4 Folgen, Folge 1–4

  • Folge 1
    Ende der 1980er-Jahre verebbte so manch dunkle Welle der ersten Stunde wieder im Underground, doch wurde gleichzeitig der Grundstein gelegt für eine Szene, die im folgenden Jahrzehnt gleich mehrere Transformationsprozesse durchleben sollte. „The Golden Age Of Darkness“ erzählt von der Entwicklung des Goth in den 90er-Jahren. Einer Zeit, die vor allem durch große kommerzielle Erfolge geprägt war. Und das auf internationalem Level: Industrial-Düster-Schwergewichte wie die Nine Inch Nails, Ministry und etwas später auch Schock-Papst Marilyn Manson fühlen sich zwar nicht unbedingt der Szene zugehörig, liefern aber mit ihrer Mischung aus Metal, Elektronica und Goth-Elementen den oft sogar chartwürdigen Soundtrack dieser Zeit für ein Publikum, das dank dieses Erfolgs Nachwuchs bekommt.
    Düstere Hollywood-Erfolge wir der Film „The Crow“ oder Tim Burtons „The Nightmare Before Christmas“ tun ihr Übriges. In Deutschland bleibt das Gruftisein immer eher Underground. Doch auch hier schlägt für die Industrial-Bands die Stunde. Project Pitchfork heißt einer dieser Pioniere. Der Sound wird härter, metallischer, elektronischer.
    Die Bayreuther Band „Das Ich“ definiert derweil mit ihrer „Neuen Deutschen Todeskunst“ gleich ein ganzes Genre. Der Film „The Golden Age Of Darkness“ geht den Fragen nach: Wie hat sich die düstere Musik nach ihren Anfangsjahren entwickelt? Wer waren die neuen Helden? Und was waren ihre Träume? Nationale und internationale Musiker, Szenekenner kommen zu Wort und zeichnen ein Bild der Zeit, in der auch das Wave Gotik Treffen in Leipzig, nach seinen zarten Anfängen 1992, zu einem der größten Festivals der schwarzen Szene heranwachsen sollte. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.06.2019MDR
  • Folge 2
    Wenn am Pfingstwochenende mehr als 20.000 Anhänger der schwarzen Szene nach Leipzig pilgern, um dort mit dem Wave-Gotik-Treffen ihr weltweit größtes Festival zu feiern, dann weiß hier jeder, wer die alten Helden sind. Man ist schließlich mit ihnen aufgewachsen. „Joy Division“, „Cure“ und „Siouxsie Sioux“ „Love Will Tear Us Apart“, „Boys Don’t Cry“ und „The Killing Jar“ – die Texte und Melodien hat hier jeder Zweite auf Abruf. Doch wie kam es eigentlich zu dem Sound, der nicht nur eine ganze Szene, sondern am Ende sogar eine ganze Generation berührte? Genau um diese Frage geht es.
    Sie wird beantwortet von denen, die dabei waren. Der Film taucht ab in das Manchester und London der frühen Achtziger, wir nehmen die Zuschauer mit in den Probekeller von „Joy Division“ und in die legendäre Bat-Cave – den ersten Grufti-Club der Welt, wo melancholische Teenager ihren Weltschmerz zelebrierten. Der Film erzählt vom Beginn einer Bewegung und von ihrem Weg hin zu einem Weltphänomen, als längst nicht mehr nur England Epizentrum war, sondern auch Deutschland. Und das sogar mit gleich zwei Szenen – einer im Westen und einer im Osten.
    Auch hier erzählen die Protagonisten: Die Leipziger Band „Die Art“, die schon 1985 fest zur damals noch sehr familiären Grufti-Szene der DDR gehörte oder das Kollektiv „xmal Deutschland“ aus Hamburg. Mithilfe von Zeitzeugenberichten und zahlreichen historischen Original-Aufnahmen entsteht so ein authentisches Bild einer Zeit, die nicht nur für Anhänger der Gothic-Szene, sondern für alle Kinder dieser Ära eine spannende war, denn die Songs, die damals entstanden, gehören heute längst zu den Klassikern der Musikgeschichte. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.06.2019MDR
  • Folge 3
    Krimis sind das beliebteste Genre in der Literatur. Ist es der wohlige Grusel auf dem heimischen Sofa, dem mörderischen Treiben so nah und doch beruhigend fern zu sein? Wer ist der Täter und was sind seine Motive? Was ist Realität und was Fiktion? MDR Literaturredakteurin Katrin Schumacher begibt sich auf literarische Spurensuche in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Welche wahren Kriminalfälle wurden in Romanen verewigt, wo und wie entstehen Krimis und Thriller in unseren drei Ländern und warum erfreuen sich regionale Krimis immer größerer Beliebtheit? Um diese Fragen zu beantworten, trifft Katrin Schumacher Schriftstellerinnen und Schriftsteller, wahre Fans und unerschrockene Experten – an authentischen Orten, die kriminelle Geschichte geschrieben haben. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereFr 13.03.2020MDR
  • Folge 4 (30 Min.)
    Frontmann der Band „Corvus Corax“ Castus Rabensang
    Dem Goth scheint es Anfang der 2000er-Jahre besser zu gehen als je zuvor: Die Festivals quellen über, es gibt gleich mehrere Grufti-Musikzeitschriften, zahlreiche Online-Shops, es läuft sogar eine eigene Musiksendung im Fernsehen. Nur mit den alten Werten, die die Szene einst zusammenhielten – oder gar mit Rebellion – hat das nichts mehr zu tun. Die alte Goth-Garde fühlt sich in weiten Teilen durch die Kommerzialisierung missverstanden, verraten und verkauft. Dabei hatten der Gothic-Boom Ende der 1990er-Jahre und die Öffnung zum Mainstream auch positive Effekte: Junge Leute strömten in die Szene, halfen dabei, sie grundlegend zu verjüngen – was vielen anderen Subkulturen nicht gelang.
    Plötzlich entstanden immer neue Spielarten von Goth. Spielarten, die man teilweise nur noch schwer damit in Verbindung bringen konnte. Cyber Goths, Steampunks, Neoromantiker, Vampire, Mittelalterfreaks – sie alle haben ihren großen Moment mit Beginn des neuen Jahrtausends. Und diese Liste scheint sich Jahr für Jahr selbst fortzuschreiben. MDR Kultur taucht ein in ein Geäst aus Subkulturen und Spezialinteressen. Mit Experten, Musikern und Szenegängern wird ein gegenwärtiges Bild der schwarzen Szene gezeichnet. Der Film erzählt von einer neuen Generation Gruftis und Sonderlingen, die ihr Anderssein unterschiedlich interpretieren.
    Etwas, wofür die Goth-Pioniere der Anfangstage erst den Grundstein gelegt haben. Was verbindet sie alle bis heute? Wie kann so Unterschiedliches innerhalb einer Szene nebeneinander existieren? Ist das alles nur noch Spektakel oder ist der alte rebellische Geist einer Jugendbewegung noch zu erkennen? „MDR Kultur spezial – Darkness Forever“ zeigt, wie aus dem Goth der Anfangsjahre die große schwarze Szene geworden ist, und geht der Frage nach, was diese Szene trotz aller Verwerfungen und Verästelungen bis heute zusammenhält. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.05.2020MDR

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