2021, Folge 392–413

  • Folge 392
    Sie sind immer hungrig, sie werden immer mehr und sie nehmen Einfluss auf den Naturkreislauf. Denn die heimische Tierwelt ist nicht auf eingeschleppte oder eingewanderte Räuber wie Waschbär, Marderhund, Mink und Goldschakal eingestellt. Umweltschutzorganisationen in Deutschland schlagen Alarm. Die Zahl der eingeschleppten und eingewanderten Kleinbären und kleinen Raubtieren steigt und steigt. In Deutschland steht ein „Mehrfrontenkrieg“ bevor. Von Norden her drängen Waschbär, Mink und Marderhund nach Bayern, Österreich und Frankreich. Aus dem Süden kommt der eigentlich in Südosteuropa und in Afrika heimische Goldschakal. Wie viele dieser vor allem nachtaktiven Räuber sich in Deutschland aufhalten, kann nur geschätzt werden.
    Doch es gibt andere Zahlen, die aufhorchen lassen: So wurden 2016 über 25.000 Marderhunde in Deutschland und Österreich geschossen – fast 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei Waschbären sind es in 5 Jahren 150 Prozent mehr getötete Tiere gewesen. Das liegt nicht an besonders schießwütigen Jägern, was sogar der Bund Naturschutz zugeben muss, sondern an der rasanten Ausbreitung dieser Arten. Jedes dieser Raubtiere ist anders, hat andere Fähigkeiten und Strategien. Die Eindringlinge bedrohen vor allem die, die schon lange unter der Zerstörung und dem zunehmenden Schwund ihres Lebensraumes leiden und deshalb vielerorts vom Aussterben bedroht sind: Bodenbrüter, Singvögel und Amphibien. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.01.2021Das Erste
  • Folge 393 (45 Min.)
    ARD/​NDR ERLEBNIS ERDE: NATURWUNDER NORDALASKA, „Ein Paradies in Gefahr“, am Montag (11.01.21) um 20:15 Uhr im ERSTEN. Karibus wandern über weite Strecken, um ihre Sommerweidegründe zu erreichen. © NDR/​Doclights GmbH/​Florian Schulz, honorarfrei – Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter NDR-Sendung bei Nennung „Bild: NDR/​Doclights GmbH/​Florian Schulz“ (S2). NDR Presse und Information/​Fotoredaktion, Tel: 040/​4156–2306 oder -2305, pressefoto@ndr.de
    Fast 80.000 Quadratkilometer unberührte Wildnis umfasst das „Arctic National Wildlife Refuge“ im Norden Alaskas. Es ist das größte Naturschutzgebiet der USA. Den Süden durchzieht die mächtige Brooks-Kette, mit Gipfeln von mehr als 2.500 Metern Höhe, der ebene Norden grenzt an die eisige Beaufortsee. In diesen vielfältigen Landschaften haben Wölfe, Eisbären, Grizzlybären, Moschusochsen, Karibus und Steinadler ihren Lebensraum. Seit Jahrtausenden wandern die trächtigen Karibu-Kühe im Frühjahr aus ihren Winterquartieren, der Taiga am Fuße der Brooks-Kette, in die Tundra der Küstenebene, um dort ihre Kälber zur Welt zu bringen.
    Auch Millionen Zugvögel ziehen hier ihre Küken auf oder legen im Herbst auf ihrer Wanderung nach Süden einen Zwischenstopp ein. Im Winter beziehen dort Eisbärenmütter mit ihren Jungen Quartier, während die urtümlichen wind- und kälteresistenten Moschusochsen das ganze Jahr über hier leben. Leider lagern auch riesige Mengen Erdöl unter der Küstenebene – und deswegen schwebt das arktische Naturparadies in großer Gefahr. Denn 2017 erteilte die US-amerikanische Regierung die Bohrgenehmigung – mitten im Naturschutzgebiet.
    Wird das Vorhaben nicht noch abgewendet, werden die Herden viele ihrer uralten Wanderrouten verlieren. Und nicht nur die Karibus – alle Tiere, vom Eisbär bis zum Moschusochsen, geraten durch den Bau von Ölinfrastrukturen in Gefahr, sei es durch Ölverschmutzung oder störende menschliche Aktivitäten. Für die Doku „Naturwunder Nordalaska – Ein Paradies in Gefahr“ war Filmemacher Florian Schulz fünf Jahre lang immer wieder in der extremen Natur Nordalaskas unterwegs. Er begleitete die Karibus auf ihrer langen und gefahrvollen Wanderung ans Nordpolarmeer.
    Magische Cineflex-Luftaufnahmen zeigen, wie die riesigen Herden im Frühjahr und am Ende des Sommers das schwierige Gebirgsterrain überwinden und sie dabei von Wölfen und Grizzlybären verfolgt und angegriffen werden. Faszinierende Bilder der farbenfrohen arktischen Tundra und ihres überbordenden Lebens, aber auch bedrückende Aufnahmen von gestrandeten Eisbären, denen ihr Lebensraum zunehmend unter den Pranken schmilzt, rufen ins Bewusstsein, wie verletzlich die Arktis ist und wie sehr sie den Schutz des Menschen bedarf. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.01.2021Das Erste
  • Folge 394
    Seit Millionen von Jahren beherrschen Haie die Meere. Als geschickte Jäger in den Tiefen der Ozeane kennen wir sie vor allem aus tropischen Gewässern. Aber über die Haie des Nordes und ihre faszinierenden Überlebensstrategien wissen wir nur sehr wenig. Christina Karliczek will das ändern und begibt sich auf eine spannende Expedition. Die erfahrene Unterwasserkamerafrau ist eine der wenigen in ihrem Metier. Sie ist für Tauchgänge unter dem Eis und in extremer Tiefe speziell ausgebildet. Die Suche nach den kaltblütigen Meeresbewohnern führt das Team von sonnigen schwedischen Inselwelten entlang Norwegens Fjorde bis in die grönländische Arktis.
    Die Kamerafrau begleitet Meeresbiologen. Einer von ihnen kann Haie gefahrlos nur durch Berührung in eine hypnoseähnliche Starre versetzen. Andere Forscher versehen Haie mit Satellitensendern und bekommen so Einblicke in die unerforschte Lebensweise der oft missverstandenen Jäger und sammeln Wissen über die wichtige Rolle der Haie im Lebensraum Meer. Hautnah trifft Christina Dorn- und Katzenhaie und lüftet einige Geheimnisse der legendären Riesenhaie vor der Atlantikküste Schottlands. Sie kommen dort zu mysteriösen Gruppentreffen zusammen.
    Andere ihrer Protagonisten mit scharfen Zähnen leuchten in der Finsternis. Erstmals gelang es, die Biolumineszenz des Schwarzen Laternenhais zu filmen, der durch besondere Leuchtorgane am Bauch blaugrün funkelt. Diese Herrscher der Meere sind noch immer wenig erforscht. An ihre extremen Lebensräume haben sie sich sehr gut und oft auf außergewöhnliche Art angepasst. Und dennoch sind Haie inzwischen fast überall ernsthaft bedroht. Millionen von ihnen sterben in Fischernetzen, landen als Schillerlocken, Seeaal oder als „Fish and Chips“ auf dem Teller der Verbraucher.
    Viele Haie verenden auch als ungenutzter Beifang. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit, hat für manche Arten längst ein Wettlauf gegen die Zeit ums Überleben begonnen. Unter der Eisdecke Grönlands trifft Christina schließlich auf den Ultimativen Hai des Nordens. Zum ersten Mal gelingt es ihr, einen Eishai zu filmen. Der mehr als sechs Meter lange Fisch kann 400 Jahre alt werden – manche sagen, sogar ein halbes Jahrtausend. Für die Unterwasserkamerafrau eine unvergessliche Begegnung, die sie mit ihren beeindruckenden Filmaufnahmen mit den Zuschauern teilt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.01.2021Das Erste
  • Folge 395
    Er gilt als der „König der Wälder“. Der Rothirsch – ein Mythos! Oft schon wurde er gefilmt, meist als liebestoller, röhrender Brunfthirsch, der im Herbst um die Weibchen kämpft. Wie die Art aber den Rest des Jahres „tickt“ wird oft übersehen. Während der Brunft ist ein Platzhirsch stark, gibt an, präsentiert sich und schreit sich fast die Seele aus dem Hals – ein richtiger Macho eben. Sein ganzes Streben ist nur auf das weibliche Geschlecht fixiert. Am Ende der Paarungszeit ist er im wahrsten Sinne des Wortes abgekämpft und muss den Rest des Jahres extremen Aufwand betreiben, um die körperlichen Reserven wieder aufzufüllen. In den kommenden Monaten ziehen die männlichen Tiere in Junggesellenrudeln umher und haben nur Fressen im Sinn.
    Ihre Nachkommen und die Weibchen interessieren sie kaum. Auch die Hirschkühe leben zunächst in Rudeln. Ende Mai vertreiben sie den Nachwuchs aus dem Vorjahr, und bringen im Verborgenen ihre Jungen zur Welt. Anschließend führen sie ihre Kälber an versteckte Spielplätze und beschützen sie vor drohenden Gefahren. Ehe ein Hirschkalb die Chance bekommt, ein Platzhirsch zu werden, vergehen mindestens fünf Jahre – eine Zeit, die aufregende Begegnungen und entspannte Momente mit sich bringt. Rothirsche sind keine langweiligen Wiederkäuer: Versteckte Kameras an Suhlen oder anderen „Rendezvous-Plätzen“ geben ungewöhnliche und seltene Einblicke in das geheime Leben der Rothirsche. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.10.2021Das Erste
    Deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 25.01.2021 angekündigt
  • Folge 396
    Der Klimawandel hat die Nenzen und ihre Rentiere erreicht. Seit Jahrtausenden ziehen die Nomaden mit ihren Herden durch die Tundra im arktischen Sibirien. Doch die alten Wanderrouten sind nicht mehr sicher. Die Überquerung des zugefrorenen Flusses Ob wird zum unkalkulierbaren Risiko. Die Rentiere bewegen sich auf dünnem Eis. Das riesige Gebiet am russischen Polarkreis liegt wie im Fieber. Ureinwohner und Wildtiere spüren die Folgen der Erwärmung. Wissenschaftler versuchen das Ausmaß und die Konsequenzen der Veränderungen zu erfassen. Ein Schlüssel zu ihrem Verständnis liegt in der tiefgefrorenen Erde Sibiriens.
    Dort geraten die natürlichen Fundamente ins Wanken. Riesige Krater, wie der Kessel von Batagai, öffnen sich im tauenden Permafrostboden und legen Urzeitknochen sowie Urzeitgefahren durch Viren und Bakterien frei. Waldböden trocknen aus wie Zunder und die Taiga gerät in Flammen. Die Packeisfelder vor den Küsten schmelzen und nehmen Eisbären den Lebensraum. Hungrige Bären dringen in menschliche Siedlungen vor oder wildern Kolonien der extrem seltenen Elfenbeinmöwen. Die Veränderungen in der Natur fügen sich mit den Messungen von Forschern und Beobachtungen der Ureinwohner zu einem beunruhigenden Gesamtbild: In der russischen Arktis wurde die „Büchse der Pandora“ geöffnet.
    „Rentiere auf dünnem Eis“ zeigt in beeindruckenden und bedrückenden Bildern bereits real existierende Auswirkungen, Phänomene und unheilvolle Verkettungen der Erderwärmung. Doch es gibt nicht nur Verlierer. Mit dem Abschmelzen des Eises wird das größte Land der Welt auch noch ein bisschen größer. Die Dokumentation wurde bereits mehrfach auf nationalen und internationalen Festivals preisgekrönt, erhielt u. a. den Deutschen Naturfilmpreis und den als „Grüner Oscar“ bezeichneten Jackson Wild Media Award. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.02.2021Das Erste
    Deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 01.02.2021 angekündigt
  • Folge 397
    Was geschieht, wenn ein Lebewesen stirbt in den Tiefen des Waldes? Hirsche, Wildschweine, Mäuse, Käfer, Fliegen, Wespen und viele andere. Wie hängen sie alle zusammen? Diesen spannenden Fragen widmet sich ein Forscherteam im Nationalpark Bayerischer Wald. Klar ist, dass ein totes Tier erst einmal ein grandioses Festmahl für die Lebenden ist. Doch die Wissenschaftler wollen genau wissen, was in freier Wildbahn mit Kadavern passiert. Denn jeder Tod bedeutet Leben für zigtausende andere Lebewesen. Es ist der Anfang eines komplexen Kreislaufs, auf den wir alle angewiesen sind.
    Trotzdem weiß man recht wenig über die Tiere, die nach dem Tod einen Körper besiedeln, über die Organismen, die die Chemie des Körpers grundlegend verändern, und über die Pflanzen, die die wertvollen Nährstoffe weiter verwerten. Der Film „Festmahl der Tiere“ offenbart eine fremde Welt, in der verendete Tierkörper zu behaglichen Refugien für Kleinlebewesen werden und sich als praktische Fast-Food Restaurants für andere Opportunisten entpuppen – solange der Vorrat reicht. Dabei kann man mitunter auch bekannte Tiere wie die Schmeißfliege oder den Totengräberkäfer von einer ganz neuen, erstaunlichen Seite erleben.
    Und obwohl man das beeindruckende Schauspiel am Tierkadaver praktisch nie geboten kriegen, findet es doch täglich und überall statt – von der verendeten Maus im Garten bis hin zum riesigen Körper der toten Rotwildkuh. Aber statt düsterer Geschichten über den Tod zu erzählen, geht es in diesem Film darum, das Leben in den Fokus zu stellen und zu erzählen, wie jeder Körper die Basis für zahlreiche Nahrungsketten stellt. Es ist ein Film über das Leben nach dem Tod. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.02.2021Das ErsteDeutsche Online-PremiereSo 31.01.2021ARD Mediathek
  • Folge 398
    Schon aus 30 Kilometer Entfernung kann man es sehen: Wie bei einem brodelnden Vulkan erhebt sich eine glutrote Wolke aus der Erde. So erlebt man die Viktoriafälle bei Sonnenaufgang. „Der Rauch der donnert“, nennen ihn deshalb die Einheimischen. Der Wasserfall im Herzen Afrikas stürzt über eine Breite von fast zwei Kilometern über mehr als 100 Meter in die Tiefe. 1855 entdeckt David Livingstone die Fälle. Tief beeindruckt beschrieb er den Wasserfall „als das Schönste, das er je in Afrika zu Gesicht bekam“. Er benennt sie darauf hin nach seiner Königin.
    Tatsächlich sind die Fälle noch heute ein Naturschauspiel, das seines gleichen sucht. Gegenüber den Wasserfällen existiert ein Miniaturregenwald. Entstanden nur durch die lebenspendende Gischtwolke der Victoriafälle. Jenseits dieser Wälder ist das Land trocken und geht fast nahtlos in die Savanne über. Gerade in der Trockenzeit beginnt daher eine ungewöhnliche Migration: Elefantenfamilien kommen aus dem 100 km entfernten Hwange Nationalpark hierher. Während in ihrer Heimat alles vertrocknet ist, gibt es oberhalb der Fälle eine Vielzahl von immergrünen Inseln: kleine Oasen in denen die Elefanten die Zeit der Dürre verbringen.
    Mehrmals pro Woche müssen sie die Insel wechseln, sonst wären diese schnell leergefressen. Dann kommt es zu einem wundervollen Spektakel: Überall schwimmen die Elefanten wie an einer Perlenschnur durch den Sambesi. Aber nicht nur die Elefanten unterliegen dem ständigen Wandel zwischen Trocken- und Regenzeit. Marabus und Paviane sind besonders betroffen. In der Trockenzeit geht es für sie um Leben und Tod. Nur durch ungewöhnliche Strategien haben dann eine Chance zu überleben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.02.2021Das Erste
  • Folge 399 (45 Min.)
    Der mächtige Aletschgletscher ist der größte und längste Gletscher der Alpen.
    Dieses majestätische Gebirge verbindet acht Länder und erhebt sich bis auf 4000 Meter Höhe. Die Alpen erstrecken sich über 1200 Kilometer von Ost nach West und teilen Europa in den mediterranemn Süden und Zentraleuropa. Als gewaltiger Wasserspeicher und kontinentale Wasserscheide speisen die Alpen zahlreiche Flüsse, die in drei große Meere münden. Vom höchsten Gipfel, dem Mont Blanc, überblickt man rundum ein Meer aus hochaufragenden, langgezogenen Bergketten mit eisbedeckten Flanken. Doch nicht nur diese eindrucksvolle Felskulisse hat die Alpen als Dach Europas berühmt gemacht. Es ist vor allem die Bandbreite an unterschiedlichsten Landschaften, mit ganz spezieller Tier- und Pflanzenwelt, die die Alpen inmitten Europas als einzigartiges Naturjuwel erstrahlen lassen.
    Weite Flussebenen und riesige Waldgebiete sind hier ebenso typisch wie zerklüftete Gipfel und schroffe Canyons. Millionen Jahre mit Gebirgs- und Gletscherbildung, Erosion und Wetterkapriolen haben den Alpen ihren Schliff gegeben. Durch ihre gewaltige Ausdehnung und exponierte Lage haben die Alpen auch ihr eigenes Klima entwickelt: binnen Sekunden kann das Wetter im Hochgebirge umschlagen, auf sonnige Idylle kann ein tosender Sturm folgen. Kurze, heiße Sommer wechseln sich hier mit langen, harten Wintern ab – extreme Zeiten, die ihre Bewohner auf die Probe stellen und von allen ganz spezielle Überlebensstrategien fordern.
    Von der Schneeschmelze des aufkeimenden Sommers, bis in die Tiefen des klirrenden Winters – diese zweiteilige Dokumentation verspricht spektakuläre Einblicke in die großen und kleinen Geheimnisse einer faszinierenden alpinen Wildnis. Die zweiteilige Alpen-Serie entstand als Koproduktion der Wiener Terra Mater Factual Studios mit Doclights/​NDR Naturfilm, France Télévisions und THIRTHEEN Productions LLC in Zusammenarbeit mit PBS, CPC und WNET, gefördert von RTR und Carinthia Film Commision.
    Die erste Folge der zweiteiligen Alpenserie widmet sich der warmen Jahreszeit und beginnt nahe der sonnenverwöhnten Mittelmeerküste. Hier in den Westlichen Voralpen Italien und Frankreichs verzahnt sich die mediterrane mit der hochalpinen Tier- und Pflanzenwelt der Alpen. Während im Frühling in den Olivenhainen bereits Eidechsen nach Partnern Ausschau halten, schlafen im schneebedeckten Hochgebirge noch die Murmeltiere in ihren Bauen. Während im Gorge de Verdon, einem der tiefsten der unzähligen Täler, die die hochalpine Bergwelt mit ihrem Vorland verbinden, die Gänsegeier brüten und ihre Jungen aufziehen, gleitet der Steinadler noch über sein tiefverschneites und in Eis erstarrtes Reich.
    Erst mit der beginnenden Schneeschmelze Anfang Juni lugen die ersten Murmeltiere aus ihren Bauen. Nach acht langen Monaten Winterruhe ist viel Bewegung und kräftige Nahrung gefragt, doch Vorsicht ist hier geboten – denn Steinadler sind ebenso hungrig und nie weit. Auch die Grasfrösche, die den Winter über im Untergrund verbracht haben, tauchen nun in Massen auf, um in kleinen hochalpinen Wassertümpeln und Seen den Partner für diese Frühlingssaison zu umwerben. Warmer Frühlingsföhn frisst nun zusehends alten Schnee von den Grasmatten. Auf diesen Moment scheinen Millionen von Krokussen und anderen Frühlingsboten nur gewartet zu haben: farbenfrohe Blütenteppiche ersetzen nun monotone Firnfelder.
    Auf Freiersfüßen sind auch die Auerhähne, deren markante Balzrufe aus den Wäldern schallen. Frühling und Sommer sind die Zeit der Partnersuche, der Balz, der üppigen Nahrung, der Geburten und der Aufzucht der Jungtiere. In den Alpen ist die Sommersaison höchstens vier Monate lang und deshalb für die meisten Wildtiere extrem stressreich: ob Steinbock, Rotwild, Gämse, Murmeltier, Steinadler, Schneehuhn, Schneehase, Luchs, Wolf und Bär – sie alle mussten sich auf ihre spezielle Art und Weise an die Herausforderungen eines kurzen alpinen Sommers anpassen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.03.2021Das Erste
  • Folge 400
    Dieses majestätische Gebirge verbindet acht Länder und erhebt sich bis auf 4000 Meter Höhe. Die Alpen erstrecken sich über 1200 Kilometer von Ost nach West und teilen Europa in den mediterranen Süden und Zentraleuropa. Als gewaltiger Wasserspeicher und kontinentale Wasserscheide speisen die Alpen zahlreiche Flüsse, die in drei große Meere münden. Die zweite Folge der Alpen-Miniserie porträtiert die eisige, kalte Jahreszeit und zeigt die Härten und Gefahren, die ein Leben in einer hochalpinen Winterwelt mit sich bringt. Fels und Eis, klirrende Kälte, Winterstürme, meterhohe Schneedecken, tödliche Lawinen, Nahrungsknappheit – jetzt sind die Wildtiere der Alpen aufs höchste gefordert, doch sie alle haben gelernt ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien erfolgreich einzusetzen.
    Die Tierwelt der Alpen muss sich ständig den Herausforderungen ihrer Umwelt stellen, und doch zeigt sie Seiten, die einen schmunzeln lassen: wenn im Frühling hunderte Grasfrösche, wie auf ein geheimes Zeichen hin gemeinsam über den Schnee hüpfen, um in eisigen Wassertümpeln Paarungsorgien zu feiern. Oder wenn im Sommer verspielte Gamskitze und ihre Mütter auf den letzten Schneeflecken wilde Tänze aufs weiße Parkett legen.
    Auerhähne bei der Balz sind imposante Erscheinungen, doch wenn ein Steinadler die Kämpfer stört, kann das zu überraschenden Wendungen führen. Die Tierwelt der Alpen in ihrer Gesamtheit ist ein Superlativ für sich, die landschaftliche Schönheit und Vielfalt der Bergwelt steht dem an Imposanz in nichts nach. Drohnen- und Flugaufnahmen von Mont Blanc Massiv, Dolomiten, Aletschgletscher, Großglockner, Gorge de Verdon, Krimmler Wasserfälle – diese landschaftlichen Highlights der Süd-, West-, Zentral-, und Ostalpen aus der Vogelperspektive, dem Adler gleich, zu erleben, ist ein eindrucksvolles wie erhebendes Erlebnis. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.03.2021Das Erste
  • Folge 401
    In China leben 1,4 Milliarden Menschen. Gigantische Metropolen wuchern ins Land, und die Industrie boomt. Abseits der Hektik zeigt das Reich der Mitte auch ein anderes Gesicht. Zehn neue Nationalparks sollen Chinas einzigartige Tierwelt und Lebensräume praktisch in letzter Minute vor Ausbeutung und Zerstörung bewahren. Ein hochgestecktes Ziel, dessen Ausgang noch offen ist. Den Westen Chinas dominiert die höchste Ebene des Planeten: Das Qinghai-Tibet-Plateau. Ein riesiges Ökosystem von globaler Bedeutung mit einer einzigartigen Tierwelt. Eine Tibetfüchsin geht dort auf die Jagd.
    Nur die pfiffigsten Pfeifhasen entkommen der schlauen Schleichjägerin, die drei Junge zu versorgen hat. Hat sie ein Junges satt, betteln die anderen beiden noch immer. Wird es der Füchsin gelingen, sie alle drei durchzubringen? In Pudacuo, dem ersten international anerkannten Nationalpark Chinas, lebt ein Tier, das jahrzehntelang bereits als ausgestorben galt: die „Schwarze Stumpfnase“. Kein anderer Affe aus der Gruppe der Primaten wagt sich in Höhen von mehr als 3.000 Meter. Im Winter müssen sich die Tiere mit Flechten als Nahrung begnügen.
    Auf der Suche danach wagt sich ein kleiner Affe zu weit weg von der Gruppe. Als ein Schneesturm einsetzt, sinken seine Überlebenschancen auf nahezu Null. Ein heimlicher Jäger auf dem Dach der Welt ist der Schneeleopard. Keiner weiß genau, wie viele der Geisterkatzen noch in China leben. Bei den Hirten ist er nicht beliebt, denn auch Haus-Yaks stehen auf seiner Speisekarte. Heute dürfen keine Yaks mehr im Kerngebiet des Parks grasen und die erodierten Flächen können sich regenerieren. Das lebenswichtige Ökosystem zu erhalten und gleichzeitig ein adäquates Auskommen für die Hirten zu finden, ist eine gewaltige Herausforderung.
    China fördert zudem derzeit so viel Kohle wie kein anderes Land. Um sein Versprechen zu halten, bis 2060 kohlenstoffneutral zu werden, müssten unzählige Minen aufgegeben werden, die bereits weite Areale der Qulian Bergkette zerstört haben. Auf Tibets Hochebene rasten regelmäßig die Vögel des Glücks: Schwarzhalskraniche. Um ihnen das Überleben zu erleichtern, füttern die Einheimischen sie schon seit Generationen und haben erreicht, dass sich die lokale Population erholen konnte. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.03.2021Das Erste
  • Folge 402
    In China leben 1,4 Milliarden Menschen. Gigantische Metropolen wuchern ins Land und die Industrie boomt. Abseits der Hektik zeigt das Reich der Mitte auch ein anderes Gesicht. Zehn neue Nationalparks sollen Chinas einzigartige Tierwelt und Lebensräume praktisch in letzter Minute vor Ausbeutung und Zerstörung bewahren. Ein hochgestecktes Ziel, dessen Ausgang noch offen ist. Im Herzen Chinas lebt ein Tier, das wie kein anderes zum Symbol für die bedrohte Artenvielfalt geworden ist: der große Panda. Eigens für den charismatischen Bären wurde ein Nationalpark von der Größe des Landes Brandenburg geschaffen.
    Denn die größte Bedrohung des Bambusspezialisten ist die Zerstörung seines Lebensraums. In den vergangenen 50 Jahren verlor China ein Drittel seiner Wälder – und damit einen Großteil der Pandas. Derzeit leben 1.800 Pandas in China und angrenzenden Ländern – immerhin schon wieder mehr Tiere als noch in den 1980er Jahren. Viel ist das noch nicht – aber zumindest ein Anfang. Straßen zerschneiden die Wanderwege der schwarzweißen Bären, wenn auch etliche inzwischen stillgelegt sind.
    Wird es der Bärenmutter gelingen, ihre Tochter in dem neuen Park bis zur Selbstständigkeit zu begleiten? Wie kommt die junge Pandabärin mit den Herausforderungen des Winters und dem Leben in den Bergen Chinas zurecht? Der Namensbruder, der rote Panda, ist nicht weniger bedroht. Wenn auch trotz des Namens nicht verwandt, vereint die beiden Arten etwas: Der Kleine frisst wie der Große fast ausschließlich Bambus. Geht die Pflanze zugrunde, bleiben auch die Spezialisten auf der Strecke.
    Doch vielleicht haben sie in den neuen Nationalparks eine neue Chance. Auch die Goldstumpfnase, wie kaum ein anderer Affe aus der Gruppe der Primaten an das Leben in großen Höhen angepasst, zählt zu den letzten ihrer Art. Der junge Anführer hat es schwer, sich gegen seine Konkurrenten zu behaupten und immer ausreichend Nahrung für seine Truppe zu finden. Gelingt ihm das nicht, werden die Weibchen ihn davonjagen und ein anderer wird zum Vater der neuen Generation. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.03.2021Das Erste
  • Folge 403
    In China leben 1,4 Milliarden Menschen. Gigantische Metropolen wuchern ins Land und die Industrie boomt. Abseits der Hektik zeigt das Reich der Mitte auch ein anderes Gesicht. Zehn neue Nationalparks sollen Chinas einzigartige Tierwelt und Lebensräume praktisch in letzter Minute vor Ausbeutung und Zerstörung bewahren. Der Osten Chinas erstreckt sich von der Tropeninsel Hainan im Süden bis zur eisigen Grenze nach Russland im Norden. Eine Balance zu schaffen zwischen den Bedürfnissen der Natur und denen der Menschen ist in diesem bevölkerungsreichsten Teil der Volksrepublik eine besondere Herausforderung.
    Viele Tierarten sind bereits nahezu ausgerottet. Einst streiften 4.000 Tiger durch die Wälder, heute sind es weniger als 40. Holzeinschlag und Siedlungen haben 90 Prozent seines Lebensraums zerstört. Schlingen – angebracht von einheimischen Jägern – fangen ihm zudem Hirsche und Wildschweine weg. Ein ganzer Trupp Ranger patrouilliert regelmäßig in den Wäldern, um die Schlingen und Fallen zu entfernen. Doch der neu geschaffene Nationalpark kann, obwohl Chinas zweitgrößter, kaum mehr Tiger versorgen, als jetzt noch darin leben. Ein Tigerweibchen mit Jungen braucht ein Revier, das in etwa der Größe Usedoms entspricht.
    Ein geschützter Korridor entlang der russischen Grenze soll den Tieren mehr Lebensraum verschaffen, in dem man ihnen ermöglicht die Grenze ungehindert zu passieren. Ganz im Süden hangelt sich der seltenste Affe der Welt durch die Baumkronen: Der Hainan-Schopfgibbon, benannt nach der Insel, auf der die letzten knapp 30 ihrer Art leben. Ein Jungtier hat es heutzutage schwer, eine Partnerin zu finden, denn sein Heimatwald ist durch viele Kautschukplantagen fragmentiert. Die Gibbons, deren einzigartige Duette weithin zu hören sind, können nicht mehr zueinanderkommen.
    Ranger schaffen notdürftige Abhilfe durch Seilbrücken, doch eine nachhaltige Lösung kann nur der Verzicht auf intensiven Kautschuk-Anbau sein. In den Wuyi-Bergen im Nordwesten der Provinz Fujian, in denen Holzeinschlag schon seit Jahrhunderten verboten ist, wirbt einer der letzten Cabottragopane, eine Fasanenart, um ein Weibchen. Wie ein Werbeplakat entrollt er einen knallbunten Hautlatz – mit Erfolg. Und das Chinesische Schuppentier macht seinem Ruf als Wächter des Waldes alle Ehre. Ohne einen Zahn im Maul vertilgt es jährlich 70 Millionen Termiten und andere Insekten.
    Es ist das meist geschmuggelte Tier der Welt, denn die hornigen Schuppen seines Schutzpanzers sind als Aphrodisiakum und antiseptisches Mittel begehrt. Wenn der Wilderei nicht konsequenter das Handwerk gelegt wird, werden diese Urtiere nach 80 Millionen Jahren, die sie unsern Planeten schon bevölkern, bald verschwunden sein. Die positive Seite: Das letzte Refugium von Schuppentier und Tragopan liegt mitten im Zentrum einer international bekannten Tee-Industrie. Vielleicht ein Beispiel, dass sich menschliche Aktivität und Naturschutz nicht immer ausschließen müssen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.03.2021Das Erste
  • Folge 404
    Wales – im Südwesten Großbritanniens – besteht aus ganz außergewöhnlichen Landschaften. Egal wo, ob an den Grenzen im Osten, den Tälern im Süden, den Bergen im Norden oder den felsigen Küsten im Westen – überall gibt es unendlich viele Wildtiere. Sogar in unmittelbarer Nähe von Städten. Leicht haben es die Tiere allerdings nicht, weil das Wetter in den verschiedenen Jahreszeiten extreme Bedingungen schafft.Der kalte Frühling geht dem Ende entgegen und die Sonne hat endlich begonnen, das Land zu erwärmen. Jetzt startet die hellste Jahreszeit in Wales. Im ganzen Land gibt es üppige Pflanzen und Nachwuchs. Für wildlebende Tiere sollte das eigentlich der Beginn einer guten Zeit sein. Aber in den kommenden Wochen verlangen die heranwachsenden Jungen immer mehr und auch die natürlichen Feinde werden immer gefährlicher. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.04.2021Das Erste
  • Folge 405
    Wölfe in Deutschland? Im Herbst 2000 werden erstmals Wolfswelpen in der Muskauer Heide in Sachsen gesichtet. Über 100 Jahre nachdem hierzulande die Raubtiere ausgerottet worden waren, gibt es wieder eine Wolfsfamilie! Seitdem hat sich eine rasante und heiß diskutierte Entwicklung vollzogen. Von Anfang an wurde die Wiederbesiedelung durch zwei Wolfsschwestern geprägt – „Sunny“ und „Einauge“. Ihre Nachkommen haben inzwischen in vielen Teilen Deutschlands weitere Rudel gebildet und eigene Reviere erschlossen.
    Deshalb lässt sich die Geschichte von der Rückkehr und Ausbreitung der Raubtiere als große Familiensaga erzählen. Voll Zank und Zärtlichkeiten, blutigen Konflikten und tragischen Geheimnissen. Die Autoren Sebastian Koerner und Herbert Ostwald rekonstruieren diese Wolfsaga mit historischen Bildern von den ersten Wölfen und spektakulären neuen Beobachtungen in Bayern und in der Lausitz. Und sie entwickeln dabei eine überraschende Perspektive auf die Bilanz von 20 Jahren des schwierigen Miteinanders von Mensch und Wolf. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.04.2021Das Erste
  • Folge 406
    Wenn die Nacht beginnt und der Nebel sich über die Ostkarpaten senkt, zerreißt manchmal das Heulen eines Wolfes die friedliche Stille. Dann hallt das Echo in den Bergen wider und unten im Tal ziehen sich die Tiere eilig in den Wald zurück. Wisente und Hirsche suchen den Schutz der Bäume und des Dickichts, ein Biber schwimmt in sein Versteck. Nur ein Bär harrt aus und wartet auf die Reste der Wolfsbeute. Drei Jahre lang zog der slowakische Naturfilmer Erik Baláž mit seinen Freunden Jozef Fiala und Karol Kaliský durch jeden Winkel der Wälder und Berge der östlichen Karpaten. Im Dreiländereck zwischen der Slowakei, Polen und der Ukraine suchten sie nach dem Wolf und anderen großen Säugetieren, die hier einst heimisch waren und nun wieder sind. Dieses Gebiet, eines der letzten nahezu unberührten in Europa, wurde schon in früheren Zeiten „Wolfsgebirge“ genannt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.04.2021Das Erste
  • Folge 407
    Weit weg vom Elternhaus, als 20-jähriges Mädchen allein in den Bergen, ohne Internet, als Selbstversorgerin, verantwortlich für das Wohlergehen dutzender junger Rinder und das Ganze monatelang nur für ein Taschengeld. Josefa Leitner sucht bewusst nach dieser Erfahrung: Als Sennerin auf der uralten Ochsenalm bei Rottach-Egern. Bevor sich die junge Frau, raus aus dem Elternhaus, an einen Lebenspartner bindet, vielleicht eine eigene Familie gründet, will sie wissen, wie sie mit sich selbst auskommt. Sie will sich selbst besser kennenlernen. Alleine und in Ruhe ohne den Trubel unten. Ein kleines Stück Heimat freilich nimmt sie mit hoch: zwei eigene Pferde, mit denen sie täglich rund um die Alm galoppiert.
    Pferde sind ihre große Leidenschaft, die sie Kraft und Lebendigkeit spüren lassen. Aber bald werden ihr auch die sanften Rinder immer vertrauter und sie denkt nach, warum überhaupt Tiere, selbst die kleine Spinne auf der Hand, für sie so wichtig sind: „Tiere zwingen mich, präsent zu sein, im Moment zu leben, nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft.“ Tiere seien ihr eine große Hilfe, denn es zähle das „Jetzt“, der Augenblick: Sind wirklich alle Rinder da nach dem Wolkenbruch? Hat sich keines verlaufen oder wurde vom Blitz erschlagen? Was tun mit der verletzten Kuh? Alles Fragen, mit denen die junge Frau umgehen muss. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.04.2021Das ErsteDeutsche Online-PremiereSo 11.04.2021ARD Mediathek
  • Folge 408
    Pantanal ist brasilianisch und bedeutet Sumpf. So schlicht der Name, so spektakulär ist das größte Feuchtgebiet der Erde im Herzen von Südamerika. Diese Millionen Jahre alte Landschaft umfasst eine Fläche von der Größe Großbritanniens und ist eine Arche Noah für Jaguare, Riesenotter, Hyazintharas, Ameisenbären und viele andere charismatische und andernorts bedrohte Tiere und Pflanzen. Doch warum ist das so? Erstmalig wird dieses Geheimnis gelüftet. Bis in die 1970er Jahre wurden viele Tierarten bis an den Rand der Ausrottung gebracht.
    Doch umfangreiche Schutzmaßnahmen ermöglichten ein unglaubliches Comeback. So kann man heute große Familien von Riesenotter durch die Flüsse jagen sehen. In den Steilufern ziehen sie ihre Jungen groß. Kaimane, Verwandte des Alligators wurden einst millionenfach wegen ihrer Haut getötet. Heute sind sie überall im Pantanal zu beobachten. Die größten Papageien der Welt waren fast verschwunden. Heute leben 90 Prozent aller Hyazintharas der Welt im Pantanal. Mit ihnen über 400 weitere Vogelarten. Seitdem die Jagd auf die Jaguare verboten wurde, liegen die Könige der Wildnis wieder zahlreich auf der Lauer.
    Die Dynamik von Hochwasser und Trockenzeit schafft ein einzigartiges Mosaik aus Flüssen, Seen, Sümpfen, Galeriewäldern und Cerrados, savannenähnliche Landschaften. Mitten drin und weit verstreut liegen die Fazendas, Farmen auf denen traditionelle Rinderzucht betrieben wird. Die Herden weiden inmitten der ursprünglichen Landschaft. Kein Wald wird für sie abgeholzt. Mensch und Natur haben hier Frieden geschlossen. Stück für Stück erfährt der Zuschauer, warum die Welt im Pantanal noch weitgehend in Ordnung ist, aber auch wodurch dieses Naturparadies bedroht ist.
    2020 erlebte das Pantanal die schrecklichste Katastrophe der jüngeren Geschichte. Zehn Monate fraßen sich Feuer durch das Sumpfgebiet. Ein Fünftel der gesamten Fläche wurde vernichtet. Verheerend für Wildtiere und auch die Menschen, die dort leben. Die Ursache war hier, anders als im Amazonas, der fehlende Regen. Drei Meter Wasser fehlten. Die oberen Bodenschichten blieben trocken. Mitten in der Hochwassersaison brannte der Sumpf.
    Die ersten Regenschauer im November löschten die Feuer. Bleibt die Regenzeit wieder ungewöhnlich trocken, wird sich das Pantanal auf dramatische Weise ändern. Auch in dieser Wildnis werden die Folgen des Klimawandels mit jedem Jahr sichtbarer. Aber auch intensive Viehwirtschaft auf gerodeten Flächen am Rande des Schutzgebietes sind eine deutliche Bedrohung. Noch kann sich das Pantanal dank seiner Artenvielfalt und diversen Landschaften selbst regenerieren. Damit das auch in Zukunft so bleibt, müssen wir jetzt handeln. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.04.2021Das Erste
  • Folge 409
    Mit Fernglas und Bestimmungsbuch ausgestattet machen sich die Teams, die beim Birdrace mitmachen, gegen fünf Uhr früh und bei widrigsten Wetterverhältnissen auf den Weg. Es geht darum, innerhalb eines Tages so viele Vogelarten wie möglich zu sehen oder zu hören. Austragungsort ist ganz Deutschland. Zwischen zwei und fünf Mitstreiter gehören jeweils zu einem Team. Vorab wird vereinbart, innerhalb welcher Grenzen – meist eine Stadt oder ein Landkreis – beobachtet wird, die Zeitspanne beträgt exakt 24 Stunden. Gezählt wird immer am ersten Wochenende im Mai. Auch am 2. Mai 2020 wurden wieder Vogelarten gezählt, Corona-bedingt aber dieses Mal etwas anders.
    Die Teams bestanden nur aus ein oder zwei Personen, einige addierten ihre Ergebnisse auch digital zu einem größeren Team zusammen. Der Film begleitet drei Teams in Bayern, eines in den Allgäuer Bergen, eines in der Stadt Erlangen und eines entlang von Gewässern im Bayerischen Wald. Ändert sich die Vogelartenzahl im Vergleich zum Vorjahr? Können einige Arten nicht mehr angetroffen werden oder kommen sogar neue Arten hinzu? Wie schlagen sich die Teams im Vergleich? Was macht das Wetter und gibt es Störungen durch Wanderer und Ausflügler? Die Teams stehen vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen. Film von Julia Schade, Katharina Heudorfer, Susanne Delonge und Jan Kerckhoff (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.04.2021Das ErsteDeutsche Online-PremiereMo 19.04.2021ARD Mediathek
  • Folge 410
    Die Schorfheide im Nordosten Brandenburgs ist dünn besiedelt und vielen Menschen kaum bekannt. Dabei wartet die Region mit zahlreichen Superlativen auf: Hier liegt das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands. Ein Teil, der fast 600 Hektar große Buchenwald Grumsin, gehört zum UNESCO Weltnaturerbe und steht damit auf einer Stufe mit der Serengeti oder dem Grand Canyon. In den naturnahen Wäldern brüten See-, Fisch- und Schreiadler, Kranich und Schwarzstorch. Neben den Wäldern, prägen tausende Moore und mehr als 200 Seen die Region. Im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin liegt heute nicht nur der größte Demeterhof Deutschlands, sondern auch die größte zusammenhängende Ökolandbau-Region Deutschlands.
    In traumhaft schönen Bildern und besonderen Tiersequenzen erzählt der Film eine erstaunliche wie positive Geschichte. Er berichtet, wie es Naturschützer, Förster und Landwirte in den vergangenen 30 Jahren gemeinsam geschafft haben, die Artenvielfalt zurück zu bringen und die Schorfheide zu einer Vorbildregion in Sachen Naturschutz für ganz Deutschland zu machen. Ein zusätzliches Highlight: Die Musik zum Film wurde von der NDR Radiophilharmonie eingespielt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.04.2021Das Erste
  • Folge 411
    Südlich von Hannover erstreckt sich zwischen Leinetal und Deister eine abwechslungsreiche Landschaft. Zu Füßen der Marienburg, einem wahren Märchenschloss, fließt die Leine durch Felder, Wiesen, Teiche und Wälder. Die Region bietet zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen Rückzugsraum, der immer seltener wird in Norddeutschland. Zwei Jahre lang folgen die Tierfilmer Svenja und Ralph Schieke Wildschweinrotten durch die Wälder am Deister. In der Nacht beobachten sie Feuersalamander auf ihrer Wanderung in die Laichgewässer und während der Geburt der Nachkommen, Szenen, die bisher selten gedreht wurden. Im Leinetal nisten Turmfalken unter den Dächern alter Bauernhäuser.
    Sie ziehen dort ihre Jungen auf und jagen im Rüttelflug auf den Wiesen nach Wühlmäusen. Im Frühjahr locken Lerchensporn und Felder voller Klatschmohn Erdhummeln an. Und in der Teichlandschaft zwischen Koldingen und Ruthe führen Höckerschwäne ihre anmutigen Balztänze auf. Die ehemaligen Kiesteiche haben sich in wenigen Jahren von Industrieflächen in Naturparadiese verwandelt. Wo die Alte Leine als Nebenfluss der Leine natürlich durch die Landschaft mäandert, gehen farbenprächtige Eisvögel auf die Jagd nach kleinen Fischen. Selbst mitten in Niedersachsens Landeshauptstadt Hannover ist die Leine erstaunlich naturnah.
    Allein im Stadtgebiet haben sich sechs Biberfamilien angesiedelt. In der gesamten Region sind es bereits mehr als 150 Tiere. Mit Hilfe von Zeitlupenkameras und Makroaufnahmen zeigen die Naturfilmer das Verhalten vieler Tierarten, das normalerweise verborgen bliebe. Zeitraffer und Jahreszeitenmorphings sowie hochwertige Flugbilder ferngesteuerter Helikopterkameras setzen die Region bildstark in Szene. Ungewöhnliche Blickwinkel und besondere Verhaltensaufnahmen, gedreht mit modernster Kameratechnik, schaffen ein Porträt der wilden Tiere an der Leine und des dazugehörigen Landstrichs, das es so noch nicht gegeben hat. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.05.2021Das Erste
  • Folge 412
    Ein mächtiger Berg, tief im eisigen Nordwesten Kanadas, ist die Heimat der jungen Bärin Sophie. Der Film erzählt die bemerkenswerte Geschichte, wie aus dem unerfahrenen Grizzlyweibchen eine hingebungsvolle Mutter wird. Dank ihrer Ausdauer und des einzigartigen Nahrungsreichtums eines ganz besonderen Flusses, schafft sie es, sich gegen alle Widrigkeiten zu behaupten. In dieser unberührten und unbarmherzigen Eiswildnis im hohen Norden Kanadas zieht die junge Mutter erfolgreich zwei Junge groß und führt sie durch das schwierigste Jahr ihres Lebens. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.05.2021Das Erste
  • Folge 413
    Weite Savannen, alte Vulkanriesen, salzhaltige Höhlen. Winston Churchill nannte Uganda einst „die Perle Afrikas“. Das Land im Osten Afrikas ist nur etwa zwei Drittel so groß wie die Bundesrepublik Deutschland und umfasst doch Landschaften, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Zwischen dem Ruwenzori-Gebirge im Westen und dem Vulkan Mount Elgon im Osten erstreckt sich das Land mit heißen, trockenen Savannen, unberührten Regenwäldern, dem größten Süßwassersee des Kontinents und einem fruchtbaren, dicht besiedelten Zentrum. Ein Kaleidoskop unterschiedlicher Lebensräume mit einer faszinierenden, oft einmaligen Tier- und Pflanzenwelt.
    Im Dschungel des Bwindi Nationalparks leben besonders seltene Tiere: Berggorillas. Dort sind etwa 400 der ca. 1.000 Primaten, die im Grenzgebiet zwischen Ruanda, Uganda und der Demokratischen Republik Kongo zu finden sind, zu Hause. Die Gene der Berggorillas entsprechen zu etwa 98 Prozent denen des Menschen. Die Menschenaffen leben in kleinen Gruppen mit einem männlichen Alphatier, dem sogenannten Silberrücken, sowie mehreren Weibchen und ihrem Nachwuchs aus verschiedenen Jahren. Seit zwei Jahrzehnten werden die Gorillas von Biologen des Max-Planck-Instituts in Leipzig beobachtet.
    Kein Wunder, dass die Tiere Namen tragen und alle bestens bekannt sind: Anführer Muzika beschützt sechs Weibchen, drei Jugendliche und zwei Neugeborene. Der kleinste Neuzugang ist ein Weibchen namens Nyakabara, auf das sich die ganze Aufmerksamkeit des Clans konzentriert. Auch der Mount Elgon im Osten des Landes bietet einmalige Geschichten. In den Höhlen des alten Vulkans scheint es zu spuken, nachts ereignen sich hier seltsame Dinge. In der völligen Finsternis sind merkwürdige Geräusche und Bewegungen zu hören.
    Haben die Elefanten etwas damit zu tun, deren Gruppen diese Region durchstreifen? Der Queen-Elizabeth-Park bietet ebenfalls Erstaunliches: Hier haben Mangustenfamilien und Warzenschweine zu einer Symbiose gefunden, die es nirgends sonst zu beobachten gibt. Von den riesigen Krokodilen an den Murchison Falls über die berühmtesten Bewohner des Kibale Nationalparks, den Schimpansen: Der Filmemacher Harald Pokieser hat die faszinierendsten Seiten dieses vielseitigen Landes in einmaligen Bildern festgehalten und erzählt die spannendsten Geschichten dieser Tierwelt atmosphärisch dicht, packend und anrührend. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.05.2021Das Erste

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