Pommersche Illusionen

Mark Buller ist ein ehemals in Deutschland stationierter Hubschrauberpilot der US-Armee. Nach der Beendigung seiner Dienstzeit wagt Mark einen Neuanfang und zieht ins polnische Darłowo. Dort hat er endlich Platz für seinen Hubschrauber und seine wachsende Armeefahrzeugsammlung. Etwas jedoch fehlt in Marks neuem Leben – eine Frau an seiner Seite. Sie zu finden ist nicht leicht, denn Mark spricht kein Polnisch. Praktisch, dass ihm Mike begegnet. Der junge Pole ist ein großer Bewunderer Amerikas. Schnell entwickelt sich eine Freundschaft, die besonders für Mike zu einer Schule des Lebens wird.

Eine völlig andere Sicht auf Polens Probleme hat der Rentner Jan Konstantynow. Jan, alias Lucjano, ist Zauberer. Seine Auftritte sind seit Jahrzehnten fester Bestandteil des lokalen Unterhaltungsprogramms. Doch dann ergreift die Modernisierung Darłowos auch das Kulturhaus. Dessen neuer Direktor hat sich vorgenommen, das angestaubte Kulturprogramm ins 21. Jahrhundert zu befördern, und dort sieht er keinen Platz für Lucjanos Zauberkunst.

Der alte Meister aber weiß noch einen Trick aus dem Ärmel zu schütteln. Kurzerhand meldet er sich für Darłowos ersten Talentwettbewerb im frisch renovierten Kulturhaus an. Während Jan, Mark und Mike sich den Herausforderungen des Lebens stellen, schreitet die Veränderung des idyllischen Seebads unaufhaltsam voran. Kurz vor dem Beginn der neuen Touristensaison zeigt sich, ob die Träume der Protagonisten in Erfüllung gehen oder ob sie „Pommersche Illusionen“ bleiben. (Text: arte)

Für ihren ersten Langfilm suchten Jacob Dammas und Helge Renner nach Geschichten über die Veränderung Polens nach dessen EU-Beitritt. Die Realisierung von „Pommersche Illusionen“ dauerte mit sechs Jahren viel länger als erwartet. Anstatt auf zeitsparende Interviews zu setzen, beobachtet die poetische Kamera die Veränderungen im Leben der Protagonisten. Seine Weltpremiere feierte „Pommersche Illusionen“ 2012 beim Hot Docs, Nordamerikas größtem Dokumentarfilmfestival. Die europäische Erstaufführung fand beim Internationalen Filmfestival Karlovy Vary in Tschechien statt. Seitdem wurde der Film auf vielen renommierten Festivals im In- und Ausland gezeigt. (Text: arte)