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  • 56 Min.
    Die Music Supervisorin gewährt einen Einblick in ihre Arbeitspraxis, erzählt von ihrer Suche nach dem Rhythmus eines Films und davon, welches Hintergrundwissen vonnöten ist, um eine authentische Musikauswahl zu treffen.
    Milena Fessmann hat zunächst Politologie studiert und sich ihr Studium als DJane finanziert. Nebenbei fing sie an, beim Radio zu arbeiten und knüpfte erste Kontakte zum Film. Heute ist sie bei Radio Eins Moderatorin der Sendung „Free Falling“ und immer mal wieder auch im Tagesprogramm zu hören. Sie arbeitet als Music Supervisorin für Filme und TV sowie als Filmproduzentin. Die melancholische Komödie „Ich bin dein Mensch“, die 2021 gleich mehrfach mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde, hat sie als Musikberaterin betreut.
    „Wenn du eine Szene hast, wo zwei Menschen in Hannover eine Straße langgehen, und du legst da ,Dark Side of the Moon’ drauf, dann denken alle: Oh, wo gehen die hin, was wollen die, wo kommen die her? Machst du den Song weg, sind es zwei Menschen, die in Hannover ne Straße langgehen.“ Milena Fessmann
    In „Creating Cinema – Masterclass“ spricht Karim Sebastian Elias mit Milena Fessmann unter anderem darüber, ob man Geschmack erlernen kann. Sie gewährt einen Einblick in ihre Arbeitspraxis, erzählt von ihrer Suche nach dem Rhythmus eines Films und davon, welches Hintergrundwissen vonnöten ist, um eine authentische Musikauswahl zu treffen. Fessmann verrät auch, auf welche Schwierigkeiten sie bei der Beschaffung der Musikrechte stößt und warum es eigentlich nicht besonders passend ist, Lou Reeds „Perfect Day“ auf einer Hochzeit zu spielen.
    Zu Situationen, die sie selbst erlebt, fallen ihr oft unmittelbar passende Songs ein. „Jeder Mensch hat eine musikalische Landkarte, auf der man wandert.“ Und sie hält fest: „Es gibt nichts auf der Welt, was einen so emotional berührt wie Musik [ …]. Es gibt nichts, was direkter reingeht in die Seele oder in die Psyche als Musik.“ (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereFr 11.02.2022ZDFmediathek
  • 37 Min.
    Für Ralf Wengenmayr war Musik als Kind schon seine Welt. Er berichtet über seine Zeit als Solo- und Barpianist und seinen steinigen Weg zum anerkannten Filmkomponisten.
    Ralf Wengenmayr, 1965 in Augsburg geboren, hat sich einige Jahre als Solo- und Barpianist verdingt, bevor er sich einen Namen als Filmkomponist machte. Mittlerweile ist er einer der erfolgreichsten Künstler seines Fachs in Deutschland. Bekannt wurde er unter anderem für die musikalische Untermalung der Filme von Michael „Bully“ Herbig. Für den Deutschen Filmpreis war er schon mehrfach nominiert, zuletzt 2021 für seine Musik zum Film „Jim Knopf und die Wilde 13“.
    „Ich habe jetzt doch ganz unterschiedliche Genres bedient und muss feststellen, dass es viel schwieriger ist, Menschen zum Lachen zu bringen, als Menschen zum Weinen zu bringen.“ Ralf Wengenmayr
    In „Creating Cinema – Masterclass“ berichtet Wengenmayr, dass die Musik schon als Kind seine Welt war, weshalb seine Mutter auch keine Zweifel daran hatte, dass er hier seinen Beruf finden würde: „Meine Mutter war felsenfest davon überzeugt, dass ich diesen Weg gehen werde, weil ich mich nur mit Musik befasst habe.“ Ein filmmusikalisches Schlüsselerlebnis hatte er noch zu Schulzeiten: Als er im Kinofilm „E.T.“ bemerkte, dass bei der Abschiedsszene das ganze Publikum schniefte.
    Der Weg zum anerkannten Komponisten aber war steinig. Doch auch aus seiner Zeit als Pianist hat Wengenmayr viel für seine spätere Karriere mitgenommen: eine große Bandbreite verschiedener Stilistiken, von Bierzeltmusik über Jazz bis hin zu Operetten. Seine heutige Bekanntheit bewahrt ihn allerdings keineswegs vor Zweifeln. Jede Filmmusik sei für ihn eine „schwere Geburt, ein Leidensprozess“. Aber, so ergänzt er rasch: „Mir macht der Job ja unglaublich Spaß.“ (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereFr 11.02.2022ZDFmediathek
  • 28 Min.
    Tanja Hausner berichtet, dass sie schon als Kind eine Vorliebe für Kostüme hatte und gern sich und ihre Freunde verkleidete. Sie beschreibt, wie Kleidung etwas Skulpturales bekommen kann und wie sie sich einem neuen Filmprojekt nähert.
    Die Österreicherin Tanja Hausner, 1970 geboren, entstammt einer Künstler*innenfamilie. Als Kostümbildnerin hat sie schon mehrfach mit ihrer Schwester, der Regisseurin und Autorin Jessica Hausner, zusammengearbeitet. So zum Beispiel in dem Thrillerdrama „Little Joe – Glück ist ein Geschäft“, der 2019 im Wettbewerb der Filmfestspiele in Cannes seine Premiere feierte. Im selben Jahr wurde sie mit dem Österreichischen Filmpreis für ihr Kostümbild zu „Angelo“ ausgezeichnet. 2021 erhielt sie den Deutschen Filmpreis für ihre Arbeit an dem Historiendrama „Die Schachnovelle“.
    „Eigentlich baut man mit dem Kostüm die Biografie, die der Schauspieler, die Figur bewohnt. [ …] Es wird eine Geschichte damit erzählt.“ Tanja Hausner
    In „Creating Cinema – Masterclass“ berichtet Hausner, dass sie schon als Kind eine Vorliebe für Kostüme hatte und gern sich und ihre Freunde verkleidete. Sie beschreibt, wie Kleidung etwas Skulpturales bekommen kann und wie sie sich einem neuen Filmprojekt nähert: von der Lektüre des Drehbuchs über die Recherchearbeit, die Suche nach Stoffen und das Durchforsten von Kisten mit Fotos und Bildern, die sie im Laufe der Jahre angelegt hat.
    Ihr Austausch mit Regisseurin oder Regisseur, mit den Leuten vom Szenenbild sowie mit den Schauspieler*innen bei der Anprobe ist ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil ihrer kreativen Arbeit. Oft, sagt Hausner, werde der gestalterische Aspekt des Kostümbildes nicht wahrgenommen. Dabei beweist sie immer wieder, wie wichtig die Kostüme für die Skizzierung eines Charakters sind. „Eigentlich baut man mit dem Kostüm die Biografie“ der Figur, so Hausner. (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereFr 11.02.2022ZDFmediathek
  • 86 Min.
    Regisseur Andreas Kleinert war 2022 mit seinem Film „Lieber Thomas“ der große Abräumer beim Deutschen Filmpreis. In der Masterclass erzählt er, wie er das literarische Schaffen Thomas Braschs in diesem Film verflochten hat.
    Andreas Kleinert, 1962 in Ost-Berlin geboren, studierte zu DDR-Zeiten an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf, wobei seine studentischen Filme der Zensur zum Opfer fielen. Schon Kleinerts Debüt „Leb wohl Joseph“ wurde nach dem Mauerfall 1989 in den Wettbewerb des Filmfestivals von Locarno eingeladen. Seit 2006 ist Andreas Kleinert als Professor für Film- und Fernsehregie an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf tätig.
    „Ich mache Filme nicht um Preise zu gewinnen, sondern genieße ehrlich gesagt am meisten den Prozess.“ Andreas Kleinert
    Im Interview mit Karim S. Elias beschreibt der vierfach mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnete Regisseur, warum ihn die Herausforderung des Filmemachen immer wieder reizt. Man müsse eine große Offenheit haben sich von allen Dingen beeinflussen zu lassen, so Kleinert.
    „In unserem Beruf muss man sich für fast alles interessieren, man darf nichts ausschließen. Wenn man zu monothematisch ist, finde ich das immer schwierig.“ Andreas Kleinert
    Von der Idee zum Film
    Detailliert wird von Karim Sebastian Elias insbesondere Kleinerts Filmdrama „Lieber Thomas“, 2022 mit dem Deutschen Filmpreis als Bester Film sowie in acht weiteren Kategorien ausgezeichnet, besprochen. Andreas Kleinert beschreibt den Prozess von der Idee überhaupt einen Film über Thomas Brasch zu machen, die Zusammenarbeit mit Drehbuchautor Thomas Wendrich, und wie es ist einen Film über eine reale Person, die auch noch selbst Filmemacher und Schriftsteller war, zu realisieren.
    „Das ist das Schöne an Brasch-Texten, dass sie so viel Freiheit lassen, aber nicht ungenau sind.“ Andreas Kleinert
    Wie Kleinert es geschafft hat das literarische Schaffen Braschs scheinbar mühelos in dem Film zu verflechten und dabei mit träumerisch surrealen Momenten spielt, erzählt er in der Masterclass mit Karim Sebastian Elias. (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereFr 12.05.2023ZDFmediathek
  • 41 Min.
    Die Schauspielerin erzählt, wie sie hat gemerkt, dass sie bei Filmprojekten viel mehr Lust hat, sich „zu verschwenden“. Sie erhielt für „Ivie wie Ivie“ den Deutschen Filmpreis für die beste weibliche Nebenrolle.
    Lorna Ishema, 1989 in Rubaga, Uganda, geboren und in Hannover aufgewachsen, studierte Schauspiel an der Otto Falckenberg Schule in München und war von 2015 bis 2017 Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin.
    „Und ich hab gemerkt: Wenn ich einen Anfang und ein Ende habe für ein Projekt, dann habe ich viel mehr Lust, mich dafür zu verschwenden. Ich hab richtig Bock, mich für Figuren zu verschwenden.“ Lorna Ishema
    In „Masterclass – Creating Cinema“ erzählt Ishema, dass sie als Schülerin zwar in einer Theater-AG war, aber nicht das Gefühl hatte, tatsächlich Schauspielerin werden zu können: „Schlicht und einfach aus dem Grund, weil ich keine Schauspieler*innen auf der Bühne gesehen habe, die so aussahen wie ich.“ Sie verrät, welcher Moment sie zum Umdenken bewegte und dass sie schon als Kind sehr gern Menschen beobachtet hat – eine Leidenschaft, die ihr heute in ihrem vielschichtigen Spiel zugute kommt.
    Lorna Ishema kennt mittlerweile beides, die Bühnen- und die Filmwelt, und kann den körperlichen und mentalen Kraftaufwand, den sie erfordern, gut miteinander vergleichen. Wie sie sich auf ihre Rollen vorbereitet und welchen Stellenwert die Musik dabei hat, erklärt sie im Gespräch mit Karim Sebastian Elias. (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereFr 11.02.2022ZDFmediathek
  • 55 Min.
    Der preisgekrönte Schauspieler war schon als kleiner Junge ausgesprochen filmbegeistert und stibitzte seinem Vater mal hundert Mark für den heimlichen Kinobesuch. Seine Deutschlehrerin brachte Masucci bereits in jungen Jahren zum Theater.
    Oliver Masucci, 1968 in Stuttgart geboren und in Bonn aufgewachsen, studierte von 1990 bis 1994 an der Universität der Künste Berlin und war von 2009 bis 2016 festes Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Für seine Rollen in „Enfant Terrible“ und „Schachnovelle“ wurde er 2021 mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Ebenfalls 2021 erhielt er für „Enfant Terrible“ den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Beste männliche Hauptrolle.
    „Es geht nicht darum, den Text zu lernen, es geht darum, ihn zu denken.“ Oliver Masucci
    In „Creating Cinema – Masterclass“ erzählt Masucci davon, dass er schon als kleiner Junge ausgesprochen filmbegeistert war und seinem Vater mal hundert Mark stibitzte, um heimlich ins Kino zu gehen. „Wenn ich aus so einem Film gekommen bin, habe ich die ganze Geschichte nacherzählt. [ …] Ich habe früh gemerkt, dass dieses Erzählenwollen, dass das ein großer Trieb in mir ist.“
    Seine Deutschlehrerin brachte Masucci bereits in jungen Jahren zum Theater. Es wurde für ihn zum großen Sehnsuchtsort, unter anderem, weil er dort Menschen begegnete, die sich – wie er – „nicht so in der Norm“ wiederfinden konnten. Was es für Masucci bedeutet, sich in eine Rolle hineinzufühlen, wie er heute Texte lernt und warum er die Theaterbühne für eine wichtige Etappe auf dem Weg zum erfolgreichen Filmschauspieler hält, erläutert er im Gespräch mit Karim Sebastian Elias. (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereFr 11.02.2022ZDFmediathek
  • 61 Min.
    Simon Verhoeven erzählt von seiner Leidenschaft Geschichten zu erzählen. Und wie ihm ausgerechnet im Fitnessstudio die Idee zum Drehbuch für die Komödie „Männerherzen“ kam.
    Simon Verhoeven, 1972 in München geboren, ist Regisseur, Drehbuchautor, Komponist, Schauspieler sowie Produzent und stammt aus einer Film- und Theaterfamilie. Er studierte Schauspiel am Lee Strasberg Theatre & Film Institute und Regie an der Tisch School of the Arts in New York. Verhoeven erhielt bereits mehrfach den Bayerischen Filmpreis, 2017 und 2021 wurden die Komödien „Willkommen bei den Hartmanns“ und „Nightlife“ mit einer Lola als besucherstärkster Film ausgezeichnet.
    „Filmemachen ist eine Religion, Kino ist eine Religion.“ Simon Verhoeven
    Simon Verhoeven hatte schon als Kind ein großes Talent zum Geschichtenerzählen – mit gerade mal zwölf Jahren schrieb er sein erstes Theaterstück. Im Gespräch mit Karim Sebastian Elias erzählt der erfolgreiche deutsche Filmemacher, inwiefern die Komödie „Willkommen bei den Hartmanns“, in der eine deutsche Familie einen nigerianischen Flüchtling bei sich aufnimmt, ein „Ritt auf der Rasierklinge“ war. (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereFr 11.02.2022ZDFmediathek
  • 84 Min.
    Seine Szenenbilder der Schützengräben in dem Kriegsdrama sind preisgekrönt. Wie er diese geplant, entwurfen und aufgebaut hat, erklärt im Interview. (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereMo 14.08.2023ZDFmediathek
  • 98 Min.
    Gespräch mit dem Regisseur über seine Motivation, den Film über Krieg und das damit verbundene Elend zu drehen. Oft würden junge Menschen manipuliert, damit sie sich für den Staat opfern, so Berger.
    Im Masterclass-Interview mit Karim Sebastian Elias sprechen die beiden über Bergers frühe Faszination für das Wolfsburger Theater, zu dem es ihn schon immer sehr hingezogen hat, und wie es ihn zuletzt zum Romanstoff von Remarque verschlug: „Wie junge Menschen [ …] dazu manipuliert werden in einen Krieg zu ziehen, von dem sie keine Ahnung haben und dann eines (inneren) Todes sterben – das ist die Reise von Paul Bäumer.“
    Alle Departments des Sets sollten die Mission des Regisseurs kennen, sich in die Position von Paul Bäumer zu versetzen. Seine „Verdammnis“ sollte auch die Musik anklingen lassen, „Bilder zerstören“ sollte sie. Berger vermittelt, dass er klare Visionen zu einzelnen Filmelementen hat. Verhält es sich bei Fernseh- oder Kinofilmen da anders? „Persönliche Vision und Freiheit zu erzählen, nicht versuchen es in ein Format zu quetschen“.
    „Eine Geschichte, die von Anfang an zur Verdammnis verdammt ist. Paul Bäumers Schicksal ist eigentlich vorprogrammiert. Darum geht es aber in diesem Film nicht, sondern es einfach durchdeklinieren, wie diese Reise aussieht und uns das mitempfinden lassen.“ Edward Berger
    Edward Berger (*1970) ist ein österreichisch-schweizerischer Filmregisseur und Drehbuchautor. Der gebürtige Wolfsburger schloss 1994 ein Regiestudium an der New York University ab, um vier Jahre später mit Regiearbeiten für diverse Spielfilm- und Serienproduktionen zu beginnen, für die er teilweise auch das Drehbuch schrieb. Zu seinen Arbeiten zählen „Gomez – Kopf oder Zahl“ (1998), „2002: Schimanski“ (2001 & 2002), „Windland“ (2007) sowie „Tatort“ (2013).
    In den Jahren 2012 – 2015 folgen viele Nominierungen und Preise für „Mutter muss weg“ (2012) und „Jack“ (2014). Bei den Produktionen „The Terror“ (2018) sowie „Patrick Melrose“ (2018) arbeitete Edward Berger mit James Friend, Volker Bertelmann und Frank Petzold zusammen – eine Kollaboration, die sich für „Im Westen Nichts Neues“ (2022) wiederholte. Nach 35 Nominierungen und 19 Auszeichnungen darf die filmische Adaption des gleichnamigen Romans von Erich Maria Remarque die erfolgreichste deutsche internationale Produktion genannt werden.
    Edward Berger erhielt für „Im Westen nichts Neues“ den BAFTA für Best Director, Best Film Not in the English Language und Best Screenplay (Adapted). Für den Deutschen Filmpreis war er in der Kategorie Beste Regie nominiert. (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereMo 14.08.2023ZDFmediathek
  • 83 Min.
    Der Tongestalter des Kriegsdramas erzählt Anekdoten vom Set. Und welche Aufgabe ihm mit seinem Beruf bei der Gestaltung des Films zukommt.
    Im Masterclass-Interview mit Karim Sebastian Elias sprechen die beiden über seine Vergangenheit an der Filmhochschule HFF Konrad Wolf. Außerdem teilt Kruse Anekdoten aus früheren Projekten und klärt über die komplexe Tongestaltung des Kriegsdramas „Im Westen Nichts Neues“ auf. Schon lange reizen ihn abwegige Klänge – Verbindungen zum Bild dürfen unvermutet sein und mit Erwartungen brechen. Der Supervising Sound Editor, der sich wie einen Architekten arbeiten sieht, schätzt Gestaltungsfreiheit in seinen Projekten. „Ich fände es gut, wenn der Film knochig klingt nachher“, sagte Kruse zum Regisseur Edward Berger. Knochig?
    „Es war ja der erste industrielle Krieg …, und er (Edward Berger) wollte … so eine Unterströmung etablieren, dass man die Kriegsmaschinerie spürt in irgendeiner Art und Weise, weil man sie ja nicht sieht, … er wollte irgendwie eine Manifestation in einem abstrakten Klang.“ Edward Berger (Regisseur)
    Deutscher Filmpreis und BAFTA-Award
    Frank Kruse erhielt für „Im Westen nichts Neues“ eine Oscar-Nominierung für Best Sound und gewann in derselben Kategorie sowohl den BAFTA-Award als auch den Deutschen Filmpreis.
    Frank Kruse ist ein deutscher Tongestalter, der 1968 in Hamburg geboren wurde und bereits in Kindheitstagen seine Leidenschaft für Musik beim Jazzklavier entdeckte. In den 90ern widmete er sich umfassender dem Medium Ton, indem er ein Studium zum Diplom-Toningenieur an der HFF Konrad Wolf absolvierte (heute Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF).
    Bei Filmen wie „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“ (2006), „Cloud Atlas“ (2012), „Rush – Alles für den Sieg“ (2013) und „Im Herzen der See“ (2015) kollaborierte Kruse mit Regiegrößen wie Tom Tykwer oder Ron Howard. (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereMo 14.08.2023ZDFmediathek
  • 97 Min.
    In dem Interview erzählt Frank Petzold von seiner Leidenschaft für Monsterfilme. Und wie er diese Begeisterung auf den Kriegsfilm übertragen hat.
    Wo liegen Unterschiede zwischen dem ironischen Humor von Hollywoods Actionkino und dem bissigen Ernst eines historischen Kriegsfilms, dem Tempo amerikanischen Schnitts und einem „Bild, das auch so langsam entsteht wie ein Ölgemälde“? Frank Petzold kann etwas Licht in den Nebel bringen, in den er alle Szenen des Films hüllte, um ein „Verbindungselement“ und „ein bisschen Klaustrophobie“ zu schaffen.
    Im Masterclass-Interview mit Karim Sebastian Elias sprechen die beiden über seine Jugend und Anfänge bei Tippett Studio in Los Angeles. Wir erfahren, wie sich Petzold von Monsterfilmen hat inspirieren lassen und die Panzer in „Im Westen Nichts Neues“ in Szene setzte, wie „große Kreaturen …, die langsam über den Berg krabbeln“.
    „Wir haben öfters bestimmte Explosionen ausgesucht. Obwohl die sehr grausam waren, waren es wunderbare Slowmotion-Elemente und Bilder … In Visual Effects möchte man gerne ein bisschen übertreiben …. Natürlich wussten wir, das können wir nicht machen. Wir müssen unsere Energie in Details stecken und historisch korrekte Erzählungen.“ Frank Petzold
    Deutscher Filmpreis und Nominierung für den Oscar
    Frank Petzold wurde für „Im Westen nichts Neues“ mit dem Deutschen Filmpreis (Beste visuelle Effekte) sowie dem European Film Award (European Visual Effects) ausgezeichnet und war darüber hinaus für den Oscar sowie BAFTA nominiert.
    Frank Petzold ist ein deutscher VFX Artist & Supervisor aus Wuppertal, der seine ersten Schritte in der Filmbranche als Kameramann für Werbespots tätigte, ehe es ihn in den 90er Jahren nach Los Angeles zog, wo er in Kontakt mit der Welt visueller Effekte kam. Anschließend bereicherte der heute 53-Jährige Filme wie „Starship Troopers“ (1997), „Armageddon“ (1998), „Hercules“ (2014) und „The Legend of Tarzan“ (2016) mit seiner Expertise, Kinobesucher*innen auf unbekannte Pfade einzuladen.
    Für seine Arbeit an „Hollow Man“ (2000) wurde Frank Petzold für den Oscar, mit der Folge „Go for Broke“ der Serie „The Terror“ (2018) für den Visual Effects Society Award nominiert. „Go for Broke“ entstand in erstmaliger Zusammenarbeit mit Regisseur Edward Berger, die sich bei der Produktion von „Im Westen Nichts Neues“ (2022) wiederholen sollte. Bei der filmischen Adaption des gleichnamigen Romans von Erich Maria Remarque kam für Petzold vieles darauf an, die Waage zwischen den Möglichkeiten visueller Effekte und den Grenzen realistischer Darstellung zu halten. (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereMo 14.08.2023ZDFmediathek
  • 62 Min.
    Die Maskenbildnerin erzählt, wie sie sich den Zugang zu den Charakteren erarbeitet hat und sich die „richtige“ Maske überlegt.
    Im Masterclass-Interview mit Karim Sebastian Elias sprechen die beiden über ihre Anfänge in der Filmbranche sowie das große Maß an enger Teamarbeit und „gefühlsbetonte“ Recherche, welches beides nötig war, um das beinahe ikonische Maskenbild vom deutschen Soldaten Paul Bäumer zu konzipieren.
    Da Merker durch die Helme und Mützen „ein Element genommen“ wurde, über das sie normalerweise sehr viel erzähle, „und zwar Haare“, wurden andere Details interessant: „Ich musste künstlichen Schlamm, Blut und Dreck in vielen Farben und Formen kreieren.“ Regisseur Edward Berger hatte keinen Zweifel gelassen. „Es muss dreckig sein“, hatte er ihr gesagt. Sehr dreckig – Merker erzählt eindrücklich vom „härtesten Drehtag in meinem gesamten Leben“:
    „Dieser erste Drehtag, 4 Uhr morgens ….. Es war kalt, und … der Schlamm war so intensiv, dass ich noch nicht mal die Möglichkeit hatte, dieses eine Bein aus diesem Schlamm rauszuziehen, um es nach vorne zu stellen. … Lisy Christel, die Kostümbildnerin, war auch da, und ich habe zu Ihr gesagt: „Ich habe keine Ahnung, ob ich diesen Film schaffe.“ Heike Merker
    Heike Merker wurde 1967 in Berlin geboren und inzwischen eine 9-fach nominierte sowie 4-fach ausgezeichnete Maskenbildnerin. In den frühen 90er Jahren begann sie im Rahmen von kleineren Filmproduktionen als Maskenbildnerin ihre Fähigkeiten zu erproben, die sie Anfang der 2000er anfing, in größeren Filmprojekten unter Beweis zu stellen, zu denen „Good Bye, Lenin!“ (2003), „Reine Formsache“ (2006) und „Krabat“ (2008) zählen.
    Nominierung für den Oscar
    Seit den 2010ern wirkt Merker an großen internationalen Produktionen wie „Cloud Atlas“ (2012), „Grand Budapest Hotel“ (2014) und „Crazy Rich Asians“ (2018) mit. Bereits im Jahr 2011 arbeitete sie unter der Regie von Roland Emmerich gemeinsam mit der Kostümbildnerin Lisy Christl am Set von „Anonymous“, was sich im Jahr 2022 bei „Im Westen nichts Neues“ wiederholen sollte. Die Adaption des gleichnamigen Romans von Erich Marie Remarque verhalf Heike Merker zu ihrer ersten Oscar-Nominierung. (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereMo 14.08.2023ZDFmediathek
  • 89 Min.
    Besonders schwierig war es für Friend bei dem Dreh des Kriegsfilms, die richtigen Lichtverhältnisse einzufangen. Der Kameramann arbeitet ausschließlich mit natürlichem Licht.
    Im Masterclass-Interview mit Karim Sebastian Elias sprechen die beiden über seine eskapistische Liebe zu Filmklassikern wie „Star Wars“ (1977), für den Friends „eine riesige Verantwortung als ein Fan“ verspürt, da er aktuell an einer Episode mitwirken darf. Friend erzählt über Herausforderung am Set von „Im Westen nichts Neues“, mit einer Vielzahl von Statisten „in Schlamm verkrustet“ zu drehen.
    „It was the most difficult film I’ve ever shot, …because the environment we were working in was so challenging, I mean, the mud, it still gives me nightmares …. It’s a very tough film to watch. I’ve only seen it once …There were scenes when we were shooting, where I was basically crying looking at the monitor.“ James Friend
    Oscar, BAFTA und Deutscher Filmpreis
    James Friend wurde für „Im Westen nichts Neues“ mit dem Oscar (Best Achievement in Cinematography), dem BAFTA (Best Cinematography) sowie dem Deutschen Filmpreis (Beste Kamera/​Bildgestaltung) ausgezeichnet.
    James Friend wuchs im südöstlich von London gelegenen Kent auf. Bereits mit 16 Jahren war er erstmalig als Beleuchter in der Filmindustrie tätig und besuchte Kurse an der London Film School sowie der National Film and Television School. Friend kann auf die Mitwirkung in einer großen Zahl Filme („Papadopulos & Sons“ (2012), „The Liability“ (2013), „Breakdown“ (2016)) und Serienprojekte („Patrick Melrose“ (2018) & „The War of the Worlds“ (2019) zurückblicken.
    Für „Patrick Melrose“ wurde James Friend dem BAFTA ausgezeichnet. Bei diesem Projekt arbeitete Friend bereits mit Regisseur Edward Berger sowie dem Komponisten Volker Bertelmann zusammen – eine Kollaboration, die sich bei am Set von „Im Westen nichts Neues“ (2022) wiederholen sollte. Die filmische Adaption des gleichnamigen Romans von Erich Maria Remarque fand Friends besonders schwierig – umzusetzen wie auch anzusehen. (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereMo 14.08.2023ZDFmediathek
  • 80 Min.
    Die Kostümbildnerin berichtet über ihre Erfahrungen am Filmset des Kriegsdramas und was ein Kostüm leisten muss, damit es als „gelungen“ gilt.
    Christl spricht über unterschiedliche Herausforderungen, die niedrig und hoch budgetierten Projekte ans Kostüm stellen. Stets sind „Kommunikation“ und „Entscheidungsfreudigkeit“ die Zauberwörter, die am Set zu hören Christl beglückt hat. „Wenn du nicht darüber nachdenkst, dass es einen Kostümbildner überhaupt gegeben hat“ – dann will sie alles richtig gemacht haben. Dafür seien intensive Recherche und die Vorstellungskraft für die Geschichte des Einzelnen gefragt.
    Im Masterclass-Interview mit Karim Sebastian Elias sprechen die beiden über Strategien mit diesen Schwierigkeiten umzugehen. Wie ist es möglich, den „körperlichen Schmerz, den diese jungen Männer ertragen mussten“ darzustellen? Wie das Individuum hinter der Uniform, hinter der „alle Menschen und die Persönlichkeit verschwindet“, zur Geltung bringen? In einer dystopischen Welt die „unterschiedlichen Schattierungen von Grau“ herauszustellen, sei die Kunst gewesen.
    „Ich habe ganz zu Anfang versucht, mir die Familien vorzustellen. Diese Jungs, aus welchen Häusern kommen sie? Was machen die Eltern? Wie waren die Eltern eingerichtet? So haben wir uns für jeden von unseren Hauptdarstellern eine Geschichte überlegt.“ Lisy Christl
    Nominiert für den Oscar
    Lisy Christl erhielt für ihr Kostümbild in „Im Westen nichts Neues“ Nominierungen für den Oscar, BAFTA und den Deutschen Filmpreis.
    Christl (Jahrgang 1964) ist eine Kostümbildnerin aus München, die ihre Karriere mit einer Schneiderlehre begann. Nach ihrer Gesellenzeit bei den Münchner Kammerspielen und ihren Lehrjahren an der Deutschen Meisterschule für Mode in München arbeitete Christl als Kostümbildnerin mit Regiegrößen wie Michael Haneke („Das Schloss“ (1997), „Funny Games“ (1997)) und Urs Egger („Opernball“ (1998)) .
    Lisy Christl arbeitete an vielen deutschen sowie internationalen Produktionen mit – mehrfach zusammen mit Roland Emmerich (z.B. „Independence Day: Wiederkehr“ (2016) und „White House Down“ (2013)). Für ihre Arbeit an „Anonymus“ (2011) wurde sie mit einer Oscar-Nominierung sowie mit der Auszeichnung Bestes Kostümbild bei dem Deutschen Filmpreis gewürdigt. Ihr aktuelles Projekt „Im Westen Nichts Neues“ (2022) hat Christl als besondere Herausforderung empfunden. (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereMo 14.08.2023ZDFmediathek
  • 66 Min.
    Grunert klärt über den Widerspruch zwischen Kunst und unternehmerischer Tätigkeit auf und spricht über die Hürden und Herausforderungen eines Filmproduzenten.
    Im Masterclass-Interview mit Karim Sebastian Elias sprechen die beiden über die Hürden, die ein Filmproduzent bei einem so gewaltigen Projekt wie „Im Westen Nichts Neues“ überwinden muss. Ehrlichkeit im Verhältnis zum Kreativen zu bewahren, lautet die schwierige Aufgabe, zu der sich Grunert bekennt. Sein „Realitätscheck“ hält ihn nicht vom Zauber ab, von einem auf den anderen Tag Schnee regnen zu lassen.
    Wie sollte heute nicht die Relevanz diskutiert werden, die der Antikriegsfilm „aufgrund der grauenhaften Nähe zum Ukrainekrieg“ nachträglich erhalten hat, fragt Grunert. Dabei zeigt er sich sensibel dafür, was für eine „Zumutung“ ein Krieg insbesondere für die ältere Generation darstellt und was es heißt, aus einer deutschen Position heraus Krieg darzustellen.
    „Ich glaube, dass Kriegsfilme, die nicht brutal sind, verlogen sind …Und ein deutscher Kriegsfilm muss das Gegenteil sein von einer Heldengeschichte in einem deutschen Kriegsfilm ist der Tod eines Feindes kein positives Ereignis. Das kann nicht sein.“ Malte Grunert
    Malte Grunert in ist ein 1967 geborener Filmproduzent, der bereits auf über drei Jahrzehnte Fernseh- und Kinoproduktionen zurückblickt. Projekte wie „Rückkehr des Teufels“ (2002), „Die Freiheit der Wölfe“ (2003/​2004) und „Die Rote Zara“ (2006–2008) festigten sein Ansehen in der Branche, die er seit 2009 mit seiner eigenen Produktionsfirma „Amusement Park“ bereichert.
    Malte Grunert wurde für „Unter dem Sand – Das Versprechen der Freiheit“ (2015) mit dem Robert ausgezeichnet und für den Hamburger Produzentenpreis beim Filmfest Hamburg nominiert. Die Produktion „Im Westen nichts Neues“ (2022), eine filmische Adaption des gleichnamigen Romans von Erich Maria Remarque, darf mit 35 Nominierungen und 19 Auszeichnungen derweil die erfolgreichste deutsche internationale Produktion aller Zeiten genannt werden. (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereMo 14.08.2023ZDFmediathek
  • 67 Min.
    Volker Bertelmann alias Hauschka entdeckte seine Liebe zur Musik bereits im Alter von neun Jahren. Im Interview erzählt er, wie er mit der Musik bei „Im Westen nichts Neues“ die persönliche Perspektive des Protagonisten Paul Bäumer einfing.
    Volker Bertelmann, 1966 in Nordrhein-Westfalen geboren und aufgewachsen, entdeckte mit neun Jahren die Liebe zum Klavierspiel und begann, gefördert von einer musikalischen Familie, eine klassische Klavierausbildung. Nach der Gründung unterschiedlichster Bands, einem Ausflug zum Medizinstudium und einer kurzzeitigen Pop-Musik-Bandkarriere, begann Bertelmann schließlich unter dem Pseudonym Hauschka mit der Komposition von Klavierstücken und veröffentlichte 2004 sein erstes Album, dem bislang 16 weitere folgten.
    „Ich fange an Wünsche zu denken, lange bevor sie eintreten und die Realität fängt an, sich diesem Wunsch anzupassen.“ Volker Bertelmann/​Hauschka
    Für Doris Dörries Filmdrama „Glück“ (2012) zeichnete Bertelmann erstmals auch als Filmkomponist verantwortlich. Nachdem er 2017 für die Filmmusik zu „Lion – Der lange Weg nach Hause“ (Regie: Garth Davis) für den Oscar und Golden Globe Award nominiert wurde, konnte er mit seiner Filmmusik zu „Im Westen Nichts Neues“ (Regie: Edward Berger) 2023 sowohl den BAFTA Award als auch Oscar gewinnen und war für den Deutschen Filmpreis nominiert.
    Künstlerische Freiheit
    Im Masterclass-Interview mit Karim Sebastian Elias sprechen die beiden Komponisten über die Freiheit und das Vertrauen, das Regisseur Edward Berger Volker Bertelmann entgegengebracht hat. Und wie diese künstlerische Freiheit zu dem Dreitonmotiv führte, das er in unterschiedlichsten Variationen in seiner Filmmusik virtuos durchführt.
    Mal erklingt es im verzerrten Harmonium, das er mit dem restaurierten Instrument seiner Großmutter aufgenommen hat, mal wird es vom LCO, dem London Contemporary Orchestra mit Spielweisen zeitgenössischer Kompositionstechniken dargeboten. Immer erweitert seine besondere Filmmusik die Rezeption der Szenen, interpretiert und überrascht. Es ging darum „Wege zu finden, die einen anders denken lassen“. Für Bertelmann war es wichtig, im Score die „sehr persönliche Perspektive Paul Bäumers einzufangen“. (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereFr 12.05.2023ZDFmediathek
  • 54 Min.
    Barbara Eder führte bei vier von acht Folgen von „Der Schwarm“ Regie. In der Masterclass berichtet sie von der Herausforderung großer Studiodrehs.
    Werdegang
    Barbara Eder, 1976 in Eisenstadt/​Österreich geboren, schloss ihr Regiestudium 2008 an der Filmakademie der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ab. Eders erster Langspielfilm „Inside Amercia“ wurde 2011 mit dem Sonderpreis der Jury des Filmfestival Max Ophüls Preis ausgezeichnet. Große Film- und Fernsehproduktionen sind für die österreichische Regisseurin und Drehbuchautorin keine Neuheit mehr. So drehte sie schon 2019 für Netflix die Serie „Barbaren“, bevor sie sich neben Philipp Stölzl und Luke Watson für vier Folgen der achtteiligen Serie „Der Schwarm“ als Regisseurin verantwortlich zeigte.
    „Das meiste habe ich aus der Praxis und aus dem Scheitern gezogen. Und bis heute glaube ich, ist das eines der wichtigsten Dinge – mutig zu sein und das Scheitern mit einzubeziehen.“ Barabara Eder
    Im Unterwasserstudio
    Wieso der Castingprozess bei einer großen internationalen Serie wie „Der Schwarm“ immer auch politisch ist und was die Vor- und Nachteile großer Studiodrehs sind, erzählt Barbara Eder im Gespräch mit Karim S. Elias. Die Szenen auf dem offenen Meer von „Der Schwarm“ wurden in Europas größtem Unterwasserstudio in Brüssel gedreht. Die Realität liege jedoch im Unperfekten, so Eder, daran dürfe man im Studio nicht scheitern.
    Komfortzonen
    Wiederholung ist für die Regisseurin keine Option. „Limitierungen finde ich interessant, du wächst aus dir heraus [ …] die Komfortzone zu verlassen finde ich wahnsinnig wichtig.“ Natürlich war es dennoch unabdingbar, die Dreharbeiten von „Der Schwarm“ exakt durchzuplanen und jede Szene genau mit allen Gewerken, sei es VFX, Stunt oder Cast zu besprechen. Wie Barbara Eder gleichwohl diese gute Vorbereitung nutzt, um trotzdem spontan agieren zu können, bespricht sie im Interview mit Karim S. Elias. (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereMo 06.03.2023ZDFmediathek
  • 42 Min.
    Dascha Dauenhauer zeigte bereits früh ihr musikalisches Talent. Sie berichtet, wie der einzigartige Sound für „Der Schwarm“ entstanden ist und wie Frank Doelger ihre Arbeit beeinflusst hat.
    Werdegang
    Dascha Dauenhauer, 1989 in Moskau geboren, zeigte früh ihr musikalisches Talent am Klavier und erhielt Klavier- und Kompositionsunterricht am Moskauer Musik-Konservatorium bei Schatkowski, bis sie im Alter von sieben Jahren mit ihrer Familie nach Berlin übersiedelte. Mit nur elf Jahren wurde sie an der „Akademie für hochbegabte Kinder und Jugendliche“ in Berlin aufgenommen und schon ein Jahr später Jungstudentin an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Es folgte der Diplomabschluss in Musiktheorie an der Universität der Künste und der aufbauende Masterstudiengang „Filmmusik“ an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf mit Abschluss 2019.
    „Ich habe mich mit meiner Musik so positioniert, wie ich wahrgenommen werden möchte.“ Dascha Dauenhauer
    In der Masterclass berichtet Dauenhauer, wie und ob sich ihr Leben und ihre Arbeitsweise seit dem letzten Interview vor drei Jahren mit Karim S. Elias, damals kurz vor Gewinn des Deutschen Filmpreises 2020 für Berlin Alexanderplatz, verändert hat. „Der Wunsch nach Musik ist sehr viel größer und man kann mutig damit umgehen und sich nicht verstecken.“, so Dauenhauers Resümee.
    Der richtige Sound
    Im Gespräch mit Karim S. Elias erzählt Dauenhauer vom Suchen des richtigen Sounds für die Filmmusik zu „Der Schwarm“ und inwieweit die besondere Zusammenarbeit mit dem Showrunner Frank Doelger ihre Arbeit beeinflusst hat, denn manchmal sei es nur „ein einzelnes Wort“, dass sie auf die richtige Idee kommen lässt. Für „Der Schwarm“ nutzt Dauenhauer Elemente der menschlichen Stimme und unterschiedlichste Instrumente, spielt mit deren Verfremdung, um einen einzigartigen Sound zu kreieren, der Natur, Mensch und die Spannung der achtteiligen Serie vereint. (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereMo 06.03.2023ZDFmediathek
  • 79 Min.
    Frank Doelger ist bereits sechsmalige Emmy-Gewinner. Im Interview berichtet er, wie man kreative Köpfe in einem Projekt wie „Der Schwarm“ zusammenbringen kann.
    Werdegang
    Frank Doelger studierte Englisch am renommierten Williams College in den USA. Kurz vor seinem geplanten Jurastudium bekam er jedoch ein Stipendium an der Oxford University für den Studiengang Englische Literatur. Dort kam er auch in Kontakt mit der Theatergruppe der Universität und sein Interesse am Geschichtenerzählen wuchs weiter.
    „Nehmen Sie jeden Job an, der Ihnen angeboten wird, jeden Job, den Sie in der Branche bekommen können. Es ist viel einfacher, eine zweite Tür zu öffnen, nachdem man die erste Tür durchschritten hat. Was auch immer das für ein Job sein mag, ich ermutige die Leute wirklich, es zu versuchen.“ Frank Doelger
    Zurück in New York machte Doelger ein Praktikum bei Columbia Pictures und bekam direkt im Anschluss einen Job in der Stoffentwicklung. Über die Jahre wurde er zu einem der begehrtesten Showrunner in der Branche, unter anderem für die HBO Serien „Game of Thrones“ und „Rome“. Als kreativer Kopf von Intaglio Films suchte Doelger nach einer neuen Herausforderung und übernahm als Showrunner die Verfilmung des Bestellers „Der Schwarm“ von Frank Schätzing.
    „Eine der größten Herausforderungen war es, die Charaktere zu echten Menschen zu machen und nicht nur zu Handlungselementen.“ Frank Doelger
    Empathie für ein Monster
    Im Interview mit Karim Sebastian Elias beschreibt der sechsmalige Emmy-Gewinner seine Rolle als Showrunner der achtteiligen Serie, die Herausforderung im Drehbuchprozess Empathie für ein Monster zu kreieren und Charaktere und Handlungsstränge so real darzustellen, dass sie neben den wissenschaftlichen Fakten bestehen können. Für ihn als Show Runner sei es wichtig, die kreativen Köpfe des Projekts mit all ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Arbeitsweisen zu einem Team zu formen, um an der gemeinsamen Vision zu arbeiten.
    Kreative Vorstellungskraft
    Sein Ziel sei es, die kreative Vorstellungskraft des Teams herauszufordern, um alle Beteiligten dazu zu bringen, das Projekt grundlegend neu zu denken. „Ich ermutige die Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, wirklich zu versuchen, über diesen sehr engen Rahmen hinauszudenken. Denn sonst muss man am Ende die Arbeit des anderen nochmal machen.“ Doelgers klares Ziel dabei war: „Wir müssen ein Drama darüber machen, dass die Menschen erkennen, dass wir sterben, wenn der Ozean stirbt.“ (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereMo 06.03.2023ZDFmediathek
  • 41 Min.
    Julian Wagner wurde bereits mehrfach mit großen Preisen ausgezeichnet. In der Masterclass berichtet er über die kreative Entwicklung der verschiedenen Welten für „Der Schwarm“.
    Werdegang
    Julian Wagner, 1980 in Darmstadt geboren, studierte an der Libera Universitá di Bolzano, It. Fakultät für Design und Künste und machte anschließend an der Filmakademie Baden-Württemberg sein Diplom im Studiengang Szenenbild. Seit 2010 ist er als freier Szenenbildner tätig, gewann 2011 den Förderpreis Deutscher Film für außergewöhnliche künstlerische Leistungen für „Die Farbe des Ozeans“ (Regie: Maggie Peren) und wurde für „Tides“ (Regie: Tim Fehlbaum) unter anderem mit dem Deutschen Filmpreis 2021 für das Beste Szenenbild ausgezeichnet.
    „Für mich ist Realität immer nur etwas, in dem ich Inspiration suche, in dem ich Wissen suche und danach möchte ich das aber nicht spiegeln oder nacherzählen, sondern meinen eigenen Zugang finden.“ Julian Wagner
    Entstehung von kreativen Welten
    Für das Production Design von „Der Schwarm“ begab sich Wagner erneut in internationale Gewässer und gibt in der Masterclass mit Karim S. Elias Einblicke in die Arbeit der Serie. Er erzählt von der sowohl kreativen als auch emotionalen Reise mit Beginn des ersten Lesens des Drehbuchs über die Entwicklung der verschiedenen Welten, die Herausforderung Kanada in Italien zu erzählen, bis hin zu den Dreharbeiten und warum eine hervorragende Kommunikation innerhalb seines Teams und mit VFX, Regie, Produktion und Showrunner entscheidend ist. Ein stringenter Look, der die gesamte Welt von „Der Schwarm“ im Auge hat, ist für Wagner fundamental.
    „Wir sind es gewohnt von klein auf in Bildern Geschichten zu erleben, insofern versuche ich immer ein Bild zu kreieren, das die Vision darstellt, die ich im Kopf habe.“ Julian Wagner
    Dreharbeiten für „Der Scharm“
    In der Masterclass beschreibt Wagner, wie er es schafft diese Bilder für eine gemeinsame Vorstellung aller am Projekt Beteiligten so früh wie möglich zu generieren, um dann in enger Zusammenarbeit, insbesondere mit dem VFX Supervisor Jan Stoltz, die Welt entstehen zu lassen. Seine Arbeit spiele sich auch immer durch Produktionsbedingungen, wie Budget oder Drehländer, in einem vorgegebenen Korsett ab, in dem er dann kreativ arbeiten kann. Daher gilt für ihn: „Think outside the Box! Wenn du Kanada da nicht findest, dann erschaff dein eigenes Kanada, aber mach es so konsequent, dass jeder der es sieht, denkt – ja das ist Kanada.“ (Text: ZDF)
    Deutsche Online-PremiereMo 06.03.2023ZDFmediathek

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