Sommer auf Grand Isle

Edna und Leonce Pontellier sind ein typisches Paar im ausgehenden 19. Jahrhundert. Während sich Leonce erfolgreich um seine Geschäfte kümmert, ist seine 28-jährige Frau für Haushalt und Kinder zuständig. Den Sommer verbringen die Pontelliers, wie viele wohlhabende Leute aus New Orleans, auf Grand Isle, einem Erholungsort an der Küste Louisianas. Unter den Feriengästen befindet sich auch Mademoiselle Reisz, die Edna ermutigt, ihre vernachlässigte Malerei wieder aufzunehmen. Doch noch größeren Einfluss als die exzentrische Künstlerin übt der 25-jährige Kreole Robert auf Edna aus.

Er wird zu ihrem ständigen Begleiter, wogegen der wesentlich ältere Leonce nichts einzuwenden hat, da er die Abende am liebsten im Hotel beim Pokerspiel verbringt. Unmerklich wachsen Liebesgefühle zwischen Edna und Robert. Als der junge Mann nach Mexiko abreist, da er keine Chance für ihre Liebe sieht, merkt Edna erst, wie viel er ihr inzwischen bedeutet. Durch ihn hat sie angefangen, über sich und das Leben nachzudenken. Wieder zu Hause widmet sie sich immer mehr der Malerei und entwickelt sich zu einer selbstbewussten Frau.

Es kommt ihr sehr gelegen, als Leonce zu einer längeren Geschäftsreise aufbricht und die Kinder in der Zeit bei der Großmutter leben sollen. Sie genießt die Einsamkeit und ihre neu gefundene Freiheit. Beim Pferderennen lernt sie Alcee Arobin kennen und gibt sich ihm hin – allerdings mehr aus Neugier als aus wirklicher Leidenschaft, die sie nach wie vor für Robert empfindet. Auch er kann Edna nicht vergessen und kehrt eines Tages zurück … (Text: tm3)