Draußen vor der Tür

D 1970 (95 Min.)
  • Theater

Unteroffizier Beckmann, einer der vielen Heimkehrer, für die zu Hause kein Platz mehr ist, sucht den Tod in der Elbe. Der Tod ist ein feister Beerdigungsunternehmer und Kriegsgewinnler, der mit dem „lieben Gott“, diesem hinfälligen Greis, „an den niemand mehr glaubt“, zusieht, wie die Elbe, das schimpfgewaltige Weibsbild, den Selbstmörder wieder an Land setzt. Umsonst sucht Beckmann, der sich immer wieder „draußen vor der Tür findet“, einen neuen Anfang. Um beim Mädchen die erhoffte Geborgenheit zu finden, müsste er selbst den „Einbeinigen“ vor die Tür drängen. Der Oberst, dem er „die Verantwortung für ein blutiges Himmelfahrtskommando zurückgeben will“, hat sich längst in behäbiger Bürgerlichkeit installiert und hält den Mahner für verrückt.

Für den Varieté-Direktor hat Beckmanns Schicksal zu wenig Pikanterie, um Erfolg zu versprechen. Dem Selbstmord aber stellt sich stets „der andere … der Antreiber, der Heimliche, Unbequeme … der Optimist“ entgegen. Beckmanns Eltern, kleine Mitläufer, hat man mit der „Entnazifizierungswelle“ in den Tod getrieben. Ihr Recht zu leben, ist auf einen Herrn Kramer und seine herausfordernde Gewöhnlichkeit übergegangen. Alles von Beckmann Erlebte und Gewusste wandelt sich in kreiselnde Assoziationen der Angst.

Das einzige unmittelbare Bekenntnisdrama auf den unbekannten Soldaten des Zweiten Weltkriegs erlebte seine Uraufführung am 21. Februar 1947 an den Hamburger Kammerspielen. Bei dieser Aufzeichnung der Essener Inszenierung von 1970 handelt es sich nicht um ein „Remake“, sondern um eine neue Konzeption, die dem Stück zu einer unvermuteten Aktualität verhalf. Die beiden „Beckmanns“ und der „Andere“ sind in der szenischen Neufassung von Claus Leininger in sechs Figuren aufgeteilt: lauter Beckmanns, die aus der Gefangenschaft heimkehren, sich anpassen, etablieren und zuletzt ihrem anderen „Ich“, das „draußen vor der Tür“ zugrunde ging, schließlich ein Denkmal stiften. So wird das Zeitdokument von einst zur Aussage, die auch in der Gegenwart manches in Frage stellt. (Text: ZDFtheaterkanal)

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Sendetermine

Sa 31.01.2004
09:55–11:30
09:55–
Do 29.01.2004
19:40–21:15
19:40–
Mo 26.01.2004
09:55–11:30
09:55–
Sa 24.01.2004
19:40–21:15
19:40–
Mi 21.01.2004
09:55–11:30
09:55–
Mo 19.01.2004
19:40–21:15
19:40–
Mi 14.01.2004
19:40–21:15
19:40–
Fr 09.01.2004
09:55–11:30
09:55–
So 04.01.2004
09:55–11:30
09:55–
Fr 02.01.2004
19:40–21:15
19:40–

Cast & Crew

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