Das süße Gold Amazoniens Von Menschen und Bienen

CH 2023 (50 Min.)
  • Dokumentation
  • Wirtschaft
Der Berner Forstingenieur Dieter Bratschi besucht Bienenzüchter im Amazonas. – Bild: ZDF und SRF.
Der Berner Forstingenieur Dieter Bratschi besucht Bienenzüchter im Amazonas.

Der Honig der stachellosen Wildbienen verschafft den Uferbewohnern des Amazonas ein Einkommen. Seinen Urbewohnern hilft er, ihre Identität zu wahren. Ein Schweizer Forstingenieur will „das süsß Gold“ jetzt in alle Welt exportieren. Und damit die Abholzung des Regenwaldes eindämmen. Im Jahr 1839 brachte ein portugiesischer Priester, den es nach Honig gelüstete, die europäischen Apis-Bienen nach Brasilien. 1950 holte der brasilianische Wissenschaftler Warwick Kerr in Südafrika 50 afrikanische Bienenköniginnen, um mittels Kreuzung die heimische Honigproduktion zu verbessern. Einige Königinnen entkamen ihm und breiteten sich als afrikanische Killerbienen auf dem ganzen Kontinent aus.

Aus Reue über die ökologische Katastrophe begann Kerr die einheimischen stachellosen Wildbienen zu erforschen, die zu 90 Prozent den Regenwald bestäuben. Auf einer Studienreise verliebte sich der Schweizer Forstingenieur Dieter Bratschi in den Regenwald am Amazonas. Er suchte nach Möglichkeiten, dem Wald einen ökonomischen Wert zu geben, ohne ihn abzuholzen. Dabei stieß er auf die Forschungen von Warwick Kerr. Er begann, in den abgelegensten Teilen des Amazonas, Bienenvölker zu verteilen und die Uferbewohner in die Kunst der Imkerei einzuführen.

Jetzt baut er die erste industrielle Anlage für den Export des süßen Goldes des Amazonas. Damit bekommen die Uferbewohner ein Einkommen, das einträglicher und nachhaltiger ist als die Rinderzucht. Für das indianische Volk der Satere Mawes sind die Bienen heilig. Die Honigproduktion soll ihnen helfen, ihre gefährdete Kultur zu schützen, die vielseitig bedroht ist, auch von Holzfällern und illegalen Goldsuchern. Am Rande des Amazonasbeckens aber kommt es zur großen Katastrophe. „Eine Atombombe“, so nennt es ein Bienenzüchter, der mit dem Näherkommen der Agrarfront alle seine 1.400 Bienenvölker verloren hat.

Studien zeigen, dass der Tod von Milliarden von Bienen an der Agrarfront auch mit den Chemikalien der Soja-Produktion zu tun hat. An den Flussufern im Innen des Amazonasbecken aber geben immer mehr Bewohner die Rinderzucht zugunsten der Honigproduktion auf. Mit der Bienenhaltung wächst auch das Bewusstsein für den Wert des Waldes. Oder, wie es Dona Rosario, Mutter von zwölf Kindern und Hüterin von 120 Bienenstöcken im Film sagt: „Wir tun es nicht nur für uns, wir tun es für die Welt.“ Ein Film von Ruedi Leuthold und Beat Bieri. (Text: ARD alpha)

Deutsche TV-Premiere12.04.20233satDeutsche Premiere08.04.20233sat-Mediathek

Sendetermine

Di 19.12.2023
14:45–15:35
14:45–
Mo 18.12.2023
21:00–21:50
21:00–
Mi 12.04.2023
20:15–21:08
20:15–

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