2022, Folge 749–763

  • 45 Min.
    Schwere Waffen für die Ukraine
    Zu langsam und zu wenig?
    Russland verlegt immer mehr Raketenartillerie in den Donbass und beschießt wahllos Wohnviertel, in Städten wie Sewerodonezk und Lyssytschansk. Unzählige ukrainische Zivilisten werden getötet oder verletzt.
    Die ukrainische Armee dagegen braucht dringend Unterstützung in Form schwerer Waffen, zum Beispiel von Deutschland. Diese wurden von der Bundesregierung zwar zugesagt, doch wann Panzerhaubitzen 2000, Gepard-Flugabwehrpanzer, Mars-II-Raketenwerfer oder das Luftverteidigungssystem IRIS-T-SLM in der Ukraine ankommen werden, ist offen. Bisher lieferte Deutschland der Ukraine lediglich Panzerfäuste, Flugabwehrraketen, Splittergranaten und mehr als 20 Millionen Schuss Munition. Das sei viel zu wenig, um die russische Großoffensive im Donbass abzuwehren, kritisiert die Regierung in Kiew.
    „frontal“ über die Debatte um deutsche Waffenlieferungen in die Ukraine.
    Einkaufen mit gutem Gewissen bei ALDI
    Klimaversprechen auf dem Prüfstand
    Einkaufen ohne schlechtes Gewissen, wer will das nicht. ALDI verspricht: Das geht – mit klimaneutralen Produkten wie etwa Schuhe, Kaffee oder Milch, deren Emissionen an anderer Stelle ausgeglichen würden.
    „frontal“ hat sich Kompensationsprojekte vor Ort angesehen und festgestellt: Der versprochene CO2-Ausgleich ist mehr als fragwürdig.
    Tumulte in der AfD
    Immer weiter nach rechts
    AfD-Rechtsaußen Björn Höcke hat einen weiteren Rechtsruck des Parteivorstandes durchgesetzt und will die AfD auf einen europafeindlichen, Russland-freundlichen Kurs einschwören. Der Parteitag in Riesa endete im Chaos – und der Thüringer AfD-Chef kann hoffen, dass nun sein Einfluss weiter wächst.
    „frontal“ über eine Partei, die immer weiter nach rechts driftet.
    Kalashnikov Leaks
    Deutsche Waren für russische Waffen?
    Es sind wohl die bekanntesten Waffen der Welt – die Sturmgewehre der Firma Kalashnikov. Im Ukraine-Krieg töten russische Soldaten damit Tag für Tag. Bereits seit 2014 steht der Konzern als Reaktion auf die Annexion der Krim auf Sanktionslisten der Europäischen Union.
    Seitdem sind fast alle Geschäfte mit dem russischen Waffenhersteller verboten. Doch wenige Wochen nach Kriegsbeginn wird „frontal“ ein Datensatz zugespielt: mehrere Tausend interne E-Mails der Kalashnikov-Gruppe, gehackt von Anonymus-Aktivisten. Die geleakten Daten stellen brisante Vorwürfe in den Raum: Offenbar konnten in Deutschland und Europa hergestellte Produkte zum russischen Rüstungskonzern gelangen und werden dort zur Waffenherstellung verwendet.
    „frontal“ deckt auf, wie europäische Produkte trotz Sanktionen in die russische Rüstungsindustrie gelangten.
    Judenhass und Hetze im Netz
    Ohne Konsequenzen für die Täter
    Hassbotschaften gegen Juden, Anfeindungen, Übergriffe: Die Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland ist 2021 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 29 Prozent gestiegen – und hat damit einen absoluten Höchststand erreicht.
    Vor allem über die sozialen Medien hetzen Extremisten gegen Juden: Via Instagram, Twitter oder Telegram verbreiten sie antisemitische Verschwörungstheorien – jetzt auch über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, spricht von einem erschreckenden Befund.
    „frontal“ berichtet über Holocaust-Leugner und Antisemiten, die ungehindert Hass und Hetze im Netz verbreiten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.06.2022ZDF
  • 45 Min.
    Gaskrise in Deutschland
    Steigende Preise, hilflose Politiker
    Deutschland bereitet sich auf eine Gasknappheit im Winter vor, es herrscht Alarmstufe für alle, die auf Erdgas angewiesen sind. Millionen Haushalte, die mit Gas heizen, erwarten extreme Preissteigerungen. Doch deutsche Kommunen halten trotz allem weiter am Erdgas fest. Dabei gäbe es Alternativen.
    „frontal“ berichtet über die Gaskrise in Deutschland und zeigt, wie man von der Droge Erdgas loskommt.
    Datenchaos bei Corona
    Planlos in die nächste Welle?
    Bis zum 30. Juni soll der Sachverständigenausschuss einen Bericht vorlegen, der die bislang in der Pandemie getroffenen Coronamaßnahmen wissenschaftlich bewertet.
    Doch auch im dritten Jahr der Coronapandemie fehle es an belastbaren und genauen Daten zum Impf- und Genesenenstatus, kritisieren Experten. Dabei wäre es für die Entscheidungen der Bundesregierung über ihre künftige Coronapolitik unerlässlich zu wissen, ob wir ausreichend geschützt sind. Stattdessen stochern die Politiker weiter im Datennebel.
    „frontal“ berichtet über das Datenchaos bei Corona und fragt, ob Deutschland deshalb womöglich planlos in die nächste Welle steuert.
    Die Antibiotika-Falle
    Deutschlands Abhängigkeit von China
    Russland liefert unser Gas, China die Wirkstoffe für unsere Antibiotika. Bei einer der wichtigsten Antibiotikagruppen für Intensivstationen gibt es nur drei Wirkstoffproduzenten weltweit – alle in China.
    Europa ist damit in einem überlebensnotwendigen Bereich von einem autokratischen Staat abhängig, der zudem unverhohlen mit Krieg gegen die Nachbarinsel Taiwan droht. Im Koalitionsvertrag steht, dass die Abhängigkeit verringert werden soll. Doch es gibt bis jetzt keine Strategie in Deutschland dafür.
    „frontal“ zeigt, wie China bei der Wirkstoffproduktion von Antibiotika den Weltmarkt dominiert und wie abhängig Deutschland davon ist.
    Adler Group
    Immobiliengigant in der Krise
    Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit kam es bei einem der größten deutschen Immobilienkonzerne fast zum großen Crash. Die Adler Group, ein S-DAX-Konzern, konnte Ende April, nur wenige Stunden vor Ablauf der Frist, ihren Jahresabschluss vorlegen. So wurde in letzter Minute zwar eine Pleite abgewendet – es ging um 4,4 Milliarden Euro – doch die Wirtschaftsprüfer von KPMG verweigerten Adler einen testierten Jahresabschluss, mit gravierenden Folgen und erstaunlichen Gründen.
    „frontal“ blickt hinter die Kulissen eines Immobilienkonzerns und seinen fragwürdigen Geschäften. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.06.2022ZDF
  • Folge 751 (45 Min.)
    Digitaler Behördenfunk in der Flut „Bewährungsprobe nicht bestanden“ Die Flutkatastrophe im Sommer 2021 hat grundlegende Mängel beim digitalen Behördenfunk aufgedeckt. Das interne Funksystem für Sicherheits- und Rettungskräfte des Bundes habe versagt, kritisieren Experten. Grund für den Ausfall des Behördenfunks sei vor allem die Abhängigkeit von den Datenleitungen der Telekom, die von den Wassermassen aus dem Boden gerissen und zerstört wurden, erklärt Thomas Blinn. „Der Behördenfunk hat seine erste große Bewährungsprobe nicht bestanden“, kritisiert der Fachmann für Sicherheitskommunikation von Behörden und Organisationen sowie mobilen Kommunikationssystemen.
    Die Bundesanstalt für den Digitalfunk wollte sich zu der Kritik nicht äußern und verweist auf die Zuständigkeit der Länder. Die ordnen das Thema als „Geheimsache“ ein. „Menschenleben hätte sicher gerettet werden können“, sagt ein leitender Feuerwehrmann aus dem Kreis Ahrweiler, der sich bei „frontal“ zu den tragischen Folgen des ausgefallenen Digitalfunks äußert.
    Kaum Hochwasserschutz im Ahrtal Was passiert beim nächsten Mal? Nach der Flutnacht mit 134 Toten im vergangenen Sommer hat die Politik den Menschen im Ahrtal versprochen, dass so etwas nie wieder passieren werde. Die Region solle nachhaltig wiederaufgebaut werden – vor allem der Schutz vor künftigen Fluten dabei im Zentrum stehen. Doch ein Jahr später zeigt sich: Beim Hochwasserschutz ist an der Ahr kaum etwas passiert. Stattdessen streiten die Behörden vor Ort um Zuständigkeiten und die Finanzierung.
    Experten befürchten schon jetzt, dass wieder nichts aus der Flut gelernt wird und stattdessen eine „Hochwasserdemenz“ einsetzt – und damit die Flut schon bald vergessen ist. „frontal“ hat Menschen im Ahrtal getroffen, die bei jedem Regen Angst vor der nächsten Flut haben, und geht der Frage nach, wie man die Region gegen künftige Hochwasser schützen kann. Eingesackte Kiesgrube Blessem Aufsichtsbehörde in der Kritik Die Bilder des Kraters in Blessem sind zum Symbol der Flutkatastrophe im Juli 2021 geworden.
    Wesentlich dazu beigetragen hat die Kiesgrube am Ortsrand. Trotz zahlreicher Warnungen wurde ihr Betrieb mitten in einem Überflutungsbiet der Erft genehmigt. Dabei wies der Hochwasserschutzwall der Grube offenbar gravierende Sicherheitsmängel auf. Interne Dokumente, die „frontal“ vorliegen, lassen starke Zweifel an den Kontrollen der zuständigen Aufsichtsbehörde aufkommen. Politische Aufarbeitung an der Ahr Ein Jahr nach der Flut Die Wassermassen sind wieder verschwunden, geblieben ist bei vielen Menschen im Ahrtal vor allem eines: Ernüchterung über den schleppenden Wiederaufbau und die politische Aufarbeitung der Katastrophe.
    Denn mittlerweile ist klar: Es hätten mehr Menschen gerettet werden können, wenn die Warnsysteme besser funktioniert hätten. Doch auf das Eingeständnis von Fehlern und eine Entschuldigung warten diejenigen, die Angehörige und Existenzen verloren haben, noch immer. „frontal“ über Pegel, Prognosen und politische Verantwortung.
    Sachsen und die Jahrhundertflut 20 Jahre danach Es sind die kleinen Zuflüsse, die Rinnsale und Bäche, die unsere Flüsse im Katastrophenfall zu reißenden Strömen machen. Die muss man, soweit es geht, unter Kontrolle bringen – das ist auch eine Lehre aus dem Ahrtal. Im Osten Deutschland schlug die Jahrhundertflut im August 2002 zu. 20 Jahre danach hat „frontal“ den kleinen Ort Schmiedeberg im Osterzgebirge besucht, der gleich an dem Quellflüsschen Rote Weißeritz liegt. Hier steht heute ein Hochwasserrückhaltebecken, das bis zu 1,2 Millionen Kubikmeter Wasser fassen kann.
    Außerdem wurde das Flussbett der Roten Weißeritz verbreitert und die Ufer befestigt. In 19 Jahren haben die Sachsen 539 Projekte umgesetzt und dafür drei Milliarden Euro ausgegeben. Leben am Fluss heißt auch: frühzeitig gewarnt werden, wenn die Flut anrollt. Dafür gibt es in Sachsen schon seit 2004 ein zentrales Landeshochwasserzentrum mit einem eigenen Nachrichtendienst. „frontal“ fragt: Was wurde in Sachsen aus der Flut gelernt? Welche Maßnahmen konnten umgesetzt werden? Wie lebt es sich heute am Fluss? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.07.2022ZDF
  • 45 Min.
    Der Wald brennt
    Totholz als Brandbeschleuniger?
    Wieder brennen Wälder in Deutschland und im Süden Europas, fast täglich neue Hiobsbotschaften. Die Feuerwehren sind oft hoffnungslos überfordert, können kaum das Schlimmste verhindern. Die heißen Sommer und die Trockenheit der Wälder fordern ihren Tribut, ob in der Sächsischen Schweiz, im Böhmerwald oder im pinienumsäumten Ferienparadies an der französischen Atlantikküste bei Bordeaux. „frontal“ über brennende Wälder, Totholz als Brandbeschleuniger und die wirtschaftlichen sowie ökologischen Folgen des Klimawandels mitten in Europa.
    Grüne Gretchenfragen
    Atomkraft – nein danke oder ja bitte?
    Ausgelöst durch mögliche Energieversorgungsengpässe wegen des Ukraine-Krieges winden sich Bündnis 90/​Die Grünen seit Monaten in Sachen Kernkraft – und in der Frage einer Laufzeitverlängerung der verbliebenen AKWs über das Jahresende hinaus. Nachdem die Grünen-Minister Robert Habeck und Steffi Lemke bereits kurz nach Kriegsbeginn dem Weiterbetrieb der Atomkraftwerke eine Absage erteilten, wird jetzt erneut geprüft. Mit einem Umschwenken der Partei in Richtung Streckbetrieb könnte der deutsche Ausstieg aus der Kernenergie hinausgezögert und die ursprüngliche Ablehnung der Grünen-Minister noch vertretbar gemacht werden. Darüber hinaus wird die Frage lauter: Wie offen war die angeblich „ideologiefreie“ Prüfung der Laufzeitverlängerung im März 2022 wirklich? „frontal“ hat sich im Wendland umgehört und stellt dort, wo die deutsche Anti-Atomkraft-Bewegung ihren Ursprung hat, Politikern und Experten die grünen Gretchenfragen: Atomkraft – nein danke oder ja bitte?
    Long, longer, COVID
    Wie Betroffene um Anerkennung kämpfen
    Über 29 Millionen Menschen in Deutschland waren oder sind mit Corona infiziert. Jeder Zehnte entwickelt Langzeitfolgen. Viele Long-COVID-Betroffene können dann ihren Job nicht mehr voll ausüben. Auch der Moderatorin und Influencerin Visa Vie fällt es schwer, weiter voll zu arbeiten. So wie der 35-Jährigen geht es immer mehr Long-COVID-Betroffenen: Sie sind jung, stehen mitten im Leben, und dann kommt Corona. Viele schleppen sich durch den Alltag, können nicht mehr richtig arbeiten. Anderen droht sogar der soziale Abstieg und Armut. „frontal“ berichtet, wie Betroffene um Anerkennung kämpfen müssen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.08.2022ZDF
  • 45 Min.
    Arm durch Inflation
    Vom Staat alleingelassen?
    Die größte Sorge der Deutschen ist aktuell die Inflation. Viele müssen bereits beim Einkaufen, manch einer sogar beim Essen sparen.
    Bundesfinanzminister Christian Lindner, FDP, will mit seinem vorgeschlagenen Inflationsentlastungspaket zehn Milliarden Euro bereitstellen, um die steigenden Preise abzufedern. Bundeskanzler Olaf Scholz, SPD, findet Lindners Steuerpläne „sehr, sehr hilfreich“ und verspricht den Menschen in Deutschland gleichzeitig: „You’ll never walk alone“. Aber werden hier wirklich die Richtigen entlastet?
    „frontal“ berichtet über den sozialen Zusammenhalt in Deutschland und Menschen, die sich in Zeiten der Inflation vom Staat alleingelassen fühlen.
    Sanktionsbrecher auf hoher See
    Wie russische Ölgeschäfte weitergehen
    Eigentlich ist Russland seit dem Krieg gegen die Ukraine vom internationalen Handel abgeschnitten, auch beim Rohöl. Doch bei Ölexporten umgehen die Russen die Sanktionen mithilfe griechischer Reeder.
    Der Trick: In Fachkreisen heißt er Ship-to-ship, kurz STS, und ist nichts anderes als die Umladung von Fracht auf hoher See. Genau das passiert täglich vor den Küsten Griechenlands unter den Augen griechischer Behörden, wie „frontal“ nachweist.
    Ausgebremste Energiewende
    Viel Bürokratie, zu wenig Förderung
    Seit 15. August 2022 kürzt die Bundesregierung die Fördersätze für die energetische Gebäudesanierung. Bereits Ende Juli sind die Zuschüsse und Kredite der staatlichen Förderbank KfW zu großen Teilen komplett gestrichen worden.
    Eigentümer, die den Energieverbrauch ihrer Häuser senken wollen, erhalten künftig beispielsweise für Fensteraustausch oder Fassadendämmung jeweils fünf Prozent weniger Zuschuss. Beim Einbau einer Wärmepumpe beteiligt sich der Staat jetzt nur noch mit maximal 40 Prozent, vorher lag der Fördersatz bei 50 Prozent. Umweltschützer, Gewerkschafter und Wirtschaftsexperten üben heftig Kritik – auch wegen bürokratischer Hindernisse für energiebewusste Hausbesitzer – und reden von „Vertrauensverlust“ für Politik und Energiewende.
    „frontal“ berichtet über viel Bürokratie und zu wenig Förderung bei der energetischen Gebäudesanierung.
    Putins „Schattenarmee“
    Wie sie in Afrika an Einfluss gewinnt
    In der Zentralafrikanischen Republik ist die „Gruppe Wagner“ seit 2018 aktiv. Dort beschützt die Söldnerarmee den Präsidenten, doch der und seine Regierungstruppen sind schwach. So beherrscht die „Gruppe Wagner“ de facto das Land.
    Für die Bevölkerung bedeutet das Willkür der russischen Söldner – die entführen, foltern, vergewaltigen und morden. Finanziert wird die „Gruppe Wagner“ vom russischen Oligarchen Jewgeni Prigoschin, einem Vertrauten Putins. Der hat sich zur Finanzierung der „Wagner“-Söldner die Bergbaulizenzen für eine Goldmine der Zentralafrikanischen Republik gesichert. Das afrikanische Land hat nichts davon, im Gegenteil: Es wird ausgeplündert.
    „frontal“ berichtet, wie Putins „Schattenarmee“ in Afrika immer mehr an Einfluss gewinnt. Denn die „Wagner“-Söldner sind seit Januar 2022 auch in Mali tätig – dort, wo Frankreich seine Anti-Terror-Mission fast zeitgleich beendet hat und Deutschland den Bundeswehr-Einsatz jetzt aussetzt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.08.2022ZDF
  • 45 Min.
    Hitze, Dürre, Klimawandel
    Wenn die Sonne die Ernten verbrennt
    Seit Monaten leidet Europa unter der Dürre: Die Felder sind ausgetrocknet und die Pflanzen verkümmert, Futter wird knapp und teuer, vielerorts drohen Missernten.
    Deutschland und Nachbarländer wie etwa Frankreich erleben eine Katastrophe. Viele Landwirte stehen mit dem Rücken zur Wand, sie rechnen mit Preissteigerungen von bis zu 25 Prozent für ihre Produkte – und die müssen sie an den Verbraucher weitergeben.
    „frontal“ über den Klimawandel und die Folgen für die Landwirtschaft
    Der Streit ums Bürgergeld
    Wenn jeder Euro zählt
    Rund 3,8 Millionen Menschen leben in Deutschland von Arbeitslosengeld II. Ihnen verspricht die SPD mit der Abschaffung von Hartz IV und der Einführung des Bürgergeldes eine deutliche finanzielle Verbesserung.
    Nach den Plänen der Ampelkoalition soll das Bürgergeld ab Anfang 2023 als neue Grundsicherung dienen. Doch noch sind die Koalitionsparteien darüber zerstritten, wie viel Geld armen Menschen zusteht.
    „frontal“ berichtet über das Ende von Hartz IV und die Debatte um das neue Bürgergeld.
    Streit um die Übergewinnsteuer
    Profite in der Krise
    Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine machen Energiekonzerne Rekordgewinne, während die Menschen unter beispiellosen Preissteigerungen leiden. So wird inzwischen auch in Deutschland über die Einführung einer Übergewinnsteuer diskutiert.
    Mit ihr sollen Gewinne von Unternehmen abgeschöpft werden, die aktuell von den hohen Energiepreisen profitieren. Mit den Einnahmen könnten Sozialleistungen zur Abfederung der Preissteigerungen finanziert werden – oder einen Nachfolger des 9-Euro-Tickets, wie es SPD-Chef Lars Klingbeil fordert. Auch die Grünen sind für eine Übergewinnsteuer, Finanzminister Christian Lindner ist jedoch strikt dagegen. Dabei hat die EU-Kommission bereits im März die Einführung einer zeitlich befristeten Übergewinnsteuer genehmigt, und eine Reihe von Ländern in der Europäischen Union haben diese bereits oder wollen sie einführen.
    „frontal“ über Profite in der Krise und den Streit um eine Übergewinnsteuer in Deutschland
    Die Erinnerungslücken von Olaf Scholz
    Welche Rolle spielt die HSH Nordbank?
    Die HSH Nordbank hat bei illegalen Cum-Ex-Geschäften Millionen hinterzogen – wann und wie viel genau? Die Aufklärung darüber fiel merkwürdig oberflächlich aus und fand ausgerechnet in der Zeit statt, als der Hamburger Senat unter dem Ersten Bürgermeister Olaf Scholz, SPD, die Bank an Investoren verkaufen wollte.
    Jetzt mehren sich die Indizien, dass die HSH Nordbank weit tiefer als bisher bekannt in den Skandal verstrickt ist. Für Bundeskanzler Scholz droht somit neues Ungemach, denn Staatsanwaltschaft und der Hamburger Cum-Ex-Untersuchungsausschuss machen ernst und nehmen nach der Warburg Bank nun auch die HSH Nordbank ins Visier.
    „frontal“ über die Erinnerungslücken von Olaf Scholz und die Frage, welche Rolle die HSH Nordbank im Cum-Ex-Skandal spielt
    China, Taiwan und die Chipindustrie
    Wie abhängig die Weltwirtschaft ist
    Nach dem Taiwan-Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi, Vorsitzende des Repräsentantenhauses, reagierte die Volksrepublik China mit massiven Militärmanövern. Denn Peking sieht darin einen Verstoß gegen die Ein-China-Politik. Steckt hinter dem Taiwan-Konflikt auch ein wirtschaftlicher Grund?
    Taiwan produziert immerhin den Chipbedarf für 65 Prozent der Weltindustrie. Ein Angriff Chinas könnte die westliche Industrie lahmlegen. Deshalb versuchen Europa und die USA mit massiven Subventionen, eine eigene regionale Chipindustrie aufzubauen.
    „frontal“ blickt hinter die Kulissen der Chipindustrie in Deutschland und fragt, ob die Subventionen für diese Zukunftsindustrie bereits Teil einer Entkoppelung der globalisierten Weltwirtschaft sind. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.08.2022ZDF
  • 45 Min.
    Mangelware Wärmepumpe
    Von wegen weg vom Gas
    Viele deutsche Haushalte werden im Winter für ihre Gasheizung mehrere Tausend Euro mehr bezahlen müssen, weil Moskau mit dem Gashahn spielt – und die Preise immer weiter steigen.
    Wer weg vom Gas will, kann seine Gasheizung mit einer Wärmepumpe ersetzen. Doch es gibt kaum Handwerksbetriebe, die das können. Dabei will die Bundesregierung, dass ab 2024 jedes Jahr mindestens 500.000 Wärmepumpen installiert werden. Die Heizungsbranche setzt allerdings nach wie vor hauptsächlich auf Gas.
    „frontal“ über Reformbedarf im Handwerk
    Atomkraftwerk unter Beschuss
    Droht ein zweites Tschernobyl?
    Seit dem 3. März 2022 ist das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja von russischen Truppen besetzt. Zeugen sagen gegenüber „frontal“ aus, dass Russland schwere Technik auf das Gelände des Atomkraftwerkes gebracht hat und von dort aus ukrainisches Territorium beschießt – in der Gewissheit, dass ukrainische Truppen nicht zurückschießen.
    Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hat die Anlage zwar inspizieren können, eine Mitarbeiterin des Kraftwerkes berichtet jedoch gegenüber „frontal“, das ukrainische Personal habe keinen Zugang zu den Inspektoren gehabt. Die Lage bleibt angespannt, die Kämpfe um das Kraftwerk gehen weiter.
    „frontal“ über die Sorge um die Sicherheit des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja
    Vergewaltigung als Waffe
    Das Leid der Frauen in der Ukraine
    Es gibt zahlreiche Berichte über Vergewaltigungen durch russische Soldaten in der Ukraine. Sexualisierte Gewalt werde gezielt als Kriegswaffe eingesetzt, sagen Experten. Doch die Strafverfolgung ist schwierig. Die Ukrainerin Iryna Dovhan spricht mit den Opfern, dokumentiert ihre Fälle, um die Täter identifizieren zu können und um den Frauen zu helfen. „frontal“ hat sie dabei begleitet.
    Straße gegen Schiene
    Verkehrter Verkehr
    Deutschland diskutiert über das 9-Euro-Ticket. Das Experiment lenkt Aufmerksamkeit auf den Sektor, in dem die Bundespolitik besonders träge ist: den Verkehr. Die Klimawerte sind hier seit Jahren verheerend schlecht. Dennoch plant Bundesverkehrsminister Volker Wissing, FDP, deutlich mehr Geld in den Neubau von Straßen zu investieren, als beim viel klimafreundlicheren Schienenverkehr. Dabei hatte er etwas ganz anderes versprochen.
    „frontal“ über eine verkehrte Verkehrspolitik in Zeiten von Klima- und Energiekrise (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.09.2022ZDF
  • 45 Min.
    Teurer Strom und schwache Netze – Ist Atomkraft die Rettung?
    Die Strompreise in Deutschland steigen und steigen. Seit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine hat sich der Strompreis versiebenfacht. Gleichzeitig hat Frankreich große Probleme, seinen Strombedarf zu decken. Denn von den 56 Reaktoren der französischen Atomkraftwerke sind derzeit mehr als die Hälfte nicht am Netz, weil sie gewartet werden oder wegen der niedrigen Wasserstände der Flüsse nicht richtig gekühlt werden können. Deshalb exportiert Deutschland derzeit viel Strom nach Frankreich, was den Preis weiter anheizt. Die Verbraucher in Deutschland werden die Steigerungen in den nächsten Monaten zu spüren bekommen, wenn die Stromanbieter ihre Preise erhöhen. Viele können sich schon heute ihren Lebensunterhalt kaum noch leisten und wissen nicht, wie sie noch höhere Stromabschläge zahlen sollen.
    Gasmangel in Deutschland – Wie kommen Städte durch die Krise?
    Auch die Stadt Brandenburg an der Havel ist durch den Ukraine-Krieg von der Energiekrise schwer getroffen: Gerade erst haben die Stadtwerke ihren Kunden höhere Vorauszahlungen für Fernwärme und Gas ankündigen müssen, teilweise mit einem Aufschlag von 125 Prozent. Doch die Stadtwerke Brandenburg an der Havel (StWB) wollen wegkommen von russischem Gas. Dabei setzen sie auch auf Müllverbrennung. „frontal“ berichtet über eine Stadt in der Krise, die aber auch auf der Suche nach neuen Ideen und Visionen ist, um sich bei der Versorgung mit Fernwärme von Erdgas als Energieträger unabhängig zu machen.
    Kinderpornos im Netz – Die Jagd auf pädophile Täter
    In Frankfurt am Main stehen vier deutsche Männer vor Gericht. Sie sollen eine der weltweit größten Plattformen für Kinderpornografie mit über 400.000 Nutzern betrieben oder sich am Betrieb beteiligt haben. Einer der Hauptbeschuldigten ist Christian Manfred K., der den Ermittlungen zufolge die über das Darknet erreichbare Internetplattform „BoysTown“ im Sommer 2019 als Administrator federführend mit aufgebaut haben soll und demnach zu den führenden Köpfen des pädokriminellen Netzwerkes gehört. K. hatte sich über Jahre in Südamerika versteckt, bis ihn im Dschungel von Paraguay ein Team von engagierten Staatsanwältinnen vor Ort und deutsche BKA-Beamte auf frischer Tat ertappten und ihn zur Anklage nach Deutschland brachten. „frontal“ und CORRECTIV trafen die Ermittlerinnen in Paraguay.
    Unschuldig in Untersuchungshaft – Freiheitsentzug ohne Urteil
    Untersuchungshaft ist ein massiver Eingriff in die Grundrechte. Umso schockierender sind neueste Untersuchungen, dass U-Haft in vier von fünf Fällen zu Unrecht angeordnet wird – mit teils fürchterlichen Folgen. Untersuchungshaft bedeutet Freiheitsentzug ohne Urteil und trotz Unschuldsvermutung. Angeordnet wird sie, um Flucht, Beweisvernichtung oder weitere Straftaten zu verhindern. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.09.2022ZDF
  • 45 Min.
    Kosten explodieren, Pleiten drohen Letzte Hoffnung Gaspreisdeckel Russland führt einen Gaskrieg gegen Deutschland. Anders als in der Ukraine stehen nicht Menschenleben auf dem Spiel, sondern Wohlstand und der soziale Zusammenhalt, weil immer mehr Haushalte und Betriebe vor extremen Preissteigerungen stehen. Ukrainische Partisanen Verdeckter Kampf hinter Feindeslinien Hinter feindlichen Linien und auf russischem Territorium kommt es immer wieder zu Anschlägen, Explosionen und Sabotagen. Erstaunlich genau treffen ukrainische Geschosse russische Stellungen. „frontal“ berichtet über den Kampf ukrainischer Partisanen und die Frage, wie wichtig sie für den Ausgang des Krieges sind.
    Chaos bei der Grundsteuer Bürger überfordert, Ämter überlastet Die Reform der Grundsteuer in Deutschland gerät immer tiefer ins Chaos. Viele Bürger fühlen sich überfordert mit dem komplizierten Onlineverfahren. Steuerberater nehmen keine neuen Kunden mehr an, weil sie überlastet sind. Auch Finanzämter klagen über Personalnot. Und Rechtsexperten halten die verschiedenen Grundsteuer-Berechnungsmodelle der Länder für juristisch angreifbar, weil sie die Anforderungen des Bundesverfassungsgerichts nach mehr Steuergerechtigkeit nicht erfüllen.
    Hinzu kommt der Zeitdruck: Bis Ende Oktober 2022 müssen 35 Millionen Grundsteuererklärungen bei den Finanzämtern abgegeben werden, bisher sind gerade mal knapp 20 Prozent eingegangen. Trotzdem weigern sich die Länder bisher, die Abgabefrist zu verlängern. Protest gegen Putin in Russland Lokalpolitiker fordern Rücktritt Der Wortlaut der Petition umfasst nur drei Zeilen, doch die Zahl der Unterzeichner wird immer länger: Bereits rund 70 russische Lokalpolitiker fordern den Rücktritt von Präsident Wladimir Putin. Er würde Russland und seinen Einwohnern Schaden zufügen, heißt es.
    Mehr steht darin nicht – aus Angst vor Repressionen, sagt der Petersburger Kommunalpolitiker Andrej Moisejkin gegenüber „frontal“: Zwei seiner Kollegen seien bereits wegen angeblicher Diskreditierung der Staatsmacht zu Geldstrafen verurteilt worden. Er selbst erwarte dasselbe. Eine Lokalpolitikerin ist inzwischen sogar nach Litauen geflohen und berichtet „frontal“ von systematischer Einschüchterung und Verfolgung kritischer Stimmen durch die russische Staatsmacht. Dennoch finden sich immer mehr mutige Lokalpolitiker, die sich der Petition anschließen.
    Westfleisch-Skandal Kranke Schweine, krankes System? Die Bilder gleichen sich seit Jahren – Tierschützer machen Zustände aus Schweinemastanlagen öffentlich, die schockieren, die aber kaum jemand sehen möchte: verletzte Tiere in zu engen, oft verdreckten Ställen. Es stellt sich die Frage: Sind nicht nur einzelne Tiere, sondern das ganze Schweinesystem krank? Trotz jahrelanger Debatte über mehr Tierwohl, hat sich bisher offenbar nichts Grundlegendes geändert. So wurden „frontal“ und dem SPIEGEL Aufnahmen aus mehreren Zulieferbetrieben des Westfleisch-Konzerns zugespielt, die schwere Tierschutzverletzungen zeigen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.09.2022ZDF
  • 45 Min.
    Proteste in Ostdeutschland
    Angst vor Pleiten und Jobverlust
    Immer mehr Menschen in Deutschland fürchten, aufgrund der extrem steigenden Strom- und Gaspreise in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Besonders in Ostdeutschland ist die Angst groß, dass Betriebe wegen der Energiekrise schließen müssen und Arbeitsplätze verloren gehen.
    Gründe dafür sind, dass die ostdeutschen Bundesländer von der Energiezulieferung aus Russland stärker abhängig und die wirtschaftlichen Beziehungen sehr viel enger als im übrigen Teil der Republik sind.
    Sanktionsbrecher Lufthansa?
    Fragwürdige Geschäfte im Krieg
    Der Lufthansa-Konzern hatte nach Putins Angriffskrieg auf die Ukraine versichert, die größte deutsche Fluggesellschaft stehe an der Seite der Menschen in der Ukraine. Tatsächlich ist Lufthansa über eine Tochtergesellschaft an der Firma Aeromar beteiligt, die zur staatlichen russischen Fluggesellschaft Aeroflot gehört. „frontal“ berichtet über fragwürdige Geschäfte im Krieg.
    Putins Mobilmachung
    Wie weit eskaliert der Krieg?
    Schon zu Beginn der Invasion in die Ukraine macht der russischen Armee ihre mangelhafte Logistik zu schaffen. Das zeigen Aufnahmen von liegen gebliebenen Panzern und defektem Gerät.
    Nun hat die Ukraine wichtige Verkehrsknotenpunkte im Osten zurückerobern können, erschwert somit den russischen Nachschub an die Front. Und auch im eigenen Land hat Putin ein Logistikproblem: Immer mehr Menschen verlassen Russland, um der Einziehung in die Armee zu entgehen. Droht die Teilmobilmachung an der Logistik zu scheitern?
    Schwachstellen im Brandschutz
    Gefährliche Kunststoffe
    Der Großbrand eines Wohngebäudes in Essen im vergangenen Februar deutet auf Schwachstellen im Brandschutz von Gebäuden hin. Experten verweisen auf Bauelemente aus Kunststoffen, sie könnten für die ungewöhnlich heftige und schnelle Brandausbreitung mitverantwortlich sein.
    In dem Essener Gebäude waren die Balkone der 36 zerstörten Wohnungen großflächig mit Plexiglasplatten vertäfelt, und die Balkonböden bestanden aus WPC-Profilen, einem Holz-Kunststoff-Gemisch. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.09.2022ZDF
  • 45 Min.
    Funktioniert die Gaspreisbremse?
    Milliarden vom Staat
    Nun soll es der „Doppel-Wumms“ richten, verkündet Bundeskanzler Olaf Scholz. Mit einem 200 Milliarden Euro schweren Hilfspaket will die Ampel-Koalition die Energiekrise bewältigen und dafür sorgen, dass Energie in Deutschland bezahlbar bleibt.
    Doch bis Verbraucher und Firmen tatsächlich von der Gaspreisbremse profitieren, dürften noch ein paar Wochen vergehen. Experten kritisieren dagegen schon jetzt: Die Gaspreisbremse kommt reichlich spät, ist teuer und wenig zielgenau. Heißt es im Winter wirklich, wie Bundeskanzler Scholz immer wieder verspricht: „You’ll never walk alone“?
    Angst vor Sabotage
    Energieversorgung in Gefahr?
    Wer hat die Gasleitungen Nord Stream 1 und 2 angegriffen? Russlands Präsident Wladimir Putin macht kurz nach der ersten Attacke vom 26. September 2022 die USA dafür verantwortlich. Belege präsentiert er nicht. Westliche Sicherheitsexperten hingegen sehen Indizien, die für Russland als Täter sprechen.
    Eines jedoch haben die gezielten Angriffe auf die Gasleitungen in jedem Fall erreicht: Schlagartig wird klar, wie verwundbar die Energieversorgung Europas und Deutschlands ist.
    Durchsuchung bei der AfD
    Eine Partei im Spendensumpf
    Im Zusammenhang mit der AfD-Spendenaffäre durchsuchten Polizeibeamte Ende September 2022 die Bundesgeschäftsstelle der Partei in Berlin. Zeitgleich fanden in mehreren Bundesländern weitere Durchsuchungen statt, so auch bei der Kölner Plakatwerbefirma Ströer.
    Anlass für die Aufnahme der Ermittlungen seien auch die Recherchen von „frontal“ und CORRECTIV gewesen, die den Millionen Euro schweren Spendenskandal der AfD aufgedeckt hatten, bestätigt Sebastian Büchner von der Berliner Generalstaatsanwaltschaft.
    Amazon-Waren für die Tonne
    Vernichtung von Retouren geht weiter
    Das sollte so eigentlich nicht mehr passieren: Der Online-Versandhändler Amazon vernichtet in Deutschland nach wie vor tonnenweise Retouren und Neuwaren. Das belegen Recherchen von „frontal“ und „Business Insider“.
    „frontal“ 2018 hatte erstmals aufgedeckt, dass beim Onlineriesen massenhaft neuwertige Waren aus Rücksendungen auf den Müll landen. Die damalige Bundesregierung wollte das durch eine Änderung im Kreislaufwirtschaftsgesetz verhindern. Doch Amazon-Beschäftigte bestätigen, dass das Gesetz offenbar zum Papiertiger geworden ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.10.2022ZDF
  • 45 Min.
    Klinikärzte am Limit
    Zu viele Überstunden, zu wenig Lohn
    Nachtschichten, Bereitschaftsdienste, zu viele Überstunden – ein Viertel der Klinikärzte erwägt inzwischen, den Job zu wechseln. Das geht aus der aktuellen Mitgliederbefragung des Marburger Bundes hervor.
    Grund sei nicht die starke Belastung durch die Coronapandemie, sondern die fortschreitende Ökonomisierung des Gesundheitssystems zulasten von Ärzten und Patienten, sagen Experten.
    Hass und Hetze gegen den Staat
    Wie Rechtsextreme die Krise nutzen
    Steigende Energiepreise und die anhaltend hohe Inflation treiben die Menschen, vor allem in Ostdeutschland, wieder auf die Straße. Rechte Gruppen nutzen zunehmend die Proteste, um gegen den Staat und die Demokratie zu hetzen.
    Verfassungsschützer und Experten sind alarmiert, warnen vor Gewalteskalationen und neuem rechten Terror. Wie organisieren sich die Rechten, und wer steckt hinter den Demos?
    Terror als Kriegsziel
    Russlands Raketen gegen Zivilisten
    Unzählige Wohngebäude, Krankenhäuser und Schulen – seit Kriegsbeginn hat Russland nach ukrainischen Angaben rund 22.000 zivile, aber nur etwa 300 militärische Ziele angegriffen.
    „Es ist die Taktik der verbrannten Erde“, sagt der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj im Interview mit „frontal“. Die Russen würden Städte wie Mariupol zerstören, statt sie einzunehmen, weil sie genau wüssten, „dass ihnen dieses Land niemals gehören wird“.
    Umstrittene Versuche an Affen
    Sinnvoll oder ohne Nutzen?
    Hirnexperimente an Affen sind seit Jahren besonders umstritten. 2009 gewährte das Max-Planck-Institut in Tübingen „frontal“ Einblick in ihre Tierversuche: die Hirnforschung an Affen. Damals entstanden verstörende Aufnahmen.
    Die Tierpathologin Dr. Christine Süß-Dombrowski hatte im Herbst 2009 tote Affen aus der Hirnforschung des Max-Planck-Instituts Tübingen zur Autopsie bekommen. Der Fall des Affen Jara lässt sie selbst heute, im Ruhestand, nicht los: Jara habe furchtbar gelitten, so das Fazit der Pathologin. „frontal“ fragt: Was wiegt schwerer, das mögliche Leid der Tiere oder der vage Nutzen für den Menschen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.10.2022ZDF
  • 45 Min.
    Kommunen am Limit
    Wohin mit den Geflüchteten?
    Durch den Ukrainekrieg wird in Deutschland für das Jahr 2022 eine Rekord-Zuwanderung erwartet. Seit Anfang des Jahres haben rund 1,2 Millionen Menschen Schutz gesucht. Das bringt Städte und Landkreise an die Grenzen des Machbaren. Vielerorts gehen bereits die Unterkünfte aus. Die CDU-Politiker Friedrich Merz und Jens Spahn sehen einen Kontrollverlust des Staates aufkommen und mahnen selbstkritisch, 2015 dürfe sich keinesfalls wiederholen. Damals kamen mehr als zwei Millionen Menschen vor allem infolge des Bürgerkriegs in Syrien nach Deutschland. „frontal“ fragt an mehreren Orten nach: Sind die Jahre 2015 und 2022 vergleichbar?
    Kontrolleure außer Kontrolle
    Willkür in Bus und Bahn?
    Fahren ohne gültigen Fahrschein ist in Deutschland eine Straftat, für die eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr drohen kann. Das 1935 eingeführte Gesetz bringt jährlich Tausende Menschen hinter Gitter und kostet den Staat mehr als 40 Millionen Euro im Jahr. Und weil Fahren ohne Fahrschein als Straftat verfolgt wird, haben Kontrolleure durch das sogenannte Jedermannsrecht die Macht, Fahrgäste vorläufig festzunehmen. „frontal“ berichtet über schwerste Gewalt bei Ticketkontrollen, trifft Insider im Prüfdienst und eine Frau, die fürs Fahren ohne Fahrschein im Gefängnis saß.
    Katholische Kirche vor Gericht
    Schmerzensgeld für Missbrauchsopfer
    Die katholische Kirche ist reich, sehr reich. In Deutschland ist sie einer der größten privaten Grundbesitzer und verfügt über ein Milliardenvermögen. Bei der Entschädigung Betroffener von sexuellem Missbrauch sei die katholische Kirche jedoch äußerst knausrig, kritisieren Opfer-Vertreter. Die katholische Kirche in Deutschland nennt es „Anerkennung des Leids“ – kein Schmerzensgeld, sondern eine freiwillige Zahlung. So umgeht sie ein rechtliches Eingeständnis ihrer Schuld. Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel Irland. Dort hat die katholische Kirche Grundstücke und Immobilien verkauft, um Entschädigungen zwischen 70.000 und 300.000 Euro an jeden Betroffenen zahlen zu können.
    Fische und Flüsse in Gefahr
    Ist die Oder erst der Anfang?
    Im Sommer 2022 hat sich in der Oder eines der größten Fischsterben Deutschlands ereignet. Bis heute konnten keine Verantwortlichen dafür ermittelt werden. Das Problem betrifft aber nicht nur Polen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.11.2022ZDF
  • 45 Min.
    Long Covid bei Kindern
    Der schwere Weg zur Heilung
    Der elfjährige Jakob leidet an Long Covid, und im Umkreis von 100 Kilometern gibt es keinen Spezialisten. Die wenigen Anlaufstellen sind überlaufen. Der Leidensdruck der betroffenen Familien ist hoch.
    Wie viele Kinder in Deutschland so schwer betroffen sind wie Jakob, weiß niemand genau. Es fehlt auch an Daten und Diagnostik.
    Kampf fürs Klima
    Geht der Protest zu weit?
    Die Klimaschutzaktivisten der Letzen Generation wollen provozieren: Sie beschmieren Gemälde, kleben sich auf Straßen fest. Doch nach dem Unfalltod einer Radfahrerin in Berlin sehen viele Politiker in ihnen vor allem Straftäter und fordern hartes Durchgreifen.
    Hat die Straßenblockade die Versorgung des Unfallopfers sowie den Rettungseinsatz der Feuerwehr wirklich verzögert, und sind die Klimaaktivisten mitverantwortlich am Tod der Radfahrerin? Die Letzte Generation setzt ihren Protest dennoch fort.
    Treibstoff für russischen Bombenkrieg
    Zerstörung mit deutscher Hilfe?
    Ein Joint Venture des deutschen Konzerns Wintershall Dea beliefert trotz des Angriffs auf die Ukraine Russlands wichtigsten Hersteller von Flugzeugbenzin. Dieser versorgt Luftwaffenstützpunkte, deren Piloten für mutmaßliche Kriegsverbrechen in der Ukraine verantwortlich gemacht werden, wie gemeinsame Recherchen von „frontal“ und dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ zeigen.
    Vor der Fußball-WM in Katar
    Gastarbeiter weiter in prekärer Lage
    Katar beschäftigt nach eigenen Angaben derzeit rund zwei Millionen Gastarbeiter für die bevorstehende Fußball-WM – und lobt sich selbst, dass es deren Lebens- und Arbeitsbedingungen verbessert habe.
    Doch Recherchen vor Ort zeigen, dass Gastarbeiter nach wie vor unter prekären Bedingungen leben, beengt und in äußerst unhygienischen Verhältnissen. Und der Mindestlohn reicht für viele von ihnen gerade mal dafür aus, sich Essen auf dem Kachara market von Doha zu kaufen, das eigentlich Abfall von Supermärkten ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.11.2022ZDF
  • 45 Min.
    Energiekrise: Angst um Arbeitsplätze
    Reicht der Doppel-Wumms?
    Politik und Wirtschaft schlagen Alarm, so auch in Sachsen: Explodierende Energiepreise, hohe Inflation, bevorstehende Rezession – für viele Handwerksbetriebe, aber auch andere kleine und mittelständische Unternehmen wird die Energiekrise zunehmend zur finanziellen Belastung.
    Dabei gilt der Mittelstand als Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Er beschäftigt mehr als die Hälfte aller Arbeitnehmer. Können die von Bund und Ländern beschlossenen Strom- und Gaspreisbremsen die von der Pleitewelle bedrohten Betriebe retten – und damit auch die Arbeitsplätze erhalten?
    Wegwerfware Strom
    Produziert, bezahlt und ungenutzt
    An windreichen und sonnigen Tagen könnte besonders viel grüner Strom produziert werden, doch gerade dann müssen trotz Energiekrise viele Windkraft- und Photovoltaikanlagen abgeschaltet werden. Der Grund: Die Übertragungsnetze sind überlastet, der Strom kann nicht abtransportiert werden.
    Dabei könnte man diesen „Wegwerfstrom“ regional sinnvoll verwerten, zum Beispiel um Schwimmbäder oder Fernwärmenetze zu beheizen. Dieser Strom müsste nur von Netzentgelten befreit werden. Doch die Bundesregierung setzt stattdessen auf den Bau von großen Stromautobahnen, die den Strom von Norden nach Süden abtransportieren sollen – oft gegen den Willen der Bevölkerung vor Ort.
    Rückenwind für Windkraft
    Zeitenwende auf dem Land?
    Putins Ukrainekrieg und die dadurch ausgelöste Energiekrise ändern die Einstellung von Politik und Bevölkerung in den betroffenen Städten und Gemeinden. Dort wird dringend Strom aus Erneuerbaren Energien gebraucht: preiswert und zuverlässig.
    Beispiel Warstein in Nordrhein-Westfalen: Früher war die Stadt gegen einen Windpark im Arnsberger Wald, doch inzwischen hat ein Umdenken stattgefunden. „frontal“ hat den Kurswechsel in der Energiepolitik der Stadt im Sauerland beobachtet.
    Der Lobbykampf ums Gas
    Grüner Wasserstoff als Alternative?
    Trotz Klimawandel und Energiekrise – mit extrem hohen Preisen soll Deutschland auch in Zukunft mit Gas heizen, meint die Branche. Irgendwann soll Erdgas dann durch grünen Wasserstoff ersetzt werden. „frontal“ berichtet über das Gas, die Lobby und die Alternativen.
    Angst vor hohen Energiekosten
    Wie Verbraucher entlastet werden
    Niemand solle Angst vor zu hohen Energiekosten haben, beschwichtigte Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Regierungserklärung Ende Oktober 2022 mit Blick auf die Entlastungspakete bei Gas und Strom. „frontal“ hat gemeinsam mit einem Familienvater nachgerechnet. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.11.2022ZDF

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