Gesundheit!

Organspende – Chance auf ein neues Leben
Tausende Menschen in Deutschland brauchen dringend ein Spenderorgan: etwa 9.100 Patientinnen und Patienten waren es im Jahr 2020. Die allermeisten auf der Warteliste benötigen eine Niere. Doch die Zahl der verfügbaren Organe von Verstorbenen ist deutlich niedriger als der tatsächliche Bedarf. Bei etwa jeder siebten Nierentransplantation handelt es sich mittlerweile um eine Lebendorganspende von Verwandten oder Partnern. Reporterin Veronika Keller trifft Paare, die eine Lebendnierenspende hinter sich haben, sie ist bei einer Transplantation dabei und erfährt, wie sich die Lebensqualität der Patienten nach dem Eingriff verbessert hat.
Organtransplantation – zwei Seiten einer Geschichte
Der Tod des einen bedeutet das Leben für den anderen: Eine Organspende ist immer mit Angst, Hoffnung, aber auch Trauer verbunden. Während der Empfänger hofft, dass er ein neues Organ bekommt, das nicht abgestoßen wird, müssen die Angehörigen – in einer Ausnahmesituation – über die Option einer Organspende entscheiden. In „Gesundheit!“ erzählt eine Mutter, wie sie sich fühlte, die Organe ihrer verstorbenen Tochter zur Transplantation freizugeben. Und spricht mit einem Patienten, der schon lange auf der Warteliste steht. Der

Beitrag zeigt nicht nur die formalen, rechtlichen und organisatorischen Aspekte, sondern geht auch auf ethische Fragen ein, die mit einer Transplantation verbunden sind.
Spendebereitschaft: Entscheidungs- oder Widerspruchslösung?
In Deutschland muss man sich selbst aktiv kümmern und einen Organspende Ausweis ausfüllen, wenn man Spenderin oder Spender werden will. Es gilt die sogenannte Entscheidungslösung. Zwar steigt die Zahl der Menschen mit Organspende Ausweisen in den letzten Jahren, dennoch gibt es immer noch zu wenig Organe im Verhältnis zu den Wartenden. Mehr Erfolg scheinen Länder zu haben, in denen die sogenannte Widerspruchslösung gilt. Hiernach ist jeder automatisch Spenderin oder Spender, bis er offiziell widerspricht. In Spanien beispielsweise gibt es europaweit die meisten Organspenden, ca. dreimal so viele wie in Deutschland. Dort gilt die Widerspruchslösung. Viele fordern dieses Prinzip auch für Deutschland.
Mic Drop
Reporterin Sabine Pusch geht auf Spurensuche. Sie besucht u.a. eine Patientin in Österreich, die ein Spenderherz bekommen hat, einen Patienten, der in Bayern schon lange auf ein Herz wartet und spricht mit Experten. In der Rubrik Mic Drop geht es darum, auch mal klare Kante zu zeigen und Position zu ergreifen. (Text: BR Fernsehen)