Folge 163

  • Unbekanntes Afrika – Das Kap (Cape)

    Folge 163 (45 Min.)
    An ruhigen Tagen, in denen der Wind kaum die Meeresoberfläche kräuselt, ahnt niemand, dass am Kap der Guten Hoffnung im äußersten Südwesten Afrikas zwei Giganten aufeinander treffen: der warme Indische Ozean und der kalte Atlantik. Wenn sie sich vermischen, steigen Wasserdämpfe auf und hüllen die Gipfel der Tafelberge ein. So spektakulär die Wolken sind – sie sind nur ein erster Hinweis darauf, was die so unterschiedlichen Ozeane alles bewirken: Der vierte Teil der außergewöhnlichen Serie über das „Unbekannte Afrika“ widmete sich den Einflüssen der beiden Meere, genauer gesagt, ihrer sehr unterschiedlicher Strömungen.
    Dem warmen Agulhasstrom, der die Ostküste entlang in Richtung Kap zieht, und dem kalten Benguela, der von der Antarktis kommend an Afrikas Westküste entlang gen Norden zieht. In den warmen Angulhasstrom geraten zum Beispiel die kleinen Grünen Meeresschildkröten – vorausgesetzt, sie haben den gefährlichen Weg über den Strand von Ort des Schlüpfens bis zum Meer überlebt.
    Hautnah erlebt der Zuschauer die Not eines kleinen Weibchens, das mitten durch hungrige Rabenscharen und von Geisterkrabben verfolgt zum Meer hetzt. Dort angekommen, wird es sofort von der heftigen Brandung erfasst, und von oben stürzt ein Milan hinab. Ist ihre erste Reise schon nach wenigen Minuten beendet? Über 300 Milliarden Liter Wasser transportiert der Agulhasstrom jeden Tag zum Kap. Doch auf seinem Weg dorthin beeinflusst er das Klima bis weit ins Landesinnere. Denn er ist so warm, dass enorme Mengen Wasser verdampfen.
    Sie regnen in den Bergen von Mozambique ab und erschufen dort einen Regenwald, dessen Ausmaß erst kürzlich mit Hilfe von Google Earth in vollem Umfang erfasst wurde. Insider nennen ihn deshalb auch „Google-Wald“. Inmitten dieses „Google-Waldes“ folgen hunderte von Schmetterlingen Bachläufen gegen den Strom und gelangen so auf den baumfreien Gipfel des Monte Mabu. Dort haben sie Raum genug, um ihren „Schmetterlingsball“ aufzuführen – ganz nach der Devise: Steig so hoch du kannst, vielleicht gewinnst du so das Herz einer Schmetterlingsdame.
    Ein BBC-Filmteam fing dieses Schauspiel erstmals mit der Kamera ein – ihre Drehreise war die zweite Expedition, die in diesen Bergen überhaupt bislang stattgefunden hat. Der Einfluss des
    feuchten Agulhas endet abrupt an den Hängen der Drachenberge, etwa 200 Kilometer von der Ostküste entfernt. Dahinter erstreckt sich die größte Sandfläche der Welt – die Kalahari. Sie geht im äußersten Südwesten in die noch trockenere Namibwüste über.
    Deren Bewohner erleben so gut wie nie einen Regenschauer und können nur dank der Nebelschwaden überleben, die an über 200 Tagen im Jahr vom Meer in die Sanddünen ziehen. An der Westküste nämlich herrscht der kalte Benguelastrom, der zwar für reichlich Nahrung im Meer, aber nur ganz selten für Regen sorgt. Fällt er tatsächlich einmal, erblüht die Küste in bunten Farben, und Blatthornkäfer kämpfen in den Blüten der Kapmargeriten um ihre Weibchen. Der Zuschauer ist ganz nah dabei und erlebt direkt mit, wie die beiden Helden im Kampfgetümmel gar nicht merken, dass ihnen ihre Angebetete verloren geht.
    Vor der Küste sammeln sich währenddessen unzählige Delfine, um einem riesigen Sardinenschwarm zu folgen. Sie ihrerseits werden verfolgt von einem noch größeren Jäger – einem Brydewal. Er ist wie sie auf die Fische aus, doch massig, wie er ist, braucht er die Kleineren, um die Sardinen zusammenzutreiben. Doch selbst dann scheint es zunächst, als würde er immer zu spät kommen und kaum etwas von dem Festessen abbekommen.
    Der nahrungsreiche Benguelastrom lockt auch unzählige Brillenpinguine an, die auf kleinen Inseln vor Südafrikas Küste brüten. Sie allerdings stehen vor einem für Pinguine höchst ungewöhnlichen Problem: Sie müssen ihre Eier vor Hitze schützen – und gehen dabei, mit einer dicken Speckschicht gegen grimmige Kälte ausgestattet, beinahe zugrunde. Nicht alle halten die sengenden Temperaturen aus und müssen ihr Ei verlassen. Der Film begleitet ein Weibchen in seiner Not, hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, der Hitze zu fliehen und sein Junges nicht zu verlassen.
    Als der Vater vom Fischen zurückkehrt, weiß er nicht, ob seine Partnerin noch auf ihn wartet und ob sein Junges lebt. Wie schon in den vorangegangenen Folgen gelingt es den Filmteams auf einzigartige Weise, die Geschichten der großen und kleinen Protagonisten spektakulär in Szene zu setzen und gekonnt miteinander zu verflechten – eingebettet in die Geschichte der Landschaft, die ohne die beiden Meeresströmungen nicht das wäre, was sie heute ist: ein faszinierendes Naturparadies. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.11.2013Das Erste

Sendetermine

Mo 04.11.2013
20:15–21:00
20:15–
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