Muhammad Ali the Greatest 1964–1974

Im Jahre 1964 wurde Cassius Clay Weltmeister im Schwergewicht. Dieses Ereignis ist ein Begriff geworden in der Geschichte des Sports, wie in der Geschichte des politischen Denkens der Farbigen Amerikas.

Dieses war das Thema des Filmes von William Klein: Cassius le Grand. Cassius-Muhammad Ali, seitdem er seinen aufsehenerregenden Einzug in die amerikanische Öffentlichkeit hielt, forderte ununterbrochen die amerikanische Meinung heraus. Er war der erste schwarze Weltmeister, der ohne Manager arbeitete. Das kostete ihn letztlich seinen Titel, drei Jahre erzwungene Arbeitslosigkeit und mehrere Millionen Dollar.

Zehn Jahre später, 30. Oktober 1974 in Kinshansa, Zaire. Zeit ist vergangen, die Revolution der Schwarzen gescheitert. Die schwarzen Muslims sind Geschäftsleute geworden. Die schwarzen Panther haben die Bühne Shaft und Super Fly überlassen. Ali, „rehabilitiert“, wird von Frazer geschlagen, der seinerseits von George Foreman, dem letzten Großen, besiegt wird.

Was ist zehn Jahre später in Zaire geschehen? Anlässlich des ersen Boxkampfes im schwarzen Erdteil Afrika, diesem politischen und ökonomischen Abenteuer, das von Mobutu mit Milliarden aufgezogen wurde? Im Laufe dieses unwahrscheinlichen planetarischen Happenings wurde Ali vom Märtyrer zum Helden befördert, fand er seinen Ruhm, seine Krone und seine Legende wieder. Was ist aus dem Mann geworden, den Malcolm X für die bedeutendste schwarze Persönlichkeit unserer Epoche hält?

Muhammad Ali the Greatest 1964–1971, dieses Porträt gibt eine in die Tiefe gehende Antwort, die manchmal komisch, aber immer eindrucksvoll ist. (Text: arte)