bisher 107 Folgen (rbb), Folge 23–44

  • Folge 23 (45 Min.)
    In seinen Ausmaßen und in seiner Gigantomanie stand der Ostwall dem Westwall kaum nach. Mit dem Ostwall im heutigen Westpolen, nur zwei Autostunden von Berlin entfernt, sollte jede Armee aufgehalten werden können, bevor sie die Reichshauptstadt erreicht. So hatte es Hitler geplant. Der Ostwall wurde nie fertig gestellt. Schon mit Hitlers Überfall auf Polen war er unnütz. Wozu sollte man hier eine Verteidigungsanlage bauen? Die großspurigen Bauvorhaben stellte man im Juli 1938 ein und die Geschütze und Armierungen verlegte man an den Westwall und den Atlantikwall. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.10.2007rbb
  • Folge 24 (45 Min.)
    In der Nähe des Ortes Wandlitz im Norden von Berlin befand sich bis zur Wende eine etwa zwei Quadratkilometer große, abgeschirmete Siedlung, in der ranghohe SED-Funktionäre wohnten. „Wandlitz“ wurde zum Synonym für die Privilegien der SED-Führung. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.05.2009rbb
  • Folge 25 (45 Min.)
    Bauherr des Olympischen Dorfes war die Wehrmacht – seine militärische Nachnutzung war von Anfang an geplant. Eine unheilvolle Verbindung von Sport und Militär. Heute ist es im Besitz der Deutschen Kreditbank/​Stiftung für gesellschaftliches Engagement. Seit 2006 ist es wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Film erzählt die wechselvolle Geschichte des Dorfes. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 03.06.2008rbb
  • Folge 26 (45 Min.)
    Heute wird der Berliner Funkturm von manchen belächelt – er gilt eher als niedlich denn als imposant. Bei seiner Einweihung 1926 aber war er eine Sensation: Seine 138 Höhenmeter machten ihn zu Deutschlands höchstem Profanbau. Die Filmemacherin Birgit Wolske erzählt die Geschichte des Funkturms mit seltenen Archivaufnahmen aus Schwindel erregender Höhe und Berlinern, die von „ihrem“ Turm berichten. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.11.2008rbb
  • Folge 27 (45 Min.)
    Das Posener Schloss – außen ein wilhelminischer Prunkbau, hinter den Mauern – im Innern – ein bis heute kaum wahrgenommenes Geheimnis: Eine Welt, die an die NS-Filme über den Bau der Reichskanzlei und an die Pläne für die Welthauptstadt Germania erinnert. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.12.2008rbb
  • Folge 28 (45 Min.)
    Das Adlon ist das Luxushotel der Hauptstadt. Ein neues Haus am alten Ort, ein Mythos lebt wieder auf: Marlene Dietrich und Hans Albers, Charlie Chaplin oder Mary Pickford, Thomas Mann und Albert Einstein standen im alten Adlon auf der Gästeliste. 1907 weiht Kaiser Wilhelm II. das Haus ein, und es wird seine heimliche Herberge. „Kinder geht doch lieber ins Adlon, im Schloss ist es kalt und im Bad geht das heiße Wasser nicht“, empfiehlt er seiner Familie. Fortan wird in diesem Hotel Geschichte geschrieben, hier trifft sich Adel und Finanzoligarchie, Politik und Kunst, sie genießen Luxus pur, schließlich heißt es: Adlon verpflichtet! Die Lage am Brandenburger Tor macht das Adlon zur Zuschauertribüne für Ereignisse, die Europa veränderten.
    Nach der Teilung der Stadt liegt das Hotel Jahrzehnte lang im Grenzgebiet zwischen West und Ost und wird 1984 abgerissen. Wer hätte sich träumen lassen, dass es 13 Jahre später, am 23. August 1997, von einem Bundespräsidenten wieder eingeweiht würde? Der Film von Dagmar Wittmers erzählt Geschichten über Berlins berühmtestes Hotel und seine Gäste: von großer Weltpolitik über Skandale und Amoren bis zu einem grausamen Mord aus Geldgier, in dem spannenden Rückblick auf über 100 Jahre Hotelgeschichte. Ein facettenreiches Portrait über die Glanz- und Schattenseiten der Nobelherberge. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 24.03.2009rbb
  • Folge 29 (45 Min.)
    Kurz nach den ersten Luftangriffen auf Berlin 1940 fordert Hitler in ‚ganz großem Umfange‘ neue Luftschutzräume in Berlin zu bauen. Der Grundstein für das Bunkerbauprogramm ist gelegt. Es wird das größte zweckgebundene Bauprogramm der Weltgeschichte. Die ersten Bunker sind festungsartige Flaktürme. Die Kolosse am Zoo, im Friedrichshain und im Humboldthain haben riesige Ausmaße: 70 mal 70 Meter, 42 Meter in der Höhe, die Abschlussdecke 3,50 Meter dick. Im November 1943 eröffnet das Bomber Command die Schlacht um Berlin, die schweren Angriffe beginnen am 18. November 1943. Die Hochbunker werden letzte Zufluchtstätte für die Ausgebombten oder jene, die keine Bleibe in den Luftschutzkellern finden.
    In den letzten Kriegsmonaten sind die Bunker total überfüllt. Häufig fällt der Strom aus, wird die Luft knapp. Die Dokumentation von Lutz Rentner und Frank Otto Sperlich erzählt Geschichten vom Bau der gewaltigen Hochbunker und dem Leben hinter den Betonmauern. Zeitzeugen berichten vom Kriegsalltag in den Bunkern. Noch heute stehen in Berlin einige dieser Kolosse aus Beton: der halb zugeschüttete Flakbunker im Humboldthain, die Reichsbahnbunker in der Reinhardtstraße und am Anhalter Bahnhof oder das betonierte Gasometer in der Kreuzberger Fichtestraße. Manche der Hochbunker sind noch heute einsatzbereit. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.04.2009rbb
  • Folge 30 (45 Min.)
    Am Rande Berlins quartierte Friedrich der Große 1740 seine ungeliebte Gattin Elisabeth Christine mit den Worten ein: „Hier lass dich nieder, hier kannst du schön hausen.“ Damit bekam das Schloss für Jahrhunderte seinen Namen: Schönhausen. Im Schloss hausten die Preußen, die Nazis und die Russen. Ein geheimnisvoller Ort für Liebesaffären und Staatsaktionen. Hier traf sich Königin Luises schöne Schwester Friederike mit ihren Liebhabern, hier deponierte Goebbels so genannte „entartete Kunst“, um sie für Devisen an reiche Westeuropäer zu verhökern, und hier befanden sich die ersten Wohnzimmer der sozialistischen Staatsmacht DDR. Schloss Schönhausen glänzte als Schauplatz diplomatischer Events: Chruschtschow, Castro, Ho Chi Minh, Nasser, I. Gandhi, Schah Reza Pahlevi, Gorbatschow zeigten sich beeindruckt von dem zum proletarischen Gästehaus umfunktionierten Adelssitz. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.12.2009rbb
  • Folge 31 (45 Min.)
    Nichts war in der DDR so geheim wie die Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit in Berlin-Lichtenberg. Auf fast zwei Quadratkilometern residierte hier bis 1990 die gefürchtete Geheimpolizei der DDR, die Stasi. Knapp 10.000 MfS-Mitarbeiter hatten hier ihren Arbeitsplatz. Von hier aus schickten sie ihre „Kundschafter“ ins „Operationsgebiet“, von hier aus wurde das Netz Inoffizieller Mitarbeiter gesteuert, die Opposition überwacht, Verhaftungen angeordnet und „Sicherungseinsätze“ durchgeführt. Die Stasi-Zentrale zerschnitt ein historisch gewachsenes Wohngebiet und fraß sich immer tiefer in den Lichtenberger Kiez. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.12.2009rbb
  • Folge 32 (45 Min.)
    Kaum ein anderer Ort in Berlin ist wohl so geheimnisumwoben wie die Adresse Unter den Linden 63–65, die Botschaft der Russischen Föderation – Diplomatie wird eben nur partiell öffentlich gemacht. Nach außen hin zeigt sich die Botschaft als gewaltiger Gebäudekomplex über ein ganzes Straßenviertel, innen präsentiert sie sich mit geradezu imperialer Pracht. Sie ist der größte Botschaftsbau Europas, fertig gestellt im Jahr 1951 als Botschaft der UdSSR in der DDR. Eine Zwingburg des „Großen Bruders“ war sie damals, mächtig und unnahbar.
    Ihr Standort nah an der Grenze zweier verfeindeter Systeme. Ein Vorposten des sowjetischen Machtanspruches, ein Vorposten im Kalten Krieg. Was sich in den 40 Jahren DDR an diesem Ort an geheimen Ost-West-Treffen, an offiziellen Feiern sowie an kleinen und sehr großen politischen Ränken abspielte und wie schließlich aus einer Sowjetbotschaft eine Russische Botschaft wurde, davon erzählen seltene Archivbilder und hochkarätige Zeitzeugen in der rbb-Dokumentation „Die Russische Botschaft“. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.12.2009rbb
  • Folge 33 (45 Min.)
    Eine knappe halbe Autostunde südlich von Berlin erhebt sich eine geheimnisvolle Ruinenlandschaft aus dem märkischen Kiefernwald. Riesige Sanatoriumsgebäude, verfallende Villen und Krankenhaus-Pavillons. Die Krankenhausstadt Beelitz-Heilstätten war eines der bekanntesten Lungensanatorien des Deutschen Reiches, Lazarett in zwei Weltkriegen, sowjetisches Militärhospital. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.09.2010rbb
  • Folge 34 (45 Min.)
    Der Berliner Reichstag ist ein nationales Symbol. Die Geschichte des Gebäudes erzählt vom Verhältnis der Deutschen zur Demokratie. Der Reichstag ist ein Ort in der Öffentlichkeit – mit bewegter Vergangenheit. Das Reichstagsgebäude ist Touristenattraktion und Schauplatz politischer Kämpfe. Es hat ein kompliziertes Innenleben und die Spuren seiner Geschichte findet man an vielen Stellen. Heute wie früher ist der Bau über unterirdische Gänge mit seiner Nachbarschaft verbunden. Als das Haus im Kaiserreich 1884 gebaut wurde, hatte das Parlament noch nicht allzuviel zu sagen, erst 1916 wurde die Inschrift „Dem Deutschen Volke“ über dem Portal angebracht – als der Kaiser sein Volk für die Fortsetzung des ersten Weltkriegs benötigte.
    1918 rief der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann von einem Balkon des Reichstages die Republik aus. Doch die Weimarer Republik war immer bedroht, auch aus dem Parlament heraus. 27. Februar 1933 – ein Monat nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten brennt das Gebäude. Darüber, wer den Brand gelegt hatte, kursierten sofort Gerüchte.
    Dabei war viel von den unterirdischen Gängen unter dem Bau die Rede. Die Nationalsozialisten nutzten auf jeden Fall den Brand aus und setzten mit der „Reichstagsbrandverordnung“ wesentliche Grundrechte außer Kraft. Der Prozess gegen die angeblichen kommunistischen Brandstifter hingegen wurde zum propagandistischen Fiasko für die Nazis. Im Zweiten Weltkrieg galt ausgerechnet (und doch zu Unrecht) der Reichstag den Soldaten der Roten Armee als das „Herz der faschistischen Bestie“. In den letzten Kriegstagen entspann sich ein erbitterter Kampf um das Gebäude.
    Die Bilder vom Hissen der Roten Fahne auf dem Reichstag gingen um die Welt. Dann lag das Haus lange Jahre als Ruine an der Berliner Sektorengrenze, nur wenige Meter von Ost-Berlin entfernt. Es wurde zur Kulisse riesiger Kundgebungen – gegen die Blockade und den Mauerbau. Erst in den 1960er Jahren begann der Wiederaufbau. Aber wozu? Schulklassen besuchten die Ausstellung im Reichstagsbau, und wenn mal wieder ein Bundestagsausschuss eine Sitzung im Reichstagsgebäude abhielt, war das begleitet von lautstarken Protesten und Schikanen der DDR.
    Für die meisten Westberliner war das Haus allenfalls der Hintergrund für das sonntägliche Fußballspiel im Tiergarten. Nach der Wiedervereinigung lag das Gebäude nicht mehr am Rand, 1998 wurde es wieder zu dem Ort, an dem die Politik gemacht wird – und es wurde zum Symbol der „Berliner Demokratie“. Die wechselvolle Geschichte der deutschen Demokratie aber ist spürbar, die Vergangenheit ist neben der alltäglichen parlamentarischen Arbeit im Reichstagsgebäude immer gegenwärtig. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.10.2010rbb
  • Folge 35 (45 Min.)
    Eine Baustelle mitten in Potsdam – seit 1960 gibt es im Zentrum der Landeshauptstadt einen leeren Platz. Ältere Potsdamer erinnern sich noch an das Stadtschloss, das hier früher einmal stand. Ein geheimnisvoller Ort, dessen Geschichte heute nahezu vergessen ist. (Erstausstrahlung) (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.10.2010rbb
  • Folge 36 (45 Min.)
    Die prominenteste Freifläche im Herzen der Hauptstadt: Wo Berlin vor knapp 800 Jahren gegründet wurde, ist in jüngster Zeit eine grüne Liegewiese zu finden. Im Moment erinnert kaum etwas an den geschichtsträchtigsten Ort der Stadt. Kaiserliches Schloss, Naziaufmärsche, Honeckers Palast der Republik – dieser Platz erzählt sagenhafte Geschichten. Die neue Dokumentation von Lutz Pehnert berichtet in einzigartigen Archivaufnahmen von der historischen Vergangenheit des Platzes. Zeitzeugen erinnern sich, zeigen Fotos und Relikte. Einige von ihnen haben die Sprengung des Schlosses miterlebt. Der Film spannt den Bogen bis in die Gegenwart: Er begleitet den leitenden Archäologen in die Grabungsstätte neben der Liegewiese, gibt Einblick in die Planungsphase zum Wiederaufbau des Stadtschlosses und zeigt Bildhauer beim Nachbilden der originalen Schlossstatuen.
    Der italienische Architekt Franco Stella umreißt die mögliche Zukunft der Mitte Berlins und beschreibt anhand von Modellen seine Vision zur Gestaltung des Platzes. „Geheimnisvolle Orte – Das Berliner Stadtschloss“ berichtet von historischen Momenten auf dem Berliner Schlossplatz, begibt sich auf Zeitreise 500 Jahre in die Vergangenheit und zurück. (Erstausstrahlung) (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.10.2010rbb
  • Folge 37 (45 Min.)
    Karlshorst, das ist zum einen das „Zehlendorf des Ostens“- mondäne Villen, grüne Alleen, ein gehobenes Wohngebiet in Osten Berlins. Karlshorst steht aber auch für die Kapitulation des Dritten Reiches im Mai 1945 und für die sowjetische Garnison in Berlin in den fast 50 Jahren danach. Der Film erzählt Geschichten aus dem Kalten Krieg und Geschichten von Menschen „jenseits des Zaunes“. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.12.2010rbb
  • Folge 38 (45 Min.)
    Das Haus des Rundfunks in Berlin-Charlottenburg ist ein imposanter Bau mit seiner 150 Meter langen, mächtigen Fassade, mit seinen hunderten von Räumen, den endlosen Gängen und tiefen Kellern. Das Funkhaus wirkt von außen geheimnisvoll: Die Fassade lenkt den Blick nach oben, monumental und auch etwas abweisend wirkt sie, dunkel steht es da – das „HdR“. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.01.2011rbb
  • Folge 39 (45 Min.)
    Es ist viel passiert am Wannsee. Ein Ort zwischen Idylle und Schrecken. Hier spürt man die Zerrissenheit, die Ängste, aber auch die Freuden des 20. Jahrhunderts. Auf der einen Seite das quirlige Strandbad, auf der anderen die Villen der gediegenen Berliner Gesellschaft. Eine idyllische Gegend – und eine Gegend mit viel Geschichte. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.09.2011rbb
  • Folge 40 (45 Min.)
    In dem neuen Film aus der Reihe „Geheimnisvolle Orte“ zeigen die Autoren Lutz Rentner und Frank-Otto Sperlich die spannende und wechselvolle Geschichte der beiden Berliner Häfen: Osthafen und Westhafen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.09.2011rbb
  • Folge 41 (45 Min.)
    Breite Blechtore mit Rotem Stern, Betonsperren, Stacheldraht, grün überstrichene Backsteinmauern, abgeriegelte Straßen, Wachposten – so zeigte sich die Außenansicht der großen sowjetischen Kasernenareale, der KGB-Dienststellen, Offizierswohnheime und Kommandanturen in der alten Garnisonsstadt Potsdam. Wohngebiete in Neubabelsberg und der Nauener Vorstadt waren reine Sperrgebiete, die einstigen preußischen Kasernen voll belegt mit Truppen der Roten Armee. Eine eigene sowjetische Welt existierte inmitten von Potsdam. Stalin war für zwei Wochen dort und der Geheimdienstchef Lawrenti Berija, der Militärgouverneur Marschall Schukow lenkte von Potsdam aus die Geschicke seiner Besatzungszone.
    Ein NKWD-General Serow, den man Iwan den Schrecklichen nannte, errichtete sein Terrorregime in Ostdeutschland nach sowjetischem Vorbild. Stasi-Chef Mielke schaute besuchsweise vorbei. Sie hatten sich eingerichtet auf sehr lange Zeit. Was hinter den Mauern geschah, blieb den meisten Deutschen unbekannt. Und ein ungutes Gefühl kam auf, musste man sich diesen Sperrzonen nähern. Als dann 1994 die Tore geöffnet wurden, war es den Potsdamern wie ein „zweiter Mauerfall“.
    Nur waren die Bewohner jener „Sowjetwelt“ bereits verschwunden, zurückgeschickt in die Heimat und in eine ungewisse Zukunft. Die Potsdamer und die Russen – von tiefem Misstrauen und echten Freundschaften, von Nebeneinander und Miteinander, von fetter Beute und uneigennütziger Hilfe, von der Euphorie des Sieges 1945 und der Depression des Abzugs 1994 erzählen Russen und Deutsche in der Dokumentation von Christian Klemke über diese geheimnisumwitterten Orte in der Stadt Potsdam. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.11.2011rbb
  • Folge 42 (45 Min.)
    Im Bendlerblock ging es immer wieder um deutsche Geschichte: Krieg oder Frieden, Diktatur oder Demokratie. Verschwörungen fanden in diesen Mauern statt – und Hinrichtungen. Heute ist der Baukomplex am Landwehrkanal der Berliner Sitz des Bundesverteidigungsministeriums. 1911 wurde mit der Errichtung des Gebäudekomplexes im Tiergartenviertel begonnen. Der Neubau war für das Reichsmarineamt bestimmt, das unter Großadmiral Alfred von Tirpitz mit seiner Flottenrüstung und seinem Einfluss auf die Politik maßgeblich zum Konflikt mit England beitrug – und dadurch zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs.
    Nach dem verlorenen Krieg blieb weiter Militär in dem Gebäude, das Reichwehrministerium und die Heeresleitung zogen ein. Ihr Handeln war von Anfang an geheimnisumwittert. Das Militär war ein Staat im Staate, sorgfältig von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Die Militärs hier standen der Weimarer Demokratie feindlich gegenüber, heimlich rüsteten sie entgegen den Bestimmungen des Versailler Vertrags auf und unterstützten illegale Wehrverbände.
    Viele Reichswehrangehörige begrüßten die Machtübergabe an Hitler, einige wenige aber, wie Kurt von Hammerstein-Equord, erkannten schon früh, dass Hitler Deutschland ins Unglück führen würde, und versuchten seine Kanzlerschaft zu verhindern. Im Nationalsozialismus wurde aus dem Reichswehrministerium im Bendlerblock das Reichskriegsministerium – und der Krieg folgte bald nach. Im Bendlerblock saßen das Allgemeine Heeresamt des Oberkommandos des Heeres und die Leitung des Ersatzheeres.
    Claus Schenk Graf zu Stauffenberg war dafür zuständig, immer neuen Ersatz für die Verluste an den Fronten zu organisieren. Im Bendlerblock wurde das Attentat vom 20. Juli 1944 vorbereitet, von hier sollte der Umsturz geleitet werden. Als die „Operation Walküre“ scheiterte, wurden noch in der Nacht des 20. Juli im großen Hof die ersten Widerständler um Stauffenberg erschossen. Am Denkmal für die Erschossenen vorbei gehen heute die Offiziere aus dem Verteidigungsministerium zum Essen in die Kantine. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.12.2011rbb
  • Folge 43 (45 Min.)
    Berlin Mitte, Friedrichstraße 107 – hier steht eines der größten Varieté-Häuser Europas: Der Friedrichstadt-Palast. Oder vielmehr: Der neue Friedrichstadt-Palast. Denn das Revuetheater wurde an diesem Ort erst im Jahr 1984 gebaut – der damals 120 Jahre alte historische Friedrichstadt-Palast, nur rund 200 Meter entfernt, war baufällig und wurde abgerissen. Markthallen-Zirkus, Revuetheater, Propagandabühne, Show-Palast. Im Laufe der vergangenen 130 Jahre hat der Friedrichstadt-Palast sein Gesicht viele Male gewechselt. Zugleich erlebte der Ort politische Geschichte: Den Ersten Weltkrieg, die „Goldenen Zwanziger“, die Nazizeit und schließlich – zuerst als Zirkus – die Aufbaujahre nach dem Krieg.
    Nicht zuletzt gehörte der Palast immer auch zur Ideologiegeschichte der DDR. Der Film von Grimme-Preisträger Lutz Pehnert erzählt von der bewegten Geschichte der schillerndsten Bühne Berlins und blickt dabei auch hinter die Kulissen der aktuellen Produktionen, zeigt die aufwendigen Vorbereitungen zur spektakulären „Yma“-Show und die Menschen, die mit viel Leidenschaft dahinter stehen. Stars wie Heinz Rennhack und Emöke Pöstenyi kommen zu Wort, langjährige Mitarbeiter erzählen Anekdoten aus der Geschichte des Hauses und der Architekt berichtet von der Arbeit an dem Mammutprojekt, das heute eines der größten Varieté-Häuser Europas ist. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.12.2011rbb
  • Folge 44 (45 Min.)
    An diesem Ort leben „Quäntchen Glück“, „Samba Hit“, „ChaChaCha“, „Depeche Mode“ und „Quaterback“ – so exotisch wie ihre Namen, so eindrucksvoll ist ihr Naturschauspiel von Schönheit, Eleganz und Kraft. An keinem anderen Ort ist Brandenburg so verspielt und vergnügt, so wild und genügsam, so heiter und verwegen wie an diesem Ort: Neustadt an der Dosse, das Sanssouci der Pferde. König Friedrich Wilhelm II. von Preußen ließ das Gestüt 1788 errichten; eine einzigartige Anlage, schlicht und schön und nur einem Glanz verpflichtet: dem seiner Pferdezucht. Das Brandenburger Pferd galt bis dahin als klein und unansehnlich und war als „Sandklepper“ verpönt.
    Mit dem Brandzeichen aus Pfeil und Schlange sollte es fortan durch seine Schnelligkeit und Gewandtheit überzeugen. Und erstklassige Hengste – importiert aus dem Vorderen Orient – sollten dafür sorgen. Mit ihnen beginnt die 220-jährige Geschichte des Brandenburger Gestüts, die zugleich ein Spiegelbild der Landesgeschichte ist. Denn die Pferde dienten nicht nur der königlichen Repräsentation, sie wurden gebraucht: als Arbeitstier für die Landwirtschaft und vor allem für die Kriege der Deutschen. Immer wieder stand dabei die Existenz des Gestüts auf dem Spiel. In den Napoleonischen Kriegen, und am Ende des Zweiten Weltkrieges verlor das Gestüt seine Zucht, um wieder von vorn zu beginnen.
    Zu DDR-Zeiten war das Gestüt eine beliebte Adresse für Pferdehändler aus Westeuropa, die hier billig Pferde erwerben konnten und für Stewardessen der „Interflug“, die auf den Rücken der Pferde ihre Kondition trainierten. Nach der Wende sorgte die „Wunderstute“ Poetin für Schlagzeilen. Als „The Million Dollar Girl“ tituliert, ging sie im Jahre 2003 für 2,5 Millionen Euro über den Auktionstisch. Heute ist Neustadt an der Dosse ein Mekka für Pferdeliebhaber. Auf den jährlich stattfindenden Hengstparaden präsentiert das Gestüt stolz seine neuesten Zuchterfolge. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.12.2011rbb

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