bisher 22 Folgen, Folge 1–22

  • Folge 1
    Altkanzler Schröder nannte ihn einen „lupenreinen Demokraten“. Barack Obama sah eine „Gefahr für die Welt“. Wladimir Putin polarisiert unter den Mächtigen der Welt wie kein anderer. Über seine Persönlichkeit ist wenig bekannt – auch, weil Putin selbst mit aller Macht die Deutungshoheit über die eigene Biografie an sich gerissen hat. „ZDFzeit“ zeigt ein unbekanntes und teilweise irritierendes Bild des starken Mannes aus dem russischen Kreml. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 17.02.2015ZDF
  • Folge 2
    Er lacht selten, und seine Wutausbrüche sind berüchtigt: Recep Tayyip Erdogan ist seit 13 Jahren an der Macht – doch über den Privatmann ist wenig bekannt. Wie tickt der türkische Präsident? Mit Hilfe von namhaften Experten, Biografen, Gegnern und Befürwortern zeichnet „ZDFzeit“ ein Psychogramm des türkischen Präsidenten und zeigt, wie ihn sein erbitterter Kampf um die Macht geprägt hat. Er beginnt den Tag mit Frühsport, trinkt keinen Alkohol und betet fünfmal täglich. Er doziert darüber, dass Verhütung nicht mit dem Glauben vereinbar sei, jede Frau mindestens drei Kinder haben solle und dass Amerika nicht von dem Italiener Kolumbus, sondern von Muslimen entdeckt worden sei.
    Er lebt in einem Palast mit 1000 Zimmern, verhindert Korruptionsermittlungen und billigt gewaltsames Vorgehen gegen unliebsame Demonstranten. „ZDFzeit“ zeigt die Widersprüche eines Mannes, der sich den Begebenheiten der Zeit anpasst und den vor allem eines antreibt: der unbedingte Wille zur Macht. So hat es der Außenseiter aus einem Istanbuler Arbeiterviertel bis an die Spitze der Türkei geschafft. Am Beginn seiner Karriere wandelt er sich vom religiösen Hardliner zum konservativen Pragmatiker. Als Ministerpräsident schafft er die Todesstrafe ab, setzt auf die Aussöhnung mit der kurdischen Minderheit und befördert ein türkisches Wirtschaftswunder.
    Heute, als Staatspräsident, erklärt er alle Gegner zu Verrätern und besinnt sich seiner islamistischen Wurzeln. Ob er je freiwillig von der Macht lassen wird, ist fraglich. Der Putschversuch im Juli 2016 hat zudem tiefe Ängste freigelegt: Erdogan war knapp acht Jahre alt, als 1961 der gewählte Ministerpräsident nach einem Coup vom Militär gehängt wurde. „Damals habe ich nicht viel verstanden. Aber ich sah, dass mein Vater und meine Mutter sehr bestürzt waren“, erinnert sich Erdogan später. Es ist eine von vielen Erfahrungen, die den Präsidenten nachhaltig geprägt haben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.12.2016ZDF
  • Folge 3
    Für die einen ist er der „Präsident der Herzen“ – für die anderen ist er ein „Volksverräter“. Der Film bietet exklusive und sehr persönliche Einblicke in das Leben eines unbequemen Mannes. Die Karriere des Joachim Gauck ist atemberaubend – und doch keineswegs geradlinig. Der wortgewaltige Pastor aus der DDR wird Präsident eines geeinten Deutschlands. Seine Geschichte hat ihn zutiefst geprägt – und spiegelt sich auch in seiner Amtszeit wider. Am 18. März 2017 endet die Präsidentschaft von Joachim Gauck.
    Dann tritt ein Mann ab, der sicherlich der ungewöhnlichste Präsident der Bundesrepublik war: kein Berufspolitiker – sondern ein Pastor, der 1990 in die frei gewählte DDR-Volkskammer einzog, und der nach der Einheit Millionen von Stasi-Akten den Bürgern zugänglich machte. „Freiheit“ ist sein Lebensthema. Nach ihr hat er sich in der DDR gesehnt, und für sie hat er zur Wendezeit gekämpft. Diese Wochen und Monate bedeuten ihm viel – sogar mehr als seine Zeit im Schloss Bellevue, vertraut er im Interview „ZDFzeit“ an: „Diese Tage werden immer die größten in meinem Leben sein.
    Nicht hier die glanzvollen Empfänge, das ist auch schön. Aber dieses Unwiederholbare und Einmalige – das war damals.“ Sozialismus und Kommunismus sind Gauck von Kindheitstagen an suspekt. Er geht nicht zu den Jungen Pionieren und tritt auch nicht der FDJ bei. Ein Erlebnis prägt ihn zutiefst: 1951 wird sein Vater völlig überraschend verhaftet. Lange weiß die Familie nicht, wo der verurteilte „Spion“ ist – und ob er überhaupt am Leben ist.
    Seit diesen Tagen ist die DDR für Joachim Gauck ein Unrechts-Staat – eine Erfahrung, die ihn später auch antreibt, Pastor zu werden. Dass seine beiden Söhne Mitte der 80er Jahre Ausreiseanträge stellen und in den Westen gehen, führt zu einer tiefen Krise in der Familie. Gauck ist überzeugt, dass sie sich alle gemeinsam in der DDR für Veränderungen einsetzen müssen. Der Abschied von den Kindern ist kühl – später bereut der Vater das. In der ZDF-Dokumentation erzählt Joachim Gauck: „Da sind viele späte Tränen geflossen, die ich mir damals in der Abschiedssituation verboten habe.“ Auch diese Erfahrung hat Gauck geprägt – tatsächlich gilt er als besonders emotionaler Präsident, der seine Gefühle zeigt, Menschen innig umarmt und auch vor Tränen in der Öffentlichkeit nicht zurückschreckt.
    Glaubhaft setzt er sich für Versöhnung ein – mit den Ländern, die im Zweiten Weltkrieg besonders unter Deutschland gelitten haben. Daniela Schadt erklärt die Emotionalität ihres Lebensgefährten so: „Es gibt eine ganz besondere, schnelle Verbindung zwischen Kopf und Herz bei diesem Menschen.“ Zu Beginn der Präsidentschaft wurden die „Lebensverhältnisse“ des Paares republikweit diskutiert: Gauck ist mit seiner ersten Frau immer noch verheiratet, lebt aber seit Jahren mit seiner Partnerin Daniela Schadt zusammen.
    Eine solche Konstellation hatte es in Deutschland noch nie gegeben. In der Dokumentation räumt Gauck nun ein: „20 Jahre früher, vielleicht auch zehn Jahre früher, wäre diese Art noch nicht gegangen – dass der Präsident nicht ordentlich verheiratet ist.
    Ich hab mich selber gewundert, dass es geht.“ Das Jahr 1990 bedeutet für Joachim Gauck beruflich und privat eine Wende: Er trennt sich von seiner Frau, geht von Rostock nach Berlin und baut eine Behörde auf, wie es sie weltweit noch nie gab: Millionen von Stasi-Geheimdienstakten sollen den Bürgern zugänglich gemacht werden. Als Leiter der „Gauck-Behörde“ gewinnt er große Anerkennung über Parteigrenzen hinweg. Mehrfach wird er in der Folge als „würdiger Kandidat“ für das Präsidentenamt gehandelt.
    In seiner Amtszeit eckt Gauck immer wieder an: Für die einen mischt er sich zu viel ein in das politische Alltagsgeschäft – für die anderen vernachlässigt er wichtige Themen. Als er für eine stärkere Rolle der Bundeswehr plädiert, wird er von Linken zum „Kriegstreiber“ erklärt. Als er sich für Flüchtlinge starkmacht, wird er von Rechten als „Volksverräter“ beschimpft. Die ZDF-Dokumentation begleitet den Bundespräsidenten in den letzten Monaten seiner Amtszeit. Dabei gestattet Joachim Gauck exklusive Einblicke in seinen ungewöhnlichen Alltag als Präsident und in sein Privatleben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 31.01.2017ZDF
  • Folge 4
    Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder polarisiert auch im Wahljahr 2017: als Putin-Freund, als Kanzler der Bosse im Maßanzug, als Vater der Agenda 2010. Wer ist dieser Mensch? Was bewegt ihn? Für „ZDFzeit“ spricht der Altkanzler offen über Siege und Niederlagen: die verlorene Wahl 2005, sein schwieriges Verhältnis zur SPD, seine umstrittene Freundschaft mit dem russischen Präsidenten Putin und seine schmerzhafte Trennung von Ehefrau Doris. Dazu äußern sich Mitstreiter wie Otto Schily, politische Gegner wie Wolfgang Schäuble und seine Noch-Ehefrau Doris Schröder-Köpf.
    „Er war immer ein starker und unangenehmer Gegner“, sagt Finanzminister Wolfgang Schäuble im Gespräch mit Autor Florian Huber über seinen politischen Widersacher. Schröders unbedingter Machtwille war schon bekannt, bevor er laut einer Anekdote bereits als SPD-Nachwuchspolitiker eines Nachts am Zaun des Bundeskanzleramts rüttelte. Auch die DDR-Führung erkannte früh Schröders Potenzial: Bereits Ende der 70er Jahre hatte die Stasi auf den künftigen „Führungstyp“ zwei Agenten angesetzt.
    Vor unserer Kamera liest Gerhard Schröder zum ersten Mal seine Stasi-Akte, die von seinen Trinkgewohnheiten und seinem Liebesleben bis zu seiner Herkunft alles ausleuchten sollte. In der Tat ist Schröders ärmliche Kindheit ohne Vater irgendwo in Ostwestfalen der Kern einer Aufsteiger-Story, die in Deutschland nahezu einmalig ist. Dabei strickte er selbst mit strategischem Gespür an dieser Heldenlegende vom einfachen Jungen im Kanzleramt mit.
    In Wahlkämpfen, Parteiveranstaltungen und Talkshows suchte Gerhard Schröder stets die Gelegenheit, sich als einer von ganz unten zu inszenieren. Fußball und Flaschenbier – noch heute läuft Gerhard Schröder an keinem Ball vorbei, ohne einmal dranzutreten. Die Medien haben ihn für seine Auftritte mit Frauen, Hunden und Currywurst zunächst hofiert, wie sie ihn später als „Spaßkanzler“ im Brioni-Anzug gnadenlos kritisiert haben. Diese Verletzungen scheinen noch heute auf, wenn Schröders charmanter Ton im Interview unvermittelt schroff und abweisend wird.
    Die „ZDFzeit“-Dokumentation „Mensch Schröder!“ versucht auch das Geheimnis zu lüften, was hinter den verschlossenen Türen seiner legendären Skatrunde geschieht. Im Kreis seiner alten Männerfreunde, auf ihren Gebieten nicht weniger mächtig als er selbst, zeigt sich der Mensch Gerhard Schröder unverstellt. Treu und unbeirrt hält er auch zu seinem umstrittensten Freund, dem russischen Autokraten Wladimir Putin, was selbst alte Weggefährten wie Renate Schmidt irritiert.
    Fragen oder gar Kritik dazu wehrte Schröder bisher kategorisch als Privatsache ab. Genau seine Aktivitäten nach der Kanzlerschaft und die Abschottung von der Öffentlichkeit schaden Gerhard Schröders Reputation als Altkanzler mehr, als das bei jedem seiner Vorgänger der Fall war. So geht die „ZDFzeit“-Dokumentation auch Fragen von Kritikern nach: Darf Gerhard Schröder das Amt des Altkanzlers einfach so „privatisieren“? Und welches Vermächtnis hinterlässt Gerhard Schröder seiner Partei, der SPD, und seinem Land? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.03.2017ZDF
  • Folge 5
    Bei jedem seiner Auftritte hält die Welt den Atem an: Wen wird Donald Trump als nächstes beleidigen, bedrohen oder feuern? Er regiert im Alleingang. Doch wie tickt der mächtigste Mann der Welt? „ZDFzeit“ nähert sich dem Menschen hinter der Medienfassade: Was treibt Trump persönlich an? Welche Menschen haben ihn geprägt? Welche Wendepunkte haben ihn zu dem Mann gemacht, den wir heute kennen – und der in Washington und international gleichermaßen irritiert. Ein Jahr nach Donald Trumps Wahlsieg: Bei manchen herrscht noch immer Aufbruchstimmung. Für andere dauert die Amtszeit des 45. US-Präsidenten schon jetzt zu lang.
    Was ist geblieben von seinem vollmundigen Versprechen, Amerika „wieder groß“ zu machen? Was hat er erreicht, wo ist er gescheitert? Und: Was lässt sich aus den Erfahrungen des vergangenen Jahres für die Zukunft ableiten? In seinem Umfeld tummeln sich Lobbyisten, Verschwörungstheoretiker, Evangelikale und Ultrarechte. Er regiert per Twitter und Dekreten. Auf Kritik reagiert er dünnhäutig. Die Verantwortung für politische Fehlschläge sieht er niemals bei sich selbst. Im Präsidentschafts-Wahlkampf punktete Trump mit rassistischen und sexistischen Anschauungen und Äußerungen.
    Damals dachten viele, Donald Trump werde als Präsident gemäßigter auftreten. Doch als in Charlottesville Ultra-Rechte aufmarschierten und einer von ihnen mit einem Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten fuhr, zögerte Donald Trump damit, sich von Neo-Nazis in seinem Land zu distanzieren. Versteht er sich überhaupt als Präsident aller Amerikaner? Wie vorurteilsbeladen ist der – behütet und im Wohlstand aufgewachsene – Spross ehemals deutscher Einwanderer? Als Oberkommandant der größten Militärmacht der Erde steht der Polit-Neuling vor der Aufgabe, große Konflikte zu meistern.
    Sein Beraterstab strotzt nur so vor hochrangigen Ex-Militärs, doch Trump setzt sich gern über Ratschläge seiner Berater hinweg. Ein Sicherheitsrisiko? Er bombardierte Syrien und droht, Nordkorea auszulöschen. Wie gefährlich ist dieser Präsident – und wie fällt er seine Entscheidungen? Was sagen Anhänger, Weggefährten und Gegner heute zu ihrem Präsidenten? In der Dokumentation von Philipp Müller und Ines Trams kommen auch Menschen zu Wort, die sich bereits im Vorfeld von Trumps Wahl vor der Kamera äußerten: Welche ihrer Erwartungen sind seitdem erfüllt worden, welche ihrer Befürchtungen sind wahr geworden? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.11.2017ZDF
  • Folge 6
    Frankreichs Polit-Superstar Macron erhitzt die Gemüter: gefeiert als Reformer, verachtet als arroganter Aufsteiger. „ZDFzeit“ zeigt den Menschen hinter dem Politiker. So sehr alle Welt seine Blitzkarriere bewunderte, so wenig Persönliches gab er bisher preis. Zwar lotete die Boulevardpresse die Ehe zu seiner Ex-Lehrerin aus, doch was verbirgt sich hinter der Fassade des jungenhaften Überfliegers? Macron ist der jüngste Präsident, den Frankreich je hatte. Manche vergleichen ihn mit Napoleon, wieder andere mit dem Sonnenkönig Ludwig XIV.
    Noch vor drei Jahren kannte ihn niemand. In atemberaubenden 16 Monaten hat er seine Partei „La République En Marche“ gegründet – und zur stärksten Kraft im Land gemacht. Er hat Frankreich aus der politischen Lethargie gerissen und hält viel beachtete Reden über die Zukunft Europas. Wer ist der Mann, der all dies vermochte – obwohl er sich für die unpopuläre Lockerung des Kündigungsschutzes einsetzt? Und wie lange wird der Zauber halten? Es war eine Szene, wie sie die Franzosen lieben: Emmanuel Macron, der frisch gewählte Präsident, beim Händedruck mit Donald Trump – der Amerikaner will die Hand zurückziehen, doch der Hobbyboxer Macron drückt noch ein bisschen fester zu, lächelnd, fast schon triumphierend.
    Eine wohl kalkulierte Inszenierung, wie Macron hinterher einräumt. Der junge Staatschef weiß um die Macht der Bilder. Anders als sein Vorgänger achtet er peinlich genau darauf, was von ihm zu sehen und zu hören ist. Plaudereien mit den Hauptstadtjournalisten, das hat er bei seinem Vorgänger Hollande beobachten können, können schnell nach hinten losgehen.
    Seit Macron Präsident des Landes ist, hat er so gut wie kein Interview mehr gegeben. Die französische Presse nennt er „narzisstisch“, er twittert lieber direkt oder stellt Filme seiner Auftritte bei Facebook ein. „Er ist ein Kontrollfreak, er kontrolliert sich selbst und andere. Und überlässt nichts dem Zufall“, sagt Marc Endeweld, Biograf des Präsidenten. Die Erwartungen, die der 39-Jährige selbst geweckt hat, sind riesig: die Spaltung des Landes überwinden, die Wirtschaftsprobleme lösen und nebenbei noch Europa retten.
    An der Sorbonne hält er im September eine viel beachtete Rede, wie die Zukunft der Gemeinschaft aussehen könnte. Die erforderliche Mehrheit für sein innenpolitisches Reformprogramm hat er bei den Parlamentswahlen im Juni bekommen – doch die Feuerprobe steht noch aus. Im September gingen bereits Hunderttausende Franzosen auf die Straße, um gegen Lockerungen im Arbeitsrecht zu demonstrieren. An den gut organisierten Gewerkschaften und der Macht der Straße sind in Frankreich die Reformpläne eines manchen Präsidenten gescheitert.
    Macron ist ein Macher: „Ich setze um, was ich im Wahlkampf versprochen habe, nicht mehr und nicht weniger“, sagt der Präsident in einem Interview mit dem ZDF. „Die Menschen haben sich zu sehr an Politiker gewöhnt, die Ankündigungen machen und diese dann nicht umsetzen.“ Er hat es eilig, sein Land umzukrempeln und es zukunftsfähig zu machen. Doch die Frage ist, wie viele seiner Landsleute er dabei mitnehmen kann. Immer wieder gibt es Momente, in denen klar wird, dass dem jungen Präsidenten die Lebenswelt der unteren sozialen Schichten eher fremd ist.
    Fast hilflos sitzt er weinenden Arbeiterinnen gegenüber, die die Schließung ihres Werkes beklagen und um ihre Zukunft fürchten. Auch erste Fehler und Ungeschicklichkeiten schleichen sich ein beim von vielen als „Überflieger“ gelobten Macron. Er bringt seine Landsleute durch verbale Fehltritte gegen sich auf: Im Streit um die Reform hatte Macron gesagt, er werde sich von „Faulenzern“ nicht aufhalten lassen.
    Seit der Ankündigung seiner Regierung, die Reichensteuer weitgehend abzuschaffen, wird ihm vor allem vom linken Lager vorgeworfen, „Präsident der Wohlhabenden“ zu sein. Wie wurde Emmanuel Macron zum jüngsten Präsidenten seines Landes? „ZDFzeit“ zeichnet den Werdegang des Ausnahmetalentes nach: vom brillanten Überflieger zum Präsidenten der Republik. Seine Beobachter und Weggefährten bescheinigen dem jungen Mann auf dem Weg nach oben ein außergewöhnliches Maß an „strategischer Intelligenz“. Keine Station auf dem Weg zum Präsidentenamt lässt er ungenutzt.
    Er knüpft sein Netzwerk und pflegt die Kontakte, die ihm später auf dem Weg nach oben nützlich sind. Jene, die Macrons Weg einmal gekreuzt haben, beschreiben sein großes Talent zur Verführung. „Er besitzt die Fähigkeit, seinem Gegenüber das Gefühl zu geben, nur er allein existiere in diesem Moment. Er passt sich auf phänomenale Weise an sein Gegenüber an und übernimmt seine Argumente. Macron ist ein Chamäleon.“ „ZDFzeit“ zieht Bilanz: Was ist aus dem Hoffnungsträger Macron geworden? Enge Wegbegleiter, Freunde und Gegner zeichnen ein vielschichtiges Bild des Menschen Emmanuel Macron. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.11.2017ZDF
  • Folge 7
    Er ist bekennender Fußballfan und gelernter Chemietechniker. Er liebte einst den Tango – und wohl eine junge Frau. Vor acht Jahren wurde er zum Papst gewählt. Seither hat Franziskus vieles anders gemacht als seine Vorgänger: keine roten Schuhe, kein Appartement im Papstpalast, dafür Gesten der Demut und Bescheidenheit. Ein Pontifex, der viele begeistert – und manche im Vatikan entsetzt (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.03.2018ZDF
  • Folge 8
    Kein deutscher Sänger polarisiert wie er. Zum 80. Geburtstag ergründet der Film das „Phänomen“ Heino – und wie sich seine Geschichte in der seines Heimatlandes spiegelt. Kindheit im Krieg, Entbehrungen in Trümmern, Aufschwung und erste Erfolge in der „Wirtschaftswunder“-Zeit, Durchbruch mit deutschen Volksliedern – mitten im Kalten Krieg. In der DDR wird er verboten, im Westen verehrt und verspottet. Er hat in Deutschland mehr Tonträger verkauft als die Beatles. Laut einer Umfrage kennen ihn 98 Prozent aller Bundesbürger, den „Volksmusiker“, der wie kein anderer dieses Genre verkörpert.
    Am 13. Dezember 2018 wird er 80 Jahre alt, seit über sechs Jahrzehnten steht er im Rampenlicht, zum Geburtstag läutet er seinen Abschied von den großen Bühnen ein. Für die 68er-Generation war er ein willkommenes Feindbild. Immer wieder sorgte Heino mit seiner unkritischen Haltung zu volkstümlichem Liedgut für Schlagzeilen; von den Nationalsozialisten gesungene Lieder mache er wieder salonfähig, hieß es.
    Für seine Fans hingegen hält er eine Tradition lebendig, die Volkslieder habe es schon vor der Nazi-Zeit gegeben. Heino wollte nie politisch sein, doch lieferte er immer wieder Stoff für Debatten über den Umgang der Deutschen mit ihrer Vergangenheit. Autor Jörg Müllner begleitete den Sänger auf Tourneereisen, führte Interviews mit ihm, engen Wegbegleitern und Kritikern. Aus der Familie sprechen Heinos Frau Hannelore (seit 40 Jahren an seiner Seite), seine Schwester Hannelore und sein Enkel Sebastian, der auch eine Karriere als Sänger anstrebt.
    Jan Mewes, der vom Fan zum Manager wurde, kommt ebenso zu Wort wie Produzent Martin Ernst. Historiker Ingo Grabowsky, Philosoph Wolfgang Buschlinger und Sebastian Zabel, Chefredakteur der Musikzeitschrift „Rolling Stone“, ordnen den Werdegang des populären Musikers zeit- und kulturgeschichtlich ein. Wieso haben die Deutschen ausgerechnet den gelernten Bäcker Heinz Georg Kramm zum Superstar erkoren? Was ist das Erfolgsgeheimnis? Und was sagt sein Erfolg über die Fans aus? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.12.2018ZDF
  • Folge 9
    Als „Mädchen“ belächelt, zur „Mutter der Nation“ stilisiert und als „Volksverräterin“ verunglimpft: Am 17.07.2019 wird Angela Merkel 65. Was bleibt von der Kanzlerschaft, wenn ihre Ära endet? Sie propagierte eine „Politik der kleinen Schritte“ und überraschte die Deutschen doch mit weitreichenden Entscheidungen, die das Land dramatisch verändert haben. „ZDFzeit“ zeichnet Merkels unwahrscheinliche Karriere nach – und ihren langen Abschied von der Macht. Es ist eine beispiellose Karriere: Eine Physikerin aus dem Osten wird Kanzlerin des vereinten Deutschland und hält sich viele Jahre an der Macht.
    Weggefährten und Kritiker nehmen Stellung: zu Krisen, Erfolgen und Niederlagen einer ungewöhnlichen Kanzlerschaft. In der internationalen Politik hat Angela Merkel sich großes Ansehen erarbeitet. In einer Welt unberechenbarer, autoritärer Männer gilt sie vielen als „Fels in der Brandung“. Tony Blair beschreibt es im Gespräch mit „ZDFzeit“ so: „Eine ihrer großen Fähigkeiten ist, in schwierigen Fragen sich immer mehrere Optionen offenzuhalten.
    Schließlich entscheidet sie sich und steht auch dazu. Ich denke, das ist der Grund, warum sie sich so lange im Amt halten konnte, und warum sie so viel Einfluss hat.“ Charisma ist nicht ihre Stärke, eher Bodenständigkeit. „Sie kennen mich!“ Mit diesem Satz hat Angela Merkel Wahlen gewonnen – dabei kennt kaum jemand die Kanzlerin wirklich. Das sagen selbst Menschen, die lange und intensiv mit ihr zusammengearbeitet haben. So meint die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles im Interview mit „ZDFzeit“: „Was hat sie vor mit Deutschland? Das ist nach 14 Jahren vielleicht ein sehr merkwürdiger Befund, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich dieses Gefühl nie losgeworden bin, dass ich nicht weiß, was für eine Idee sie von Deutschland hat.“ Und Katrin Göring-Eckardt, die Fraktionsvorsitzende der Grünen, stellt fest: „Sie ist jemand, die wirklich weiß, was sie tut – aber selten weiß, was sie will.“ Sogar CDU-Mann Wolfgang Bosbach zeigt sich gegenüber „ZDFzeit“ ratlos: „Ich weiß wirklich nicht: Wer hat Zugang? Wer hat Einfluss? Auf wen hört sie wirklich? Auf wessen Rat? Wer kann Meinungsbildung und Entscheidungsfindung beeinflussen? Ich weiß es nicht.“ Dabei traf die „Krisen-Kanzlerin“ weitreichende Entscheidungen in ihrer Amtszeit: die milliardenschwere Euro-Rettung, der Ausstieg aus der Atomkraft und die Aufnahme von Hunderttausenden Flüchtlingen.
    CDU-Mitglied und Historiker Andreas Rödder zieht bei „ZDFzeit“ eine vernichtende Bilanz der Merkel-Jahre: „Sie hat vor allen Dingen vielfältige Spaltungen hinterlassen.
    Eine gespaltene CDU, tiefe Spaltungen in der Gesellschaft – und durch die Flüchtlings-Politik sogar Spaltungen in Europa.“ Kritiker meinen, Merkel habe die CDU nach links zur Mitte geführt und so Raum am rechten Rand geschaffen – den dann sehr erfolgreich die AfD besetzte. Wolfgang Bosbach sieht es so: „Wenn man vor allen Dingen ganz wichtige politische Fragen, die zudem noch hoch kontrovers sind, als alternativlos erklärt – darf man sich nicht wundern, wenn sich dann eine Partei gründet, die genau diesen Begriff in ihren Partei-Namen aufnimmt.“ Schon immer muss sich Merkel in ihrer eigenen Fraktion gegen viele Konkurrenten behaupten, die sich für die besseren Kanzler halten.
    Ihr langjähriger Weggefährte Thomas de Maizičre beschreibt ihr Erfolgsrezept so: „Angela Merkel hat immer davon gelebt, dass sie unterschätzt wurde, dass sie ein gutes Gefühl für den richtigen Zeitpunkt hatte und für etwas, was in der Politik überragend wichtig ist: Konstellationen.“ Etwas salopp bringt es Gregor Gysi im Interview auf den Punkt: „In Vier-Augen-Gesprächen haben mir das ja auch Leute eingeräumt, dass sie gedacht haben, sie wählen die „Mutti“ für ein Jahr oder für zwei Jahre, und dann schicken sie sie wieder nach Hause.
    Sie hat die aber nach Hause geschickt. Das musst Du erst mal können.“ Am 17. Juli 2019 feiert Angela Merkel ihren 65. Geburtstag. Zeit für die Rente, oder hält sie noch bis zum Ende der Legislaturperiode durch? Dann hätte sie Deutschland fast 16 Jahre lang regiert und wäre damit ebenso lange im Amt wie ihr einstiger Mentor Helmut Kohl. Die Dokumentation zieht eine Bilanz ihrer Kanzlerschaft: Was zeichnete die Ära Merkel aus, wie hat sie das Land geprägt? (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.07.2019ZDF
  • Folge 10
    Franz Beckenbauer wird 75. Filmemacher Uli Weidenbach geht auf Spurensuche, blickt auf die Licht- und Schattenseiten der Biografie. Dreißig Jahre nach dem Triumph des deutschen WM-Sieges von 1990 lässt er sich noch mal feiern. Im Jahr seines 75. Geburtstages steht der gesundheitlich angeschlagene Franz Beckenbauer auch weiterhin im Mittelpunkt skandalöser Vorgänge. Jahrzehntelang nannte man ihn schlicht den „Kaiser“ und jeder wusste, wer gemeint ist. Eine lebende Legende, ein deutsches Denkmal, Fußballweltmeister – als Spieler und Trainer. Dass er die WM 2006 ins eigene Land holte, ließ ihn wie den Vater des „Sommermärchens“ erscheinen.
    Doch dann der Absturz: Es geht um die Vergabe von Weltmeisterschaften, bei denen er als internationaler Fußball-Funktionär mitmischte. Zunächst stand das Votum für die WM in Deutschland im Fokus internationaler Ermittlungen, danach ging es um Ungereimtheiten bei den Entscheidungen für Russland und Katar. Der Vorwurf gegenüber Beckenbauer: Er habe bestochen, und seine Stimme sei käuflich gewesen. Was bleibt vom Bild eines der weltbesten Fußballer aller Zeiten? Wie wird er in die Geschichtsbücher eingehen? Als legendärer Sportler oder käuflicher Funktionär? Autor Uli Weidenbach spiegelt die hellen und dunklen Kapitel der Biografie – mithilfe zum Teil unbekannter Filmmaterialien und Stimmen zahlreicher Wegbegleiter aus Sport, persönlichem Umfeld und Journalismus.
    Zu Wort kommen unter anderen: aus der Familie Franz Beckenbauers sein Bruder Walter, die frühere Lebenspartnerin Diana Sandmann, Biograf Torsten Körner, der Historiker Hans Woller, die Journalisten Marcel Reif und Gunther Latsch sowie die früheren Mitspieler in der Nationalelf und beim FC Bayern München, Sepp Maier, Paul Breitner und Uli Hoeneß. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.09.2020ZDF
  • Folge 11
    Wolfgang Schäuble ist in der politischen Landschaft ein Solitär. Niemand in Berlin, der ein wichtiges Amt ausfüllt, kann auf eine so lange politische Karriere zurückblicken wie er. Kaum jemand ist so oft für höchste politische Ämter designiert und im letzten Moment übergangen worden. Doch Schäuble ist immer wieder zurückgekommen, hat weitergekämpft. Heute ist der 80Jährige immer noch ein leidenschaftlicher Politiker und an vorderster Front, wenn es darum geht, Debatten anzustoßen: Europa, Corona, die AfD – der streitbare Wolfgang Schäuble gibt den Ton an. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.09.2020ZDF
  • Folge 12
    Mit seiner Politik gab er der Welt ein anderes Gesicht: Michail Gorbatschow. Am 2. März 2021 wird er 90. Was wirkt von seinem Handeln bis heute nach? Welches Vermächtnis hinterlässt „Gorbi“? „ZDFzeit“ zeigt bislang unveröffentlichtes Material und lässt Zeitzeugen, Wegbegleiter und Prominente zu Wort kommen. An ihre sehr persönlichen Begegnungen erinnern sich Moderator Günther Jauch, Klaus Meine von den Scorpions und Gorbatschow-Freund Stas Namin. Michail Gorbatschow ist einer der bedeutendsten Staatsmänner des 20. Jahrhunderts. Er hat das kommunistische Ein-Parteien-Regime beendet.
    Er hat Meinungsfreiheit, Regierungskritik und Religionsfreiheit zugelassen. Er hat den Staaten des Warschauer Pakts und auch Deutschland Selbstbestimmung zugestanden. Seine Politik hat globale Veränderungen eingeleitet. Sie hat dazu geführt, den Kalten Krieg zu überwinden, die deutsche Einheit und den politischen Umbruch in Mittel- und Osteuropa zu ermöglichen. Gorbatschow: ein armer Bauernjunge, der zum mächtigsten Mann der Sowjetunion wurde. Einer, der mit Offenheit und Witz ein neues Gesicht der UdSSR zeigte. Im Ausland geschätzt und geliebt, im Inland von manchen geschmäht und als Zerstörer des sowjetischen Imperiums angesehen, obwohl er doch genau das immer erhalten wollte.
    Die Transformationen, die er angestoßen hat, haben ihn überrollt. Wer ist dieser Mann, der die Welt veränderte? Welches Vermächtnis hat er hinterlassen? Einen „genialen Zerstörer“ nennt ihn Gregor Gysi. Aber wollte er zerstören? Seine Persönlichkeit, die große Widersprüche beinhaltet, ist der Schlüssel. „Gorbatschow wirkte immer wie einer, der offen war, der auf Menschen zugegangen ist, der mit Zwischenrufen kein Problem hatte, der es gut fand, wenn ihm vielleicht auch mal widersprochen wurde“, erinnert sich Günther Jauch.
    Gorbatschow suchte das Rampenlicht, wie Rockmusiker Klaus Meine von den Scorpions hervorhebt: „Offenbar hat es ihm auch sehr viel Freude bereitet, dieser Austausch Rock ‚n‘ Roll, Glasnost, Perestroika.“ Doch Gorbatschows Leben ist auch von Tragik überschattet. Seine geliebte Frau Raissa starb 1999, er selbst hat in Russland nur wenige Freunde, wie den Kultmusiker Stas Namin, der im „ZDFzeit“-Interview sagt: „Vor Kurzem war Gorbatschow bei mir zu Gast, wir haben gesprochen, ein bisschen Wodka getrunken, und er hat gesagt: ‚Ich will leben, bis ich 90 bin.
    Länger will ich nicht leben. Ohne Raissa habe ich hier auf dieser Erde nichts mehr zu tun.‘“ Wie konnte ein Mann aus dem Inneren des Parteiapparates die starre Diktatur aufbrechen, und warum scheiterte er auf tragische Weise? Die Dokumentation blickt dabei nicht nur zurück. Sie analysiert auch, welche Wirkung Gorbatschows Ideen und Visionen bis heute haben. Wie steht es um die Freiheit, die er zuließ? Was wurde aus dem Traum von Wohlstand für das Volk? Wie steht es um Demokratie und Frieden? Was wurde aus seinen Visionen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.02.2021ZDF
  • Folge 13
    Sie gehört zu den beliebtesten Royals: Königin Máxima, Aushängeschild der niederländischen Monarchie. Eine Bürgerliche, die den Oraniern zu neuem Glanz verhilft. Im Mai 2021 wird sie 50. Seit 2013 repräsentiert Máxima an der Seite ihres Mannes, König Willem-Alexander. Als Königin muss sie vor allem eines: ihn unterstützen. Egal ob bei Arbeitsreisen oder Staatsbesuchen: Sie macht eine tadellose Figur und leistet sich so gut wie keinen Fehltritt. Máxima liebt den großen Auftritt – das hat sie ihrem Mann voraus.
    Dass die geborene Performerin ihm regelmäßig die Show stiehlt, scheint ihn nicht zu stören. Im Gegenteil. Der einst unbeholfene Königssohn profitiert vom Charisma seiner Frau, das auch auf ihn abgefärbt zu haben scheint. Das war nicht immer so. Als Willem-Alexander dem Volk seine Braut präsentierte, entbrannte ein Sturm der Entrüstung. Der Vater seiner Verlobten hatte der argentinischen Diktatur als Minister und Staatssekretär gedient. Ein absolutes No-Go für die freiheitsliebenden Niederländer.
    Dass es schließlich doch noch ein Happy End wurde, ist nicht zuletzt dem Charme und der Intelligenz Máximas zuzuschreiben, die im Sturm die Herzen der Holländer eroberte. Schon als Kronprinzessin stand sie ihrer Schwiegermutter Königin Beatrix loyal zur Seite, die erst ihren geliebten Mann und dann einen ihrer Söhne verlor. Selbst eingefleischte Monarchie-Gegner sind sich einig: Solange das Königspaar seinen Job so macht, wie es das tut, wird die Monarchie Bestand haben.
    Daran hat auch die Empörung über eine Auslandsreise in Corona-Zeiten nichts geändert. Máxima und Willem-Alexander haben sich dafür entschuldigt. Als Königin ist Máxima auf dem Boden geblieben. Aufgewachsen in bürgerlichen Verhältnissen hat die gebürtige Argentinierin die Armut in den Elendsvierteln von Buenos Aires kennengelernt. Nach eigenen Aussagen war das für sie einer der Gründe, Wirtschaftswissenschaften zu studieren. Sie wollte etwas tun, um den armen Menschen zu helfen.
    Als UN-Sonderbotschafterin für finanzielle Inklusion mit eigenem Büro und Team in New York macht sie genau das. Als ehemalige Bankerin kennt sie sich mit Finanzen aus. Sie wirbt nicht nur für Mikrokredite, sie setzt sich für ein ganzheitliches Konzept ein: Die Armen sollen Zugang zu Krankenversicherungen bekommen und bei der Existenzgründung beraten werden. Die Königin ist inhaltlich bestens vorbereitet, ihr Arbeitspensum enorm. Bei ihr kann man keine großen Reden schwingen, allein Ergebnisse zählen.
    Das hat sich auch auf der großen politischen Bühne herumgesprochen. Bei den Gipfeltreffen der Mächtigen steht sie inzwischen wie selbstverständlich auf der Rednerliste – etwa bei der UN-Vollversammlung, beim Weltwirtschaftsforum in Davos oder W20-Treffen der einflussreichsten Wirtschaftsfrauen. Bei all den Verpflichtungen ist ihr eines heilig: das Wochenende mit der Familie, wertvolle Zeit, um sich um die drei Töchter zu kümmern, die so normal wie möglich aufwachsen sollen, und die gemeinsamen Ferien.
    Bei einem der letzten Pressetermine hat Máxima verraten, was sie in ihrer freien Zeit so macht: lesen, faulenzen, Spaß haben. Fast wie in einer ganz normalen Familie. In einem exklusiven Interview spricht Máxima, die am 17. Mai 1971 in Buenos Aires geboren wurde, offen über die Beweggründe ihres beruflichen Engagements. Anlässlich ihres 50. Geburtstages blickt das ZDF auf das bewegte Leben der Königin zurück. Freunde und langjährige Wegbegleiter erzählen, wie Máxima zu dem Menschen wurde, der sie heute ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.05.2021ZDF
  • Folge 14
    Angela Merkel, die erste Frau in diesem Regierungsamt, wuchs in der DDR auf und war auf den ersten Blick gar nicht so machtbewusst. Knapp, prägnant und zugespitzt nähert sich die Doku dem Mensch Angela Merkel und ihrer Politik. Wie wird man sich an sie erinnern? Von A bis Z werden die zentralen Themen und Ereignisse ihrer Kanzlerschaft anhand von Schlagworten aufgeblättert, über die die Republik gestritten, sich gewundert oder auch gelacht hat. Da geben politische Kommentatoren Einschätzungen zur Corona-Politik, bewerten die Flüchtlingskrise und analysieren die Energiewende. Ebenso geht es aber auch um Bayreuth- und Friseur-Besuche, Humor und Verhandlungsgeschick – und um die vielen kleinen Momente in den vergangenen 16 Jahren, in denen der „Mensch Merkel!“ hinter der Fassade der Kanzlerin kurzzeitig aufblitzt. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.09.2021ZDF
  • Folge 15
    „ZDFzeit“ zeichnet die Karriere des Stehaufmannes nach. Begleitet den Sänger ins Studio, hinter die Bühne und auf seine Lieblingsinsel Sylt. Exklusive Interviews mit Kaiser und langjährigen Weggefährten zeigen eine einmalige deutsche Erfolgsgeschichte. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.12.2021ZDF
  • Folge 16
    Paul McCartney – Popidol und Beatles-Legende. Eine Karriere der Superlative. Ist er der stets angepasste, niedliche Beatle oder getriebener Musiker, der sich immer noch beweisen möchte? 1960 startet McCartney mit den Beatles in Hamburg seinen Weg in den Pop-Olymp. Der Sänger, Bassist und Songwriter bleibt auch nach dem Aus der Fab Four erfolgreich. Ein Porträt des Superstars, der privat mehrere Schicksalsschläge verarbeiten musste. 18 Grammys nennt Paul McCartney sein Eigen. Für die besten Lieder, die besten Alben, die besten männlichen Gesangsdarbietungen – um nur einige zu nennen.
    Er stand allein elf Mal in der Album-Top-Ten in Deutschland. Der Ausnahmekünstler zeichnet als Autor von mehr als 1000 Songs und hat es als erfolgreichster Songwriter aller Zeiten ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft. „Yesterday“ gilt als der am häufigsten gespielte Song aller Zeiten. In den 60er-Jahren lagen dem charmanten Pilzkopf mit den Rehaugen und dem Schmelz in der Stimme Millionen weibliche Fans zu Füßen. Die musikalische Symbiose mit John Lennon – einzigartig. Ihre Songs führten sie an die Weltspitze der Popmusik. Dabei kann McCartney, wie er selbst zugibt, bis heute nicht einmal Noten vom Blatt lesen.
    Das Duo erstürmte mit Balladen und Rocksongs nicht nur Herzen und Charts, sondern rüttelte mit seinen gefühligen Texten und einer Mischung aus harten Rhythmen und Blues eine ganze Generation wach. Sex, Drugs and Rock ‚n‘ Roll prägten zehn Jahre des Ruhms und der Exzesse. Nach dem Aus der Beatles wird Paul von seiner großen Liebe Linda aufgefangen. Die beiden ziehen sich nach Schottland zurück – fernab allen Rummels und aller Vorwürfe, Paul habe das Ende der Band verschuldet. Mit Linda wird er nicht nur glücklicher Vater von drei Kindern, sondern gründet auch die Band Wings.
    Zusammen gehen sie wieder auf Tour – samt Nachwuchs. Private Schicksalsschläge prägen das Leben des erfolgsverwöhnten Künstlers. Seine Mutter stirbt an Brustkrebs. Da ist Paul erst 14 Jahre alt. John Lennon, dem er sich – trotz Zerwürfnis – immer eng verbunden fühlte, wird 1980 ermordet. Pauls Ehefrau Linda stirbt 1998 – ebenfalls an Brustkrebs. Sind es diese einschneidenden Ereignisse, die den begnadeten Songwriter zu seinen Welthits inspirierten? Für „Let it be“ sei ihm seine Mutter im Traum erschienen, so erzählt er.
    Welche Rolle spielt seine Herkunft? Er wächst in einer einfachen, bodenständigen Arbeiterfamilie in Liverpool auf. Einfühlsam spüren die Autorinnen Judith Voelker und Ira Beetz den Inspirationsquellen und Einflüssen in Paul McCartneys Leben nach. Voelker trifft dafür Weggefährten, wie den Hamburger Bassisten Klaus Voormann, sowie Musiker und Experten – wie einen renommierten Biografen von McCartney, Barry Miles. Sie alle beleuchten die vielseitige Persönlichkeit des Superstars, die sich wie ein schillerndes Kaleidoskop in unzählige Facetten auffächert.
    „Er wollte immer die Nummer eins sein. Nummer eins in der Band. Nummer eins in der Welt der Popmusik“, beschreibt Miles den ehrgeizigen Paul McCartney. Welchen Preis musste der Star dafür zahlen? Seit 2011 ist Paul McCartney mit der amerikanischen Unternehmerin Nancy Shevell in dritter Ehe glücklich verheiratet. Im Mai 2022 gibt er – kurz vor seinem 80. Geburtstag – in den USA wieder Konzerte. Und alle warten auf sein Musical. „Alles in allem bin ich sehr dankbar. Denn ich war bei den Beatles. Und es ist großartig, Paul McCartney zu sein. Es ist verrückt. Aber ich liebe es“, sagt er in einem Interview. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.06.2022ZDF
  • Folge 17
    Bejubelt und bekämpft – kaum ein Politiker polarisiert so sehr wie Gregor Gysi. Er machte eine außergewöhnliche deutsche Polit-Karriere, die in der DDR begann und bis heute andauert. In der „ZDFzeit“-Dokumentation berichtet Wolfgang Schäuble darüber, was er und Helmut Kohl ihm 1989 im Geheimen erzählt hatten. Und Berlins Ex-Bürgermeister Klaus Wowereit erklärt, weshalb Gysi 2002 wirklich als Bau-Senator zurückgetreten ist. Das Rampenlicht und die Medien prägen Gysis Leben. Kein Talk, in dem Gysi nicht schon geladen war.
    „Ich war ja parlamentarisch immer Außenseiter, da habe ich mir meine öffentliche Redezeit eben im Fernsehen geholt“, sagt er. In der Konfrontation läuft er zur Hochform auf und zeigt Entertainer-Qualitäten. „Unglaublich charmant“ findet ihn Schauspielerin Katharina Thalbach. Auch deshalb ist er ein gesamtdeutscher Politstar geworden und keine rein ostdeutsche Identifikationsfigur. Der 1948 in Berlin geborene Sohn eines DDR-Kulturministers ist auch privat eloquent und scharfsinnig, einen Hang zum Narzissmus bescheinigen ihm Weggefährten.
    „Er freut sich tierisch, wenn er irgendetwas besser kann“, sagt seine Skilehrerin. Er ist der letzte „linke“ Politstar mit DDR-Vergangenheit. Und es ist zumindest umstritten, wie weit seine Verstrickungen in das Regime reichten. Damals verteidigte Gysis Mutter ihn wütend gegen vermeintliche Kampagnen, heute seine Schwester Gabriele. Die Beziehung der beiden – sie Schauspielerin, er gelernter Rinderzüchter und studierter Jurist – ist zwar herzlich, aber schwierig: Gregor hat sich von Putin abgewandt und kritisiert den Krieg, seine Schwester hat Verständnis für Putin und lehnt Waffenlieferungen ab.
    Für die Dokumentation treffen sich die beiden, besuchen das Elternhaus und das Viertel ihrer Kindheit. Er beginnt seine Karriere als Redner mit einem typischen Gysi-Spruch: „Ich spreche eigentlich frei. Ich hab’s mir diesmal aufgeschrieben, damit ich auch danach noch weiß, was ich gesagt habe.“ Damit begann auf dem Berliner Alexanderplatz im November 1989 eine der erstaunlichsten deutschen Karrieren.
    Ein bis dahin unbekannter ostdeutscher Anwalt begeistert die Massen, wird letzter Vorsitzender der Regierungspartei SED. Und wird seitdem entweder angefeindet oder geliebt, dazwischen ist wenig. „Tomaten, Eier, Spucken, das hab’ ich alles durch“, sagt er. Heute finden ihn alle eher cool, sogar bei einem Finanzberater-Kongress tritt er gern auf. „Früher hätten die Geld gezahlt, damit ich verschwinde.
    Heute zahlen sie, damit ich hier rede.“ – Noch so ein typischer Gysi. Ohne ihn schafft es seine Partei nicht mal mehr in den Bundestag. „Die können sich vergessen, ohne ihn war es das“, mein Fußballmanager Uli Hoeneß, der Gysi trotz seiner politischen Orientierung respektiert. „Der kann genauso in die CDU, die hätten dann viel Spaß mit ihm.“ Doch Gysi ist durch und durch links, für ihn kam ein Parteiwechsel nie infrage. Und die Linke braucht ihn. Das weiß Gysi – aber weiß es auch die Partei? Seit Anfang 2022 muss sich der einstmals klar Russland-freundliche außenpolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag neu erfinden.
    Er bricht mit vielen Idealen seiner Partei schneller und radikaler als andere. Er bereist ohne Personenschutz die Ukraine und muss sich als „Tourist“ kritisieren lassen. Er sieht die Kriegsschäden mit eigenen Augen und verweigert doch unbegrenzte Waffenlieferungen aus Deutschland. „Mensch Gysi!“ ist ein Film über den viel kritisierten komischen Kommunisten, dessen Karriere gleichzeitig eine Geschichte Deutschlands seit 1989 ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.06.2022ZDF
  • Folge 18
    Sarah Herzogin von York, besser bekannt als „Fergie“, will ein Familiengeheimnis der britischen Royals lüften und folgt den deutschen Spuren der Windsors. „ZDFzeit“ begleitet sie exklusiv. Fergie bewegt vor allem das Schicksal der rebellischen Herzogin Luise: Warum wurde die Schwiegermutter der legendären Queen Victoria aus der Geschichte des Königshauses verbannt und für immer von ihrem Sohn Prinz Albert getrennt? Eine historische Spurensuche beginnt. Es ist eine herzzerreißende Tragödie, die der Herzogin von York seit Jahren keine Ruhe lässt.
    Vieles erinnert Fergie an ihren eigenen Weg. Auch sie war einst eine verliebte Braut, die für ihren Prinzen alles aufgab, vor allem ihre Privatsphäre. Sie erlebte die zerstörerische Kraft von Gerüchten und die gnadenlose Kritik einer sensationshungrigen Presse. „Die Zeitschriften machten mit der ‚schlimmen‘ Fergie ein Riesengeschäft“, erinnert sich die Herzogin. „Ich konnte es sowieso niemandem recht machen, also hab ich getan, was ich wollte, in vernünftigen Grenzen“, erklärt Sarah, die 1996 von Prinz Andrew geschieden wurde.
    Die filmische Spurensuche startet in England, in der Royal Lodge, dem Familienwohnsitz von Fergie und Prinz Andrew, dem zweitgeborenen Sohn der Queen. Dort wuchsen ihre gemeinsamen Töchter Beatrice und Eugenie auf. Viele Jahre zuvor waren dort auch die Queen und ihre Schwester Margaret als Kinder zu Hause. In der Royal Lodge verrät die Herzogin in einem ausführlichen Interview, warum sie sich für die lange zurückliegende Geschichte von Alberts Mutter interessiert: „Luise inspiriert mich. Sie hat niemals aufgegeben.
    Wir müssen aussprechen, was wir wirklich fühlen. Wenn ich an Luise denke, fühle ich Widerstandskraft und Mut.“ Es ist die Geschichte einer Frau, die sich nicht an die höfischen Regeln hielt und dafür einen hohen Preis zahlen musste. Luise wurde 1824 vom Hof in Coburg verbannt, nachdem sie ihre beiden Söhne zur Welt gebracht und sich gegen die Untreue ihres Ehemannes zur Wehr gesetzt hatte. Wie stark hat dies ihren Sohn Prinz Albert geprägt, der später das Geschick der britischen Monarchie wesentlich mitbestimmt hat? Wichtige Stationen von Fergies Reise liegen in Deutschland: Schloss Friedenstein in Gotha, Schloss Rosenau in Coburg und die Stadt Sankt Wendel, in die Luise vor fast 200 Jahren verbannt wurde.
    Was machte sie so gefährlich für das Haus Sachsen-Coburg und Gotha, das sich später in Windsor umbenannte? Die Herzogin von York macht sich auf die Suche nach Dokumenten, Gemälden und nach dem Sarg von Prinz Alberts Mutter. Sie erfährt, dass die junge Luise durch ihre liberale Erziehung schlecht vorbereitet war auf ein Leben am Hof ihres ehrgeizigen Gatten Ernst von Sachsen-Coburg.
    Für ihn war die Ehe eine Frage der Staatsräson, seine Frau aber hing romantischen Träumen nach. Die Herzogin von York glaubt: „Sie liebte ihn so sehr, er war der Mann ihres Lebens. Ich würde sie gern warnen … Es ist wie in einem Krimi – du weißt, was passiert, du willst rufen: Hinter dir! Sei vorsichtig!“ Denn Fergie hat aus der Geschichte gelernt. „Niemanden verletzen und seine Pflicht tun, einfach weitermachen“, erklärt Sarah ihr eigenes Lebensmotto am Ende ihrer Reise durch das Leben Luises, die die Stammmutter des Hauses Windsor ist und dennoch viele Rätsel aufgibt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.12.2022ZDF
  • Folge 19
    Reinhold Messner hat als Erster den Mount Everest ohne Sauerstoffzufuhr bestiegen und alle Achttausender bezwungen, oft sein Leben riskiert. Auch mit fast 80 Jahren kommt er nicht zur Ruhe. Noch einmal kehrt der rastlose Abenteurer zurück nach Nepal, in das Basislager am Mount Everest. Er besucht sein Heimatdorf in Südtirol, öffnet die Türen zu seinem Schloss und bricht mit seiner Frau Diane und Tochter Magdalena auf zu neuen Projekten. Reinhold Messner gestattet ungewöhnliche Einblicke in sein Leben und spricht über das, was ihn heute bewegt: Was bedeutet das Altern für ihn? Was will er noch erreichen? Und was ist sein Vermächtnis? Im Film blickt der Extrembergsteiger auch zurück auf seine größten Erfolge sowie auf seine riskantesten Expeditionen.
    Und auf seine schwersten Stunden: 1970 verlor er seinen Bruder Günther bei der Besteigung seines ersten Achttausenders. 1978 erlangte Reinhold Messner Weltruhm, als er mit Peter Habeler den Gipfel des Everest erreichte – ohne zusätzlichen Sauerstoff. Zwei Jahre später bezwang er den höchsten Berg der Welt erneut: diesmal ganz allein.
    Messner war der erste Mensch, der auf allen Achttausendern stand. Nach seinen Gipfelstürmen suchte er die Herausforderung in der Ebene: in Eis- und Sandwüsten, an abgeschiedenen und lebensfeindlichen Orten. Er durchquerte Grönland, die Antarktis und die Wüste Gobi. Immer wieder hat Reinhold Messner sein Leben aufs Spiel gesetzt. Seine Grenzerfahrungen hat er in Büchern und Vorträgen verarbeitet. Auch das macht seine Popularität aus: Er ist nicht nur ein außergewöhnlicher Bergsteiger – er ist auch ein talentierter Erzähler. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.02.2023ZDF
  • Folge 20
    Annalena Baerbock wurde im Dezember 2021 als erste Frau Außenministerin der Bundesrepublik Deutschland vereidigt. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine hat sie das Land mehrmals besucht und sich zu Sanktionen und Waffenlieferungen positioniert. Ein Filmteam begleitet die Außenministerin Baerbock auf ihren Reisen um die Welt und zeigt Interviews mit politischen Weggefährten und Widersachern. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.11.2023ZDF
  • Folge 21 (45 Min.)
    Kämpft um Sympathiepunkte: CDU-Chef Friedrich Merz
    Parteivorsitzender im dritten Anlauf, Fraktionschef der Union und Oppositionsführer im Bundestag – Friedrich Merz ist (fast) ganz oben angekommen. Hat er das Zeug zum nächsten Kanzler? Die Erwartungen an den Sauerländer sind hoch: Er soll die jungen Wähler und die Frauen abholen, aber er muss auch die Traditionalisten befrieden und sich von der AfD abgrenzen. Wohin steuert der 68-Jährige die CDU? Welche Überzeugungen treiben ihn an? Friedrich Merz hat schon viel erlebt: einen kometenhaften Aufstieg im politischen Betrieb Ende des letzten Jahrtausends, einen verlorenen Machtkampf mit Angela Merkel, der sich über Jahre hinzieht.
    Der Vollblutpolitiker, seinerzeit als die Zukunft der CDU gepriesen, wendet sich daraufhin von seiner Leidenschaft und seinem vermeintlichen Traumberuf ab. Der Jurist wird wieder Anwalt und später deutscher Aufsichtsratsvorsitzender des größten Vermögensverwalters der Welt – und so wird er nebenbei auch Millionär. 2018 wendet sich das Blatt noch einmal. Angela Merkel kündigt ihren Rückzug an, zuerst vom Parteivorsitz.
    Und plötzlich ist Friedrich Merz wieder im Spiel. Es war vielleicht das längste und härteste politische Comeback der bundesrepublikanischen Geschichte. Zweimal verliert der brillante Redner den Kampf um die Parteispitze. Und scheitert dabei auch an sich selbst. Annegret Kramp-Karrenbauer und Armin Laschet führen die CDU aus der Regierung und zu einem Wahlergebnis von 24,1 Prozent. Erst jetzt, nach fast 20 Jahren, ist die CDU bereit für ihre einstige Lichtgestalt Friedrich Merz. Mehr noch: Er wird spät, mit 67 Jahren, zum Hoffnungsträger seiner Partei.
    Er soll die CDU aus dem historischen Tief wieder ins Kanzleramt führen. Aber die gemessenen Beliebtheitswerte sprechen noch immer gegen den Parteivorsitzenden. 2024 wird Friedrich Merz sich entscheiden müssen: Will er selbst das wichtigste Amt im Staate anstreben und Kanzler werden? Wird seine Partei mitmachen oder ihn „stürzen“ und einen der jüngeren Ministerpräsidenten vorziehen? Wird er mit 70 Jahren zum Nachfolger von Olaf Scholz werden? Wer ist dieser „Mensch Merz“? Woher kommt er, was treibt ihn an? Wie hat ihn seine lange Karriere geprägt? Dieser Film begleitet den Sauerländer bei seiner Arbeit als Oppositionsführer in Berlin, zu einer Eurofighter-Staffel der Luftwaffe, bei Auslandsreisen nach Skandinavien und nach Paris zu Präsident Macron und in seiner sauerländischen Heimat.
    Weggefährten, Freunde und politische Gegner wie Annegret Kramp-Karrenbauer, Armin Laschet und Renate Künast sprechen über den Politiker und den Menschen. Und was ein Kanzler Merz für Deutschland bedeuten würde. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.04.2024ZDF
  • Folge 22 (45 Min.)
    Vor der Verlegung nach Litauen: Boris Pistorius bei einer Schießübung.
    Boris Pistorius gilt momentan als einer der beliebtesten Politiker Deutschlands. Aber welcher Mensch steckt eigentlich hinter dem Politiker und Verteidigungsminister? Eine marode Bundeswehr, ein Krieg vor der Haustür, umstrittene Waffenlieferungen in die Ukraine und ein Job der als „Schleudersitz“ gilt – die Herausforderungen für Boris Pistorius sind groß. Dennoch zeigt er sich immer entschlossen. Der 64-jährige Osnabrücker gilt als pragmatisch. Schnell fällt er auf durch klare Worte in Interviews. Er fordert einen „Mentalitätswechsel“ in der Gesellschaft und will die Bundeswehr „kriegstüchtig“ machen. Ungewohnte Töne, die aber offenbar bei vielen gut ankommen.
    Pistorius wird von der Öffentlichkeit als entschlossen wahrgenommen. Auch Veränderungen in seinem Ministerium setzt er rasch um. Dass er selbst Soldat war, kommt auch in der Truppe gut an. Und damit kann er sich schnell abgrenzen von seiner Vorgängerin, die recht zügig eine Ahnung davon bekam, warum der Posten als „Karrierefalle“ gilt. Der Film begleitet Boris Pistorius in seinem eng getakteten Arbeitsalltag im nationalen und internationalen Politikkosmos. Wegbegleiter, politische Freunde und Gegner kommen zu Wort und zeichnen das Bild eines Berufspolitikers, der immer öfter als potentieller Kanzlerkandidat ins Spiel gebracht wird. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.04.2024ZDF

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