2024, Folge 497–509

  • Folge 497 (45 Min.)
    Kragenbär – Bild: MDR/​ALTAYFILM
    Kragenbär
    Entlang der pazifischen Küsten Nordasiens leben die meisten Bären auf der Erde. Braunbären, Eisbären und Kragenbären. In einer Welt aktiver Vulkane, stürmischer Kaltsteppen und nordischer Urwälder liegt ihr „Bärland“. Sie gelten als Herrscher dieser Wildnis. Doch um sie herum walten Mächte, die größer sind. Im Norden warten die Eisbären auf Packeis. Doch in diesem Jahr gefriert das Meerwasser nicht. Damit fehlt der „Kitt“, der Schollen und Eisberge zusammenschweißt und den Eisbären die Jagd auf Robben ermöglicht.
    In ihrer Not suchen sie Nahrung in verlassenen Siedlungen. Ein riesiger Vulkansee ist das Ziel zahlloser Braunbären. Sie warten nach den Monaten der Winterruhe auf die Rotlachse, die aus dem Meer heraufkommen. Ein Tsunami von Fischkörpern ergießt sich in den See und das große Fressen beginnt. Ein Naturwunder, verantwortlich für die höchste Bärendichte auf unserer Erde. Aber wenn die Lachsflut zu früh endet oder ausbleibt, wird auf die eigenen Artgenossen Jagd gemacht. Gerade für junge Bären ist das Überleben nie sicher.
    In den Urwäldern an der Südküste „Bärlands“ herrscht eher Überfluss. Doch Kragenbären müssen auf der Hut sein. Tiger und Leoparden bestimmen hier die Reviere und den Gang der Dinge. Dafür nutzen sie ein Kommunikations-System aus Gerüchen. Baumstämme sind die „Funkmasten“, die von allen Bewohnern gezielt markiert und deren Botschaften schnuppernd dekodiert werden. Die Naturdoku wirft erstmalig einen Blick auf die drei Bärenarten in ihren benachbarten Lebensräumen und zeigt, wie dort die Räder der Natur ineinandergreifen und sich ihr Lauf verändert. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.02.2024Das ErsteDeutsche Online-PremiereSa 03.02.2024ARD Mediathek
  • Folge 498 (45 Min.)
    Krustenechsen kommen nur selten an die Oberfläche.
    Die Ikone des amerikanischen Südwestens lockt eine Vielzahl von wilden Gästen an. Von den Wurzeln im Kellergeschoss bis hinauf zur Rooftop-Bar erzählt dieser etwas andere Naturfilm spannende Geschichten rund um ein tierisch altes „Kaktus Hotel“. Im Südwesten der USA ragt eine imposante Gestalt mit ausgestreckten Armen in den Himmel. Unübersehbar – und auf den ersten Blick scheinbar leblos. Doch wenn man genau hinschaut, ist die Ikone der Sonorawüste voller Leben. Wie ein Luxushotel in der Einöde lockt er mit erfrischenden Angeboten unzählige wilde Besucher an.
    Ständig wird ein- und ausgecheckt, werden Feste gefeiert, Bündnisse geschmiedet und Dramen durchlebt. Das wilde „Kaktus Hotel“ bietet seinen Gästen klimatisierte Penthouse-Suiten, kuschelige Balkone und duftende Terrassen mit grandioser Aussicht. Einige kommen nur kurz vorbei, andere genießen Drinks und Snacks auf der „Rooftop Bar“ oder haben sich das ganze Jahr hindurch hier eingemietet – jeder Gast ist eigen und hat erstaunliche Überlebensstrategien entwickelt.
    Da gibt es wahre Baumeister, die den Kaktus nach ihren Wünschen umbauen. Oder gefiederte Platzhirsche, die den Poolbereich am liebsten für sich alleine hätten. Und ungewohnte Allianzen, die ein Zusammenleben erst möglich machen. Aus allen Richtungen kommen sie angeflogen, angekrochen oder angehoppelt – und verwandeln einen scheinbar tristen Kaktus in eine wilde Gemeinschaft, die das Leben feiert. Dieser „etwas andere“ Naturfilm erzählt auf humorvolle Weise spannende Anekdoten rund um das alte „Kaktus Hotel“.
    Geschichten von tierischen Tagestouristen, skurrilen Übernachtungsgästen und Langzeitmietern, die es schaffen, die scheinbar stachelige Kaktus-Festung zu ihrem Zuhause zu machen. Der Film hat bereits 14 internationale Preise gewonnen, unter anderem wurde er beim renommierten internationalen Naturfilmfestival Green Screen in Eckernförde zum „Besten Naturfilm des Jahres 2023“ gekürt. Beim Deutschen Naturfilmfestival auf dem Darß gewann die Dokumentation den Preis für den innovativsten Film des Jahres 2023. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.02.2024Das ErsteDeutsche Online-PremiereMo 12.02.2024ARD Mediathek
  • Folge 499 (45 Min.)
    Titel /​ Plötzlich Stille
    Für Bären, Wale oder Nashörner ist es eng geworden. Kaum ein Winkel der Erde, wo nicht auch der Mensch unterwegs ist. Doch dann kommt Corona – plötzlich herrscht Stille. Um COVID19 einzudämmen, sollen im Frühjahr 2020 über vier Milliarden Menschen zu Hause bleiben. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung! Wie reagieren Wildtiere auf diese „Anthropause“? Für die Wissenschaft ergibt sich eine einzigartige Gelegenheit! Mit Mini-Sendern, Hydrophonen und Videofallen verschaffen sich Forschende rund um den Globus Einblicke in das Leben von Wildtieren in Zeiten der Pandemie.
    Vor der Küste von British Columbia horchen Walforscher in die Stille unter Wasser. In den Dolomiten werden Braunbären bei „Grenzüberschreitungen“ ertappt. Wildschweine in Tschechien und Rehe in Italien liefern GPS-Daten und Marder in Berlin Fotobeweise von ihren sich wandelnden Nachtaktivitäten. Nashörner traben Streckenrekorde durch die von Touristen verlassene Serengeti, zu unerwarteten Zielen. Aber in der Lockdown-Zeit versiegen auch Nahrungsquellen – mit Folgen für die Krähen von Paris.
    Im schottischen St. Andrews laufen Informationen von über 600 Biologen, Naturschützern und Datenexperten zusammen. Daten von mehr als 13.000 getrackten Tieren. Über eine Milliarde Standortdaten! Jetzt werden Beobachtungen und Bewegungspunkte von vor, während und nach dem Lockdown verglichen und für eine globale Mega-Studie zusammengeführt. Die Dokumentation von Susanne Maria Krauß berichtet über das einzigartige Big-Data-Projekt zum Tierverhalten in Zeiten der plötzlichen Stille und die Erkenntnisse für unsere Zukunft. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.03.2024Das Erste
  • Folge 500 (45 Min.)
    In der Abenddämmerung erscheinen Eisberge besonders eindrucksvoll – wie hier bei Ilulissat.
    Nirgendwo sonst ändert sich die Erde derzeit so rasant wie in den Polarregionen. Tierfilmer Lars Pfeiffer hat jahrelang die Natur Grönlands hautnah verfolgt. Es gibt Tiere, die mit den Veränderungen mithalten werden, von anderen sind es vielleicht die letzten eindrucksvollen Bilder. Grönland besitzt das zweitgrößte zusammenhängende Eisschild nach der Antarktis. Aus Tausenden Gletschern werden hier täglich gewaltige Eismassen ins Meer gedrückt. Spektakuläre Aufnahmen zeigen Eisberge von der Größe einer Kathedrale. Drumherum blüht das Plankton und lockt immer mehr Wale aus südlicheren Regionen zum Polarkreis.
    Narwale, die geheimnisvollen Bewohner des Packeises, werden dagegen weniger. Ihr meterlanges Horn gab lange Rätsel auf. Wikinger brachten es als vermeintliches Einhorn nach Europa und erzielten Fantasiepreise. Lars Pfeiffer gelingen einzigartige Aufnahmen von ganzen Narwal-Gruppen und Tieren mit doppeltem Stoßzahn. Nur wenige Hundert mit dieser Anomalie soll es weltweit geben. Eisbären sind ebenfalls auf Packeis spezialisiert. Nur dort gelingt es ihnen, sich an ihre Hauptbeute Robben heranzuschleichen.
    Wo das Packeis zu dünn wird, werden die schweren Tiere immer häufiger dabei beobachtet, wie sie ihr Jagdverhalten anpassen und Vogelnester plündern. Dafür klettern sie erstaunlich geschickt auf steile Berge und Klippen. Andere Kletterkünstler sind die mit den Ziegen verwandten Moschusochsen. Wo das Eisschild abschmilzt, entstehen für sie neue Lebensräume mit frischem Grün. Dafür müssen die Bewohner der Polarregion ein Wetterphänomen erst noch kennenlernen: Regen. Lars Pfeiffer fängt die wohl ersten Tropfen in Nordgrönland ein, die auf verdutzte Walrosse fallen.
    Seit Jahrtausenden hat es hier immer nur geschneit. Auch für die Inuit bergen die Veränderungen Chancen und Risiken zugleich. Ihre Kultur ist auf die Jagd im Packeis gegründet. Noch heute gehen einige mit kleinen Kanus auf Walfang. Jetzt treten Gesteinsformationen zu Tage, die zu den ältesten des Planeten gehören. Ein Rohstoffschatz, der die knapp 60.000 Einwohner Grönlands reich machen könnte. Begleitet wird die Dokumentation von der Musik des vielfach preisgekrönten Komponisten Jörg Magnus Pfeil und der färöischen Sängerin Eivør Pálsdóttir. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.03.2024Das ErsteDeutsche Online-PremiereFr 01.03.2024ARD Mediathek
  • Folge 501 (45 Min.)
    Ihr Name kommt nicht von ungefähr: Kampfläufer streiten sich heftig wenn es darum geht, ein Weibchen für sich zu gewinnen.
    Die große Leidenschaft des ungarischen Naturfilmers Zoltán Török ist die Natur Schwedens. Vor 25 Jahren begann er, die Tierwelt vom Norden bis zum Süden des Landes mit seiner Kamera einzufangen. Später durchwanderte er mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern das Land und ist so hautnah Augenzeuge der gewaltigen Veränderungen geworden. Neben den zoologischen Superstars Elch, Seeadler und Braunbär zeigt Török auch die vielen kleinen Tiere, die mit den wärmer werdenden Temperaturen klarkommen müssen: Deutlich weniger sind die Lemminge geworden, was die Polarfüchse fast verschwinden ließ.
    Ein spezielles Schutzprogramm hat die Zahlen inzwischen wieder stabilisiert. Rotfüchse dringen dafür aus dem Süden immer weiter Richtung Norden vor. Noch gibt es in Schweden 250 Gletscher. Alle sind in den letzten Jahren erheblich geschrumpft. Weit im Norden taut der Permafrostboden auf. Und seit den 1950er-Jahren sind mehr als drei Viertel der ursprünglichen Wälder abgeholzt worden. Andererseits steigt die Zahl der Seeadler.
    Die mächtigen Greife profitieren von den wachsenden Kegelrobben- und Kormorankolonien. Auch der Elch ist einer der Überlebenskünstler des Landes. Die großen Hirsche können erstaunlich flexibel im Wald, in den Bergen und auf kleinen Inseln Nahrung finden. Zoltán Töröks persönliches Naturporträt über Schweden ist eine Bestandsaufnahme des hohen Nordens Europas. Die Region verändert sich so schnell wie keine andere des Kontinents. Noch ist die Zukunft ungewiss, aber der Klimawandel birgt hier Chancen wie Risiken zugleich. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.03.2024Das ErsteDeutsche Online-PremiereDi 05.03.2024ARD Mediathek
  • Folge 502 (45 Min.)
    Stute und Fohlen.
    Goldfarbene Dünen, weiße Salzpfannen, endlose Savannen unter einem tiefblauen Horizont: Die Wüste Namib an der Westküste Namibias ist eine der faszinierendsten Landschaften der Erde. Ausgerechnet diese Wildnis, die von Sonne, Sand und Sturm geprägt wird, ist die Heimat von Afrikas einzigen Wildpferden. Umgeben vom malerischen Fish River Canyon und dem stürmischen Atlantik breitet sich die Namib mit ihren Trockengebieten, den Sandwüsten und den Savannen aus. Die älteste Wüste der Welt ist gleichzeitig die trockenste: Hier können nur Spezialisten, die sich über Jahrtausende an die harschen Bedingungen angepasst haben, überleben: Oryx-Antilopen, Strauße oder Hyänen.
    Doch die Namib beheimatet auch eine Tierart, die aus Europa kommt und erst seit einem Jahrhundert den Bedingungen der Wüste ausgesetzt ist: Pferde. Sie sind Relikte des Diamantenbooms der deutschen Kolonialzeit, ebenso zurückgelassen wie die Geisterstädte der Minen, die vom Sand zurückerobert wurden und eine Wildwest-Atmosphäre schaffen. 200 Tiere leben hier noch: Nachfahren des einstigen Bestandes aus deutschen und englischen Militärpferden, die nach dem Ersten Weltkrieg in die Wüste versprengt wurde.
    Sie behaupten sich gegen Dürre, Hitze und die ständigen Sandstürme, ständig bedroht von Skorpionen, Schlangen und Hyänen. Nur ein altes Bohrloch, mit dessen Wasser einst Lüderitz und die deutsche Eisenbahnlinie versorgt wurden, hilft ihnen zu überleben. Solange die Pferde im weiteren Umkreis des Brunnens bleiben, müssen sie nicht verdursten. Oft sind die erreichbaren Weidegründe jedoch abgegrast.
    Über lange Perioden im Jahr herrscht Nahrungsmangel. So hängt das Überleben der Pferde jedes Jahr aufs Neue an einem seidenen Faden. Wird der ersehnte Regen kommen oder nicht? Die Oryx-Antilopen, mit den Pferden die größten Säugetiere der Region, sind perfekt angepasst. Sie können im Südsommer, wo fast 50 Grad Hitze herrschen, ihre Körpertemperatur regulieren. Dank ihrer Fähigkeit, große Mengen Wasser zu speichern, können die Oryx weite Strecken laufen, um an Weidegebiete zu gelangen.
    Die Nama-Flughühner haben einen besonderen Trick: Sie speichern Wasser unter ihrem Gefieder und fliegen es zu den weit entfernten Nestern. Sogar Insekten haben hier faszinierende Überlebenstechniken entwickelt, um der Trockenheit zu trotzen. Wenn die kühlen Luftmassen des Atlantiks einen feinen Film von Feuchtigkeit auf die Sanddünen legen, sammelt der Nebeltrinker-Käfer die Luftfeuchtigkeit; gleichsam als wandelnder Wasserspeicher wird er zur willkommenen Beute für die Reptilien der Wüsten: Sandvipern, Eidechsen oder Chamäleons.
    Die Pferde haben keine dieser Evolutionstricks, sie sind keine Wüsten- sondern Steppentiere. Ihnen hilft nur ihr angeborenes Sozialverhalten nach dem Motto: gemeinsam stark. So bilden sie bei Angriffen von Hyänen einen schützenden Pulk um die Jungtiere. Oder sie lecken sich gegenseitig ab, um ihren Salzhaushalt mit Schweiß des anderen aufzubessern. Die Clans werden von den Tieren angeführt, die am stärksten sind, egal ob Hengst oder Stute. So behaupten sich Namibias Wüstenpferde schon 100 Jahre lang und prägen den „Wilden Westen Afrikas“. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.03.2024Das Erste
  • Folge 503 (45 Min.)
    Ob Mensch oder Tier – für viele sind die großen Seen unentbehrlich.
    Eine Kette von Seen, so weit wie ein Ozean: Die Großen Seen (Great Lakes) Nordamerikas sind aus abschmelzenden Gletschern der letzten Eiszeit entstanden und speichern ein Fünftel der oberirdischen Süßwasserreserven der Erde. An ihren Ufern gibt es ursprüngliche Wälder und eine faszinierende Vielfalt wilder Tiere. Und das ganz in der Nähe von Metropolen wie Chicago oder Toronto, in denen Millionen von Menschen leben. Der aufwendige Zweiteiler „Amerikas Große Seen“ zeigt überraschende und oft unglaubliche Geschichten aus der Natur entlang Amerikas dritter Küste: Durch das Grenzgebiet zwischen Kanada und den USA verlaufen über 4000 Kilometer Uferlinie – mitten auf einem Kontinent.
    Der erste Teil der Naturdokumentation führt in eindrucksvollen Bildern vom Oberen See aus über Michigan-, Huron-, Erie- und Ontariosee bis in den Atlantik. Dabei zeigt der Film, wie die enorme Wucht des Wassers eine Landschaft der Superlative prägt und Naturwunder wie Nordamerikas mächtigste Wasserfälle schafft. In der Wildnis des Oberen Sees besteht eine uralte Jagdgemeinschaft von Raben und Wölfen. Furchtlos springen hier im Winter Surfer ins eisige Wasser, um die perfekte Welle zu erwischen.
    Und Forscher folgen einem selten gewordenen Wüterich: Sie legen Vielfraßen Sender an, um mehr darüber zu erfahren, wie der Klimawandel das Leben des Riesenmarders beeinträchtigt. Im Frühling kehrt der Nationalvogel Kanadas ins Hinterland des Michigansees zurück: Der prächtige Eistaucher brütet nur dort, wo Gewässer noch intakt sind. In den Großen Seen sollen sich auch Ungeheuer verbergen. Oder steckt hinter dem Drachen vom Ontariosee und der Riesenschlange Bessie aus dem Eriesee vielleicht der mit Panzerplatten bedeckte Seestör? Die Ufer des Michigansees sind besonders kontrastreich.
    Hier liegt die Geburtsstadt der Wolkenkratzer, Chicago, und nicht weit entfernt ein Schutzgebiet, in dem sich einer der seltensten Vögel Nordamerikas wieder vermehrt: der Flötenregenpfeifer. Von dort aus geht es über die gefährliche Mackinacstraße, wegen unberechenbarer Strömungen ein Schiffsfriedhof, zum inselreichen Huronsee. Für die giftige Kettenklapperschlange sind einige davon wirkliche Rettungsinseln. Über dem südlichsten der Seen, dem flachen Eriesee, verlaufen wichtige Routen im Luftverkehr: Millionen Zugvögel, aber auch Monarchfalter treffen sich hier, um zum Überwintern in den Süden zu fliegen.
    Lange waren die spektakulären Niagarafälle für Schiffe und Fische aus dem Atlantik eine natürliche Barriere. Mit dem Bau von Kanälen kamen die Schiffe durch und in ihrem Ballastwasser kamen unerwünschte Neubürger in die Seen: Meerneunaugen vermehren sich ohne natürliche Feinde massenhaft. Sie saugen mit ihrem Maul voller Raspelzähne viele Fische der Großen Seen regelrecht aus und fügen dem Ökosystem so schwere Schäden zu. Mit neuen Methoden will man der invasiven Art jetzt Herr werden. Damit die Großen Seen weiter voller Naturwunder bleiben! (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.03.2024Das Erste
  • Folge 504 (45 Min.)
    Nur selten frieren die Großen Seen komplett zu.
    Eine Kette von Seen, weit wie ein Ozean: Die Großen Seen (Great Lakes) Nordamerikas sind aus abschmelzenden Gletschern der letzten Eiszeit entstanden und speichern ein Fünftel der oberirdischen Süßwasserreserven der Erde. An ihren Ufern gibt es ursprüngliche Wälder und eine faszinierende Vielfalt wilder Tiere. Und das ganz in der Nähe von Metropolen wie Chicago oder Toronto, in denen Millionen von Menschen leben. Der aufwändige Zweiteiler „Amerikas Große Seen“ zeigt überraschende und oft unglaubliche Geschichten aus der Natur entlang Amerikas dritter Küste: Durch das Grenzgebiet zwischen Kanada und den USA verlaufen über 4000 Kilometer Uferlinie – mitten auf einem Kontinent.
    Der zweite Teil zeigt die unglaublichen Tricks, mit denen die Tierwelt ihr Überleben an und in den Großen Seen sichert: Wölfe zum Beispiel machen hier oft Jagd auf Biber und fangen sogar Fische im Fluss! Der Flecken-Querzahnmolch geht als einziges bekanntes Wirbeltier eine Symbiose mit Algen ein: Sie versorgen die Brut der Molche mit Sauerstoff und werden dafür mit deren „Abfallprodukten“ gedüngt.
    Noch ist unbekannt, warum die nordamerikanischen Gleithörnchen UV-Licht aussenden; skurril wirken die dank spezieller Kameras im winterlichen Wald aufgenommenen pinkfarbenen Bilder allemal! Die Natur stellt das Leben entlang der Großen Seen immer wieder vor existenzielle Herausforderungen: Manchmal schwappen regelrechte Eis-Tsunamis aufs Land. Plötzliche Kälteeinbrüche lähmen Fische, sodass Weißkopfseeadler sich wegen der leichten Beute zu Hunderten an manchen Flüssen versammeln.
    Die Großen Seen machen ihr eigenes Wetter: Blizzards, die berüchtigten Schneestürme, rasen durch Chicago, Detroit und Toronto. Dann wird häufig der Notstand ausgerufen und Stromausfälle betreffen Millionen Haushalte. Doch selbst zwei Meter Schnee innerhalb eines Tages machen manchen Bewohnern der Großen Seen nichts aus: Der Kanadaluchs und der Schneeschuhhase haben dicht behaarte Pfoten und versinken nicht in der weißen Pracht. Und wenn der Sommer kommt, tauchen Elche ab und weiden bis zu sechs Meter tief im See.
    Muscheln heuern tierische Transporteure an, um mit ihnen durch die Großen Seen zu schwimmen und Rotstreifenelritzen jagen als Fische in der Luft. In die Luft springen auch die asiatischen Silberkarpfen, wenn sie sich gestört fühlen. Gegen die schreckhaften Fische ist noch kein Kraut gewachsen. Und die invasive Art droht die Großen Seen vom Mississippi aus zu erobern. Andererseits kehren ehemals heimische Tiere zurück, wenn man sie lässt: In einem verwilderten Hafengebiet Torontos hat die Ohrenscharbe, eine Kormoranart, ein großartiges Comeback erlebt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.03.2024Das Erste
  • Folge 505 (15 Min.)
    Nur an wenigen Orten Deutschlands stehen so viele Kirschbäume wie am Fuß des Schwarzwalds.
    Der Frühling kommt. Und mit ihm die Frühlingsgefühle – auch bei unseren Wildtieren zwischen Oberrhein und Zugspitze. Er und Sie müssen sich nun finden. Liebe auf den ersten Blick? Nein. Fortpflanzung ist harte Arbeit. Was sind die Tiere bereit, dafür zu geben? Auch dieser Frühling wird ein wilder Frühling. Der Frühling kommt. Und mit ihm die Frühlingsgefühle – auch bei unseren Wildtieren zwischen Oberrhein und Zugspitze. Er und Sie müssen sich nun finden. Denn beide wollen Nachwuchs. Ist es Liebe auf den ersten Blick? Nein. Es ist harte Arbeit! Er muss sich mächtig ins Zeug legen, denn sie will nur den Besten. Damit ihre Jungen fit werden wie er. Gemeinsam haben sie eine Mission: sich fortzupflanzen. Was sind sie bereit, dafür zu geben? Den Winter haben die meisten Gelbhalsmäuse nicht überlebt.
    Aber das Weibchen muss jetzt einen Partner finden, und dazu einen Guten. Auch der Eisvogelmann will eine Familie gründen. Aber zuerst muss er die extreme Feindseligkeit der Erwählten überwinden, sonst paart sie sich nie mit ihm. Die Weibchen der Erdkröten und Seidenbienen geraten im Ansturm der liebestollen Männchen in Lebensgefahr. Dafür riskieren bei Star und Fasan die Männchen alles, um zu balzen. Denn ihre auffällige Show lockt nicht nur Weibchen, sondern auch Rivalen und Todfeinde an. Und wenn der Dachsmann im nächtlichen Wald noch schnell die Nachbarin verführen will, muss er sich sputen, bevor der Hausherr wieder zurückkommt. Auch dieser Frühling wird ein wilder Frühling. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.03.2024Das Erste
  • Folge 506 (45 Min.)
    Gut 400 Kilometer erstrecken sich steile Bergmassive, üppige Wälder, Wasserfälle und türkise Bergseen in der bis heute noch ursprünglichen Pyrenäen-Landschaft zwischen Mittelmeer und Atlantik. Ein Eldorado für unzählige Tiere und Pflanzen. Als Gott die Pyrenäen schuf, so heißt es, bildete er die Felsen so, dass sie tagsüber das Licht trinken können. Nach Sonnenuntergang verströmen sie es wieder in die Welt, und so leuchten die Wände und Zinnen in den Nächten still unter den Sternen. Sonne und Wolken spielen mit dem Licht der Berge, malen zauberhafte Bilder, Stunde um Stunde, täglich neu und atemberaubend. Mediterraner Klimaeinfluss verzaubert Almen in ein Blütenmeer und sorgt für eine extrem artenreiche Tierwelt.
    In der französischen „Cirque de Gavarnie“ ziehen Murmeltiere ihre Jungen auf, Bären wandern durch die Schlucht von Aran, Bartgeier kontrollieren jeden Tag riesige Reviere in der Bergwildnis, um im Segelflug nach Beute zu suchen. Finden sie endlich einen Knochen, nehmen sie ihn auf, segeln damit in große Höhen und lassen ihn dann auf die Erde fallen. Durch die Wucht des Aufpralls zertrümmert der „Leckerbissen“ und dann erst können sich die Bartgeier ans Fressen machen. In Europa sind die Bartgeier fast überall verschwunden.
    Auf Kreta brüten die letzten vier Paare Griechenlands, auf Korsika noch zehn. Im ganzen Alpenraum stieg der Bestand von 0 auf 10 Brutpaare wieder an – dank eines aufwendigen Wiederansiedlungsprojekts engagierter Naturschützer. In den Pyrenäen scheint der Lebensraum für die seltenen Bartgeier noch intakt. Abgelegene Gebirgsschluchten bieten ihnen Rückzugsräume für die Jungenaufzucht. Ob von abgestürzten Gämsen oder Schafen, Knochen finden die Bartgeier hier noch reichlich und Vogelschützer sichern die Zukunft der seltenen Greifvögel. Mitte Juli verlässt der Bartgeiernachwuchs sein Nest, in eine Welt voller Abenteuer, in eine Welt von atemberaubender Schönheit. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.04.2024Das ErsteDeutsche Online-PremiereSo 22.10.2023ARD Mediathek
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 22.10.2023
  • Folge 507 (45 Min.)
    Transsilvanien, Rumänien: Hier leben so viele Bären wie nirgends in ganz Europa. Über die Jahre haben die Tiere gelernt, sich an ihre menschliche Umgebung anzupassen. Jahr für Jahr steigt die Zahl der Zwischenfälle und ein Zusammenleben wird zunehmend gefährlicher, sowohl für den Menschen als auch für den Bären. Die Dokumentation folgt einer Bärenmutter und ihren drei Jungen. Als sie alt genug sind, wagen sie sich aus dem Schutz der Karpatenwälder hinaus in die Stadt und werden zu sogenannten „Problembären“. Ihr dramatisches Schicksal zeigt, welche Herausforderungen das Zusammenleben von Bären und Menschen mit sich bringt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.04.2024Das ErsteDeutsche Online-PremiereDi 16.04.2024ARD Mediathek
  • Folge 508 (45 Min.)
    Die Lausitz bietet nach dem Bergbau überraschende Chancen für die Natur.
    Die Lausitz südöstlich von Berlin war eines der größten Braunkohlereviere Deutschlands. Gigantische Flächen wurden jahrzehntelang umgegraben – inzwischen haben fast alle Tagebaue ihren Betrieb eingestellt. Auf den ersten Blick wirken die einstigen Gruben und Abraumhalden karg und lebensfeindlich – doch gerade hier konnten sich Tiere und Pflanzen ansiedeln und entwickeln, die andernorts kaum noch Lebensräume finden. So haben Insekten, Vögel und Amphibien viele Brachen zum Leben erweckt. Wolf, Kranich und Seeadler erobern neue Naturschutzgebiete: Sandwüsten, Feuchtgebiete, Wald und Heide.
    Einige der Tiere sind Generalisten, die von der Weite der Landschaft profitieren und davon, dass der Mensch sie in den Schutzgebieten nicht stört. Für andere Tierarten, die auf offene Lebensräume angewiesen sind, kann die sich schnell ausbreitende Vegetation zur Bedrohung werden. Die Naturschützer stellt dieser Wandel vor neue Herausforderungen: Wo können sie die natürliche Entwicklung zulassen, wo müssen sie gegensteuern, damit seltene Biotope nicht überwuchert werden? Offene Lebensräume wie die Heide werden gepflegt, damit sich Vögel wie der Ziegenmelker dort fortpflanzen können.
    Der Film begleitet ein einzigartiges Abenteuer: die Entwicklung und Gestaltung einer neuen, artenreichen Landschaft. Im Fokus stehen Naturschützer, die ihre Leidenschaft verbindet, sich auf die Spur einer vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt zu begeben – eine Welt, mit deren Entstehen hier vor nicht allzu langer Zeit noch kaum jemand gerechnet hätte. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.06.2024Das Erste
  • Folge 509 (45 Min.)
    Es war eine Sensation! Als 2014 Fotos von frei lebenden Bibern in England auftauchten, beherrschte das Thema tagelang die britische Presse. Immerhin galten dort die scheuen Nagetiere in freier Wildbahn seit 500 Jahren als ausgestorben. Deren mysteriöse Rückkehr polarisierte die Öffentlichkeit: Naturschützer feierten den tierischen Neuankömmling als Bereicherung für die Natur. Gegner forderten, dass die Nagetiere wieder eingefangen werden, da sie die Landwirtschaft schädigen könnten. Damit die Biber weiter in freier Wildbahn leben dürfen, versuchte die regionale Umweltschutzorganisation Devon Wildlife Trust in einem fünfjährigen Forschungsprogramm stichhaltig die positiven Effekten der Biber für die Umwelt zu beweisen. Ihre Ergebnisse sind eindeutig: Das Comeback des „Ökoingenieurs“ Biber erhöht die Artenvielfalt, reinigt das Wasser und beugt Überschwemmungen vor. Aber wird auf die Wissenschaftler trotz Ängsten und Lobby der Bauern gehört? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.06.2024Das Erste

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