bisher 39 Folgen, Folge 21–39

  • Folge 21
    Mit einem PS auf Du und Du. Diesem Satz haben sich 1964 viele Berliner verschrieben. Reiten als Freizeithobby ist auf dem besten Wege, ein Volkssport zu werden, ist längst kein exklusiver Sport mehr, der eine besonders dicke Brieftasche erfordert. Für einen gelegentlichen Ausritt muss man nicht zwingend sein eigenes Pferd im Stall halten. In den Reitschulen kann man sich seine Rosinante stundenweise mieten und den Reitlehrer praktischerweise gleich mit dazu. Den Reitsport allen Teilen der Bevölkerung zugänglich zu machen ist das Ziel der örtlichen Reitervereine. Wer im Stall bei der Pflege mitzumachen bereit ist, dem entstehen neben dem Monatsbeitrag keine weiteren Kosten. Rappen und Schimmel, in schwarz und in weiß. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.10.2022rbb
  • Folge 22
    Dreimal umziehen wäre wie einmal abgebrannt, meint der Volksmund zu wissen. Das Fernsehen im Haus zu haben steht unter ähnlichem Verdacht. Das haben die Kamerateams der Berliner Abendschau in der guten alten schwarz-weißen Pionierzeit des Fernsehens zuweilen feststellen müssen, als der eine oder andere der Besuchten etwas Furcht hatte vor den Umständen, die Fernsehaufnahmen im eigenen Heim machen würden, unbegründete Furcht natürlich. In diesem Filmchen möchten die Kollegen gern zeigen, wie umsichtig, rücksichtsvoll, in aller Stille und Zurückhaltung Fernsehtrupps zu arbeiten pflegen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.10.2022rbb
  • Folge 23
    Ländlich abseits blieb der Wedding jahrhundertelang. Zu kurfürstlichen Zeiten entdeckte man dann eine Heilquelle, den Gesundbrunnen, eine halbe Stunde von Berlin am Pankow-Flusse. Und so wuchs um das Brunnenhäuschen vor den Toren der großen Stadt die Kleinstadt. Dann ist der Wedding weitergewachsen, als ob die Baumeister Schildbürger gewesen wären, immer ein Haus ans andere, bis die Fenster unwichtig wurden. Wozu auch, was konnte man schon daraus sehen? Der Dichter Arno Holz aus Ostpreußen fand zu Beginn des letzten Jahrhunderts folgende Worte: „Ihr Dach stieß fast bis an die Sterne, vom Hof her stampfte die Fabrik, es war die rechte Mietskaserne, mit Flur und Leiermannsmusik, im Keller nistete die Ratte, parterre gabs Branntwein, Grog und Bier, und bis ins fünfte Stockwerk hatte, das Großstadtelend sein Quartier.“ Doch nun, 1959, brechen die alten Steine auseinander, der alte Wedding verschwindet.
    Neue Siedlungen, anstelle alter Hinterhöfe, sind Vorboten des neuen Gesichts des Wedding. Dazu schieben sich beharrlich neue Grünanlagen durch das Gewirr alter Gemäuer. Die alte Panke bekommt ein grünes Kleid, rechts und links Ihrer Ufer. Damals aber war der Wedding vor allem eines – ein Industriebezirk. 229 Werke, darunter Firmen von Weltruf, mit 32 Tausend Beschäftigten, wovon allein die Elektroindustrie die Hälfte angestellt hat. Der Wedding 1959 – ein Bezirk voller Aufbau und voller Arbeit. Der Wedding kommt! (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.11.2022rbb
  • Folge 24
    1961 stammen fast alle der wenigen Berliner Geigenmacher von daher wo dieses Handwerk zu Hause ist, aus Mittenwald, Markneukirchen, Klingenthal, den böhmischen Geigenbauerstädten. Da wie hier sehen diese Werkstätten alle gleich aus. Besucht man eine solche Werkstatt kann man sich dem eigenartigen Reiz und dem geheimnisvollen Zauber dieser Atmosphäre nicht entziehen. Geigen machen ist ein künstlerisches Handwerk bei dem zwischen Werkstück und Meister die Beziehungen nie erlöschen. Meistergeigen entstehen heute nicht anders als vor hundert Jahren, jedes einzelne Stück von der Hand desselben Meisters. Während eine Seriengeige durch viele Hände geht und teilweise maschinell gearbeitet wird.
    Das Geheimnis des guten Klanges beginnt mit dem Aussuchen und Schneiden des harzarmen Holzes. Ob aber bei aller Sorgfalt der Klang des Instruments wirklich den vollen Wohlton erreicht, ob jede Meistergeige wirklich das Meisterstück wird, das kann auch der erfahrene Geigenbauer nicht mit voller Sicherheit vorhersagen. Ist die Geige fertig in der klassischen Form und aller Schönheit des Materials bleibt der erregendste Moment, wenn der Geigenmacher sie zur Hand nimmt, um sie zum ersten Mal zu spielen. Dieser Augenblick erst entscheidet über Erfolg und Misserfolg von vier Wochen Arbeit. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.11.2022rbb
  • Folge 25 (5 Min.)
    Man kann es drehen und wenden wie man will: Das Fernsehprogramm bietet Montag Fußball, Dienstag Fußball, Mittwoch Fußball, Donnerstag über den Fußball, Freitag Fußball – das darf doch nicht wahr sein. Fußball-Desinteressierte verzweifeln schier, auch schon 1966, als die Weltmeisterschaft in England ausgespielt wird. Noch in schwarz und in weiß. Aber die Sportfreunde jubeln und die Fernsehhändler auch. Der Trend geht zum tragbaren Zweitgerät, um dem Ärger zu Hause in ein anderes Zimmer zu entfliehen. Oder man sucht den Weg zu glücklichen Fernsehbesitzern oder in die kundendienstbeflissene Stammkneipe. Was beim Auftaktsieg der Deutschen geschah, war für die fußballunkundige Beobachterin des SFB zumindest seltsam. Dass man sich so ereifern kann, wenn zweiundzwanzig erwachsene Männer um einen Ball streiten. Zu Turnierbeginn sind die Straßen noch nicht unbedingt ausgestorben. Begeisterung kommt später. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.11.2022rbb
  • Folge 26
    Eine Stadt sieht fern, eine Stadt im Fußballfieber. Als am vorletzten Julitag des Jahres 1966 kurz vor 15:00 Uhr das Weltmeisterschaftsendspiel im Londoner Wembley-Stadion angepfiffen wurde, waren die Berliner Straßen fast leergefegt. Nur vereinzelt standen Gruppen wie an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche um ein tragbares Fernsehgerät. Viele Gastwirte hatten für jedes deutsche Tor Freibier versprochen, und dazu kam es schon in der zwölften Minute. Doch das Glück blieb nicht treu. In den Gartenlokalen an Spree und Havel standen die Kellner vor leeren Stühlen. Findige Ausflügler schlugen zwei Fliegen mit einer Klappe, waren bei Mutter Grün und doch in Wembley am Ball, verfolgten Glück und Unglück der deutschen Mannschaft.
    Nicht anders war es in der City. Im Frisiersalon kräuselten nicht die Locken, sondern die zarten Nackenhaare – vor Erregung. Auch die Schimpansen-Gruppe des Zirkus Hagenbeck ließ es sich bis kurz vor ihrem Auftritt in der Manege nicht nehmen, den Stand des spannenden Spiels zu verfolgen. „Nicht im Tor, kein Tor – oder doch?“ Worüber danach noch jahrzehntelang erbittert gestritten wurde, nahm man seinerzeit wohltuend unaufgeregt hin. Und auch die Untertanen Ihrer Majestät verfolgten in Berlin im Britischen Offiziers-Klub in typisch englischer Art das Spiel, kühl bis ans Herz, bis es soweit war: „Welcome to a brand new soccer King.“ „Red, white and blue“ – in schwarz und in weiß. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.12.2022rbb
  • Folge 27 (15 Min.)
     … auch hier bei uns. Ski und Rodel waren den Berlinern nichts Fremdes, übers Eis konnte man auf Kufen flitzen oder es zum Baden und Angeln benutzen. Und die benötigten Sportgeräte konnten vielerorts geliehen werden – meistens. Der Teufelsberg war ein Dorado für Skiartisten und Bodos Geschoss ließ das Neukölner Eisstadion beben. – Präparieren der Schanze am Teufelsberg, 1962.
     … auch hier bei uns. Ski und Rodel waren den Berlinern nichts Fremdes, übers Eis konnte man auf Kufen flitzen oder es zum Baden und Angeln benutzen. Die benötigten Sportgeräte konnten vielerorts geliehen werden – meistens. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.12.2022rbb
  • Folge 28
    Nur noch wenige Tage trennen uns vom Fest. Bei den Kindern mag diese Zeitspanne wohl ganz erfüllt sein von Freude, Erwartung und einem geheimnisvollen Zauber. Für die alten Menschen aber sind es Tage des Besinnens und Erinnerns. Mancher Großvater wird zusammen mit seinem Enkel angesteckt von kindlichem Glück den Weihnachtsmarkt erleben. Gemeinsam werden die beiden von Stand zu Stand gehen. Und obwohl der Markt vom Heute geprägt ist, obwohl er so anders ist als einst in Großvaters Kindheit, erfreut er sich doch an diesem vorweihnachtlichen Treiben. Aber er wird auch auf der Suche nach dem Gestern, nach seiner Kindheit sein. Und der Weg zurück ist hier nicht weit. Lassen Sie uns mitgehen in jene Zeit als Großvaters Großvater Kind war und noch viel, viel weiter zurück. Bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts. Lassen Sie uns sehen wie man damals in Berlin die Vorweihnachtstage und das Fest beging. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.12.2022rbb
  • Folge 29
    Jedes Jahr das gleiche Prozedere, ob in Kaulsdorf oder Pankow, in Spandau oder Steglitz: Wer ist das erste Neujahrsbaby und wo wird es geboren? (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.01.2023rbb
  • Folge 30
    1963- die Internationalen Filmfestspiele gehen ins dreizehnte Jahr. Wie immer ist der Tenor breit gefächert: schön, gut, anders als Cannes und Venedig, interessant, mittelmäßig, zu viele Filme, kaum Stars. „Alle Leute meckern immer über Festivals und fahren trotzdem gerne hin. Sie brauchen es anscheinend, sich aufzuregen. Und dass sie sich aufregen, ist ein Grund, dass man Festivals veranstaltet.“ (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.02.2023rbb
  • Folge 31
    Loriot in den sechziger Jahren. Gelegentlich führte den in Brandenburg an der Havel Geborenen sein Weg wieder nahe zu seinen familiären Wurzeln. Sehr gern zog man dann den seinerzeit noch mehr dem Zeichenstift frönenden Karikaturisten ins regionale TV. Und das lohnte sich immer. Zu allem eine fundierte Meinung und das amüsant und sympathisch. So kannte man ihn, und so wollte man ihn. Sehr komisch. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.04.2023rbb
  • Folge 32
    Der Karikaturist und Humorist Loriot nimmt 1977 beim Kulturmagazin des DDR-Fernsehens Platz auf der Loriot-Couch zu einem Interview. „Ich kann sagen warum Loriot heißt, ich kann darauf Antwort geben … ob man das Publikum erziehen will oder nicht, und solche Sachen. Und, soll ichs gleich beantworten?“ Ja bitte, unbedingt, sehr gerne, nur zu … (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.04.2023rbb
  • Folge 33 (10 Min.)
    Schon in der Anfangszeit der heimischen Flimmerkisten galt: Tiere und Kinder gehen immer. Und bei den Tieren besonders die Affen. Sind sie doch des Menschen nahester Verwandter. Ob Gorillamann Knorke im Berliner Zoo oder seine Nachbarn, die Schimpansen, sie alle finden reichlich Aufmerksamkeit. Affen kommen auch als Haustiere schwer in Mode. Und selbst die Feuerwehr kann einiges erzählen … (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.05.2023rbb
  • Folge 34 (15 Min.)
    So ziemlich jeder Tanzlehrer beginnt seinen Unterricht mit dem Satz, wonach das Tanzen Ausdruck von Lebensfreude sei. Recht hat er. Aber natürlich sind die Tanzformen der Zeit und der Mode unterworfen, erst recht so wenige Jahre nach dem Krieg. Während an den Tanzschulen in die Kunst der Gesellschaftstänze eingeführt wird, ist ein anderer Teil der Jugend wilder drauf. Zu einer modernen Jugend gehören auch moderne Tänze. Kesse Sohlen malträtieren die Tanzböden, heiße Schritte zu heißer Musik. Foxtrott, Boogie, Rock n Roll, Madison, Bossa Nova, Hully Gully, Locomotion und natürlich der Twist, der getanzte letzte Schrei zu zweit. Die Musikindustrie startet immer wieder neue „Tanzballons“, sobald der Hype nachlässt. Neu und originell muss es sein, das Geschäft am Laufen gehalten werden. Der Osten Deutschlands versucht agitatorisch dagegen zu halten, mit eigenen Tanzkreationen wie dem Lipsi oder dem Orion. Der Erfolg bleibt mäßig überschaubar. Die Unangepassten wollen anderes … (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.07.2023rbb
  • Folge 35 (5 Min.)
    Mit Feuereifer und sehr viel Akribie stehen im Frühjahr 1959 viele 11–15 jährige an Werkbänken und in Hobbykellern, um ihre tolldreisten Seifenkistenfahrzeuge im Eigenbau renn- und siegtauglich zu basteln. Unter strenger Aufsicht strenger Regularien. Im Juli dann ist es soweit. 174 Schüler überstehen die Technische Abnahme und kämpfen den Gewinner des 11. Berliner Seifenkistenderbys aus. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.07.2023rbb
  • Folge 36 (8 Min.)
    „Lasst eure Kinder schwimmen lernen“ berichtet die Abendschau 1963 und erntet reichlich Zuschauerpost mit dem Tenor: „Besten Dank für den guten Rat, aber wo?“ Denn im Sommer sind viele Hallenbäder in der Wartung und in den Freibädern gibt es meist keine Lehrbecken. So tobt dann alles in den Nichtschwimmer- und Planschbecken herum, vom Baby bis zum Lümmel. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.08.2023rbb
  • Folge 37 (16 Min.)
    Wat fürn Jahr – das passt eigentlich immer. Kurioses und Skurilles aus den schwarz-weißen Fernsehanfängen geleiten uns durch das Jahr, ob sauber gereimt oder mit leichter Zunge aufgesagt, wobei auch der visuelle Schauwert beileibe nicht unwichtig ist. In der Hauptsache soll das Schmunzeln und Staunen nicht zu kurz kommen in unserem amüsanten Potpourri aus einer Zeit, als die späteren Boomer noch Windeln trugen. Wirklich komisch. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.01.2024rbb
  • Folge 38 (5 Min.)
    Werder an der Havel. Seit jeher beliebtes Pilgerziel der Berliner und somit schon fast ein Berliner Vorort. Und das ganzjährig. Die große Saison von Werder war aber immer die Baumblüte. Zu Zehntausenden strömten die Berliner hinaus, mit Bahn, Autobus, dem Fahrrad oder Dampfer. Die Farbenpracht des Städtchens zog die Besucher an, und der Obstwein … Das war auch 1959 schon lange Tradition. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.05.2024rbb
  • Folge 39 (5 Min.)
    Den Rasen kurz, dabei aber vollwüchsig und gesund zu halten, ist selbst in unserer durchtechnisierten Gegenwart kein zu unterschätzendes Unterfangen. Dass die Anlage von großen Rasenflächen die Gartenarbeit auf ein Minimum herabdrückt war schon 1961 eine Mär. Blasen und Schwielen an den Händen, ein schmerzender krummer Rücken und eine Mordswut war beim Mähen und Vertikutieren von Hand ohne Motorunterstützung schon bei geringer Halmhöhe fast garantiert. Und auch der Viereckregner war seinerzeit noch eine aufregende Neuentwicklung und ziemlich teuer. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.06.2024rbb

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