Folge 100

  • 100. Raus aus der Drogensucht – Warum Substitution in Deutschland so schwierig ist

    Folge 100 (32 Min.)
    Die Ärztin Rita Meinhardt behandelt Suchtkranke in ihrer Praxis in Dresden – Bild: MDR/​Thomas Kasper
    Die Ärztin Rita Meinhardt behandelt Suchtkranke in ihrer Praxis in Dresden
    Maxim aus Halle ist erst 28 aber schon ganz unten. Heroinabhängig und obdachlos – jeden Tag auf der Jagd nach Stoff. Aber er will weg von der Droge und in die Substitution. Findet er einen Arzt, der ihn behandelt?
    Drogenkonsum kann zu schweren gesundheitlichen Schäden führen, zerstört Familien, drängt Abhängige in die Kriminalität. Gefängnis droht oder sogar ein früher Tod durch eine Überdosis. Wer einmal körperlich abhängig ist, kommt nicht mehr so schnell von der Droge weg. Heroinsüchtige aber können durch sogenannte Substitutionsmittel die Droge ersetzen. (Crystal kann nicht substituiert werden). Zu den bekanntesten Ersatzdrogen gehören Methadon und Polamidon (kurz Pola). Die Substitution ermöglicht es drogenabhängigen Menschen, wieder ein normales Leben zu führen – mit Arbeit, Familie und ohne Suchtdruck, Beschaffungskriminalität und Gefahr durch infizierte Spritzen.
    In Deutschland konsumieren ungefähr 166.000 Menschen Opioide wie Heroin. Doch nur etwa die Hälfte davon wird in entsprechenden Programmen behandelt. Das hat verschiedene Gründe. In Deutschland fehlt es derzeit sowohl an Arztpraxen, die sich an den Substitutionsprogrammen beteiligen, als auch auch an Suchtmedizinern und Psychotherapeuten, die die Abgewöhnung begleiten. Der Zugang zur Substitution ist schwierig.
    exactly-Reporter Thomas Kasper hat den 28-jährigen Maxim aus Halle
    begleitet. Der Traum des jungen Manns war es eigentlich, zu modeln. Doch anstatt Jetlag und Blitzlichtgewitter dominieren Heroin und Kriminalität sein Leben. Er ist heroinabhängig, und die Suche nach neuem Stoff kontrolliert seinen Alltag. Die Drogensucht führte sogar zu einem Schlaganfall. Seitdem ist er körperlich eingeschränkt. Jetzt will Maxim in ein Substitutionsprogramm aufgenommen werden. Doch die Suche nach einem Therapieplatz ist schwierig, die Wartezeit lang. Im Laufe der Drehzeit absolviert Maxim mehrere Termine bei der Suchtberatung. Es verstreichen Monate. In der Zwischenzeit ist er obdachlos und der einzige Lichtblick ist eine anstehende Entgiftung in einer Klinik. Bis dahin kann ihn auch eine Polizei-Razzia auf dem illegalen Drogenbasar von Halle nicht vom Konsum abhalten.
    Patrick, auch abhängig, hatte mehr Glück und einen Platz im Programm. Es gehe ihm gut, er müsse nicht mehr klauen. Bier und immer mal ein Joint sind OK für ihn.
    Doch insgesamt ist die Versorgungslage in der Substitution bescheiden. Dirk Schäffer von der Deutschen Aidshilfe erläutert in dem Video, warum es in Deutschland so kompliziert ist, Menschen in die Substitution zu bekommen, obwohl auch der Rest der Gesellschaft davon profitieren würde. Das System sei bürokratisch verkrustet und viel zu kompliziert. Es fehlt an Ärzten und einfachem Zugang zu Substituten.
    Ein Film von Thomas Kasper. (Text: MDR)
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