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  • Einsiedler sind kein Phänomen des frühen Christentums – es gibt sie bis heute: Sie alle schöpfen aus der Tradition der frühchristlichen Wüstenväter. Der Film begleitet drei unterschiedliche Eremiten in ihrem von Gebet und Arbeit geprägten Alltag. Stan Vanuytrecht in Saalfelden fand erst nach einer schmerzhaften Scheidung und einem psychischen Zusammenbruch zurück zum Glauben. Der Benediktinermönch Jakobus Kaffanke musste lange kämpfen, bis sein Wunsch nach einem eremitischen Leben die Zustimmung seines Abts fand. Und der pensionierte Pfarrer Johannes Schuster suchte die Einsamkeit, nachdem er jahrelang als Leprahelfer in Krisengebieten mit menschlicher Not und Elend konfrontiert wurde. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 15.04.2022ORF 2
  • Patrizia und René Mayer, Behindertenbetreuerin und Software-Tester.
    Die Frau fürs Leben, der Mann fürs Leben – die Konjunktur der Partnervermittlungs-Agenturen reißt nicht ab. Doch dass zwei, die sich lieben, heiraten ist überhaupt nicht selbstverständlich – es ist eine Erfindung der Moderne. Denn in der Geschichte überwiegen arrangierte Ehen und religiös-kulturell bestimmte Formen des Zusammenlebens von Mann und Frau. Die Doku zeigt, wie unterschiedliche Religionen den Bund fürs Leben bestimmen und bestimmt haben. Und sie untersucht, wie es das Christentum – die Religion der Liebe – mit der Ehe hält. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.04.20233satOriginal-TV-PremiereDi 15.02.2022ORF 2
  • Tiefer Fall? Gelungenes Scheitern? Die Doku von Günter Kaindlstorfer portraitiert Menschen, deren Leben ganz andere Wege genommen hat, als sie selbst einst dachten. Josef Zotter war junger Unternehmer – und legte in den 1990er-Jahren mit seiner kleinen Kaffeehaus-Kette einen Frontalkonkurs hin. Wer hätte gedacht, dass er da erst vor seinem Anfang stand? Angelika Kirchschlager scheiterte zunächst an der Popularmusik, als sie beim Casting für das Musical „Elisabeth“ durchfiel. Heute ist die umjubelte Mezzosopranistin auf vielen großen Opernbühnen der Welt zu hören. Helmut Schüller war als Wiener Generalvikar einer der mächtigsten Männer der katholischen Kirche in Österreich. Dann wurde der kritische Kirchenmann degradiert. Schüller gründete die Pfarrerinitiative und ist heute als Landpfarrer im niederösterreichischen Probstdorf so nahe bei den Menschen wie vielleicht nie zuvor. Berufung gefunden? Drei Lebensgeschichten, die Mut machen können. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 27.06.2023ORF 2
  • Angelika Schwab.
    Sie gilt als „Apostelin der Apostel“ – und wurde doch mit der Prostituierten identifiziert, die Jesus die Füße gesalbt haben soll: Maria von Magdala. Im Laufe der Geschichte verschmolzen mehrere Frauengestalten in der viel verehrten „Maria Magdalena“, die die Hoffnung schenkte, auch nach dem denkbar tiefsten Fall zu einer Heiligen aufsteigen zu können. Zugleich wurde damit ihre Autorität als verbürgte erste Auferstehungszeugin missachtet – zugunsten von Petrus und den Aposteln. Was sagen die biblischen Zeugnisse und apokryphe Schriften? Der Film von Karoline Thaler ist eine Spurensuche nach der historischen Frau aus Magdala, ihrer geschichtlichen Rezeption und ihrer Botschaft für heute. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 15.11.2022ORF 2
  • 37 Min.
    Nachhaltigkeit und faires Wirtschaften – gegen Klimawandel und Umweltzerstörung: Was kann der Einzelne tun, was muss er verantworten, und welchen Sinn hat eine individuelle Veränderung zum Positiven? Die Doku von Christian Kugler zeigt Menschen, die an die Effizienz solidarischer Lebensweise und ethischen Handelns glauben – und Experten, die sich aus soziologischer Sicht mit dem Phänomen „FAIRantwortung“ beschäftigen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.09.20233satOriginal-TV-PremiereDi 27.09.2022ORF 2
  • Inzest, sexuelle Ausschweifungen, Korruption und Brudermord – es gibt kaum eine Todsünde, die der Familie Borgia nicht nachgesagt wird. Allen voran Rodrigo Borgia (1431 – 1503), der adlige Emporkömmling aus Spanien, dem es 1492 unter dubiosen Umständen gelingt, als Alexander VI. den Papstthron zu besteigen. Der frisch gewählte Kirchenfürst entpuppt sich bald als rücksichtsloser Despot, der nur seine eigenen Interessen verfolgt und vor nichts zurückschreckt, wenn es darum geht, seine Macht zu erhalten und auszubauen. Er hält sich mehrere Mätressen und zeugt mindestens sechs uneheliche Kinder, zu denen er sich unverhohlen bekennt und die er bedenkenlos in seine politischen Machenschaften verstrickt.
    Seine Tochter Lucrezia zwingt er drei Mal in die Ehe, die Wahl ihrer Männer erfolgt mit politischem Kalkül. Seine Söhne Juan und Cesare bekleidet der Kirchenfürst mit hohen Ämtern und Würden. Cesare ernennt er mit 18 Jahren zum Kardinal, Juan wird Oberbefehlshaber der päpstlichen Armee, militärische Misserfolge ändern daran nichts. Darüber hinaus deckt Alexander VI. die Straftaten seiner Kinder und sieht auch über eigene Fehltritte geflissentlich hinweg. Trinkgelage, Sex-Orgien, Günstlingswirtschaft und Grausamkeiten – die Liste der Verfehlungen des Dieners Gottes sind lang.
    Zeitgenossen wie Girolamo Savonarola prangern Papst Alexander VI. infolgedessen immer wieder wegen seiner Sittenlosigkeit öffentlich an. Bis heute polarisiert Papst Alexander VI., und zweifelhafte Überlieferungen erschweren ein klares Urteil über seine Person. Wer war er wirklich, dieser Papst? Was ist Mythos, was Wirklichkeit im „Fall Borgia“? Die Dokumentation „Der Fall Borgia“ erzählt die Geschichte von Alexander VI. und seiner Familie. Experten wie Helmut Markwort, Marina Münkler und Uwe Neumahr liefern umfassende Analysen über die Politik des Papstes und bringen Licht in eines der dunkelsten Kapitel europäischer Geschichte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 02.08.2022ORF 2
  • Der Wiener Filmemacher Peter Mahler hat eine besondere Familiengeschichte: Sein Opa Peter musste vor den Nazis fliehen, weil er Jude war, während sein anderer Großvater Joachim, nominell ein Katholik, auf der Seite der Nazis kämpfte. Peter begibt sich auf die Spuren der beiden Familienzweige, um herauszufinden, warum es möglich war, dass zur gleichen Zeit der eine Großvater um sein Leben fürchten musste, während der andere dem Propaganda-Ideal des arischen Übermenschen folgte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 24.10.2023ORF 2
  • Timna Brauer singt und liest Arik Brauer. Mit einem Lieder- und Lese-Abend erinnert die Sängerin Timna Brauer an ihren Vater, den Universalkünstler Arik Brauer. Sie interpretiert Arik Brauers bekanntesten Lieder, liest aus seiner Biografie „Die Farben meines Lebens“ und teilt persönliche Erinnerungen an ihren Vater. Der auch humorvoll gespannte Bogen reicht von dramatischen Erlebnissen der Kindheit und Jugend Arik Brauers in der naziverseuchten Nachbarschaft in Wien über die schwungvollen 1950er und 60er Jahre in der Pariser Bohème mit seiner Frau Noemi und Künstlerfreunden des Phantastischen Realismus wie Ernst Fuchs und Friedensreich Hundertwasser bis zu den humorvoll geschilderten Erfahrungen beim Hausbau in Israel, geprägt durch interreligiöse Streitereien und kreative Zusammenarbeit der Handwerker.
    Zeitgeschichte und Kulturgeschichte, Erzählungen eines Wanderers zwischen Welten. Skurrile Begebenheiten wechseln mit gesellschaftlichen Reflexionen ab, Fantasie und Realität verschmelzen zu einem plastischen Portrait, das Timna Brauer mit Bildern ihres Vaters ergänzt, die die Gestalten in den Texten und Liedern humorvoll zum Leben erwecken.
    Musikalisch an der Gitarre begleitet wird Timna Brauer vom griechischen Gitarristen Jannis Raptis. „Die Farben meines Lebens“ wurde im Kongresssaal des Palais Ballhausplatz aufgezeichnet im Rahmen der Veranstaltungsreihe ‚Klangwelten Kanzleramt‘ – diese sind, kuratiert von Danielle Spera, Teil der nationalen Strategie gegen Antisemitismus. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMo 28.11.2022ORF 2
  • Fasten ist nicht nur Selbstzweck, davon ist man im Stift Geras in Niederösterreich überzeugt. Seit vielen Jahren bietet das Kloster Menschen Raum und Zeit, gemeinsam zu fasten und dabei so manch neue Perspektive zu entdecken. Andrea Eder hat eine Fastengruppe im Stift Geras besucht und mit ihr über Beweggründe und Erkenntnisse gesprochen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 21.03.2023ORF 2
  • Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 28.02.2023
  • Treffen sich ein Rabbi, ein Pfarrer und ein Imam Was wie der Beginn eines Witzes klingt, hat sich wirklich ereignet: „kreuz und quer“ hat die drei Herren aus Österreich ins Heilige Land begleitet, wo sie gemeinsam die bedeutendsten Pilgerorte ihrer Religionen aufgesucht und über Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer Religionen gesprochen haben: Rabbi Schlomo Hofmeister, Pfarrer Ferenc Simon und Imam Ramazan Demir. Ein Film über das nicht immer leichte, aber mögliche Miteinander von Juden, Christen und Muslimen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.04.20203satOriginal-TV-PremiereDi 08.02.2022ORF 2
  • Vom Bau von Laubhütten, über das Fasten bis hin zum Licht: höchst unterschiedlich sind die Symbole und Geschichten religiöser Feste. Wie genau Gläubige feiern und was hinter den unterschiedlichsten Traditionen steckt, erkundet der Kabarettist Rudi Roubinek in „Feiern wie die Götter“ gemeinsam mit einem Rabbi, einem Pfarrer und einem Imam. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 06.06.2023ORF 2
  • Stift Melk.
    Die katholische Kirche gilt als Feindin der Aufklärung – und vielfach als Bremserin aller Erneuerung. Doch der Befund historischer Entwicklungen ist überraschend: Die Aufklärung im 18. Jahrhundert war sogar wesentlich von katholischen Männern und auch Frauen mitgetragen. Erst mit der Französischen Revolution und ihren Folgen erklärte sich die katholische Kirche im 19. Jahrhundert zur leidenschaftlichen Bekämpferin aufklärerischer Ideen. Der Film von Martin Betz zeigt diese Entwicklung – und bildet so auch einen Verständnishorizont für die heutigen Grabenkämpfe zwischen katholischen Reformern und Traditionalisten. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.06.20233satOriginal-TV-PremiereDi 06.09.2022ORF 2
  • Naturwissenschaft und Kirche: Vielen erscheint das seit dem Fall Galilei als unüberbrückbarer Gegensatz. Tatsächlich standen Priester und Ordensleute jahrhundertelang an der Spitze naturwissenschaftlicher Forschung. Zahlreiche bahnbrechende Erkenntnisse gehen auf Namen zurück wie Gregor Mendel, Mönch und Urvater der Genetik, oder Georges Lemaître, Priester und Begründer der Urknall-Theorie. Heute jedoch sind Priester und Ordensleute, die beide Welten verbinden, eher die Ausnahme. Warum ist das so? Und was treibt die Frauen und Männer an, die den Spagat dennoch wagen? Regisseur Valentin Badura hat einige von ihnen besucht und filmisch portraitiert. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 23.05.2023ORF 2
  • Amelie Sztatecsny fragt sich: Soll ich mir selbst eine Waffe anschaffen?
    Dass sich das Rollenbild von Frauen im Zusammenhang mit Waffen in den vergangenen 20 Jahren geändert hat, zeigt schon ein Blick auf die Kommissarinnen in zwei der beliebtesten Krimiformate Österreichs: „Soko Kitzbühel“ und „Tatort“. „Frauen werden heute durchaus mehr im Zusammenhang mit Gewalt inszeniert“, stellt Medienethikerin Claudia Paganini nüchtern fest. „Wo es noch vor 20 Jahren immer die Aufgabe der Kommissarin war, die Rettung zu rufen, dürfen sie jetzt durchaus auch Waffen verwenden und körperliche Gewalt einsetzen.“ Schießen für den Selbstwert: Tatsächlich erobern sich Frauen auch in der Realität ihren Platz in den Schützenvereinen und Schießanlagen des Landes.
    Doch was steckt dahinter? Dieser Frage geht die neue, von Feature Film produzierte „kreuz und quer“-Dokumentation „Frauen an die Waffen?“ von Fritz Kalteis und Amelie Sztatecsny nach. Dabei ist schnell klar: Auch wenn sich viele Waffenbesitzerinnen als Sportschützen bezeichnen, meist ist es ein subjektives Gefühl der Unsicherheit, das hinter der Entscheidung steht, sich eine Waffe anzuschaffen.
    „Angst ist sicher ein Faktor, aber ich denke, dass der wichtigere Faktor der Macht- und Selbstwertgedanke ist – also, dass ich über die Waffe das Gefühl habe, ich kann meinen Selbstwert sehr gut stabilisieren“, meint Philosophin Paganini. Role Model Judith?: Die Heiligen Schriften von Christentum und Judentum haben zum Thema Frauen und Waffen überraschend wenig zu sagen – einfach, weil waffentragende Frauen in der Antike die absolute Ausnahme waren. Doch es gibt sie: Judith ist die zweifellos bekannteste bewaffnete Frau der Bibel.
    Sie enthauptet den feindlichen Heerführer Holofernes mit seinem eigenen Schwert und rettet so das Volk der Israeliten. Für den Judaisten Gerhard Langer steht dahinter nicht die Aufforderung, einen Gewalttäter zu töten, sondern sich als Frau zu wehren: „Lass es dir nicht gefallen! Du musst auch als Frau nicht hilflos und passiv sein.“ Der evangelische Theologe Ulrich Körtner bestätigt: „Im Mainstream der Theologie ist es so, dass das Recht auf Selbstschutz, oder sagen wir besser das Recht auf Notwehr, akzeptiert wird.“ Und so trifft Amelie Sztateczny nicht nur Frauen, die sich zur Steigerung des eigenen Sicherheitsbedürfnisses Waffen angeschafft haben, sondern auch eine Hausbesitzerin, die einen Einbrecher mit ihrem Jagdgewehr in Schach gehalten hat – und dabei vor der Wahl stand, zu schießen oder nicht.
    Im Gegensatz dazu steht etwa Ingrid Portenschlager, deren Vater als Zeuge Jehovas und Wehrdienstverweigerer in ein KZ kam. Sie lehnt Waffen prinzipiell ab – durchaus auch mit Verweis auf die Bibel: „Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.
    Ich habe nicht das Recht dazu, weder einen Menschen das Leben zu nehmen noch ihn zu verletzen.“ Tatsächlich kann sich jede Waffe auch gegen den Schützen bzw. die Schützin richten, selbst, wenn sie im Dienst oder in Notwehr abgefeuert wird. Im Psychosomatischen Zentrum Eggenburg werden u. a. Menschen behandelt, die durch einen folgenschweren Schusswaffengebrauch schwer traumatisiert sind. „Das ist ganz einfach ein unglaublich einschneidendes Erlebnis“, sagt Psychiater und Psychotherapeut Fritz Riffer.
    Er ist überzeugt davon, dass die meisten, die sich eine Waffe zur Selbstverteidigung kaufen, schlichtweg ausblenden, was passieren kann, wenn im Extremfall die Waffe tatsächlich abgefeuert wird. Das bestätigt auch Schießtrainerin Silvia Geringer: „Wenn das meine einzige Option ist, dann nehme ich den Tod desjenigen zumindest in Kauf. Und die Einstellung habe ich einfach nicht.“ Was es braucht, um eine Schusswaffe auch in Extremsituationen einsetzen zu können, und welche anderen Möglichkeiten es gibt, sich im Notfall zu verteidigen, zeigt „kreuz und quer“ in „Frauen an die Waffen?“. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 14.05.2024ORF 2
  • 40 Min.
    Stimmungsbilder der Dokumentation „Frustration ist nicht umsonst“.
    Wenn eine hohe Erwartungshaltung unerfüllt bleibt, stellt sich Frustration ein. Das Gefühl macht sich breit, dass alle Anstrengungen umsonst waren. Die Dokumentation zeigt anhand von Beispielen, wie mit Frustration konstruktiv umgegangen werden kann – und auch, wie Religion und Spiritualität bei der Bewältigung von Frustrationen hilfreich sein können. Emotionen und Gedanken des Versagens und der Ohnmacht lähmen die vitalen Kräfte. Und vielleicht – je nach Charakter – regen sich auch aggressive Gefühle. Wer hingegen auf Enttäuschungserfahrungen dieser Art mit einer gewissen Gelassenheit reagieren kann und den niederdrückenden Emotionen Grenzen zu setzen vermag, hat offensichtlich eine ausgeprägte Frustrationstoleranz.
    Diese lässt sich Schritt für Schritt einüben – und macht innerlich freier. Frustration ist nicht umsonst. Carola Timmel hat für ihren Film Menschen getroffen, die auf dem Weg zu einer höheren Frustrationstoleranz bereits Fortschritte gemacht haben – ohne dass sie Rückschritte verschweigen. Ihr Film macht auch deutlich, dass eine weitere Perspektive auf das Dasein es leichter möglich macht, sich von den vielen ermüdenden und frustrierenden Begebenheiten des Alltags nicht kleinkriegen zu lassen: Unter dem Gesichtspunkt der Ewigkeit relativiert sich so manches irdische Ärgernis.
    Frustrationstoleranz hat so gesehen auch eine spirituelle Dimension. Reza Khabbaz, ehemaliger Profimusiker, ist jemand, der Frustration gut kennt. Sein Gitarrenspiel musste er wegen einer Krankheit aufgeben, bei der die Finger plötzlich streiken. Nach einem Tiefpunkt vor einigen Jahren suchte er nach einer beruflichen Alternative – und fand sie im Klavierbau.
    Der aus Persien stammende Musiker zeigt, dass es gelingen kann, große Frustrationen hinter sich zu lassen und neue Wege zu finden. Einer, der Frustrationstoleranz offensichtlich ebenfalls gut kultiviert hat, ist Stefan Schöner – Gastwirt im Wienerwald. Sein Universum ist ein Wirtshaus mit Gastgarten unter altem Baumbestand, ein Hühnerstall und ein Schuppen für den Traktor. An manchen Tagen ist der Garten mit Gästen voll besetzt – ein möglicher Stressfaktor, der Frustration vorprogrammiert.
    Als wichtigen Frustrationsgegenspieler nennt Stefan Schöner Ruhe und Gelassenheit. So kann ihn auch beim berühmten Vorführeffekt nichts aus der Ruhe bringen: Als die Motorsäge, die er anwerfen möchte, versagt, reagiert er ganz und gar nicht frustriert, sondern sagt entspannt: „C’est la vie!“ Frustration im Zusammenhang mit Krankheit ist ebenfalls ein Thema des Films: Pensionist Horst Haider erzählt, wie es ihm damit geht, dass er mit seiner an Alzheimer erkrankten Frau nicht mehr kommunizieren kann: „Sie ist heute für mich wie ein kleines Baby, das entdeckt, ob etwas schmeckt oder nicht – und dann die Freude, wenn sie hie und da die Augen aufmacht.“ Momente wie diese geben ihm Kraft, mit der großen Herausforderung einigermaßen umzugehen.
    Eine spannende Herangehensweise an Frustrationserfahrungen ist das von der buddhistischen Achtsamkeitsmeditation inspirierte Programm MBSR. Die Dharma- und Achtsamkeitslehrerin Tina Draszczyk gibt Einblicke in diese meditativen Techniken und stellt eine grundsätzliche Frage: „Was ist denn verkehrt an der Frustration – wenn ich weiß, wie ich mit ihr umgehe!?“ Gefühle der Frustration seien Momente, die einen daran erinnern, nach innen zu schauen: „Und diese Art, mit mir selbst in Beziehung zu treten, gibt mir eine gute Ressource, mich neu zu kalibrieren.“ Hinfallen und wieder aufstehen ist eine elementare Erfahrung, die Kinder möglichst früh lernen sollten, meint Zirkuspädagogin Ruth Schleicher.
    Sie ist Leiterin einer Zirkusschule – eine Institution, die mit Bewegungen der Zirkuskunst arbeitet und ein Spektrum zwischen anstrengenden Übungen und ästhetischer Körpererfahrung anbietet.
    In einer Zeit, in der Kinder viel Druck aushalten müssen, lernen sie dort Wesentliches im Umgang mit Frustration. „Viele der Kinder, die zu uns kommen, bringen Spannungszustände von der Schule mit. Erhöhte Leistungsanforderungen oder Gefangenheit in Gruppendynamiken sind wesentliche Gründe für Frustration“, sagt die Zirkuspädagogin. Hier sei Bewegung ein Regulativ, durch das Emotionen wie Frustration ausgedrückt und verarbeitet werden können. Denn nicht alle Kinder hätten eine Sprache dafür. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 09.02.20243satOriginal-TV-PremiereFr 04.09.2020ORF 2
  • US-Präsident Ronald Reagan war davon überzeugt, dass der Vatikan neben den USA und der Sowjetunion eine dritte Supermacht sei. Nirgendwo sonst auf der Welt tummelten sich auf engstem Raum so viele Spione aus allen Lagern. Selbst die ostdeutsche Stasi platzierte Topagenten im Umfeld des Papstes. Durch die Wahl Johannes Paul II. rückte der Vatikan noch stärker ins Zentrum der Auseinandersetzung zwischen Ostblock und westlicher Welt. Im Mai 1981 findet der Konflikt ein tragisches Fanal: Die Schüsse des Ali Agça auf Papst Johannes Paul II. zählen bis heute zu den ungelösten Rätseln des Vatikans, verbunden mit zahlreichen falschen Fährten, Lügen, Täuschungen und Intrigen.
    „Geheimauftrag Pontifex“ beleuchtet dieses wenig bekanntes Kapitel aus der Zeit des Kalten Kriegs. Investigative Recherchen, seltene Archivaufnahmen sowie aufwändige Dreharbeiten in Italien, Polen, den USA und Deutschland sorgen für einen spannenden dokumentarischen Thriller mit überraschenden Einsichten. Zugespitzt auf die Geschehnisse im kleinsten Staat der Welt, dem Vatikan, entsteht ein einzigartiges Porträt des dramatischen Kampfes zweier Weltsysteme. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 26.04.2022ORF 2
  • Original-TV-PremiereDi 26.04.2022ORF 2
  • Ein intimes Porträt der Amish über Familie, Leben und Glauben – dieser Film eröffnet eine Welt, die normalerweise geheim gehalten wird. Miriam und David sind „Old Order Amish“. Fotografieren ist nach den strengen Regeln der Amish Kirche nicht gestattet, dennoch erlaubt diese Familie den Filmemachern einen Einblick in ihr Zuhause und ihr Leben. Wir erfahren, was dabei für die Familie auf dem Spiel steht – und warum sie es trotzdem riskieren wollte, ihr Leben mit uns zu teilen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 19.07.2022ORF 2
  • 55 Min.
    Seit Menschengedenken forschen Ärztinnen und Ärzte an den Ursachen von Krankheiten. Gesucht war die Gesundheit, aber ihre Ursachen standen viel seltener im Fokus. Ebensowenig daher die Frage, was Gesundheit denn eigentlich ausmacht. Die Doku von Andrea Eder geht neuen Ansätze in der Medizin nach und dem Einfluss von Seele, Psyche, Lebenseinstellung und Religion auf die Gesundheit. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.09.20233satOriginal-TV-PremiereDi 29.03.2022ORF 2
  • Die Gemeinschaft der Sivanandas folgt der Lehre eines berühmten indischen Yogameisters, die ein umfassendes Gesamtkonzept einschließt. Sie leben u.a. sexuell enthaltsam, ernähren sich vegetarisch, studieren alte Schriften, meditieren, singen Mantras und praktizieren täglich körperlich herausfordernde Asanas, also Bewegungsabfolgen.
    Was ist Yoga? Die aus Indien stammende Lehre zeigt sich heute in vielen Formen und Farben. Für manche ist Yoga Trend-Sport, für andere Unterhaltungsmedium. Weitere nutzen es, um körperliche Leiden zu lindern. Die ursprüngliche, etwa 5000 Jahre alte, philosophische Lehre des Yoga ist um einiges komplexer und birgt Mysterien: mittels Atemtechniken (Pranayama) und Körperübungen (Asanas) sollen Praktizierende dabei eine Verbindung zu einem höheren Selbst finden. Yoga hat seine Wurzeln im Hinduismus und Buddhismus. Inwiefern, aber ist es selbst Religion? Was macht einen echten Yogi, eine echte Yogini aus? Das Streben nach ganzheitlicher Heilung und spirituellem Wachstum? Kreuz & Quer begibt sich auf die Suche nach den Ursprüngen der beliebten Praxis, seinen Ausprägungen und Schattenseiten heute. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 23.01.2024ORF 2
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 14.02.2023
  • Der Petersdom ist ein Meisterwerk der Renaissance und beeindruckt auch heute noch durch seine besondere Architektur, die vielen Kunstwerke und nicht zuletzt durch seine imposanten Maße. Die bewegte Geschichte des monumentalen Gotteshauses beginnt allerdings bereits im vierten Jahrhundert nach Christus, als Kaiser Konstantin eine erste große Basilika zu Ehren des Apostels Petrus errichten lässt. Alt St. Peter, der Vorgängerbau der heutigen Peterskirche, steht als Symbol für die Macht des Papstes und die Autorität des Heiligen Stuhls. Der Peterssdom markiert zugleich den Beginn einer neuen Ära, der römische Polytheismus wird vom Glauben an einen Gott abgelöst.
    Alt St. Peter wird für die Pilger der westlichen Welt fast augenblicklich zum Hauptziel. Rund 1.000 Jahre später steht die erste Basilika noch immer. Der christliche Glaube hat sich in ganz Europa durchgesetzt, die katholische Kirche ist zu einer reichen und mächtigen Institution geworden, die von Rom aus regiert wird. Der ehrgeizige Giuliano Della Rovere steht ihr als Papst Julius II. vor. Er beschließt den Umbau seiner wichtigsten Kirche, denn die alte konstantinische Basilika entspricht nicht mehr der Ästhetik der Zeit.
    Für den Neubau engagiert Julius II. den fortschrittlichen Architekten Donato Bramante. Ab 1506 arbeiten Tausende Arbeiter, Handwerker, Steinmetze, Schmiede und Maurer an dem gewaltigen Projekt. Ein solcher Monumentalbau verschlingt auch unglaubliche Mengen an Geld. Und so trifft der Papst schließlich eine Entscheidung, die für die Kirche katastrophale Folgen nach sich ziehen wird: Um den Bau zu finanzieren, verfällt Julius II. auf den Ablasshandel. Gegen Geld, das in den Bau des Petersdoms fließt, können sich die Gläubigen von ihren Sünden freikaufen.
    In Martin Luthers Auge allerdings ist das päpstliche Rom nichts ist als Pomp. Der Petersdom wird zum Synonym für den Turmbau zu Babel – und schließlich zum Sinnbild der Spaltung des Christentums. Die Dokumentation spürt der wechselvollen und spannenden Geschichte dieses monumentalen Gotteshauses nach und machen die Vergangenheit der Basilika St. Peter lebendig und geben Einblick in die verborgenen Geheimnisse des Petersdoms, der als architektonisches Meisterwerk der Renaissancekunst zu den imposantesten religiösen Orten der Welt gehört. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.10.2022ARD alpha
  • 45 Min.
    Parawissenschaften und Esoterik haben Hochkonjunktur – mit dem Glauben an paranormale Phänomene lässt sich viel Geld verdienen. Der Film fragt, was Tischerücken und andere parapsychologische Phänomene mit Religion zu tun haben, und was solche Praktiken von Ritualen institutionalisierter Religionen unterscheidet. Vermehrt lassen Menschen das Pendel über ihr Schicksal entscheiden oder treten in Kontakt mit dem Jenseits, um das Diesseits zu ihren Gunsten zu wenden. Hat der Glaube an paranormale Phänomene die ungefährliche Funktion, Sinn im Leben zu sehen und sich selbst nicht als bloßen Spielball des Zufalls zu betrachten? Oder aber lauern hinter der Beschäftigung mit solchen Phänomenen Gefahren, die „Gläubige“ ihre Verantwortung und Freiheit abgeben lassen und letztlich lebenszerstörende Funktionen mit sich bringen können? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 21.07.20233satOriginal-TV-PremiereDi 30.11.2010ORF 2
  • Die Verfolgung der Jesuiten in Tirol unter den Nationalsozialisten ist bis heute ein kaum beleuchteter Teil der Geschichte. Warum sie ins Visier der Nationalsozialisten gerieten, enteignet und vertrieben wurden zeigt die Doku von Anita Lackenberger. Dabei beleuchtet sie nicht nur den heimlichen Widerstand der Jesuiten, sondern erzählt auch die Geschichte einer beinahe vergessenen Frau, die mit ihrer Zivilcourage mutig gegen die Verfolgung der Jesuiten auftrat. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 11.04.2023ORF 2

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