2021, Folge 1–13

  • Folge 1
    Axel Steier rettet Menschenleben. Der 45-Jährige gehört zu den Gründern der sächsischen Hilfsorganisation „Mission Lifeline“. Mit kleinen Schiffen bergen er und seine Crew in Not geratene Flüchtlinge aus dem Mittelmeer. Über tausend haben sie seit 2017 vor dem Ertrinken bewahrt. Seine Kritiker werfen ihm vor, er sei ein Menschenschlepper. Er wird beschimpft und angegriffen. Vor allem in seiner Heimatstadt Dresden. Axel Steier lässt sich davon nicht schrecken. Gott sei Dank unterstützen uns auch sehr viele Menschen. Es gibt ein Recht auf Flucht, es gibt ein Recht auf Beantragung von Asyl. Vor allem aber gibt es das Recht auf Leben.
    Axel Steier wuchs in einem christlichen Elternhaus auf. Helfen gehört schon immer zu seinem Alltag. Nach der Schule wurde er Rettungsassistent, später studierte er Soziologie. Um das Studium zu finanzieren, eröffnete er einen Bio-Spätshop. Das war mehr, als nur Lebensmittel zu verkaufen. Axel Steier wurde Berater und Seelsorger seiner nachtaktiven Kunden. „Obwohl ich den Laden 2018 abgegeben habe, sind einige noch meine engen Freunde. Ein kleines soziales Netzwerk, das mir hilft, Großes zu bewegen.“ Axel Steier arbeitet inzwischen hauptamtlich für die Initiative „Mission Lifeline“. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.01.2021MDR
  • Folge 2
    Im arabischen Raum ist Design gern bunt und laut, in Deutschland weiß man eher Schlichtheit zu schätzen. Rayan Abdullah kennt sich in beiden Welten aus – in den 1980er-Jahren kam er aus dem Irak nach Deutschland und studierte hier visuelle Kommunikation. Er entwarf zum Beispiel Piktogramme für die Berliner Verkehrsbetriebe und in den 1990er-Jahren überarbeitete er im Auftrag der Bundesregierung den Bundesadler. Seit 2001 ist Rayan Abdullah Professor für Typografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Dort initiierte er vor fünf Jahren ein Projekt für geflüchtete Kunst- und Designstudenten: Die Akademie für transkulturellen Austausch – kurz AtA – bietet Geflüchteten die Möglichkeit, ihr in der Heimat abgebrochenes Studium in Deutschland weiterzuführen und einen regulären Abschluss zu machen.
    Rayan Abdullah sieht sich nicht nur als Lehrer, sondern als Vermittler, Begleiter. Er gibt seinen Studierenden die Chance, sich doch noch das Rüstzeug für ihren Traumberuf anzueignen und hier wie da – in Deutschland oder in der alten Heimat – ihren Teil zum kulturellen Austausch beizutragen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.08.2021MDR
    Deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 06.02.2021 angekündigt
  • Folge 3
    Wenn’s in der Gegend brennt, ist bei uns nur noch die Katze zu Hause“, sagt Beate Breuer. Denn alle Breuers sind aktiv bei der Freiwilligen Feuerwehr im thüringischen Sitzendorf. Feuerwehreinsätze kennt die zweifache Mutter ebenso als Gleichstellungsbeauftragte ihres Landkreises. Der Lockdown sei für viele Familien eine große Herausforderung, häusliche Gewalt leider keine Seltenheit. „Wenn Heiligabend eine Mutter mit Kindern dringend Platz im Frauenhaus braucht, dann müssen Netzwerke gut funktionieren.“ Auch bei ihrer Arbeit für die Kreissportjugend sind gerade jetzt Kreativität und Motivation gefragt. Klar, dass die 54-Jährige bei so vielfältigem Engagement auch an Grenzen gerät. „Dann erinnere ich mich an die Engel, denen Gott befohlen hat, uns zu behüten auf all’ unseren Wegen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.03.2021MDR
  • Folge 4
    Nach ihrem Abitur will Charlotte Rieger Quanten- oder Astrophysik studieren. Gerade schrieb sie ein Programm für „Jugend forscht“, mit dem man Exoplaneten berechnen kann, wären sie aus Diamant. Einen Widerspruch zu ihrer Religion sieht die 17-Jährige nicht – im Gegenteil. „Durch die Erforschung solch fremder Welten wie die von Exoplaneten erscheint mir der göttliche Plan noch größer. Mathematik und Physik sind für mich wunderschön. Alles geht auf. Das kann kein Zufall sein.“ Charlotte Rieger ist eine Sinnsucherin. Wissenschaft und Glaube sind für sie die richtigen Wege zur Erkenntnis.
    Auch deshalb engagiert sie sich in der jungen Gemeinde in Halberstadt, vertritt ihresgleichen im Vorstand des Landesjugendkonvents der evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und vernetzt die evangelische und katholische Jugend in ihrer Region. „Mein Glaube gibt mir Halt und Kraft, oft auch Trost.“ Etwas davon findet Charlotte Rieger aber auch in der Musik. Die 17-Jährige singt, spielt Geige und Klarinette und gestaltet gerne musikalische Gottesdienste – wenn auch derzeit nur online. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.03.2021MDR
  • Folge 5
    Ulf Nguyen ist Konvertit. In diesem Frühjahr prüft ein Rabbbinatsgericht, ob er – der evangelisch Getaufte – zum Judentum übertreten darf. Täglich lernt er für diese Aufnahmeprüfung. Seine Lehrer sind Rabbiner. Zu konvertieren ist nicht einfach, das Judentum legt viele Pflichten auf. Nicht nur die der Beschneidung. Der Neuling muss Hebräisch lernen, die Essensgewohnheiten ändern, streng nach Traditionen leben. Das verlangt Durchhaltevermögen. Der 50-Jährige, der im sächsischen Pirna wohnt, will ein neues Leben. Bis 2013 leitete er hier einen kleinen Holzbaubetrieb.
    Dann kam das Elbe-Hochwasser und mit ihm Nguyens Insolvenz. Eine Scheidung folgte, er geriet in eine Lebenskrise. Kurz darauf besuchte er das erste Mal eine Synagoge. Ein jüdischer Freund hatte ihn dazu inspiriert. Ulf Nguyen erinnert sich: „Der Gottesdienst, die intellektuellen Gespräche, der gute Kontakt zum Rabbi, das hat mir gefallen und so bin ich da reingewachsen. Vielleicht ist das auch meine provokante Seite, gerade jetzt – in dieser komisch unsicheren Zeit – Jude werden zu wollen. Antisemitismus ist ein Thema.“ (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.04.2021MDR
  • Folge 6
    Matthias Prasse hat 2016 die alte Bischofsburg in Burgliebenau gekauft und erweckt sie mit seiner Familie zu neuem Leben. Der Kulturhistoriker ist Vorsitzender der Gesellschaft „Historische Häuser und Gärten Sachsen-Anhalt e.V.“, bereitet Informationen zu deren Geschichte auf und bringt den Menschen Heimat nahe. So manches historische Gemäuer ist durch seine Initiative vor der Abrissbirne bewahrt worden. Mehr als eintausend ehemalige Adelssitze gibt es in Sachsen-Anhalt, doch jeder zweite von ihnen steht leer und ist dem Verfall preisgegeben. In seinem eigenen Heim restauriert Matthias Prasse gerade die 650 Jahre alte Burgkapelle. Für den Altkatholiken war klar, dass der Raum keine Abstellkammer werden darf. Einst hat der Jugendclub des Dorfes hier für Stimmung gesorgt, zukünftig wird die Kapelle wieder ein Ort der Stille sein. Doch kein leerer Ort, denn Familie Prasse lädt regelmäßig auf die alte Bischofsburg ein – zu Festen, Vorträgen und Begegnungen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.05.2021MDR
  • Folge 7 (5 Min.)
    Glaubwürdig: Kathrin Schulze & Kristin Wießel
    „In unserer Schlosserei gibt es kein Pinkelbecken, ansonsten ist hier alles ganz normal.“ – Die Schwestern Kathrin Schulze und Kristin Wießel sind Stahl- und Metallfacharbeiterinnen und führen eine eigene Firma in der Altmark. Ihr Zuhause ist das 150-Seelendorf Ipse. Ihr Vater betrieb hier eine Dorfschmiede. Seine Töchter wuchsen zwischen Hammer und Amboss auf und fanden das immer interessant. Als der Vater 2006 an Krebs erkrankte und mit 53 Jahren starb, war für die beiden jungen Frauen klar: Wir machen weiter. Papa hätte das so gewollt. Der Plan geht auf, die Firma expandiert. Die Schmiedinnen – beide um die 40 – haben inzwischen fast ein Dutzend Angestellte. Männer und Frauen.
    „Wir reden nicht über Gleichberechtigung, wir leben das einfach.“ Die beiden hoffen, dass ihre Töchter vielleicht später in ihre Fußstapfen treten. Das wäre gegen den Trend. Aktuell gehen viele junge Frauen aus ländlichen Gegenden weg. Kathrin Schulze und Kristin Wießel wollen das nicht mehr so hinnehmen. Um junge Leute zu halten, gründeten die beiden Christinnen mit ihren Freunden einen Verein namens „Ipse excitare“. Excitare heißt aufwachen oder erwecken, und damit meinen sie vor allem die Ipser Kirche. Ein herrlich altehrwürdiges Gebäude mitten im Dorf und kaum einer geht mehr hin. Sie wollen hier jugendlichen Schwung und kulturelles Leben reinbringen – nicht nur für Gläubige, sondern für alle. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.05.2021MDR
  • Folge 8
    Chemielaborantin Karen Kriegel-Bunk kündigte an ihrem 44. Geburtstag den Job und sagt heute von diesem Tag: „Da fing mein Leben an!“ Als junge Frau war sie eher schüchtern und angepasst. Der Wendepunkt kam nach einem langen Weg, nach genau genommen 650 km durch Spanien. Mit der Kündigung verschaffte sich Karen Kriegel-Bunk eine Auszeit, sie wollte offen sein für Neues und machte sich auf, den Jakobsweg zu pilgern. Es wurde eine einsame Zeit: Sie war körperlich so fit, dass sie allen davonlief und schließlich meist allein unterwegs war. Es dauerte etliche hundert Kilometer, bis sie begriff, dass trotzdem jemand bei ihr ist.
    Karen Kriegel-Bunk hat auf diesem Weg einen intensiven Draht zu Gott gefunden. Schon während ihrer Zeit als Chemielaborantin orientierte sie sich zunehmend an der Natur. Eine vegane Lebensweise ist für sie inzwischen selbstverständlich. Sie experimentiert mit Rezepten aus aller Welt. Höhepunkte sind die Rohkostpotlucks – das sind Treffen mit Gleichgesinnten in ihrem Garten, bei denen alle ihre Kreationen beisteuern und über „rohe“ Rezepte fachsimpeln. Für Karen Kriegel-Bunk ist die Natur – so wie Gott sie schuf – ein riesiger Schatz. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.05.2021MDR
  • Folge 9
    Jung und total verliebt! Das ist Niklas Weigmann in seinen Beruf. Der 21-Jährige schloss im vergangenen Jahr seine Ausbildung zum Zimmermann als bester Geselle in Halle ab. Den richtigen Arbeitgeber fand er auch – ein Bauunternehmen, dass sich dem Denkmalschutz, vor allem aber der Sanierung von Sakralbauten verschrieben hat. Niklas Weigmann liebt das Handwerk. Sein Glaube brachte ihn dazu. „Für mich ist es auch eine Ehre diesen Beruf auszuüben. Nicht nur, weil Jesus und sein Vater Bauhandwerker waren – mich fasziniert auch die Tradition und der Umgang mit dem Holz.“ Niklas studiert alte Schriften und Bücher über das Handwerk.
    Er arbeitet von morgens bis abends in seinem Job – wenn nicht für seine Firma, dann am Haus seiner Eltern. Das steht in Mötzlich, einem kleinen Stadtteil im Norden von Halle. Dort rekonstruierte der frischgebackene Geselle sogar schon den Turm der St. Pankratius Kirche. Gerade auch bei der Arbeit auf dem Dach einer Kirche könne er gut über Gott und die Welt nachdenken, sagt der junge Zimmermann. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.06.2021MDR
  • Folge 10
    Sabine Bley ist 55. Ein Alter, in dem nicht mehr alle Frauen gern über ihr Alter sprechen. Bei ihr ist es anders. Zwei Krebserkrankungen habe ich überstanden. Ich freue mich über jedes Lebensjahr, das hinzukommt und feiere das auch groß! Gott stand in dieser schweren Zeit hinter mir. Auch wenn ich das damals in meiner Verzweiflung nicht so gefühlt habe. Heute weiß ich es und schaue vorwärts. Die lebensfrohe Katholikin wohnt seit vielen Jahren im Kloster in Wechselburg. Nicht als Nonne, sondern als Nachbarin der Benediktinermönche. Wenn es ihre Zeit zulässt, teilt sie den Alltag mit ihnen – beim Essen und beim Gebet.
    Sabine Bley arbeitet als Jugendseelsorgerin im Dekanat Chemnitz. Am liebsten aber kommen die jungen Leute zu ihr aufs Land – ins Kloster mit der romanischen Basilika. Gemeinsam erkunden sie jeden Winkel der alten Kirche und entdecken zwischen Lettner, Altar und Dachboden immer wieder etwas Besonderes oder Neues. Jeder ist eingeladen, egal, ob gläubig oder nicht. Das ist mir wichtig. Alle mit Christus in Berührung zu bringen. Voneinander lernen und sich verstehen, das geht nur, wenn wir miteinander reden. Schweigen, das kann sie allerdings auch. Sabine Bley malt seit über zehn Jahren Ikonen. Dafür benötigt sie Muße und Stille. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.06.2021MDR
  • Folge 11
    An der Westseite der Burg Querfurt gibt es einen Garten, der so ähnlich auch schon im 9. Jahrhundert hier angelegt gewesen sein könnte – mit Blumen, Gewürzen und Heilkräutern. Deshalb nennt Regina Kreitel das Refugium auch gern „Apotheke der Ritter“. Mühsam hat sie nach Pflanzen des Mittelalters recherchiert, es gibt nicht viel Literatur dazu. Eine bunte Auswahl historischer Gewächse hat sie auf das Burggelände gebracht. Regina Kreitel ist Gartenbauingenieurin und hat ihr Leben lang im Grünen gearbeitet. Eine Nummer größer ist ein anderer Garten: Bei der BUGA in Erfurt kümmert sich Regina Kreitel als eine der Ehrenamtlichen um den Kirchenpavillon und führt Besucher über das Gelände. Mit Pflanzen aus der Bibel und solchen mit Heiligennamen kennt sie sich aus. Der Christin ist es eine Freude, den Besuchern die Augen zu öffnen und die Bezüge zwischen Bibel und Pflanzen aufzuzeigen. Das Kirchen-BUGA-Motto „Ins Herz gesät“ findet sie wunderbar, es spricht ihr sehr aus dem Herzen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.07.2021MDR
  • Folge 12 (5 Min.)
    Pascal Kaufmann gibt in Augustusburg musikalisch den Ton an. Der 27-Jährige ist Organist und macht klassische Musik für Einsteiger erlebbar. Ihm verdankt die Kleinstadt im Erzgebirge eine gut besuchte jährliche Festivalreihe: den Augustusburger Musiksommer. Im Lockdown machte er den Menschen Mut und lud Bläserensembles ein, die von den Kirchtürmen der Stadt musizierten. Das Motto der Aktion: „Töne von Herzen für die Welt“. Dem evangelisch erzogenen jungen Mann ist das biblische Gebot der Liebe wichtig. Zugleich erfüllt er eine ganz persönliche Mission, wenn er Konzerte in Kirchen organisiert: Aus seiner Sicht soll Kirche sich nicht anbiedern, sondern einladen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.07.2021MDR
  • Folge 13
    Macht Musik! Damit kommt man besser durchs Leben – so das Credo von Ekkehard Vogler. Der 54-jährige Sänger arbeitet als sogenannter Musikvermittler bei MDR KLASSIK. Auf unkonventionelle Weise führt er, der selbst sechsfacher Vater ist, Kinder ans Musizieren heran. Er initiiert nicht nur Konzerte, sondern setzt vor allem auf die Kreativität von Kindern und Jugendlichen. Er bastelt aus allen möglichen Alltagsgegenständen Instrumente und zeigt so, dass Musik auch einfach zu machen und jeder ein kleiner Künstler ist. Spaß und Freude kommen bei seinen Schulprojekten nie zu kurz.
    Der studierte Sänger begann selbst seine Karriere als kleiner Junge. Damals jedoch unter eher strengem Regime. „Mein Vater war Pfarrer in Mecklenburg. Ich ging aufs Internat – nach Dresden. Ich wurde Kruzianer. Das war eine besondere Kindheit. Ich war damals gerade neun Jahre alt.“ Am meisten vermisste er den See vor der Haustür und das Boot. Ekkehard Vogler lebt heute mit seiner Familie in Leipzig. Wann immer er Zeit hat, zieht es ihn auch hier ans Wasser. Zum Kraft tanken und auch zum Nachdenken – zum Beispiel über neue Musikprojekte für Kinder. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 24.07.2021MDR

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