2020, Folge 374–391

  • Folge 374
    Der Bergstock des Ötscher liegt am östlichen Rand der Alpen. Sein Gipfel ist keine 2.000 Meter hoch. Und dennoch dominiert dieser Berg eine ganze Region, eine Landschaft der Superlative: Hier gibt es nicht nur einen der kältesten Orte der Alpenregion, sondern auch den dunkelsten Nachthimmel weit und breit, denn das Land hier ist sehr dünn besiedelt, und die Sterne funkeln wie nirgends sonst in den Bergen. Die Ötschergräben mit ihren wilden Wassern sind der „Grand Canyon“ des Landes, und die Wälder an den Hängen des Riesen sind von ursprünglicher Wildheit. Manches dieser Waldstücke ist im Besitz eines streitsüchtigen Vogels, des Auerhahns, der in der Balz energisch sein Revier gegen Rivalen verteidigt. In manchen Jahren, aber nur im Winter, trifft man hoch oben am Gipfel das legendäre Ötscher-Schneehuhn, ein Meister der Tarnung, das hier beinahe genauso selten ist wie die vereinzelten Luchse, die in den Urwäldern jagen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.06.2020Das Erste
  • Folge 375
    Löwen: Die Herrscher der Savanne gelten im Rudel als unschlagbar. Doch auch sie müssen täglich ums Überleben kämpfen. Das Rudel vom Ronkai Bach im Süden Kenias konnte den Großteil seines Nachwuchses sicher durch die gefährlichen ersten Monate bringen. Doch in der letzten Folge des Zweiteilers brechen für die Löwinnen und ihre Kleinen magere Zeiten an: Die großen Gnuherden, die den jungen Familien bisher reichlich Beute boten, wandern in der Trockenzeit gen Süden in die Serengeti ab. Zurück bleibt ein leeres Land mit nur wenig potenzieller Nahrung.
    Warzenschweine etwa sind nur kleine Happen und zudem erstaunlich schnell. Und im direkten Wettlauf sehen die Raubkatzen nicht gerade gut aus. Sie brauchen ihre kräftigen Pranken, um Beute zu packen und niederzuringen. Für rasante Sprints sind die schweren Muskelpakete nicht gemacht. Die Notzeit fordert von den Müttern vollen Einsatz. Immer wieder riskieren sie bei der Jagd alles, um ihren Nachwuchs zu versorgen. Bald sind die Kleinen nur noch Haut und Knochen.
    Als endlich der Regen zurückkommt, ist die harte Zeit aber noch lange nicht zu Ende. Für eine Löwin mit ihrem Nachwuchs sind die tropischen Gewitter besonders fatal: Sie hatte ihren Nachwuchs im Ried eines Sumpfgebietes versteckt. Dort schien er vor Büffeln sicher, aber nicht vor den Fluten. Schnell steht die Löwenkinderstube einen halben Meter unter Wasser. Wird sie ihre Jungen retten können? Mit dem Regen kehrt auch das Grün in die Massai Mara zurück. Das bringt für die Löwen neue Schwierigkeiten: Jetzt versinken die Jäger in einem Meer aus Gras.
    Zwischen den manchmal meterhohen Ähren verlieren sie immer wieder ihre Beute aus den Augen und irren frustriert umher. Erst als die Gnuherden aus der Serengeti auf ihrer Wanderung nach Norden zurückkehren und die tödliche Barriere des Mara Flusses überquert haben, ist der Hunger für das Rudel vorbei. Nun gibt es wieder Nahrung im Überfluss, und die Löwinnen jagen Tag und Nacht. Wärmebildkameras, die kleinste Temperaturunterschiede sichtbar machen können, enthüllen Verhalten, die dem menschlichen Auge sonst verborgen blieben, und zeigen Afrikas größte Raubkatzen von einer neuen Seite.
    Die jungen Löwen kommen schnell wieder zu Kräften. Doch als eine Gruppe junger Löwenmännchen auftaucht und den derzeitigen Herrschern das Revier streitig machen will, spitzt sich die Lage zu. Der Zweiteiler „Löwen“ ist eine dramatische Familiensaga, eine Geschichte von Loyalität und Großmut, aber auch von gnadenlosem Egoismus und brutaler Gewalt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.07.2020Das Erste
  • Folge 376
    Goldgelbe Ähren, leuchtende Mohnblumen und Lerchengesang: Niedersachsens Felder und Wiesen liefern mehr als Heu und Getreide, sie sind Heimat seltener Tiere. Feldhamster bewohnen das „Untergeschoss“ naturbelassener Feldränder. Die Nager sind in anderen Regionen Deutschlands längst ausgestorben, doch im südlichen Niedersachsen finden sie immer noch Schutz und Nahrung. Viel leichter als Hamster sind andere Bewohner des Ackerlands zu entdecken: Fasane stolzieren laut rufend über den Acker, Feldhasen hoppeln schon im Januar über die schneebedeckten Felder. Wenn die Männchen sich wahre Boxkämpfe um die Weibchen liefern, fliegt so manches Fellbüschel.
    Doch wie den Hamstern macht auch den Hasen die moderne Landwirtschaft zu schaffen. Immer gründlicher ernten und pflügen die Bauern ihre Felder, und immer weniger Körner fallen bei der Ernte für die kleinen Feldbewohner ab. Erst im späten Frühjahr, wenn die Sonne den Erdboden durchwärmt hat, erwacht der Feldhamster aus dem Winterschlaf. Monatelang hat der Einzelgänger von den Vorräten in seinem Bau gelebt, jetzt gibt es auch draußen wieder frisches Grünzeug. Immer auf der Hut vor Raubtieren, stopft er sich das Futter in die Wangentaschen, bis zu 50 Gramm passen in jede seiner „Hamsterbacken“.
    Nur fünf Tage nach der Geburt beginnen die Hamsterjungen schon Grünfutter zu fressen, das die Mutter ihnen in den Bau schleppt. Nach gut drei Wochen sind die Jungen schon selbstständig und verlassen den Bau, um woanders ein eigenes Territorium zu erobern. Wenn die Felder grün werden, finden auch die Hasen wieder reichlich zu fressen. Am Feldrand im Gras verborgen sind die Hasenjungen zur Welt gekommen. Regungslos hocken die Winzlinge tagsüber in ihrem Versteck.
    In der Nacht kommt die Mutter, um ihren Nachwuchs zu säugen. So kann kaum ein Räuber die Jungtiere entdecken. Wildtierbiologen spüren die Jungtiere mit Infrarotlicht auf, um ihnen einen kleinen Funksender anzuheften. Auf diese Weise wollen die Forscher herausfinden, wie sie die Feldhasen auch in Niedersachsen zukünftig besser schützen können. Die Naturdokumentation von Günter Goldmann gewährt in diesem Porträt der Feld- und Wiesenbewohner im Göttinger Land über das Jahr außergewöhnliche Einblicke in das versteckte Leben mutiger Hamster und flinker Hasen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.07.2020Das Erste
  • Folge 377
    Das Wildtiertelefon des Berliner Senats klingelt Zig Mal am Tag, Berliner Bürger melden immer wieder Wildschweine im Garten, in der U-Bahn oder auf dem Friedhof. „Viele Wildtiere haben sich so an das Leben in der Großstadt gewöhnt, dass sie sich gar nicht mehr in den Wald zurückziehen“, sagt Derk Ehlert, Wildtierbeauftragter des Berliner Senats. Während den Tieren ihr natürlicher Lebensraum genommen wird, finden sie in der Großstadt alles, was sie brauchen: Brachflächen und viel Futter. Das führt unweigerlich zu Konflikten mit den Bürgern. Fast täglich ist Ehlert in der Hauptstadt unterwegs, um Bürger zu beruhigen, wenn mal wieder Rotten von Wildschweinen unterwegs sind. Die Reportage geht der Frage nach, woher all die Tiere kommen, warum es so viele sind und wie sie in der Stadt leben. Dabei begleiten die Autoren Derk Ehlert auf seiner Pirsch durch den Großstadtdschungel. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.07.2020Das Erste
  • Folge 378
    Gut 600 Kilometer fließt die Donau durch Deutschland – von der Quelle im Schwarzwald bis zur Grenze unterhalb von Passau. In ihrem Oberlauf ist die Donau kein freier Fluss mehr. Sie ist zerstückelt in eine Kette von Stauseen. Der Fluss als Verkehrsweg, Kraftwerkskühler und Stromlieferant mit meist verheerenden Auswirkungen: Wer hat nicht die dramatischen Bilder vom Frühjahr 2013 im Kopf, wenn von der Donau die Rede ist, vom Jahrhunderthochwasser, geborstene Dämme, verzweifelte Menschen, meterhohe Fluten, die alles mit sich rissen und Existenzen vernichtet haben.
    Viel wurde über Hintergründe und Ursachen diskutiert. Betroffene kamen zu Wort, Politiker, Experten. Dieser Film möchte dem Fluss selbst eine Stimme geben. Denn wer hier genau hinsieht und zuhört, dem werden sich Zusammenhänge offenbaren, der erkennt, wie der Strom lebt und funktioniert, oder wo Ansätze sind, Hochwasser in Zukunft vielleicht nicht ganz vermeiden zu können, aber weniger dramatisch werden zu lassen. Am deutlichsten präsentiert sich die Donau in dem Abschnitt ab Straubing: Hier zeigt sich der Strom trotz einiger menschlicher Eingriffe noch als ein richtiger Fluss.
    70 Kilometer fließt die Donau ungehindert durch die Ebene vor dem Bayerischen Wald. Doch das Bild ist nicht ungetrübt. Denn seit über 30 Jahren tobt ein erbitterter Streit um diesen Teil der Donau. Während die einen diesen letzten, großen Abschnitt der frei fließenden Donau in Deutschland unbedingt zur Wasserstraße ausbauen wollen, möchten die anderen den „bayerischen Amazonas“ erhalten, der wegen seiner einzigartigen Flora und Fauna ein echtes Naturjuwel ist.
    Ein Gutachten für 30 Millionen Euro Steuergelder sollte Klarheit bringen. Es füllt 11.000 Seiten!! Über 100 Experten haben den ökologischen Wert des Gebietes nachgewiesen und doch ist nichts endgültig entschieden. Zwischen Straubing und Vilshofen gibt es noch den jahreszeitlichen Wechsel von Hoch- und Niedrigwasser, der die Landschaft und das Leben in den Flusstälern und Auen Jahrtausende lang bestimmt hat.
    Da kein Stauwehr den Wasserstand reguliert, ist – je nach Jahreszeit und Wetter – mal mehr und mal weniger Wasser im Fluss. Immer wieder breitet sich die Donau aus, überflutet die Deichvorländer und setzt Wiesen und Auwälder unter Wasser, dann zieht sie sich wieder in ihre tiefste Rinne zurück und gibt breite Kiesbänke und Kiesinseln frei. Es ist genau dieser immer wiederkehrende Wechsel zwischen hohem und niedrigem Wasserstand, auf den bestimmte Pflanzen und Tiere angewiesen sind.
    Der Biber ist das wohl charakteristischste Tier dieser naturnahen Flusslandschaft. Und es lohnt sich sehr, einen genauen Blick auf die „Machenschaften“ der eifrigen Baumeister zu werfen. Ihre Anwesenheit wird in der Bevölkerung eher skeptisch aufgenommen. Zum einen graben sie angeblich Dämme an und schwächen damit die Rückhaltekraft, zum anderen aber sind genau sie in der Lage, Lebensräume so zu gestalten, dass Hochwasser erst gar nicht zustande kommt. Wie das funktionieren kann, zeigt sich im Auwald, da wo Biber ungestört schalten und walten.
    Nirgendwo sonst existiert ein so dichtes Mosaik aus unterschiedlichen und gegensätzlichen Biotopen wie in einer Flussaue: Wasser und Land, Feuchtwiesen, Wälder und Trockenrasen bilden ein komplexes Netzwerk aus Lebensräumen auf kleinstem Raum. Auen zählen deshalb zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Hier, im Bereich der frei fließenden Donau, leben zwei Drittel der bayerischen Vogelarten, darunter so manche Rarität wie Blaukelchen, Beutelmeise, Schlagschwirl und Seidenreiher.
    Auch unter Wasser hat dieser Abschnitt der Donau so einiges zu bieten: In diesen 70 Kilometern gibt es mehr Fischarten als im ganzen Rhein- und Elbegebiet. Der Grund: Die frei fließende Donau mit ihren langen Strömungsstrecken, ihren flachen und kiesigen Uferzonen und ihren ruhigen Altwassern bietet Fischen mit unterschiedlichsten Ansprüchen geeignete Lebensräume. Die Zugvögel schätzen die Schlickflächen, die durch die Wasserstandschwankungen in den Altwassern entstehen.
    Und selbst im Winter unterscheidet sich dieser Abschnitt der Donau von anderen Strecken. Bei extremer Kälte friert der „fließende“ Fluss nicht zu und wird damit zum Rückzugsgebiet für unzählige Wasservögel. Die Hochwasserkatastrophe in 2013 hat wieder einmal schmerzlich gezeigt, dass ein Fluss Raum braucht – für Mensch und Natur. Der 70 Kilometer lange Abschnitt der Donau in Niederbayern gehört zu den letzten unverbauten Flusslandschaften Mitteleuropas.
    Wenn die Donau auch hier begradigt und gestaut wird, geht ein weiterer Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten verloren und damit auch ein Stück europäisches Naturerbe. Was dieser „Umbau“ für diese einzigartige Flusslandschaft bedeuten würde, kann sich jedoch nur der vorstellen, der dem lebendigen Fluss zugehört und die Donau zwischen Straubing und Vilshofen einmal erlebt hat, wer die Lebensräume mit ihren seltenen Tier- und Pflanzenarten kennt. Und gerade diese weitgehend unbekannten Einblicke gewährt die aufwendige Dokumentation von Jürgen Eichinger. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.08.2020Das Erste
  • Folge 379
    Mitten im Pazifik, etwa 1.000 Kilometer westlich des südamerikanischen Kontinents, liegt eine Gruppe von vulkanischen Inseln: der Galapagos-Archipel. Die Inseln gelten als Arche der Evolution. Nirgendwo sonst gibt es ein solch seltsames Sammelsurium an Tieren. Tauchende Echsen, Riesenschildkröten mit Schlangenhälsen und Albatrosse, die man sonst eher aus der Antarktis kennt. Das Geheimnis dieser Artenvielfalt liegt verborgen im Ozean. Zwei gewaltige Meeresströmungen haben die Galapagosinseln fest im Griff.
    Der eiskalte Humboldtstrom aus der Antarktis brachte Tiere nach Galapagos, die sonst nur in kalten Regionen vorkommen. Er dominiert die Vegetation in der einen Jahreshälfte, während in der anderen der tropisch warme Panamastrom die archaische Inselwelt beeinflusst und ebenfalls Tiere auf die abgeschiedene Inselwelt brachte. Alle sechs Monate wechseln sich diese gewaltigen Strömungen ab und stellen damit das Leben auf den Galapagosinseln regelrecht auf den Kopf! Tropische Ozeane sind für gewöhnlich nährstoffarm.
    Die Folgen sind meist ein großer Artenreichtum, aber nur kleine Fischbestände. Auf den Galapagosinseln ist alles anders: Wenn für sechs Monate im Jahr der Humboldtstrom aus der Antarktis bis nach Galapagos kommt, bringt er Unmengen von Nährstoffen mit sich. Das führt zu einem enormen Algenwachstum. Dieses Naturphänomen ernährt in dieser Periode riesige Fischschwärme und sucht in den Tropen seinesgleichen. Nur dank der Algen kann auf Galapagos die Meerechse überleben.
    Durch die Evolution wurde mit ihr das einzige Reptil der Erde erschaffen, das sich ausschließlich von Algen ernährt und danach tauchen kann. So sehr die Meeresbewohner vom Humboldtstrom profitieren, so stark bringt er die Landbewohner an ihre Grenzen: Regen gibt es in dieser Zeit kaum. Das kalte Wasser des Stroms sorgt für eine seltsame Wetterlage. Nur auf den Vulkangipfeln der jüngeren Inseln gibt es Feuchtigkeit. Dort herrscht jetzt der Garua, ein Dauernebel. Die für Galapagos so typischen Riesenschildkröten machen sich nun auf eine gefahrvolle Wanderung in die nebligen Höhenlagen, um dort Nahrung zu finden.
    Nach sechs Monaten wendet sich das Blatt auf den Galapagosinseln: Der tropisch warme Panamastrom bringt Regen satt. Finken, Riesenschildkröten, Landleguane und Galapagos-Bienen finden nun Nahrung im Überfluss. Den Meeresbewohnern hingegen ergeht es ganz anders, denn mit dem Panamastrom kehren wieder tropische Bedingungen in die Unterwasserwelt zurück. Die meisten Fischarten ziehen wieder ab, denn ohne Nährstoffe fehlen die Algen.
    Ein Großteil der Meeresbewohner kann jedoch nicht einfach vor dem Einfluss des Panamastroms fliehen. Die Meerechsen trifft ein hartes Los, denn ihre bevorzugte Nahrung, die Algen, sind nun Mangelware. Zudem bringt die gewaltige Brandung die geschwächten Echsen ans absolute Limit ihrer Kraft. Ein Kampf ums Überleben beginnt. Dem Bann der Meeresströmungen kann sich auf den Galapagosinseln keiner entziehen, weder Mensch und Tier an Land noch Meerestiere. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.08.2020Das Erste
  • Folge 380
    Hörnchen gehören zu den bekanntesten und beliebtesten Tieren der Welt. Überall sind sie zu sehen, sie begleiten uns auf Spaziergängen im Park oder im Wald, fordern ihren Anteil an unserer Vesper und amüsieren uns mit ihren akrobatischen Kletterkünsten. Die Hörnchen haben mittlerweile fast alle Lebensräume unserer Erde besiedelt, wir begegnen ihnen in Städten, im Wald, in Wüsten, in den Bergen und im Hohen Norden. Die Eichhörnchen und ihre Verwandten sind heute nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. „Die verrückte Welt der Hörnchen“ erzählt spannende und unterhaltsame Geschichten aus der Welt eines der populärsten Säugetiere unseres Planeten. Manche Hörnchen können fliegen, viele leben am Boden oder in Bäumen und einige bevorzugen die Kälte oder die Hitze.
    Ob Jung oder Alt: Es gibt kaum einen Menschen, der sich dem Charme eines drollig dreinschauenden Hörnchens mit vollen Backen entziehen kann. Die Vielfalt im Reich der Hörnchen ist faszinierend und beeindruckend zugleich. „Die verrückte Welt der Hörnchen“ entführt den Zuschauer in die faszinierende Welt dieser kleinen Wesen und zeigt in unterhaltsamen Geschichten, wie sie sich auf der ganzen Welt so erfolgreich behaupten konnten. Der Film enthüllt die zauberhafte Welt der Hörnchen und bringt eine bunte Mischung aus Information, Unterhaltung und Faszination auf den Bildschirm. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.08.2020Das Erste
    Deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 22.06.2020 angekündigt
  • Folge 381
    Galapagos ist ein kleiner Archipel mitten im Pazifik. Der vulkanische Ursprung, die überwiegend geringe Vegetation und die für die Tropen extremen klimatischen Bedingungen machen ein Überleben auf diesen Inseln zu einer Herausforderung. Allen Umständen zum Trotz gibt es gerade hier viele der wohl ungewöhnlichsten Tiere der Erde. Der Engländer Charles Darwin beobachtete sie und konnte dadurch seine Evolutionstheorie entwickeln. Heute weiß man, warum es gerade auf Galapagos so viele seltsame Tiere gibt. Sie kamen aber keineswegs freiwillig, die meisten von ihnen sind „Schiffbrüchige“ und wurden durch Stürme oder starke Meeresströmungen dorthin gebracht.
    So brachte der aus der Antarktis kommende Humboldtstrom Pinguine bis nach Galapagos. Über die Jahrtausende hat sich deren Körperbau verändert, damit sie auf den Inseln überleben konnten. Heute ist der Galapagos-Pinguin nicht nur der einzige Pinguin, der in den Tropen überleben kann, er ist auch die kleinste Pinguinart überhaupt. Kaum größer als eine Ente, ist er nur durch diese Minimalisierung seiner Größe in der Lage, den tropischen Temperaturen zu trotzen. Eine solche Meisterleistung ist der Evolution auch beim Galapagos-Kormoran gelungen: Während andere Kormorane oft große Strecken fliegen, um Fische zu entdecken, verlor der Galapagos-Kormoran diese Fähigkeit komplett.
    Nicht nur weil er die Nahrung in Galapagos direkt vor der Haustür findet, sondern vor allem weil es keine Feinde gibt, vor denen man fliehen müsste. Heute hat der Galapagos-Kormoran nur noch Stummelflügel, mit denen er nicht fliegen kann. Doch diese Entwicklung geschah nicht ohne Grund: Die fehlenden Flügel machen ihn unter Wasser extrem stromlinienförmig.
    Zudem wurde er immer kräftiger und größer, um länger und tiefer nach Fischen tauchen zu können. Heute ist der Galapagos-Kormoran der größte Kormoran der Welt. Für alle Tiere auf den Galapagosinseln waren darüber hinaus Verhaltensanpassungen ein weiterer wichtiger Schritt, um auf den Vulkaninseln überleben zu können. Kaum ein Tier zeigt das eindrucksvoller als der Vampirfink. Er kommt ausschließlich auf den Inseln Darwin und Wolf vor. Mehr als 100 Kilometer von allen anderen Inseln des Archipels entfernt, gibt es auf den Miniinseln kein Wasser und kaum Nahrung.
    Der Vampirfink musste erfinderisch sein: Mit seinem skalpellartigen Schnabel öffnet er die Haut an den Federkielen der Nazca-Tölpel und trinkt ihr Blut. Dabei ist er so geschickt und vorsichtig, dass das Opfer nicht die Flucht ergreift. Nur manchmal, wenn zu viele Vampirfinken durstig sind, kommt es zum Blutrausch. Die meisten Bewohner der Galapagosinseln sind heute so extrem an die Bedingungen auf dieser isolierten Inselwelt angepasst, dass sie nirgendwo sonst überleben könnten. Für sie ist der Galapagos-Archipel ein zwiespältiger Ort: Manchmal leben sie wie im Himmel, manchmal nahezu in der Hölle. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.08.2020Das Erste
  • Folge 382
    Im Böhmerwald taucht ein seltener Jäger wieder auf. Über Jahre lang war er verschwunden. Nun ist er wieder sehr präsent. Beute und Platz für seine Kinderstube findet er reichlich. Auf leisen Pfoten kehrt Europas größte Katze – der Luchs – in den Wald entlang der tschechisch-deutsch-österreichischen Grenze zurück. Im Winter pfeift fast täglich ein eiskalter Wind über die Hochebenen, oft liegt der Schnee meterdick. Dem Luchsmännchen, auch „Kuder“ genannt, macht die Kälte in seinem dichten Fell nichts aus. Sein mehrere hundert Quadratkilometer großes Revier überlappt sich mit dem einer Luchskatze.
    Mitten im Winter haben sie sich gepaart und gehen sich dann wieder ein Jahr lang aus dem Weg. Bald zieht sich die Luchsin auch von ihren schon fast erwachsenen Jungen zurück und sucht Unterschlupf in einer Felshöhle, um ihren nächsten Nachwuchs zur Welt zu bringen. Wenig später krabbeln zwei winzige, blinde Luchsbabys um sie herum. Nur selten kann die Luchsin ihren völlig hilflosen Nachwuchs verlassen, um ihren Hunger zu stillen. Die Luchskinder sind genau wie ihre Eltern Nachkommen jener Tiere, die in den 1970er und 80er Jahren im Böhmerwald angesiedelt wurden. Die großen Katzen waren schon früh in Europa ausgerottet.
    Am längsten hielten sie sich noch im Böhmerwald – bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dann wurde auch dort der Letzte erlegt. Aus eigener Kraft gelangte ein anderer Exilant in den Böhmerwald zurück: Der Biber. Der „König der Pelztiere“ war noch Anfang der 1990er Jahre weitgehend aus Deutschland verschwunden. Aus Tschechien und über die Donau kommend eroberte er kürzlich den Arbersee zurück. Mit fünf Wochen verlassen die kleinen Luchse erstmals die Höhle und machen eine überraschende Entdeckung: Es gibt nicht nur Luchse auf der Welt. Das Eichhörnchen ist zu flink, aber vielleicht lässt sich der junge Waldkauz fangen, der auch gerade seine Geburtshöhle verlassen hat? In eindrucksvollen, selten zuvor gesehenen Bildern dokumentieren der Natur- und Dokumentarfilmer Sigurd Tesche und sein Team das Leben eines der seltensten Raubtiere Europas.
    Daneben stellt der Film auch andere Raritäten vor wie Wildkatze, Wolf und Raufußkauz. Die Hauptrolle aber spielen die charismatischen Jäger mit den Pinselohren: Tesche und sein Team begleiten sie von der Geburt bis zu jenem Zeitpunkt, an dem sie sich auf leisen Pfoten davonmachen, um sich ein eigenes Revier zu erobern – irgendwo im Böhmerwald, im Wald der Luchse. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.08.2020Das Erste
  • Folge 383
    In Patagonien, weit im Süden von Chile und inmitten der schroffen Gebirgskette der Anden, verbirgt sich ein ganz besonderer Ort. Die Bedingungen hier sind hart – unablässig peitschen Winde über die kargen Hochebenen, die Sommer sind kurz, die Winter dafür lang und entbehrungsreich. Und doch ist der Nationalpark Torres del Paine ein Paradies für Pumas. Ein Pumaweibchen ist ausgerechnet in dieser gnadenlosen Gegend etwas Besonderes und Seltenes gelungen, dass ihr viel Kraft abverlangt: Die erfahrene Mutter hat gleich vier Junge zur Welt gebracht, die sie nun versorgen muss.
    Doch ihr Wille ist stark und sie stellt sich der Herausforderung. Die wichtigste Beute für Pumas sind die Guanakos. Die großen Pflanzenfresser sind doppelt so schwer wie ein ausgewachsener Puma, sind oft in engen Herden zusammen und haben scharfe Sinne. Das Pumaweibchen muss seine Kraft einteilen und so sucht sie vor allem nach verendeten Tieren oder solchen, die durch Krankheiten geschwächt sind. Die Mutter versorgt ihre Jungen nicht nur, sie versucht ihnen auch alles beizubringen, was sie später zum Überleben brauchen werden.
    Wie man richtig jagt, sich anschleicht und das Gelände nutzt. Die Kleinen müssen schnell lernen, denn nach einem guten Jahr werden sie auf sich alleine angewiesen sein. Genau dieses Schicksal trifft die kleinen Pumas früher als geplant. Eines Tages kehrt ihre Mutter nicht mehr von der Jagt zurück. Ein tragischer Fehler bei der Jagd, ein anderer Puma oder eine Schneelawine hat sie höchstwahrscheinlich das Leben gekostet.
    Nun müssen die kleinen Pumas alleine klar kommen, ob sie wirklich dafür bereit sind? Nach Monaten ohne ein Lebenszeichen von ihnen, erscheint in dem alten Jagdgebiet des Pumaweibchens ein jüngeres Weibchen. Es ist eine ihrer Töchter, sie hat es tatsächlich geschafft zu überleben und tritt nun die Nachfolge ihrer Mutter an. Der zweite Teil der Reihe „Geisterkatzen“ präsentiert mit spektakulären Bildern eine weitere abenteuerliche Geschichte über ein extrem scheues Tier der Anden, den Bergen der Pumas. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 31.08.2020Das Erste
  • Folge 384
    Im Schatten der Gipfel des tibetischen Hochlands in der chinesischen Provinz Qinghai gibt es ein verborgenes Tal, in dem mehr Schneeleoparden leben als irgendwo sonst auf der Erde. Der Film folgt einem trächtigen Weibchen auf seiner Suche nach einem sicheren Revier. In einem Tal findet die Schneeleopardin eine geeignete Höhle, in der sie zwei Junge zur Welt bringt. In den folgenden 18 Monaten dreht sich ihr Leben allein darum, die Kleinen mit ausreichend Nahrung zu versorgen und sie vor allen Gefahren zu schützen, die überall in der schroffen Bergwelt lauern. In dem Tal lebt auch ein altes, kampferprobtes Schneeleoparden-Männchen. Es könnte der kleinen Familie gefährlich werden. Zudem lockt der Alte jüngere Rivalen an, die ihn herausfordern wollen und auch der Schneeleopardin in die Quere kommen könnten.
    Sie würden nicht zögern, ihre Kleinen zu töten, um sich selbst mit dem Weibchen zu paaren. Und als wäre das nicht schon Ärger genug, ziehen immer wieder Yak-Herden durchs Tal, die von Tibetischen Mastiffs bewacht werden. Die Kälber der Wildrinder sind als Beute verlockend, aber die Yak-Mütter verteidigen ihren Nachwuchs mit spitzen Hörnern. Die Schneeleopardin wird all ihre Kraft und Geschicklichkeit brauchen, um ihre Jungen durch die ersten Monate zu bringen. Viele überleben das erste Jahr nicht. Aber sie ist eine erfahrene Mutter und gibt alles, damit schon bald die nächste Generation durch das Tal der Schneeleoparden ziehen kann. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.09.2020Das Erste
  • Folge 385
    Obwohl Bonobos unsere nächsten Verwandten sind, wissen wir wenig über sie. Immerhin ist bekannt, dass Weibchen und Männchen in der Gruppe gleichberechtigt sind und dass Sex bei ihnen eine wichtige Rolle spielt. Ganz egal ob homo- oder heterosexuell: „Make love, not war“ – das ist ihre Methode, um Konflikte zu beheben. Und es ist eine Methode, die sich bewährt hat. So kommt es, dass Bonobos außergewöhnlich friedlich sind. Doch was ist der Grund für diese besondere Veranlagung? Nur im tiefen Dschungel des Kongo haben Forscher aus aller Welt die Gelegenheit, diese faszinierenden Affen besser kennenzulernen.
    Eine junge Forscherin, Leveda Cheng, will dort die Gruppendynamik der wild lebenden Tiere enträtseln. Dafür muss sie deren Urin sammeln, da dieser Rückschlüsse auf die hormonelle Befindlichkeit zulässt. Die Herausforderung ist groß, zumal die Bonobos unermüdlich querfeldein durchs Dickicht ziehen, dort giftige Schlangen lauern und die Gruppendynamik der Bonobos von einem Augenblick zum nächsten umschlagen kann. Doch der Ehrgeiz der Forscherin ist groß: Sie bleibt den faszinierenden Primaten dicht auf den Fersen, um ihnen das Geheimnis ihrer Friedfertigkeit zu entlocken. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.09.2020Das ErsteDeutsche Online-PremiereSo 13.09.2020ARD Mediathek
  • Folge 386 (45 Min.)
    Madagaskar ist eine Insel der Superlative. Nirgendwo sonst leben so viele skurrile Tiere wie hier: vom merkwürdigen Fingertier, über Streifentenreks, die an Igel erinnern, bis zum kleinsten Chamäleon der Erde, das auf einer Streichholzschachtel Platz findet. Seit Jahrmillionen liegt die Insel, die etwa so groß ist wie Frankreich, isoliert im Indischen Ozean. Abseits der Kontinente hat sich eine eigene und oft eigenartige Tier- und Pflanzenwelt entwickelt. Die zweiteilige Naturdokumentation „Unbekanntes Madagaskar“ erzählt mit spektakulären und seltenen Filmaufnahmen die Geschichte dieser Wunderwelt und davon, wie dramatisch sie sich verändert. Madagaskar hat zwei Gesichter: Der Westen der Insel ist trocken. Hier bestimmen Dornenwälder und riesige Boabab-Bäume das Landschaftsbild. Der Osten ist von reichen Niederschlägen geprägt. Dort gibt es Regenwälder und eine üppige Vegetation.
    In der ersten Folge „Im Dschungel der Lemuren“ stehen Madagaskars Regenwälder und deren Bewohner im Mittelpunkt. Madagaskar gilt als das Reich der Lemuren, eine Gruppe von Halbaffen, die ausschließlich hier heimisch ist. Etwa einhundert Arten sind bekannt. Der größte Lemur, der Indri, lebt in den Regenwäldern. Die meiste Zeit seines Lebens verbringt er in den Wipfeln der Bäume. Um sich bemerkbar zu machen, „singen“ Indris frühmorgens im Duett, und grenzen so ihr Revier gegen fremde Artgenossen ab. Der Film zeigt die dramatische Situation einer Indri-Mutter und ihrem Baby. In ihr ohnehin schon kleines Revier dringt ein junges Indri-Weibchen ein. Die Art kämpf ums Überleben und hier zeigt sich das Dilemma: Entweder vertreibt die Mutter die Fremde oder sie lässt den Eindringling gewähren, womit sie die Zukunft ihres Nachwuchses riskiert. Denn der Lebensraum der Indris wird immer kleiner und es ist ungewiss, wie viele Tiere der Wald noch ernähren kann. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.10.2020Das Erste
  • Folge 387 (45 Min.)
    Madagaskar ist eine Insel der Superlative. Nirgendwo sonst leben so viele skurrile Tiere wie hier: die elegante Fossa, eine Raubkatze, die sich darauf spezialisiert hat, die Halbaffen Madagaskars zu jagen; Chamäleons, die nur wenige Monate leben; oder Spinnen, die ihre Angreifer mit einem Tanz verwirren. Seit Jahrmillionen liegt die Insel, die etwa so groß wie Frankreich ist, isoliert im Indischen Ozean. Abseits der Kontinente hat sich eine eigene und oft eigenartige Tier- und Pflanzenwelt entwickelt. Die zweiteilige Naturdokumentation „Unbekanntes Madagaskar“ erzählt mit spektakulären und seltenen Filmaufnahmen die Geschichte dieser Wunderwelt und wie dramatisch sie sich verändert. Madagaskar hat zwei Gesichter: Der Osten ist von Niederschlägen geprägt. Dort gibt es Regenwälder und eine üppige Vegetation. Der Westen hingegen ist trocken. Dornenwälder und riesige Boabab-Bäume bestimmen das Landschaftsbild.
    In der zweiten Folge „Im Reich der Kattas“ geht es um die Überlebensstrategien der Tiere, die in Madagaskars extrem trockenen Regionen zu Hause sind. Einfallsreich begegnen sie den lebensfeindlichen Bedingungen. Diesen Teil Madagaskars haben sich die Kattas als Heimat erobert. Kattas gehören zu den anpassungsfähigsten Lemuren. Sie leben in Familienverbänden und doch gibt es strenge Hierarchien. Junggesellen sind auf sich gestellt und müssen darum kämpfen, in einer neuen Familie aufgenommen zu werden. Und es gibt weitere Herausforderungen, denen sich die heranwachsenden Lemuren stellen müssen: riesige Würgeschlangen wie die Madagaskar Boa stellen ihnen nach. Mancherorts müssen sie das Revier mit dem größten Raubtier der Insel teilen: der Fossa, einem Lemurenjäger! Erstmals, und in beindruckenden Bildern, dokumentiert der Film die Paarungszeit der eleganten Räuber.
    Viele Monate haben Thomas Behrend und das Film-Team auf der Insel vor der Ostküste Afrikas verbracht. Sie kletterten mit den Kattas in Karsthöhlen hinab, warteten wochenlang auf die Paarungszeit der Fossa und begleiten das extrem kurze Leben eines Laborde-Chamäleons. Die Tiere Madagaskars teilen ein Schicksal: Durch Brandrodung für Ackerbau und Viehzucht hat die Insel bereits 90 Prozent ihrer ursprünglichen Lebensräume verloren. Gibt es eine Überlebens-Chance für Katta, Fossa und Chamäleon? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.10.2020Das Erste
  • Folge 388
    Es ist die größte Arktis-Expedition aller Zeiten: Im September 2019 macht sich der deutsche Eisbrecher „Polarstern“ auf den Weg zum Nordpol. An Bord: die besten Wissenschaftler ihrer Generation. Ihre Aufgabe: Daten sammeln über den Ozean, das Eis, die Atmosphäre und das Leben. Die Mission: den Klimawandel verstehen. Der Dokumentarfilm liefert eine spektakuläre Nahaufnahme der Expedition. Es ist die größte Arktis-Expedition aller Zeiten: Im September 2019 macht sich der deutsche Eisbrecher „Polarstern“ auf den Weg zum Nordpol. An Bord: die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihrer Generation.
    Ihre Aufgabe: Daten sammeln über den Ozean, das Eis, die Atmosphäre und das Leben. Die Mission: den Klimawandel verstehen. Denn die Änderungen in der Arktis haben Auswirkungen weit über die Region hinaus. Der High-End-Dokumentarfilm „Expedition Arktis“ liefert eine spektakuläre Nahaufnahme der MOSAiC-Expedition unter Leitung des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Er reist in eine Welt, aus der bislang kaum Daten existieren: die Arktis während der Polarnacht.
    Und er zeigt das wissenschaftliche, logistische und auch menschliche Abenteuer einer Gemeinschaft aus Forschenden und Crewmitgliedern, die sich mit dem Schiff für ein Jahr in der Eiswüste nahe des Nordpols einfrieren lassen, um die natürliche Drift des Eises zu nutzen. Extreme Temperaturen unter minus 40 Grad Celsius, Dunkelheit, starke Winde und brüchiges Eis erfordern immer wieder neue Lösungen. Die Corona-Pandemie stellt alle vor zusätzliche Herausforderungen. Mehrere Kamerateams der UFA Show & Factual beobachten Forschende und Crew bei ihrer Arbeit in der menschenfeindlichsten Region der Welt.
    Sie sind dabei, wenn Bärenwächterinnen neugierige Eisbären von der Forschungsstation fernhalten, Wissenschaftler kostbares Equipment vor dem eisigen Ozean in Sicherheit bringen und überraschende Entdeckungen spontane Begeisterung auslösen. Rund 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 20 Nationen, über 80 involvierte Institutionen, mehrere Eisbrecher, Polarflugzeuge und Helikopter, 389 Tage Expedition und rund 150 Millionen Euro Budget mit einem Ziel: dem Durchbruch in der Arktisforschung. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.11.2020Das Erste
  • Folge 389
    Extraterrestrische Spuren finden sich auch auf der Erde. Wer besser wäre geeignet, ihnen nachzuspüren als einer, der fast ein Jahr im Weltall verbracht hat: Astronaut Alexander Gerst. Mit einem Team aus Experten wagt er sich durch die Antarktis bis in die Nähe des Südpols vor. Seine Erlebnisse während des spannenden Forschungsabenteuers hat er in einem eindrucksvollen persönlichen Videotagebuch festgehalten. „Die Antarktis ist ein einzigartiger, wahnsinnig faszinierender Ort. Ein Kosmos, der weiß und weitgehend unerforscht ist – ein bisschen so wie ein neuer, fremder Planet, den es zu entdecken gilt“, so Alexander Gerst.
    363 Tage lang hat der Astronaut auf der Raumstation ISS gelebt und gearbeitet. Nun stellt er sich einer neuen Herausforderung: Als Teilnehmer eines Expeditionsteams aus Geologen, Planetenforscher und Bergführer begibt sich Gerst auf den Spuren der ersten Polarforscher auf eine abenteuerliche Reise in die Antarktis. Das Ziel der Wissenschaftler: Sie suchen Meteoriten – steinerne Botschafter aus dem All, die helfen könnten, die Vergangenheit und die Zukunft der Erde zu deuten. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.11.2020Das ErsteDeutsche Online-PremiereSo 29.11.2020ARD Mediathek
  • Folge 390 (45 Min.)
    Dieser Film entführt den Zuschauer in die wunderbare Welt des Polartages im Norden Skandinaviens. Nördlich des Polarkreises geht im Sommer die Sonne kaum mehr unter. Die harschen Bedingungen der Polarnacht sind nun Vergangenheit und warme Temperaturen und endloses Licht lassen die Natur nach der Schneeschmelze explodieren. An Land und im Meer gibt es jetzt Nahrung im Überfluss. Dennoch stehen Tiere und Pflanzen jetzt vor großen Herausforderungen. Der Sommer ist kurz und es bleibt nur wenig Zeit eine neue Generation durch zu bringen. Rund um die Uhr geht es nun ums Wachsen, Fressen, Füttern, Jagen.
    Zugvögel kommen von weither, um zu brüten, denn während der langen Tage können sie ihre Jungen permanent füttern. Rentiere ziehen in großen Herden zu ihren Sommerweiden und überqueren selbst das Meer um sie zu erreichen. Bären fressen jetzt unaufhörlich, um den Verlust vom Winter auszugleichen. Die Leben unter der Mitternachtssonne hat aber auch Nachteile: Wann schlafen die Tiere, wenn es nicht Nacht wird? Wie kommen sie mit den zunehmenden Hitzewellen von 30 Grad zurecht, wo sie doch eher an extreme Wintertemperaturen angepasst sind? Und wie halten sie es mit den Mücken aus, die zu Myriaden schlüpfen und sie ohne Unterlass umschwirren? Und es ist auch nicht alles friedlich.
    Raubtiere sind ebenfalls rund um die Uhr unterwegs. Wie kann also eine Bärenmutter ihre Jungen vor Wölfen in Sicherheit bringen? Wie beschützen Vogeleltern ihre Jungen, wenn Raben und Adler ständig Angst und Schrecken unter einer Vogelkolonie verbreiten? Ständige Bedrohung, Hektik und Stress beherrschen das Leben im Nahrungsparadies. So liegen tödliche Gefahr und Leben im Überfluss eng beieinander im Reich der Mitternachtssonne. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.12.2020Das Erste
  • Folge 391
    Dieser Film entführt den Zuschauer in die zauberhafte Welt der Polarnacht im Norden Skandinaviens. Nördlich des Polarkreises ist die Sonne im Winter für lange Zeit unter dem Horizont verschwunden. Finsternis, eisige Temperaturen und stürmische Winde beherrschen das Land. In dieser extremen Welt der Dunkelheit und Kälte kommt die Natur jedoch erstaunlich gut zurecht. Pflanzen verändern ihren Stoffwechsel oder verstecken sich unter der Schneedecke, um nicht zu erfrieren. Manche Tiere blühen richtig auf, wie der Eisbär, andere halten Winterruhe, wie die Braunbären oder wandern zu Tausenden zu ihren Winterweiden, wie die Rentiere.
    Rentieraugen verändern sich, so dass sie selbst im Dämmerlicht gut sehen können. Erstaunliche Anpassungen des Blutkreislaufs und ein dichtes Winterfell schützen die Tiere selbst bei minus 40 Grad vor dem Erfrieren. Das gilt auch für Moschusochsen und Elche. Die Pflanzenfresser besitzen zudem ein besonderes Verdauungssystem, das ihnen hilft, auch mit magerer Kost durch den Winter zu kommen. Trotz bester Anpassung schaffen es aber nicht alle über den lebensfeindlichen Winter. Doch der Tod des Einen sichert das Überleben des Anderen.
    Für Raben, Adler, Vielfraß und Wölfe ist ein Kadaver ein Festmahl. Während das Landesinnere in Kälte und Schnee erstarrt, ist es an der Küste erstaunlich mild. Der Golfstrom hält vor Norwegen auch im Winter das Meer eisfrei – Ein nahrungsreiches Refugium für Seevögel und Jagdgebiet für Schwertwale. Doch die Polarnacht bringt nicht nur Finsternis, Kälte und Gefahr – die Schönheit der Schneelandschaften kommt im langen, farbenprächtigen Dämmerlicht voll zur Geltung. Und wenn in dunkeln Nächten tanzende Nordlichter den Himmel erhellen, wirkt die Polarnacht ihren ganz eigenen Zauber. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.12.2020Das Erste

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