni hat ein Gespür für Grandezza und große Gesten. Ohne seine Spenden hätte Max Reinhardt die Salzburger Festspiele wohl nicht begründen können. Außerdem denkt heute kaum noch wer daran, dass es Castiglioni war, der BMW gegründet und zu einem Autobauer gemacht hat. Eine Dokumentation von Georg Ransmayr (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.01.2020BR FernsehenOriginal-TV-PremiereDo 17.10.2019ORF 2
  • Folge 155
    Als sich am 10. Dezember 1938 am Wiener Westbahnhof die Lokomotive in Bewegung setzte, bedeutete jeder zurückgelegte Kilometer für die in den Waggons sitzenden jüdischen Kinder ein Stück mehr Sicherheit, ja Lebensrettung. Das Ziel dieses, in der historischen Diktion „Kindertransport“ genannten Reise war England. Bis Jahresende 1938 fahren sechs Züge ab. Zwischen 10. Dezember 1938 und dem Beginn des 2. Weltkrieges am 1. September 1939 rollen insgesamt 22 gegen Westen, Richtung Empire, aber auch in die Schweiz nach Holland und Frankreich. Knapp 3000 Mädchen und Burschen konnten bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges Österreich verlassen und vor Verfolgung und Deportation gerettet werden, ebenso Kinder aus Deutschland, der Tschechoslowakei und Polen.
    In Summe entkamen solcherart rund 10 000 Kinder und Jugendliche dem sicheren Tod. In der Dokumentation werden erstmals die unterschiedlichsten Schicksale und Folgen der Kindertransporte thematisiert. Von Glückstreffern nach der Ankunft im Exilland bis hin zu Anpassungsproblemen und existentiellem Scheitern. Eines verbindet jedoch die unterschiedlichsten Biografien: Die ehemals als Abschiebung begriffene Abreise als Lebensrettung zu begreifen, gelingt vielen, die durch emotionale Ausnahmezustände zu gehen hatten, erst im Erwachsenenalter. Eine Dokumentation von Robert Gokl (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 05.11.2019ORF 2
  • Folge 156
    Die Zuchtanstalten der „arischen Kinder für den Führer“, damals „Lebensborn“ genannt, waren von karitativen Einrichtungen – wie damals propagiert- weit entfernt. Sie dienten einerseits als „sexual-klinische“ Begattungsinstitute für die Zeugung von Herrenmenschen, den Ariern aus dem Labor. Andererseits wurde der von Heinrich Himmler gegründete „Lebensborn“ als Anlaufstelle für die Verschleppung und „Eindeutschung“ mittel- und osteuropäischer Kinder benötigt, aber auch als Geburtsinstitut für die Folgen der Seitensprünge von verheirateten SS-Angehörigen und NS-Funktionären.
    In dieser Dokumentation kommen ehemalige Lebensborn-Kinder aus Österreich, Deutschland, Polen, Tschechien und Norwegen zu Wort. Denn die Lebensborn-Ideologie breitete sich mit Hitlers Angriffskriegen, konzentrischen Kreisen gleich, auf die eroberten westeuropäischen Länder aus. Die Betroffenen berichten vom Gefühl der geraubten Identität und der teilweise bis in die Gegenwart reichenden Suche nach ihrer wahren Herkunft. Eine Dokumentation von Robert Altenburger und Andreas Novak (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 07.11.2019ORF 2

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