2023, Folge 462–479

  • Folge 462
    Die Arktis verändert sich – steigende Temperaturen lassen das vermeintlich „ewige Eis“ der Nordpolregion schmelzen. Angesichts der Klimaerwärmung scheint es nur eine Frage der Zeit, bis die arktischen Gewässer komplett eisfrei sind. Dieser Wandel hat dramatische Auswirkungen. Der Eisbär war lange Zeit der größte und gefährlichste Jäger der Arktis. Doch nun, da das Eis zunehmend schwindet und dieser Verlust dem Eisbären das Leben schwer macht, übernimmt ein anderer die Spitze der Nahrungskette: der Schwertwal oder Orca, besser bekannt – oder vielmehr verrufen – als „Killerwal“.
    Die Terra Mater-Dokumentation Orcas – Vorstoß in die Arktis, die als Koproduktion mit Thirteen und NDR Naturfilm/​Doclights realisiert wurde, präsentiert die massiven Veränderungen, die sich in der ökologisch besonders sensiblen Polarregion abspielen. Als eindrucksvolles Beispiel dienen die beiden Hauptprotagonisten der arktischen Tierwelt an Land und im Meer – Eisbär und Orca. Neben Wissenschaftlern, die das vermehrte Auftauchen der Orcas in der Arktis beobachten und untersuchen, stützt sich das Filmteam auch auf Berichte der lokalen Bevölkerung: erfahrene Inuit-Jäger erzählen von ihren Begegnungen mit den berüchtigten „Killerwalen“.
    Die Ursache für das häufigere Erscheinen der markanten Meeressäuger liegt auf der Hand: im Sommer weicht das Eis der Arktis seit Jahren immer weiter zurück – das eröffnet den Orcas den Weg zu neuen, bis dahin unzugänglichen Gewässern der Polarregion. Denn die Schwertwale verdanken ihren Namen der hoch aufragenden Rückenflosse: diese hindert die Tiere daran, lange Strecken unter der Eisdecke zurückzulegen – wegen der Flosse können sie das Eis kaum durchbrechen, wenn sie zum Luftholen auftauchen müssen.
    Angesichts der schwindenden Eisflächen können die Orcas inzwischen jedoch sehr viel weiter in die arktischen Gewässer vordringen. Bei den Dreharbeiten zu dieser Dokumentation ist es zum ersten Mal überhaupt gelungen, dass ein professionelles Filmteam Orcas in der Arktis filmt. Eine Schlüsselszene ist die gemeinschaftliche, koordinierte Jagd einer Gruppe von Orcas nach Narwalen – ein verblüffendes Verhalten, das selbst Experten noch nie beobachtet haben.
    Eisbären haben es in der Arktis dagegen immer schwerer, ihre ursprüngliche Hauptnahrung zu erbeuten: Robben. Die schrumpfenden Eisflächen verhindern zunehmend, dass die Bären den Robben auf dem Eis nahe genug kommen, um sie überraschen und attackieren zu können. Neuerdings sind die Eisbären bei ihrer Futtersuche daher gezwungen, vermehrt andere Nahrungsquellen zu erschließen.
    Eine weitere, noch nie zuvor gefilmte Szene bietet einen ungewohnten Anblick: in diesem Fall sind es keine Grizzly-Bären, die in einem kanadischen Fluss nach Saiblingen fischen – sondern Eisbären … Allerdings stellen sich die Eisbären dabei mangels entsprechender Erfahrung noch sehr ungeschickt an. Um auf Dauer überleben zu können, wird den „weißen Riesen“ jedoch nichts anderes übrigbleiben, als sich anzupassen. Seine Position an der Spitze der arktischen Nahrungskette hat der Eisbär jedenfalls schon verloren – an den Orca, den neuen Herrscher des Eismeers. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.01.2023Das Erste
  • Folge 463
    Der erste Teil „Ströme des Lebens“ zeigt die Bedeutung des Lebenselixiers Wasser für den drittgrößten Bundesstaat der USA: Die nährstoffreichen Meeresströmungen vor der Küste speisen eines der produktivsten Ökosysteme der Welt: Große Schulen von Delfinen jagen schier endlose Fischschwärme. In den Riesentangwäldern tummeln sich Seeotter – und die einst fast ausgerotteten Grauwale bringen nach der längsten Wanderung, die Säugetiere auf dem Globus unternehmen, in den warmen Wassern der Baja California ihre Jungen zur Welt. In einzigartigen Aufnahmen ist es Rick Rosenthal gelungen, die Werbung von zwei Grauwalbullen um ein Weibchen zu filmen – und wie sie sich anschließend paaren.
    Die Meeresströmungen versorgen aber auch das Land mit Wasser: Wolken und Nebel bringen Unmengen Feuchtigkeit an Land und machen Kalifornien zu einer Speisekammer Amerikas. Die gewaltigen, oft über 1.000 Jahre alten und über hundert Meter hohen Mammutbäume der Redwoods entziehen den Feuchtigkeitsströmen der Luft Wassertröpfchen. Vor allem im Winter dringen „atmosphärische Flüsse“ tief ins trockene Landesinnere, wo sie an den hohen Bergen der Sierra Nevada gestoppt werden und im einzigartig schönen Yosemite-Nationalpark als Schnee niedergehen. So entstehen wichtige Wasserspeicher für die trockene Jahreszeit im ganzen Land.
    Rosenthal zeigt eindrucksvoll die Zusammenhänge zwischen den Strömen des Wasser im Ozean, in der Luft und an Land und den Laichwanderungen der Lachse, dem Überleben der seltenen Sierra-Dickhornschafe und den Winterquartieren von Hunderttausenden von Schneegänsen aus der Arktis auf – und macht deutlich, wie übermäßige Landwirtschaft und der Klimawandel dieses Gefüge mit schweren Dürren schon heute bedrohen. Dabei nimmt er uns mit auf die nächtlichen Beutezüge der Pumas und auf den Laufsteg der balzenden Beifußhühner, deren aufgeblähte Luftsäcke an die Puschel kalifornischer Cheerleader erinnern. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.01.2023Das ErsteDeutsche Online-PremiereDo 29.12.2022ARD Mediathek
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 17.10.2022
  • Folge 464
    Der zweite Teil „Leben unter Extrembedingungen“ beschäftigt sich in eindrucksvollen Bildern und Geschichten mit erstaunlichen Comebacks seltenster Tiere in einem der artenreichsten Bundesstaaten der USA: Durch Walfänger einst fast ausgerottet, schwimmen heute wieder fast genauso viele Blauwale vor Kaliforniens Küste wie zu Beginn des industriellen Abschlachtens. Auch Nördliche See-Elefanten, von denen keine hundert überlebt hatten, haben sich auf zweihunderttausend Robben vermehrt, von denen viele alljährlich in gewaltigen Kolonien an den Küsten Kaliforniens zur Paarung und zur Geburt der Jungen zusammenkommen. Wenn Mensch und Natur so eng zusammenleben wie in Kalifornien mit seinen 40 Millionen Einwohnern, birgt das große Herausforderungen: Nicht nur weil Weiße Haie auch dort schwimmen, wo sich wagemutige Surfer in über 20 Meter hohe Monsterwellen stürzen.
    Auch das Leben an den Traumstränden ist für Bodenbrüter wie den Sandregenpfeifer gefährlich geworden. Einige Tiere profitieren auch vom Menschen, wie der Kulturfolger Koyote, weil seine großen Konkurrenten, Wölfe und Grizzlybären ausgerottet sind. Aufgegebene Farmen werden wieder zur Heimat seltenster Arten wie dem St Joaquin-Kitfuchs, der sich die Prärien mit Klapperschlangen, Silberdachsen und Kängururatten teilt, die mit waghalsigen Kungfu-Sprüngen ihren Feinden im letzten Augenblick entkommen.
    Rick Rosenthal zeigt eigentümliche Geschichten aus dem Californian Way of Life: Zahnlippfische, die im Laufe ihres Lebens ihr Geschlecht wechseln, Grunion-Ährenfische beim Sex on the Beach und Schwarzbären, die zur Eichelernte in die Wipfel steigen. Vor allem aber gibt er einen hoffnungsvollen Ausblick, wie das Nebeneinander von Mensch und Natur gelingen kann: Die Natur kommt zurück, wenn man sie lässt – wie im Meeresnationalpark Cabo Pulmo. Seit hier kommerzieller Fischfang eingestellt wurde, birst das zuvor fast wieder leer gefischte Riff voller buntem Leben und Touristen tauchen mit verspielten Seelöwen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.01.2023Das ErsteDeutsche Online-PremiereDo 29.12.2022ARD Mediathek
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 24.10.2022
  • Folge 465
    In nur wenigen Ländern gibt es so viele verschiedene Landschaften auf engstem Raum wie in Österreich. Schroffes Hochgebirge und schneedeckte Gletscher sind Lebensraum für Steinadler und Gämsen, Edelweiß und Steinböcke. Die ausgedehnten Schilfflächen des Neusiedler Sees bieten ideale Brutplätze für Rohrdommeln, Haubentaucher, Rohrsänger den einen ganz besonders trickreichen Brutparasiten: den Kuckuck. Die Alpen Österreichs sind eine faszinierende Welt mit rund 950 Dreitausendern. Darunter sind berühmte Gipfel wie der Dachstein, der Sonnblick und der Großglockner, der höchste von allen Bergen.
    Der 3789 Meter hohe Koloss ist die markanteste Spitze im Nationalpark Hohe Tauern. Die alpine Gebirgslandschaft ist die letzte große Wildnis in Mitteleuropa. Tiere und Pflanzen müssen extremer Kälte und Schneestürmen trotzen, jeder Schritt in den steilen Wänden kann über Leben und Tod entscheiden. Für die Gämsen geht es nicht nur ums Überleben. Im Winter wird entschieden, wer sich paaren darf. Unter den aufmerksamen Augen der Weibchen hetzen sich die Böcke bis zur totalen Erschöpfung, bis einer der Kontrahenten aufgibt.
    Während am höchsten Punkt Österreichs noch lange die Stille des Winters herrscht, hat am tiefsten Punkt des Landes, dem Neusiedler See, längst der Frühling begonnen. Millionen Zugvögel kehren aus ihren Winterquartieren in Afrika zurück. Die endlos scheinenden Schilfflächen des Steppensees sind ein Brutparadies für Rohrdommeln, Haubentaucher und Rohrsänger. Zurück gekehrt ist auch ein spezieller Vogel, dessen Ruf jedes Kind kennt, den aber kaum jemand zu Gesicht bekommt: der Kuckuck.
    Er ist ein Schmarotzer, baut kein Nest, brütet keine Eier aus und zieht keine Jungen groß. Er lässt andere für sich arbeiten. Mit raffinierten Tricks hat er sein Brutgeschäft ausgelagert. Um dem Kuckuck bei seinem heimlichen Geschäft vor die Kamera zu bekommen, haben die Filmemacher Rita und Michael Schlamberger zwei Brutperioden gebraucht. Sie haben das undurchdringliche Schilfdickicht in ein perfekt getarntes Filmset verwandelt und Kameraplattformen gut versteckt im hüfttiefen Wasser errichtet.
    Mit Erfolg: Am Ende haben sie den Meister der Tarnung und Täuschung austricksen können. Als dritten typisch österreichischen Lebensraum, zeigt die erste Episode „Wildes Österreich“ die alten Wälder: undurchdringliches, steiles Dickicht, riesige Bäume zwischen meterdicken, mit Flechten bewachsenen Felsblöcken. Dazwischen gefallende Baumleichen, Millionen Tonnen von Totholz. Alte Buchen mit bemoosten knorrigen Ästen dominieren das Bild. Ein Weißrückenspecht meißelt Käferlarven aus einem verrotteten Baum.
    Raufußkäuze haben als Nachmieter eine Schwarzspechthöhle bezogen. Hier ziehen sie ihre Jungen groß. Diese wilden Wälder sind urtümliche Relikte und wachsen auf schroffen Kalkfelsen rund um die Eisenwurzen entlang des Flusses Salza im Grenzgebiet von Niederösterreich und der Steiermark und im oberösterreichischen Nationalpark Kalkalpen. Hierher ist sogar der Luchs wieder zurückgekehrt. Vor dem Hintergrund einmaliger Landschaften ist der Zweiteiler „Wildes Österreich“ eine bildgewaltige, epische Reise durch eines der schönsten Länder Europas von den Alpengipfeln bis zum Steppensee. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.02.2023Das Erste
  • Folge 466
    Moderner Massentourismus hat Gipfel und Grate erschlossen und Österreich als „Skination“ zur internationalen Marke gemacht. Vieles, was wie urtümliche Natur wirkt, wurde bereits vor langer Zeit vom Menschen geprägt. Dennoch gibt es die wilden unberührten Orte mit einer Tierwelt, die ihresgleichen sucht. Die zweite Folge „Wildes Österreich“ führt in Märchenwälder und zu den Granitriesen der Alpen, zu rauschenden Gebirgsbächen und in die Auwälder entlang der ruhig dahinfließenden Donau. Tiefe Täler, dichte Wälder, eine wehrhafte Burganlage, die hoch über dem Fluss thront.
    Ein Ort wie aus einer mittelalterlichen Heldensaga ist das Kamptal. Aus einer Baumhöhle sind leise Geräusche zu hören. Gänsesäger haben in einer alten Weide am Flussufer gebrütet. Die Küken sind gerade geschlüpft, schon verlässt die Mutter das Nest. Die Winzlinge rufen nach ihr, doch sie kommt nicht zurück zu ihnen. Vom Fluss aus lockt sie ihren Nachwuchs mit lauten Rufen. Was dann folgt, ist der sprichwörtliche Sprung ins kalte Wasser. Die Vorbereitungen zu den Dreharbeiten der aufwendigen Sequenzen haben Monate gedauert.
    Zunächst mussten die Filmemacher Rita und Michael Schlamberger die Bruthöhlen überhaupt finden und ferngesteuerte Minikameras installieren. Als die Küken kurz vor dem Schlüpfen waren, standen die Naturfilmer rund um die Uhr hinter den Kameras bereit. Eines Morgens war es dann so weit: Das erste von elf Küken mit flauschigen Federn stürzte sich todesmutig in die Tiefe. Entstanden sind berührende und seltene Szenen einer Familienzusammenführung. Im typisch braunen Wasser des Flusses Kamp existieren auch die letzten Bestände der Flussperlmuschel.
    Fast war sie wegen ihrer wertvollen Perlen und des Perlmutts ausgerottet. Und was aussieht wie eine Kreuzung zwischen Regenwurm und Aal ist kein Fisch: Bachneunaugen sind Rundmäuler und gehören zu den ältesten Wirbeltieren der Welt. Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen sie vergraben im Bachbett als blinde, zahnlose Larven. Das Gesäuse in der Steiermark ist eine von Eis und Wasser geschaffene wilde Hochgebirgslandschaft. Keine Regenfront kommt an den schroffen Gipfeln vorbei. Als Wetterscheide holt das Gebirge ungeheure Mengen an Niederschlägen vom Himmel.
    Unbändige Fluten brausen durch enge Schluchten. Loses Gestein wird mitgerissen und ins Tal transportiert. Was die Erosion weiter oben absprengt und wegschleift, wird von den wilden Wassern talwärts verfrachtet bis in die größte zusammenhängende natürliche Aulandschaft Mitteleuropas: die Donau-Auen, ein Naturparadies vor den Toren Wiens. Als Nationalpark konnten die Donau-Auen vor Kraftwerkprojekten gerettet werden. Zu verdanken haben sie ihre Existenz jedoch dem Wiener Hof. Einst waren die Wälder kaiserliches Jagdrevier und somit vor Rodung und Zersiedelung verschont.
    Für das Kaiserhaus und dessen hohe Gäste wurden pompöse Jagden inszeniert, die tagelang dauerten und Hunderten von Wildschweinen und Hirschen das Leben kosteten. Auch der Seeadler wurde bejagt und ausgerottet. Seine Rückkehr als Brutvogel ist eine Erfolgsgeschichte, die untrennbar mit dem Nationalpark Donau-Auen verbunden ist. Vor dem Hintergrund einmaliger Landschaften ist der Zweiteiler „Wildes Österreich“ eine bildgewaltige, epische Reise durch eines der schönsten Länder Europas , von den Alpenbächen bis zur Donau. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.02.2023Das Erste
  • Folge 467
    Der Nordwesten Afrikas ist „gefangen“: im Süden und Osten von der größten Sandwüste der Erde, im Westen vom Atlantik und im Norden vom Mittelmeer. Dieser Einschluss in Verbindung mit drei großen Gebirgsketten, die den Regen fangen, schuf ein breites Spektrum an Lebensräumen und mit ihm eine reiche und wenig bekannte endemische Artenvielfalt. Durch den Hohen Atlas wird Marokko in zwei Lebensräume für Tiere und Pflanzen unterteilt. Der 4.200 Meter hohe Gebirgszug ist natürliche Barriere und Klimascheide zwischen dem feuchteren Nord- und dem wüstenhaften Südmarokko.
    Der Norden Marokkos ist grün. Dort gibt es ausgedehnte Urwälder aus Zedern, Stein- und Korkeichen. Denn das Rifgebirge und der Mittlere Atlas fungieren als Wolkenfänger. Bis über 3.000 Meter erhebt sich der Gebirgszug; in der kalten Jahreszeit gruppieren sich die Berberaffen zwischen den verschneiten Zedern, um die Kälte besser zu ertragen. Die Makaken leben hier in mehreren Clans – Verwandtschaftsverhältnisse untereinander sind ungeklärt. So werden die am Anfang schwarzen, dann immer helleren Jungtiere vom gesamten Clan aufgezogen.
    An der Nordküste Marokkos findet sich eine besonders artenreiche Unterwasserwelt. Der Meeresboden fällt hier in der Meerenge von Gibraltar in einen tiefen Graben bis zu 2.000 Meter ab. Hier, wo sich Atlantik- und Mittelmeerwasser mischen ist eine Wanderroute und Fanggrund für ziehende Fische und Meeressäuger. Marokkanische Kleinfischer und Killerwale liefern sich hier jeden Sommer einen dramatischen Showdown um die Thunfische. An Land und in der Luft finden sich weitere ökologische Hotspots. Zwischen Marokko und Südspanien ist eine von drei Vogelzugrouten zwischen Afrika und Europa.
    Die Wasserläufe und Flussdeltas Marokkos sind für Zugvögel willkommene Rast- und Fressplätze. Auf einer der Stadt Essaouira vorgelagerten Insel sammeln sich Eleonorenfalken, um im September zu brüten und Singvögel auf ihrer Winterreise nach Afrika abzufangen. Die Gipfelregionen des Hohen Atlas fangen die Wolken nach Süden hin ab und bilden damit das Tor zur Sahara. Die Niederschläge sammeln sich über das Jahr als Sickerwasser oder Schnee, um dann dosiert nach Süden in die Wüste geschickt zu werden und dort Oasen zu bewässern.
    Während der letzten Eiszeit war der Süden Marokkos wasserreich. Die Hinterlassenschaften der mächtigen Flussläufe prägen heute das Landschaftsbild mit ihren Wadis, ausgetrocknete Flusstäler einer längst vergangenen Zeit. In den Höhlen ihrer ausgewaschenen Geröllhänge haben Afrikanische Goldwölfe ihr Zuhause. Der Süden Marokkos stellt die Tier- und Pflanzenwelt vor große Herausforderungen, doch die Evolution hält erstaunliche Antworten bereit. Sogar Säugetiere wie der Wüstenfuchs können die unwirtlichsten Lebensräume besiedeln.
    Denn er muss fast nie trinken, leitet über seine riesigen Ohren die Tageshitze ab, und seine behaarten Pfoten erlauben ihm die Fortbewegung über glühenden Sand. Silberameisen haben feinste Härchen, über die sie das Sonnenlicht reflektieren, und Hitzeschutzproteine ermöglichen ihnen eine Körpertemperatur von 54 Grad Celsius. Doch die meisten Wüstenbewohner machen die Nacht zum Tag: Wüstenhornvipern gehen dann auf die Suche nach Springmäusen, ein Afrikanischer Wüstenigel ist ebenfalls auf Nahrungssuche. Und Stachelschweine graben im Savannengrund nach Knollen und Wurzeln. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.02.2023Das ErsteDeutsche Online-PremiereMo 23.01.2023ARD Mediathek
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 24.10.2022, dann für den 30.01.2023
  • Folge 468
    Auftakt zu einer atemberaubenden, vierteiligen Serie „Unsere Meere“ über die Nord- und Ostsee. Über zwei Jahre lang porträtierte der preisgekrönte Naturfilmer Thomas Behrend mit neuester Drohnen- und Unterwassertechnik sowie Satellitenbildern die beiden Meere. So entstanden intime Einblicke in das Leben seltener Tiere, manche Verhaltensweisen wurden bisher noch nie gefilmt.
    In der ersten Folge „Naturwunder Nordsee“ werden die gefährlichen ersten Wochen eines Katzenhaibabys in Norwegen gezeigt. In den Tiefen lauert sein schlimmster Feind: der Seeteufel. Wird es dem Katzenhaibaby gelingen, den tödlichen Kiefern zu entkommen? In der Normandie wird das Filmteam Zeuge eines Comebacks: Seepferdchen waren überall in der Nordsee verschwunden und erobern nun die französischen Küsten langsam zurück. Durch den Film erlebt man die schwierige Partnersuche und den anmutigen Hochzeitstanz der Seepferdchen. Dramatisch geht es bei den Kegelrobbenbullen auf Helgoland zu. In blutigen Kämpfen wird entschieden, wer der nächste Herrscher am Strand wird.
    Die Weibchen müssen dabei aufpassen, nicht zwischen die Fronten zu geraten. Auf den Shetlandinseln werden Kegelrobben zu Gejagten: Orcas nehmen sie ins Visier. Ein Duell mit offenem Ausgang. Die Nordsee ist ein Lebensraum der Superlative. Sie bietet allen ausreichend Nahrung, sowohl Giganten wie dem Riesenhai, der sich ausschließlich von mikroskopischem Plankton ernährt, als auch den Winzlingen wie der Strandkrabbe, die in den Weiten des Wattenmeeres nach etwas Fressbaren sucht. Die Serie „Unsere Meere“ zeigt aber nicht nur die Pracht von Nordsee und Ostsee, sondern auch ihre Verletzlichkeit. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.03.2023Das Erste
  • Folge 469
    Für die atemberaubende vierteilige Serie „Unsere Meere“ porträtierte der preisgekrönte Naturfilmer Thomas Behrend über zwei Jahre lang mit neuester Drohnen- und Unterwassertechnik sowie Satellitenbildern die beiden Meere Nordsee und Ostsee. So entstanden intime Einblicke in das Leben seltener Tiere – manche Verhaltensweise wurde bisher noch nie gefilmt.
    In der zweiten Folge „Unbekannte Nordsee“ wird die außergewöhnliche Jagdtaktik von Delfinen vor der Küste Schottlands gezeigt. Sie machen sich die starke Gezeitenströmung des Moray Firth zunutze und geben dieses Wissen an ihren Nachwuchs weiter. Ihre Beute sind große Lachse, doch sie werden immer seltener. Die Großen Tümmler haben sich an die Veränderung angepasst, aber das gelingt nicht allen. Die Raubmöwen auf Fair Isle jagen normalerweise anderen Seevögeln ihre Beute ab. Durch die Überfischung der Nordsee wird diese aber immer spärlicher. Um das Überleben ihrer Küken zu sichern, mussten sich die Raubmöwen umstellen.
    So gerieten die Papageitaucher in ihr Visier. Die Basstölpel auf Helgoland kämpfen mit anderen Problemen. Für den Nestbau verwenden sie immer öfter Überreste von Fischernetzen. Viele der Vögel strangulieren sich, die roten Felsen werden immer öfter zur Todesfalle. Es gibt aber auch positive Entwicklungen: Fischotter waren einst in ganz Großbritannien vom Aussterben bedroht, die Shetlandinseln waren einer ihrer letzten Zufluchtsorte. Mittlerweile erleben die agilen Wassermarder ein Comeback. Der Film folgt einem jungen Weibchen, das zum ersten Mal auf die Jagd geht: in den Wellen der Nordsee. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.03.2023Das Erste
  • Folge 470
    „Unsere Meere“ ist eine atemberaubende, vierteilige Serie über die Nord- und Ostsee. Über zwei Jahre lang porträtierte der preisgekrönte Naturfilmer Thomas Behrend mit neuester Drohnen- und Unterwassertechnik sowie Satellitenbildern die beiden Meere. So entstanden intime Einblicke in das Leben seltener Tiere, manche Verhaltensweise wurde bisher noch nie gefilmt.
    Die dritte Folge „Naturwunder Ostsee“ führt zur größten Seehundkolonie der Ostsee auf die dänische Insel Anholt. Im kristallklaren Wasser bekommen die Jungtiere Schwimmunterricht. Dank der extrem fetthaltigen Milch, mit der sie ernährt werden, wachsen sie schnell. Schon nach vier Wochen werden sie von ihren Müttern verlassen. Allein auf sich gestellt erkunden sie neugierig die Welt. Auf Schwedens größter Insel lebt die seltene Gotland-Ringelnatter. Sie jagt im Meer nach Fischen. Das ist einzigartig: Kein anderes Reptil geht in der Ostsee auf Nahrungssuche. Ein Verhalten, das noch nie gefilmt wurde. Der Kleine Belt ist die Heimat eines Hummers.
    Dass dieser Pionier hier vorkommt, ist eine Sensation. Auf der Suche nach einer Bleibe muss der Hummer manche Hürde meistern. Das Leben der Seehasen ist auch nicht einfach. Im Winter kommen die Fische an die Küste Mecklenburgs. Nachdem die Weibchen ihre Eier gelegt haben, überlassen sie ihrem Partner die Brutpflege. Die Herausforderungen für den Vater sind zahllos: Ständig muss sein Nachwuchs mit sauerstoffreichem Wasser versorgt, vor Räubern wie Seesternen und Strandkrabben geschützt und vor Stürmen bewahrt werden. Das Seehasenmännchen gibt alles, doch wird das am Ende reichen? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.03.2023Das Erste
  • Folge 471
    Für die vierteilige Serie „Unsere Meere“ porträtierte der preisgekrönte Naturfilmer Thomas Behrend über zwei Jahre lang mit neuester Drohnen- und Unterwassertechnik sowie Satellitenbildern die Nord- und Ostsee. Entstanden sind intime Einblicke in das Leben seltener Tiere, manche Verhaltensweise wurde bisher noch nie gefilmt. In der Folge „Unbekannte Ostsee“ geht es nach Estland. Hier leiden Kegelrobben zunehmend unter der Klimaerwärmung. Früher kamen die Jungen im späten Winter auf dem Eis der Ostsee zur Welt. Nun gebären die Mütter ihre Babys dicht gedrängt auf kleinen Inseln.
    Angesichts der hohen Temperaturen droht ihnen ein Hitzschlag. Wie werden die Kegelrobben das Problem lösen? Einer ganz anderen Herausforderung müssen sich die Eiderenten auf der dänischen Gruppe der Erbseninseln (Ertholomene) stellen. Die Hauptnahrung der Entenvögel, die Miesmuschel, wird aufgrund steigender Wassertemperaturen immer kleiner. Bereits geschwächt beginnen die Eiderenten ihre Brutsaison, müssen aber ständig hungrige Möwen in Schach halten, die es auf ihre Küken abgesehen haben.
    Auch die Meerforellen auf der Nachbarsinsel Bornholm stehen vor einem Problem: Zum Laichen müssen sie in die Bäche ihrer Geburt aufsteigen. Nun ist die Mündung aber durch eine Sandbank blockiert. Nur ein Sturm mit starker Brandung könnte den Weg frei machen. Weiter östlich bildet im finnischen Schärengarten Seegras eine „Unterwasser-Savanne“. Ideale Bedingungen für Grasnadeln. Die außergewöhnlichen Fische sind Meister der Tarnung und lassen die Zuschauerinnen und Zuschauer an ihrem einmaligen Paarungsspiel teilhaben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.03.2023Das Erste
  • Folge 472 (45 Min.)
    Marienkäfer-Eier am Blatt hängend.
    Jeder von uns hat es fast täglich in der Hand: das Ei. Doch es ist mehr als nur ein Frühstück oder ein Bestandteil in Nudeln und Torten. Das Ei ist ein wahres Wunder der Natur, das es in nahezu allen Größen, Farben und Formen gibt. Wie sich die Eier von Vögeln, Fischen, Amphibien oder Insekten unterscheiden, und was sie gemeinsam haben, findet das Universum-Team in der Dachsteinregion, an der Donau vor Wien, in der Ostsee, in Namibia, in Simbabwe und auf den Färöer-Inseln heraus. Schroffe Felsen, grüne Schluchten, rote Ebenen – es sind außergewöhnliche Landschaften, die nach außergewöhnlichen Strategien verlangen.
    Strauße, Basstölpel, Hühner, Steinadler, Killifische und Marienkäfer sind die Hauptdarsteller der Dokumentation. Die Kamera taucht tief in ihre Lebenswelt ein und verdeutlicht stets die Verknüpfungen von Ei und Umgebung. Die Tiere werden in totaler Isolation und in vertrauten familiären Situationen gezeigt. Mit viel Humor und Liebe, mit überraschenden Blickwinkeln auf die Entstehung, die Fortsetzung und manchmal auch auf den Verlust des Lebens. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereFr 07.04.2023Das Erste
  • Folge 473
    Jedes Frühjahr findet am bayerischen Alpenrand eine einzigartige Tierwanderung statt. Mehr als zehntausend Erdkröten begeben sich dort auf eine abenteuerliche Reise, bereit, alles auf sich zu nehmen, um sich zu paaren und um an ihren Laichplatz zu kommen. Ihr Ziel sind drei glasklare Seen in einem scheinbar idyllischen Tal zwischen Ruhpolding und Reit im Winkl. Doch für ihre Mission müssen die Amphibien hier nicht nur steile Felswände überwinden und eine vielbefahrene Alpenstraße queren. Auch ihre Fressfeinde warten auf sie und ihren künftigen Nachwuchs, der in den Seen heranreifen soll.
    Vor allem aber für die Krötenweibchen ist diese Reise die größte Herausforderung ihres Lebens. Denn ausgerechnet ihre Partner, die Krötenmännchen, bringen sie durch ihren unbändigen Drang sich fortzupflanzen, immer wieder in größte Gefahr. Nur ein kleiner Teil der Weibchen wird überleben. Es ist eine unglaubliche Geschichte über Tiere, die vielen erst einmal wenig sympathisch erscheinen, doch deren Leidenschaft, Komik, Mut und Gelassenheit sie einfach bewundernswert machen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.04.2023Das Erste
  • Folge 474 (45 Min.)
    „Flussgiganten“ widmet sich drei Flüssen auf drei Kontinenten mit unterschiedlichen Lebensräumen und Geschichten. Der Yukon ist Nordamerikas Gigant. Im Winter friert er zum eisigen Highway. Die Donau ist der internationalste der drei vorgestellten Flüsse: Sie fließt durch zehn Länder Europas. Das Einzugsgebiet des Sambesi erstreckt sich über acht afrikanische Staaten. Ein Touristenmagnet sind die gigantischen Victoriafälle. „Flussgiganten“ ist ein bildgewaltiges Spektakel, erzählt von Rocko Schamoni. Nordamerikas Westküste, der nördlichste Teil.
    Der Yukon beginnt in den Bergen im kanadischen British Columbia. Noch einmal viereinhalb Stunden Flugzeit nördlich von Vancouver. Er fließt durch Kanadas Nordwesten und durch Alaska in einem großen Bogen zum Beringmeer, über 3000 Kilometer. Im Winter friert dieser riesige Fluss komplett zu. Dann ist er ein legendärer Highway aus Eis – durch die unberührte Natur des nördlichen Nordamerika. Sein Hinterland von immenser Größe, seine Zuflüsse berühmt-berüchtigt, wie der Klondike River, seine Tierwelt faszinierend: vereiste Grizzlies, riesige Rentierherden, massive Elche, wendige Lachse und scheue Luchse.
    An seinen Ufern einige wenige kleinere Städte, abgelegene Siedlungen, die nur über den Fluss erreicht werden können und Menschen, die dem harten Leben am Yukon trotzen. Temperaturen bis minus 50 Grad sind im Winter keine Seltenheit. „Flussgiganten – Der Yukon“, erzählt von Rocko Schamoni, zeigt die Welt der harten Kerle am eisigen Fluss, seien sie Mensch oder Tier und fasziniert mit grandiosen Bildern. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.04.2023Das ErsteDeutsche Online-PremiereMo 10.04.2023ARD Mediathek
  • Folge 475 (45 Min.)
    Schön, blau und nicht nur walzerselig. Der einzige Fluss der Welt, der durch vier Hauptstädte führt: Wien, Bratislava, Budapest, Belgrad. „Flussgiganten – Die Donau“ entdeckt noch unbekannte Seiten dieses internationalen Flusses, der stark vom Menschen geformt wurde und sich erst ganz zum Schluss seiner Fesseln entledigt: im unberührten Donaudelta. Die Donau – ein Naturparadies für über 2000 Tier- und Pflanzenarten und eine Flusskreuzfahrt der besonderen Art, erzählt von Rocko Schamoni.
    Mit knapp 3000 Kilometern ist die Donau der zweitlängste Fluss Europas, aber weltweit der internationalste: Sie fließt durch zehn Länder. Auf einem Kontinent, der durch Grenzen getrennt ist, verbindet dieser Fluss die Menschen. Noch ungezähmt in ihrem Oberlauf, wird die Donau bald ein domestizierter Fluss, genutzt für Warentransporte und Wasserkraft. Von ihrer geschichtlichen Bedeutung zeugen die vier Hauptstädte, die an ihren Ufern liegen: Wien, Bratislava, Budapest und Belgrad. Erst ganz zum Schluss entledigt sich dieser mächtige Strom seiner Fesseln und bildet das Donaudelta.
    Die Dokumentation betrachtet das ganze Netzwerk der Donau, das sie mit Wasser aus 19 Ländern speist. Ein faszinierendes Naturparadies, das über 2000 Tier- und Pflanzenarten eine Heimat bietet. Und sie findet Menschen, die auf ungewöhnliche Weise mit der Donau verbunden sind. Eine Extremsportlerin läuft über Gletscher, Taucher erkunden ein Höhlenlabyrinth unter Budapest und Biologen beobachten den millionenfachen Paarungstanz der Eintagsfliegen.
    In und mit dem Fluss leben faszinierende Tiere. Im Nationalpark Donau-Auen schlüpfen kleine Europäische Sumpfschildkröten und machen sich auf eine gefahrvolle Reise in ihre nasse Heimstätte. Und die Dokumentation begleitet auch die Suche nach dem legendären Stör. Die urtümlichen Knochenfische sind besonders mit der Donau verbunden. „Flussgiganten – Die Donau“ ist eine Flusskreuzfahrt der besonderen Art. Auch die vertrauten Abschnitte der Donau erscheinen in neuem Licht. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.04.2023Das ErsteDeutsche Online-PremiereMo 10.04.2023ARD Mediathek
  • Folge 476
    Die Katmai Küste in Alaska ist eine Landschaft von rauer, ungezähmter Schönheit, und sie ist ein Bärenparadies. Wegen der üppigen Nahrungsquellen kommen hier jedes Jahr so viele Bären zusammen, wie sonst nirgendwo auf der Welt. Außerdem sind sie dort geschützt und haben keine Scheu vor Menschen. Ein idealer Ort, um ihr Verhalten aus nächster Nähe zu beobachten. Kaum zu glauben, aber der größte Feind der Braunbären ist der Hunger. In der Wildnis an der Katmai-Küste beobachtet der Bärenforscher Chris Morgan, wie die Tiere damit fertig werden. Wenn die Grizzlys im Frühjahr aus ihren Winterschlafhöhlen herauskommen, haben sie ein Drittel ihres Körpergewichts verloren und sind hungrig.
    Wie schaffen sie es, in den wenigen Sommermonaten so viel zu fressen, dass es über den Winter reicht? Grasende Bären sind ein außergewöhnlicher Anblick, aber auf den Sauergraswiesen an der Katmai Küste im Frühjahr ein alltägliches Bild. Können sich die Raubtiere wirklich von Gras ernähren? Oder von den winzigen Muscheln, die sie ausgraben? Wie halten sie durch, bis die Lachse im Sommer wieder die Flüsse hinaufwandern und Bären-Nahrung im Überfluss bieten? Chris Morgan gibt Einblick in die kleinen und großen Dramen und Gefahren, die die Bären auf ihrer täglichen Nahrungssuche erleben: Mütter, die ihre Jungen vor Artgenossen beschützen und Tiere, die mit erlerntem Wissen und Können den Hunger besiegen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.04.2023Das Erste
  • Folge 477 (45 Min.)
    Der Sambesi ist der viertlängste Fluss Afrikas. Eine aufregende Reise über 2.574 Kilometer von der Quelle bis zur Mündung. Auf seiner langen Reise von der Quelle an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo bis zum Indischen Ozean, wird der viertgrößte Strom Afrikas lediglich von 15 Brücken überspannt. Er fließt durch Angola und Sambia, bildet die Grenze zu Namibia und Simbabwe und mündet schließlich in Mosambik ins Meer, den Indischen Ozean. Der Sambesi ist Sehnsuchtsziel vieler Reisender, die den größten Wasservorhang der Welt erleben wollen: die gigantischen Victoriafälle, doppelt so hoch wie die Niagarafälle.
    Mit einer Gischtwolke, die noch aus bis zu 30 Kilometern Entfernung zu sehen ist. Aber nur, wenn der Sambesi viel Wasser mit sich führt. Denn im Jahreslauf unterliegt er ständigen Schwankungen. Er überschwemmt das Land, fällt wieder trocken, bis zur nächsten Überschwemmung: wichtig für den Ackerbau, denn der Fluss bringt fruchtbares Land. In der Batokaschlucht findet sich etwas Außergewöhnliches: eine stehende Welle, aber nur für zehn kurze Tage im Jahr.
    Hierher zieht es die Surfer, mitten ins Herz Afrikas, 1.000 Kilometer weit weg vom Ozean. Menschen haben den Fluss aber auch auf andere Weise bezwungen. Der Sambesi wird in der Kariba-Talsperre zum Antrieb von Turbinen genutzt, dadurch ist der größte menschengemachte Stausee der Erde entstanden, der Karibasee. Eine Reise von der Quelle bis zur Mündung dieses wilden Flusses und seiner tierischen Bewohner an und unter Wasser – erzählt von Rocko Schamoni. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.05.2023Das ErsteDeutsche Online-PremiereMo 10.04.2023ARD Mediathek
  • Folge 478
    Deutschland aus einer völlig neuen Perspektive: Aus einer Höhe von vielen hundert Kilometern erscheint unser Land in spektakulären Farben und Formen. Bilder, die uns die beeindruckenden Wunder und den Wandel unseres Landes nahebringen. Mithilfe von Satelliten sind ein Jahr lang spektakuläre Aufnahmen entstanden: die smaragdgrüne Algenblüte an den Küsten der Nordsee, die Weite der golden blühenden Rapsfelder, die abstrakten Formen der höchsten Weinanbaugebiete Europas … – Bilder, die uns in eine magische Welt entführen.
    Die südliche Grenze unseres Landes ist selbst aus 300 km Höhe ganz klar erkennbar: die Alpen mit ihren dunkelgrünen Waldflächen, knallgrünen Wiesen und blitzenden Eisflächen. Im Zentrum sticht der höchste Punkt Deutschlands besonders ins Auge: die Zugspitze, auf knapp 3000 m über dem Meeresspiegel. Zwei Gletscher befinden sich dort – noch, denn die Zeit tickt: Der Klimawandel mit steigenden Temperaturen lässt die jahrtausende alten Eisspeicher dahinschmelzen. Im benachbarten Berchtesgadener Nationalpark geht es dagegen munter zu.
    Murmeltiere müssen den kurzen Sommer nutzen, um sich Fettreserven für ihren langen Winterschlaf anzufressen. Essen, spielen, buddeln, schlafen – der entspannte Alltag des pfiffigen Nagetiers. Doch muss ein Murmeltier stetig auf der Hut sein: Sein Erzfeind, der Steinadler, erkennt seine Beute schon aus drei Kilometern Entfernung. Die Jungsteinadler im Berchtesgadener Nationalpark werden von Satelliten auf Schritt und Tritt beobachtet.
    Jede Bewegung wird aufgezeichnet. So ist es den Wissenschaftler:innen heute möglich, die Flugrouten der Greifvogelart nachzuvollziehen und sie zu Forschungszwecken auszuwerten. Insgesamt umkreisen heute rund 3000 Satelliten täglich unsere Erde. Ihre eindrucksvollen Bilder sind nicht nur wunderschön anzusehen, sie geben uns wichtige Warnsignale und Hinweise für unsere Zukunft. Die Wetterbeobachtung ist dabei eine ihrer ältesten Aufgaben. Aus Form, Größe und Veränderung der Wolken lassen sich große Teile der Wettervorhersage ableiten – und so Unwetter vorhersehen.
    Und auch der Landwirt profitiert von den neuen, satellitengestützten Erkenntnissen: Beim sogenannten Precision Farming folgen die Mähdrescher einer präzise berechneten GPS-Route, die eine möglichst effiziente Ernte ermöglicht. Außerdem ist dank der neuesten Technik im All erkennbar, wie viel gedüngt werden muss und wo welches Mittel eingesetzt wird. Jedes Bild, jede Farbe, ja selbst jede Linie und Form birgt eine Vielzahl von außergewöhnlichen Geschichten – Geschichten, die wir in „Deutschland aus dem All“ erzählen.
    Als 1959 das erste Bild der Erde aus dem All geschossen wurde, war eine solch rasante Entwicklung der Satellitentechnik kaum vorstellbar. Inzwischen zeigt der Blick in den Sternenhimmel: Die Welt steht unter Beobachtung. In klaren Nächten können wir die Satelliten mit bloßem Auge erkennen. Unser Heimatland Deutschland ist aus einer völlig neuen Perspektive erfahrbar: als ein Kunstwerk aus Farben, Formen und Mustern, wie wir es noch nie gesehen haben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.05.2023Das ErsteDeutsche Online-PremiereSa 13.05.2023ARD Mediathek
  • Folge 479
    Über Deutschland kreisen heute Tausende Satelliten, die völlig neue Perspektiven auf das Land ermöglichen. Aus dem All lassen sich Veränderungen besonders eindrucksvoll erkennen, denn die Kräfte der Natur erschaffen oft gewaltige Muster, die man erst aus großer Ferne erkennt. Wie große blaue Augen erscheinen im All die runden Formen der Maare in der Eifel. Die Seen sind Zeugen einer Zeit, als in Deutschland noch Vulkane Lava und Asche spuckten. Unser Land verändert sich. Grenzen werden unsichtbar, neue Städte und Industrien entstehen, uralte Landschaften verschwinden und das Klima wandelt sich.
    „Deutschland aus dem All“ erzählt uns Geschichten vom Wandel und zeigt uns das Land, wie wir es so noch nicht gesehen haben. Wie große blaue Augen erscheinen im All die runden Formen der Maare in der Eifel. Die Seen sind Zeugen einer Zeit, als in Deutschland noch Vulkane Lava und Asche spuckten. Unser Land verändert sich. Grenzen werden unsichtbar, neue Städte und Industrien entstehen, uralte Landschaften verschwinden und das Klima wandelt sich.
    Aus dem All lassen sich diese Veränderungen besonders eindrucksvoll erkennen, denn die Kräfte der Natur erschaffen oft gewaltige Muster, die man erst aus großer Ferne erkennt. Satelliten ermöglichen völlig neue Perspektiven: Beim Blick aus einer Höhe von mehreren hundert Kilometern erkennt man lange Entwicklungen besonders eindrucksvoll. Etwa, wenn alljährlich um Pfingsten das Schmelzwasser aus den Alpen das Naturschutzgebiet Taubergiessen erreicht, zwischen Freiburg und Offenburg – und die Auenlandschaft dort in den „Amazonas vom Oberrhein“ verwandelt.
    Insgesamt umkreisen täglich rund 3000 Satelliten unsere Erde. Ihre eindrucksvollen Bilder sind nicht nur wunderschön anzusehen, sie geben uns auch wichtige Warnsignale und Hinweise für unsere Zukunft. Die Wetterbeobachtung ist dabei eine ihrer ältesten Aufgaben. Aus Form, Größe und Veränderung der Wolken lassen sich große Teile der Wettervorhersage ableiten – und so Unwetter vorhersehen. Etwa wie das an der Ahr – im Sommer 2021. Besonders die Satellitenbilder „vorher – nachher“ lassen die Wucht des Ereignisses erahnen.
    Wir verändern unser Land und schaffen gewaltige Muster, die man sogar aus großer Ferne erkennt. Nirgendwo in Deutschland wird das so deutlich wie in den Braunkohlegebieten. Seit Beginn der 1980er Jahre liefern Satelliten Bilder des Braunkohlereviers Garzweiler. Die Reise per Satellit führt den Zuschauer auch zu den Hoffnungsschimmern der Energiewende. Was auf aus dem All wie eine Seenplatte wirkt, entpuppt sich als größte Solaranlage in der brandenburgischen Niederlausitz.
    Aus einer Höhe von vielen hundert Kilometern erscheint unser Land vor allem in spektakulären, sich stets wandelnden Formen. Besonders beeindruckend: das im Rhythmus der Gezeiten sich stets wandelnde Wattenmeer, das aus dem All wie ein abstraktes Gemälde anmutet. Mit scharfem Blick beobachteten Satelliten auch die positive Veränderung, diemitten durch unser Land führt: Das 1400 km lange grüne Band, das die Verwandlung des ehemaligen Todestreifens in eine sprießende Oase Bilder zeigt.
    „Das Grüne Band“ bildet einen geschützten Korridor, in dem sich Tiere und Pflanzen frei entfaltenkönnen. Schäfer wandern regelmäßig mit ihren Schafherden, manche bis zu 1.000Tiere groß, auf dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Thüringen und Bayern. Bilder, die die beeindruckenden Wunder und den Wandel unseres Landes nahebringen. Satelliten liefern dabei Antworten auf viele Fragen und helfen die rasanten Veränderungen besser zu verstehen. „Deutschland aus dem All“ erzählt uns die Geschichten dazu und zeigt uns das Land, wie wir es so noch nicht gesehen haben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.05.2023Das ErsteDeutsche Online-PremiereSa 13.05.2023ARD Mediathek

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