Folge 24

  • 24. Hexenjagd: Die Hexenverfolgung im Südwesten

    Folge 24
    In Ruwer bei Trier bricht Ende des 16. Jahrhunderts eine Hexenpanik aus und fordert zahlreiche Opfer auf dem Scheiterhaufen. – Bild: SWR
    In Ruwer bei Trier bricht Ende des 16. Jahrhunderts eine Hexenpanik aus und fordert zahlreiche Opfer auf dem Scheiterhaufen.
    In Ravensburg werden am Abend des 3. Oktober 1484 zwei junge Frauen zum Scheiterhaufen gebracht. Sie sollen Hexen sein. Die beiden sind rechtskräftig verurteilt – wegen gefährlicher Hexerei und Buhlschaft mit dem Teufel – „zu brennen bis ihre Seele frei ist“. Unter der Folter haben die Frauen gestanden. Nun erwartet sie ein grauenvoller Tod. Beide Frauen gehören zu den frühen Opfern einer unheilvollen Entwicklung, die bald ganze Landstriche in erfasst – der Hexenverfolgung. In den folgenden 200 Jahren werden über 50.000 Menschen in Europa verfolgt, gefoltert und hingerichtet, weil sie angeblich Hexen sind.
    Im Südwesten sind vor allem Ravensburg, der Trierer Raum und die Gegend um Bamberg Zentren der Hexenverfolgung. Wie konnte es zu dieser schrecklichen Verfolgung kommen? Befeuert wird die Hexenverfolgung durch den Dominikanermönch Heinrich Kramer aus dem französischen Städtchen Sélestat im Elsaß. Er ist besessen von der Idee, dass die Hexen Teil einer satanischen Verschwörung sind und macht es sich zur Lebensaufgabe, sie zu vernichten. Er glaubt, die Hexen hätten sich zusammengeschlossen, um die Welt zu zerstören.
    Um die drohende Apokalypse zu verhindern, verfasst Kramer ein Buch, das Anleitung und Gesetzbuch für die Hexenverfolgung in der christlichen Welt werden wird: Malleus Maleficarum – Der Hexenhammer. Es schildert detailliert, was Hexen tun, wie man Hexen erkennt, wie man ihnen der Prozess
    gemacht und wie sie hingerichtet werden sollen. Die Erstauflage erscheint 1486, danach verbreitet sich das Werk in rasender Geschwindigkeit über ganz Europa und bis nach Amerika. Trotz öffentlich vorgetragener Kritik an Kramers Werk, breitet sich in der Bevölkerung überall die Angst vor den Hexen aus, gefolgt von einer Hysterie, die zehntausende Opfer das Leben kostet.
    Hexen werden als Sündenböcke verantwortlich gemacht für Hungersnöte, Naturkatastrophen, Krankheiten, Seuchen oder andere Unglücke und zu Tausenden verfolgt. Unter Folter gestehen fast alle, die angezeigt werden schließlich, Hexen zu sein und sind auch bereit andere als Hexen zu denunzieren. So breitet sich die Hexenverfolgung unaufhaltsam aus. Im Trierer und Bamberger Raum enden so ganze Familien auf dem Scheiterhaufen. Oft hört die Verfolgung erst auf, wenn nahezu die ganze Gemeinde hingerichtet ist! Der Film begibt sich auf die Spuren der Täter wie auch der Opfer und zeigt mit Spielszenen aus dem Wirken und Schicksal der Protagonisten, wie aus braven Bürgern Folterer und Mörder wurden.
    Dazu wurden die Archive geöffnet und der Lebensweg der vermeintlichen Hexen aus den heute noch verfügbaren Quellen nachgezeichnet. Der Film zitiert aus den Urteilen und Protokollen von Hexenprozessen und macht nachvollziehbar, wie es zu dieser Hexenhysterie kommen konnte. Gedreht wurde u. a. in Alpirsbach im Schwarzwald und auf der Burg Lichtenberg bei Stuttgart. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.09.2018SWR Fernsehen

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