Folge 216

  • Spaniens wilder Norden: Im Reich der Bären und Wölfe

    Folge 216 (45 Min.)
    Von Stürmen und Regen begleitet, frisst sich der Atlantik seit Jahrmillionen mit geballter Kraft in die nordspanische Landmasse und modelliert die mehrere Hundert Kilometer lange Küstenlinie zu Steilklippen und bizarren Felsformationen. Die durch aufwendige Kameratechnik entstandenen Landschaftsbilder lassen die Zuschauer die wildeste Region Spaniens mit ihren fesselnden Naturgeschichten hautnah erleben. An Land scheint der Ozean in gigantischen Wellen zu Fels erstarrt. Die Kantabrische Kordillere, ein zerklüftetes Faltengebirge, ragt unweit im Landesinnern bis zu 2600 Meter steil in den Himmel.
    Wie eine Barriere hält sie die regengesättigten Tiefausläufer aus der Biskaya-Bucht auf ihrem Weg nach Süden zurück. Die nordspanischen Provinzen Kantabrien, Asturien und Galizien sind kühl und feucht, aber grün und wild. Für kantabrische Bären und iberische Wölfe ist es der einzig verbliebene große Rückzugsort im westlichen Europa. In den vergangenen Jahren stieg die Bärenpopulation von wenigen Dutzend Individuen wieder auf bis zu 300, die Wolfspopulation hält sich stabil bei etwa 2000 Tieren.
    Filmemacher Bernhard Rübe fand die Raubtiere zurückgezogen in unberührten Wäldern aus Stein- und Korkeichen, Buchen und Esskastanien, eingebettet in eine Urlandschaft aus Kalktürmen, tiefen Schluchten und klaren Flüssen. Über mehr als zwei Jahre Drehzeit hinweg ist es gelungen, noch nie gefilmtes Verhalten wilder kantabrischer Bären in Kinoqualität zu dokumentieren. Wie Bärenmütter ihren Nachwuchs vor den Männchen schützen, wie sie ihre Höhlen polstern, nach Ameisen, Blättern, Früchten und Beeren suchen. Wie sie vom Wintereinbruch
    überrascht werden.
    Der Film zeigt, wie sich die Männchen bei der Partnersuche gegenseitig übervorteilen, dabei jedoch alles nach dem Willen des Weibchens geschieht. Aus Sicht eines großen Männchens, eines „alten Kämpfers“ mit abgerissenem Ohr, geht die anstrengende Paarungszeit gründlich schief. Die iberischen Wölfe sind neben den Bären die anderen Protagonisten des Films. Das Filmteam konnte festhalten, wie die Verständigung im Wolfsrudel bei Jagd und Jungenaufzucht funktioniert, wie Rangkämpfe ausgefochten werden und wie die Jungen langsam in die Sozialstruktur des Rudels eingeführt werden.
    Es wird deutlich, dass ein einzelner Wolf bei der Jagd auf Wildtiere kaum eine Chance hat. Es erhärtet sich der Verdacht, dass Wolfsabschüsse den Konflikt zwischen Viehhaltern und Wölfen nicht lösen, sondern vertiefen: Denn werden eingespielte Familienverbände durch das Töten der Elterntiere auseinandergerissen, vermehren sich die Einzelgänger. Die ohne Rudel aber keine Jagderfolge haben und deshalb aus der Not heraus Schafe und andere Nutztiere reißen.
    Mehrere Lösungsansätze für ein nachhaltiges Zusammenleben von Mensch und Wolf werden im Film vermittelt. Um wirksamen Schutz für die Herde zu gewährleisten, müssen die Viehhalter einen Mehraufwand in Kauf nehmen: Sie müssen öfter bei den Tieren bleiben, sie nachts in Stallungen sperren, Zäune errichten, oder Schutzhunde kaufen und trainieren. Dabei werden die Bauern aber finanziell unterstützt. Durch umsichtiges Verhalten und Vorkehrungen geht die Zahl der Viehrisse in den nordspanischen Wolfsgebieten gegen Null – ein Ansporn, Wölfe auch in anderen Teilen Europas wieder willkommen zu heißen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.09.2015Das Erste

Sendetermine

Mi 30.09.2015
03:35–04:20
03:35–
So 27.09.2015
16:30–17:15
16:30–
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