2024, Folge 107–127

  • Folge 107 (15 Min.)
    Nadine Rokstein (28) erblindet mit 16 Jahren aufgrund eines seltenen Gendefektes. Ihr Lebensweg ändert sich. – Bild: ZDF und Lukas Hintze./​Lukas Hintze
    Nadine Rokstein (28) erblindet mit 16 Jahren aufgrund eines seltenen Gendefektes. Ihr Lebensweg ändert sich.
    Nadine Rokstein (28) erblindet mit 16 Jahren aufgrund eines seltenen Gendefektes. Ihr Lebensweg ändert sich. Schon bald sieht sie ihre Aufgabe darin, sich für Inklusion starkzumachen. Sie beginnt, zu schreiben. Klärt auf, schreibt an gegen Vorurteile und Klischees, die es zum Thema Blindheit immer noch gibt. 2022 beginnt sie, Journalismus zu studieren, und engagiert sich unter anderem bei der Selbsthilfeorganisation „PRO RETINA e.V.“. Ende 2022 fängt sie an, einen Twitch- und einen YouTube-Account einzurichten. Diese nutzt sie hauptsächlich im Gamingbereich. Sie spielt barrierefreie Spiele oder berichtet, wie sie sich diese Spiele barrierefreier macht, und schreibt Erfahrungsberichte darüber. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.01.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 19.01.2024ZDFmediathek
  • Folge 108 (15 Min.)
    Diana Seeber hat die extrem seltene Stoffwechselerkrankung Morbus Fabry.
    Diese Worte kennt auch Diana Seeber zur Genüge. Sie ist eine von etwa 3000 Menschen in Deutschland, die mit Morbus Fabry leben. Eine Krankheit, für die es lange keinen Namen gab. Sogar in die Psychiatrie wurde Diana Seeber eingewiesen, bis im Zentrum für Seltene Erkrankungen in Aachen endlich die Ursache für ihre Beschwerden gefunden wurde. Es ist ein Gendefekt auf dem X-Chromosom, der die seltene Krankheit Morbus Fabry auslöst. Betroffenen fehlt aufgrund des mutierten Erbguts ein Enzym, das dafür sorgt, dass Zellabbauprodukte abtransportiert werden. Dieses Defizit beeinträchtigt den Stoffwechsel von Zellen im ganzen Körper, schädigt alle Organe und schreitet unbehandelt immer weiter fort.
    Infolge der Diagnose Morbus Fabry bekommt Diana Seeber eine Enzymtherapie. Schon nach kurzer Zeit spürt die Medizinische Fachangestellte, wie sich ihr Zellstoffwechsel normalisiert. Sie kommt ohne Rollstuhl aus, die Taubheitsgefühle lassen nach. Ihr Kreislauf ist so stabil, dass sie wieder ihren Lieblingssport – Fußball – spielt. Sie ist sich sicher: „Ohne die Therapie würde sich mein Zustand wieder rasch verschlechtern. Ich könnte mein Leben nicht mehr so leben wie jetzt. Und würde womöglich wieder als psychisch krank abgestempelt, so wie damals.“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.02.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 02.02.2024ZDFmediathek
  • Folge 109 (15 Min.)
    Kim Hansmann bei ihrer Heilpraktikerin Agathe Brede
    Kim Hansmann hat seit ihrer Kindheit Multiple Sklerose. Da man ihr die unheilbare Erkrankung nicht ansieht, wird ihr häufig unterstellt, sie simuliere. Das ist für die junge Frau sehr verletzend. Auch die Mutter von Kim Hansmann hat Multiple Sklerose. Sie ist so schwer betroffen, dass sie in einer Pflegeeinrichtung lebt und im Rollstuhl sitzt. Kim weiß, was ihr noch bevorstehen kann. Beide haben ein inniges Verhältnis zueinander. Bereits als Kind musste Kim Hansmann Medikamente nehmen, die das Fortschreiten der Multiplen Sklerose aufhalten sollen. Um die heftigen Nebenwirkungen der schulmedizinischen Präparate zu dämpfen, lässt sie sich auch naturheilkundlich bei einer Heilpraktikerin behandeln. Für Kim Hansmann war es schon immer ein Problem, dass ihre Erkrankung für andere nicht sichtbar ist.
    In der Schule wurde sie gemobbt und sogar von Mitschülern bedroht. Die Multiple Sklerose hat auch ihren beruflichen Weg erschwert. Mehrere Ausbildungen musste sie abbrechen, weil sie es körperlich nicht geschafft hat. Heute arbeitet Kim Hansmann als Callcenteragentin, Teilzeit im Homeoffice. Sie spürt die Auswirkungen der Multiplen Sklerose deutlich. Sie hat chronische Schmerzen, eine ausgeprägte Beinschwäche, Störungen der Feinmotorik und Fatigue. Ihr aktuelles MRT-Bild zeigt ausgeprägte Entzündungsherde im Gehirn. Trotzdem versucht Kim, ein aktives Leben zu führen. Sie renoviert zu Hause und kümmert sich um ihre junge Hündin. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.02.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 09.02.2024ZDFmediathek
  • Folge 110 (15 Min.)
    Franziska Dully mit ihrem Pferd Fleur: die tägliche Arbeit mit dem Tier hilft ihr, ihre Krankheit besser zu bewältigen.
    „Ein bisschen habe ich mich immer so gefühlt wie ein Alien“, beschreibt die Influencerin Franziska Dully ihr Leben mit der Diagnose Borderline-Persönlichkeitsstörung. Schon als Kind hat sie starke Stimmungsschwankungen. Erst mit 21 Jahren, nach mehreren Therapien und Klinikaufenthalten, bekommt sie die Diagnose Borderline. „Ich habe mich gefreut, weil ich froh war, dass es dafür einen Namen gibt und dass man dagegen etwas tun kann.“ Etwa 2,7 Prozent der Erwachsenen in Deutschland leben mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung. Das Gehirn der Betroffenen reagiert sensibler und stärker auf emotionale Reize, die Folge sind extreme Stimmungsschwankungen und Impulsivität.
    Oft fühlt sich Franziska Dully hilflos und nicht ernst genommen mit ihrer Krankheit – vor allem von ihrer Familie. Hilflosigkeit, Sprachlosigkeit und Unverständnis begegnen ihr fast jeden Tag. „Obwohl ich viele Freunde hatte, stand ich dann am Ende allein da.“ Um anderen Betroffenen zu helfen und eine Stimme zu geben, spricht die Creatorin und Autorin mittlerweile auch auf Social Media offen über ihre Diagnose. Ihr Ziel: Sie will gegen die Stigmatisierung psychischer Krankheiten kämpfen und auf ihre Krankheit aufmerksam machen. „Ich möchte den Menschen da draußen Mut machen, dass man trotzdem sein Leben auf die Reihe kriegen kann, dass man trotzdem auch glücklich sein kann“, sagt Franziska Dully. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.02.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 16.02.2024ZDFmediathek
  • Folge 111 (15 Min.)
    Mischa Gohlke nimmt seine an Taubheit grenzende Hörschädigung als Geschenk wahr. Nur dadurch hat er gelernt ganzheitlich Musik zu erleben: mit Körper, Geist und Seele.
    Ein Gitarrist, der kaum etwas hört – funktioniert das? Ja! Und zwar sehr gut. Beim Musizieren nutzt Mischa Gohlke verschiedene Sinne und setzt alle Eindrücke wie ein Puzzle zusammen. Seit 2011 tourt die „Mischa Gohlke Band“ durch Deutschland. Seine Hörschädigung hat ihn nicht davon abgehalten, den Beruf des Gitarristen zu ergreifen. Mit seinem Verein „Grenzen sind relativ e.V.“ setzt sich Mischa Gohlke ein für eine inklusive und offene Gesellschaft. Neben der Musik ist der Verein seine zweite Leidenschaft, 2016 hat er ihn gegründet.
    Der Verein ist breit aufgestellt, aber Musik spielt bei allen Projekten eine zentrale Rolle. Mischa Gohlke bezeichnet seine Aufgabe im Verein als „Männchen für alles“: Management, Entwicklung von Kampagnen und Projekten und deren Umsetzung: Er ist fast überall dabei. „einfach Mensch“ begleitet ihn auf einen musikalischen Workshop in die Hamburger Nelson-Mandela-Schule, wo er den Schülern vermittelt: Nichts ist unmöglich. Und die Zuschauer sind dabei, wenn Mischa beim Auftritt auf der Reeperbahn seine Gitarrensaiten zum Glühen bringt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 24.02.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 23.02.2024ZDFmediathek
  • Folge 112 (15 Min.)
    Felix Klieser ist ein musikalisches Talent am Horn. Der gefeierte Musiker spielt sein Instrument ohne seine Hände mit den Füßen.
    Musikalisch kommt in der Klassikwelt niemand an ihm vorbei: Felix Klieser. Ohne Arme geboren, tritt er heute mit seinem Horn auf den großen Bühnen Deutschlands und der Welt auf. Felix Klieser benutzt seine Füße wie andere ihre Hände und bedient die Hornventile mit seinem linken Fuß. Ein Instrument zu lernen sei immer das Überwinden von Hindernissen, sagt er. Mit seinem ersten Album gewinnt er 2014 den ECHO-Klassik. Dass der Musiker aus Göttingen heute als Hornist Weltkarriere macht, hätte lange jeder als unmöglich bezeichnet. Seinen Erfolg begründet der 32-Jährige weniger mit seinem Talent als mit seinem starken Willen.
    „Ob ich Arme habe oder nicht, daran kann ich nichts ändern. Ob ich gut spiele oder schlecht, daran kann ich etwas ändern.“ Zu seinen Auftritten fährt der junge Künstler mit einem speziell umgebauten Auto, das er mit dem Fuß lenkt. Der Film zeigt den Hornisten bei der Vorbereitung auf sein nächstes Konzert und ist bei seinem Auftritt mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn in Monheim mit dabei. Hinter der Bühne erleben die Zuschauer den Profikünstler ganz nah bei der Arbeit. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.03.2024ZDFDeutsche Online-PremiereSa 02.03.2024ZDFmediathek
  • Folge 113 (15 Min.)
    Mika Rocky Mai (14) ist sehbeeinträchtigt und kann daher keine Noten lesen. Er lernt und spielt Musik mithilfe seines absoluten Gehörs.
    Mika Mai (14) ist sehbeeinträchtigt und musiziert dank seines absoluten Gehörs ganz ohne Noten. Trotz mehrerer lebensbedrohlicher Operationen verfolgt er seine Leidenschaft zielstrebig. Schon als Kleinkind spielt Mika harmonisch mehrere Instrumente. Mit elf Jahren schafft er es in die Juniorband des Landesjugendjazzorchesters Hessen, und 2023 besteht er die Aufnahmeprüfung fürs Pre-College-Ausbildungsprogramm am Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt. Mika hat seit seiner Geburt das seltene De-Morsier-Syndrom. Hierbei handelt es sich um eine Beeinträchtigung, die unterschiedliche Symptome und Ausmaße mit sich bringt.
    In Mikas Fall hat sie eine Unterentwicklung der Sehnerven und eine mangelnde Ableitungsmöglichkeit des Hirnwassers zur Folge. Dadurch, dass das Hirnwasser nicht abgeleitet werden kann, entsteht ein tödlicher Druck im Gehirn. Mika hat bereits 14 Hirn-OPs überstanden, die letzte Ende 2023. Trotzdem ist Mika ein unglaublich lebensfroher und glücklicher Teenager, der gern Videospiele spielt und Zeit mit seinen Freunden verbringt. Mikas größter Wunsch ist „Gesundheit“ – und dass er mit der Musik irgendwann mal seinen „Lebensunterhalt verdienen kann“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.03.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 08.03.2024ZDFmediathek
  • Folge 114 (15 Min.)
    Anna Osicki zeigt ihre Prothese offen. Sie will sich in der Öffentlichkeit nicht verstecken und anderen ein Vorbild sein.
    Anna Osicki ist erst 20 Jahre alt, als sie plötzlich starke Schmerzen im linken Knie hat. 2021 entscheidet sie sich zur Amputation ihres von einem Krankenhauskeim befallenen linken Beines. Mittlerweile lebt Anna Osicki mit einer Prothese und hat dadurch ihren Körper wieder lieben gelernt. Wie ihr das gelingt, zeigt sie Tausenden Menschen in den sozialen Medien, wo sie sich mit den vermeintlichen Körperidealen auseinandersetzt. In ihrer Kindheit und Jugend ist Anna Osicki sportlich aktiv, macht leidenschaftlich gern Showtanz. Nach der Schule schließt sie eine Ausbildung zur Krankenpflegerin ab und findet damit ihren Traumjob. Doch 2017 änderte sich plötzlich alles.
    Das Gewebe im Knie war mit einem Krankenhauskeim infiziert. Völlig unerwartet folgt eine vierjährige Krankenhausodyssee mit zahlreichen Operationen. In dieser Zeit kommt die junge Frau an ihre Grenzen, auch ihr Körpergefühl verändert sich zum Negativen. 2021 trifft sie eine schwere Entscheidung und lässt ihr Bein amputieren. In dieser Phase setzt sie sich aber auch mit dem Begriff „Body Positivity“ und ihrem neuen Körpergefühl auseinander und nimmt sich vor: Sie will sich für mehr Akzeptanz für Menschen mit körperlichen Einschränkungen starkmachen. Auf Plattformen wie Instagram und TikTok zeigt sie bewusst ihren Körper und setzt damit ein starkes Statement gegen Vorurteile und für Selbstliebe.
    Die Prothese gibt ihr die Freiheit zurück und ermöglicht ihr wieder ein besseres Körpergefühl. Doch das derzeitige Modell passt noch nicht perfekt. Denn Anna Osicki muss sich jeden Tag völlig auf die Prothese verlassen können. Außerdem plant sie ihr altes Hobby, das Tanzen, wieder zu verfolgen. Diese Leidenschaft, die sie einst mit ihrem Körper in Einklang brachte, entdeckt sie nun mit ihrer Prothese. Anna Osicki lebt mit ihrem Partner in Nürnberg. Mithilfe regelmäßiger Physiotherapie arbeitet sie daran, irgendwann wieder in ihren alten Beruf der Krankenpflegerin zurückzukehren. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.03.2024ZDFDeutsche Online-PremiereSa 16.03.2024ZDFmediathek
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 24.03.2024
  • Folge 115 (15 Min.)
    Stefan Rosenberger ist einer der wenigen Männer, die sich für Body Positivity einsetzen.
    Stefan Rosenberger ist einer der wenigen Männer in Deutschland, die sich für „Body Positivity“ einsetzen: für mehr Akzeptanz unterschiedlichster Körperformen. Noch immer gilt das klassische Schönheitsideal: schlank und durchtrainiert. Dem entspricht Stefan mit seinen 130 Kilogramm nicht. Kein Grund für ihn, nicht auch Oben-ohne-Fotos von sich in den sozialen Medien zu posten. Ob übergewichtig, amputiert oder kleinwüchsig: Das komplette Spektrum an Körperformen soll abgebildet werden, das wünscht sich der Hobbymusiker Stefan aus Bayern. Einen Körper zu haben, der nicht den scheinbaren Idealmaßen entspricht, soll akzeptiert werden – so sein Anliegen.
    Er selbst war schon als Kind und Jugendlicher übergewichtig. Zu der Zeit ist er noch nicht so selbstbewusst mit dem Thema umgegangen. Besuche im Schwimmbad hat er damals vermieden. Als Stefan mit der Bewegung „Body Positivity“ in Berührung kommt, merkt er schnell, dass er die Botschaft unterstützen will: Die positive Einstellung zum Körper – auch wenn der nicht dem klassischen Schönheitsideal entspricht. Ein Thema, bei dem Frauen inzwischen deutlich weiter sind.
    Ob als gut gebuchtes Model oder in den sozialen Medien, wo einige Frauen enorme Reichweiten haben. Männer, die sich öffentlich für das Thema „Body Positivity“ einsetzen, gibt es hingegen kaum. Eine Sache ist Stefan bei dem Thema besonders wichtig: Er sieht sich nicht als klassischen Aktivisten. Für ihn ist es normal, Badefotos von sich in den sozialen Medien zu posten. So, wie es schlanke Leute auch machen. Es sollte völlig normal sein, einen nicht „perfekten“ Körper zu haben. Mit Normalität gegen Vorurteile angehen ist die Devise des „bayerischen Bären“ – so wie er sich gern nennt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.03.2024ZDFDeutsche Online-PremiereSa 23.03.2024ZDFmediathek
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 17.03.2024
  • Folge 116 (15 Min.)
    „Anna-Lena – schaff ich den Weg auf den 1. Arbeitsmarkt?“: Fotografiert im Friseursalon des Berufsbildungswerkes CJD in Frechen.
    Anna-Lena möchte Friseurin werden. Doch wenn es um das Erlernen von Begriffen oder Handlungsabläufen geht, braucht Anna-Lena viel länger als andere. Der Grund: Sie lebt mit FASD. FASD ist eine Beeinträchtigung, die durch Alkoholkonsum in der Schwangerschaft entsteht. Anna-Lena besucht zurzeit das Berufsbildungswerk in Frechen – eine Bildungsstätte, die Menschen mit Beeinträchtigungen für das Berufsleben fit macht. Durch intensive Betreuung und das Lernen in kleinen Gruppen hat sie dort die besten Voraussetzungen, um ihre Ausbildung und die damit verbundenen Prüfungen zu bestehen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.03.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 29.03.2024ZDFmediathek
  • Folge 117 (15 Min.)
    Johannes Hardt hat einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt gefunden.
    Der 39-jährige Johannes Hardt lebt mit körperlichen Einschränkungen und hat nach langer Suche endlich eine Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt gefunden. Nach dem Realschlussabschluss hatte Johannes eine Ausbildung zum Bürokaufmann gemacht. Doch aufgrund seiner körperlichen Einschränkungen war es schwierig, einen Arbeitsplatz zu finden. Schließlich war er tätig in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Nun arbeitet Johannes 30 Stunden pro Woche in einem kleinen Orthopädiebetrieb im hessischen Dillenburg. Er fühlt sich wohl dort. Er wird gebraucht, seine Arbeit wird anerkannt. „Wir schauen auf das, was Menschen leisten können, nicht auf das, was sie nicht können“, sagt Firmenchef Matthias Hartmann. Ein Konzept, das sich lohnt und sich sehr positiv auf den gesamten Betrieb auswirkt, davon ist er überzeugt: „Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind alle hoch motiviert.“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.04.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 05.04.2024ZDFmediathek
  • Folge 118 (15 Min.)
    Endlich 18 – Was ändert sich nun? Christopher Bahr aus Erlangen besucht einen Workshop zu diesem Thema.
    Christopher Bahr steht kurz vor seinem 18. Geburtstag. Mit seiner Lernschwäche fragt er sich: Kann ich die Verantwortung tragen und alle Angelegenheiten meines Lebens selbstständig regeln? Brauche ich eine rechtliche Betreuung? – Das fragen sich viele junge Erwachsene mit Behinderung, ebenso ihre Angehörigen. Oft übernehmen die Eltern zu Beginn der Volljährigkeit diese Funktion. Doch immer mehr junge Betroffene wollen selbstbestimmt entscheiden. Mit der Reform des Vormundschafts- und Betreuungsrechts zum 1. Januar 2023 wurden die Wünsche und die Selbstbestimmung von Menschen unter Betreuung gestärkt. Dennoch fürchten viele eine Bevormundung, wenn sie eine rechtliche Betreuungsperson bestellen. So geht es auch Christopher Bahr: „Einerseits möchte ich meine Entscheidungen unabhängig treffen und mir von niemandem etwas sagen lassen.
    Andrerseits weiß ich, dass ich Schwächen habe, zum Beispiel in Mathe oder auch komplizierte Vertragstexte zu verstehen. Da wünsche ich mir schon Unterstützung, zum Beispiel in medizinischen oder rechtlichen Dingen.“ Gemeinsam mit seinem Vater lässt sich Christopher Bahr deshalb im Amt für Betreuungsangelegenheiten seiner Heimatstadt Erlangen beraten. Ein anderes Thema, das Christopher Bahr beschäftigt: Was kommt nach dem Abschluss der Förderschule im Sommer 2024? In eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung möchte er nicht gehen. Er sucht einen Praktikumsplatz, um herauszufinden, wie er später arbeiten möchte. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.04.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 19.04.2024ZDFmediathek
  • Folge 119 (15 Min.)
    Leah Horch (22) sucht eine barrierefreie Wohnung in Hamburg.
    Leah Horch möchte allein leben. Doch für junge Erwachsene mit Beeinträchtigung ist es noch schwieriger, eine passende, barrierefreie Wohnung zu finden, als für Menschen ohne Behinderung. Derzeit lebt Leah in einer betreuten Wohngemeinschaft im Norden Hamburgs. Doch damit ist sie nicht glücklich. Sie wünscht sich ihr eigenes kleines Reich, in dem sie niemandem Rechenschaft ablegen muss und ihr Leben nach ihren Vorstellungen gestalten kann. Leah Horch hat eine Cerebralparese. Eine Gruppe von Erkrankungen, die mit Bewegungsstörungen und Muskelsteife einhergehen. Sie ist Rollstuhlfahrerin und braucht Unterstützung im Alltag.
    Im Erdgeschoss ihres Wohnhauses ist ein Büro des Trägers Sozialkontor untergebracht – dort kann sie jederzeit anrufen und Hilfe erfragen. Seit Dezember 2021 teilt sich die junge Frau die ambulant betreute Wohnung mit drei weiteren Mitbewohnern mit erworbenen Hirnschäden. Doch nun fühlt sie sich reif genug für ihre eigenen vier Wände: „Mit 18 hätte ich mir das noch nicht zugetraut. Man muss natürlich für sich selber sorgen können und wollen und auch Termine einhalten, die Wohnung in Schuss halten, sich nicht vernachlässigen.“ Leah Horch steht auf Platz eins der Warteliste eines Wohnhauses mit barrierefreien Einzelapartments direkt am Hamburger Hafen.
    Sobald dort jemand auszieht, kann sie nachrücken. Doch das kann dauern. „Da findet derzeit ein Systemwandel statt“, erläutert die Heilerziehungspflegerin Anne-Mareike Engelke vom Sozialkontor die aktuelle Situation. „Immer mehr Junge mit Unterstützungsbedarf wollen unabhängig und selbstbestimmt leben und nicht in eine betreute Wohngruppe ziehen. Doch es gibt noch zu wenige ambulant betreute Einzelwohnungen in Deutschland.“ „Ich bleibe dran, ich gebe nicht auf!“, sagt Leah Horch. Sie ist sich sicher: „Irgendwann wird sich mein Traum vom Alleinleben erfüllen.“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.04.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 26.04.2024ZDFmediathek
  • Folge 120 (15 Min.)
    Jan Heinrich Schulze (20) macht eine Qualifizierung zur Fachkraft für Lagerlogistik.
    Förderschule beendet – wie geht es nun weiter? Jan Heinrich Schulze hat sich für eine Qualifizierung zur Fachkraft Lagerlogistik in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung entschieden. Junge Erwachsene mit Behinderung haben oft keinen klassischen Schulabschluss. Deshalb können sie keine übliche Ausbildung machen. Jan Heinrich Schulze absolvierte einige Praktika in Werkstätten, schließlich wählte er den Fachbereich Logistik und Verpackung. Er hat frühkindlichen Autismus. Seit Sommer 2023 arbeitet der Berliner nun bei WERGO, der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Berlin-Weißensee. Jan Heinrich Schulze konfektioniert Briefumschläge, macht Kundenbesuche, be- und entlädt Paletten.
    Sein Arbeitstag hat sechs Stunden, er kann jederzeit Pausen machen. „Das ist wichtig für mich!“, erzählt der 20-Jährige. „Manchmal wird mir alles zu viel: die Stimmen der Kollegen, die Geräusche in unserem Arbeitsraum. Dann habe ich eine Reizüberflutung.“ In solchen Fällen kann er seine Aufgaben in einem separaten Raum erledigen. Zum Ausgleich kann er auch an begleitenden Maßnahmen teilnehmen. Jan Heinrich Schulze hat die Kunsttherapie gewählt. Hier kann er sich seinen Spezialinteressen widmen und sich mit dem Thema Erwachsenwerden kreativ auseinandersetzen.
    An der Volljährigkeit findet Jan Heinrich Schulze einiges gut: „Ich darf jetzt wählen gehen und vieles selbst entscheiden. Ich kann ein eigenes Konto eröffnen, und ich darf Videospiele ab 18 spielen!“ Trotzdem wollte er zuerst nicht erwachsen werden, vertraut er einer Kollegin im Gespräch an. „Ich fand Kind sein viel schöner.“ Die Arbeit in der Verpackung macht ihm Spaß, doch sein eigentlicher Traumjob ist es, in einem Büro zu arbeiten. Jan Heinrich Schulze hat auch schon einen Plan, wie er den Sprung in seinen Wunschberuf schaffen könnte. Mit diesem Ziel im Blick, so glaubt er, „wird auch das Erwachsensein viel schöner sein“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.05.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 03.05.2024ZDFmediathek
  • Folge 121 (15 Min.)
    Bernarda Brunovic ist auf den internationalen Bühnen zu Hause. Die Sängerin begeistert mit ihrer Stimme.
    Bernarda Brunovic kommt 1993 schwer sehbehindert auf die Welt. Heute ist sie auf den internationalen Bühnen zu Hause. Die Sängerin begeistert mit ihrer Stimme. Im Verlauf der Jahre wird sie sehr oft an den Augen operiert. Bei der letzten Operation verliert sie ihr linkes Auge. Bernarda bekommt ein Auge aus Glas, mit dem anderen sieht sie nur noch schemenhaft. Sie beschließt, sich keiner OP mehr zu unterziehen. Bernarda konzentriert sich auf ihre besonderen Begabungen: ihre Stimme und ihr außergewöhnliches Sporttalent. Sie entscheidet sich für die Musik. Mit siebzehn gewinnt sie in der Schweiz den Vorentscheid für den ESC, acht Jahre später erreicht Bernarda das Halbfinale einer großen deutschen Musik-Castingshow – ein riesiger Erfolg für die fast blinde Sängerin.
    „Durch die Musik sehe ich die Welt mit anderen Augen“, sagt sie. Die gläubige Katholikin studiert nebenbei Theologie und Philosophie. Ihre sportlichen Ambitionen verfolgt sie auch weiter. Gerade trainiert sie für den Halbmarathon in Zürich. Diese Folge „einfach Mensch“ ist bereits am Vortag der Ausstrahlung ab 12:00 Uhr in der ZDFmediathek verfügbar. Weitere Informationen sind zu finden unter www.einfachmensch.zdf.de. Die Sendereihe entsteht in Kooperation mit der „Aktion Mensch“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.05.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 17.05.2024ZDFmediathek
  • Folge 122 (15 Min.)
    Drees Ringert setzt sich für Barrierefreiheit bei Konzerten, Festivals und Veranstaltungen ein.
    Drees Ringert setzt sich seit vielen Jahren professionell für barrierefreies Feiern von Menschen mit unterschiedlichsten Beeinträchtigungen ein. Als Rollstuhlfahrer weiß Drees aus eigener Erfahrung, dass die Teilnahme an Festivals, Konzerten oder Veranstaltungen für Menschen mit Behinderung immer noch häufig mit vielen Hindernissen verbunden ist. Drees Ringert hat jahrelang in der Organisation des bekannten Wacken-Festivals gearbeitet – mit 75.000 Teilnehmern das größte Heavy-Metal-Festival der Welt. Als er nach einem Motorradunfall im Rollstuhl sitzt, konzentriert sich Drees auf die Belange von Menschen mit Beeinträchtigung – und arbeitet fortan als Inklusionsbeauftragter des Wacken Open Air.
    In dieser Funktion etabliert er erfolgreich immer mehr Standards auf dem Festival – um Rollstuhlfahrern, Menschen mit Sehbeeinträchtigung oder anderen Einschränkungen die Teilnahme zu ermöglichen. Mit eigenen Campingbereichen, Ruheräumen, Gebärdensprache-Dolmetscher und vielem mehr. Inzwischen arbeitet Drees Ringert als Leiter der Initiative „Barrierefrei Feiern“. Es ist ein professionelles Netzwerk von Menschen mit Einschränkungen, die Veranstalter, Gemeinden und Vereine hinsichtlich inklusivem Feiern berät und gemeinsame Konzepte entwickelt.
    Als Experten in eigener Sache wollen Drees und sein Team dafür sorgen, dass Menschen mit Beeinträchtigungen einen gleichberechtigten Zugang zu unterschiedlichsten kulturellen Veranstaltungen bekommen. Mit Erfolg: Immer mehr Veranstalter – auch großer Festivals und Konzerte – lassen sich von den Experten beraten. Denn noch ist viel zu verbessern, um künftig inklusiv und gemeinsam zu feiern. Diese Folge „einfach Mensch“ ist bereits am Vortag der Ausstrahlung ab 12:00 Uhr in der ZDFmediathek verfügbar. Weitere Informationen sind zu finden unter www.einfachmensch.zdf.de. Die Sendereihe entsteht in Kooperation mit der „Aktion Mensch“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.05.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 24.05.2024ZDFmediathek
  • Folge 123 (15 Min.)
    Susanne Kermer bereitet sich auf ihren nächsten Auftritt vor. Zuhause übersetzt sie Songtexte in Gebärdensprache und studiert ihre Performance ein.
    Susanne Kermer ist von Geburt an gehörlos, und Musik ist ihre größte Leidenschaft. Inzwischen hat sie diese zu ihrem Beruf gemacht. Sie übersetzt als „Deaf-Performerin“ Musik in Gebärdensprache. Als Kind gehörloser Eltern steht sie schon in jungen Jahren auf der Bühne. Susanne Kermer gefällt die Kombination aus Musik und Gebärdensprache. Wenn sich die Gelegenheit zum Feiern ergibt, nutzt die Mutter von drei Kindern sie gern. Mit ihren Hörgeräten kann sie die Melodie und die Stimme des Gesungenen zwar wahrnehmen, den Text versteht sie jedoch nicht.
    Da behilft sie sich mit Songtexten. Susanne Kermer kann so dem Alltag entfliehen, Spaß haben und die Zeit mit Freunden verbringen. Auf Partys für hörende Menschen ist das allerdings kaum möglich. Es wird zu lauter Musik getanzt, und die Kommunikation mit Hörenden gestaltet sich dann sehr schwierig – von Teilhabe keine Spur. Barrierefreies Feiern bedeutet für Susanne Kermer, dass sie die gleichen Möglichkeiten hat wie jeder andere Mensch auch. Seit 2021 arbeitet sie deshalb als „Deaf-Performerin“ und übersetzt Musik unter anderem live in Gebärdensprache, um so selbst zu mehr Barrierefreiheit in der Kulturszene beizutragen.
    Neben dem Familienalltag engagiert sie sich ehrenamtlich in einem Verein für Kinder, die auch Gebärdensprache kommunizieren. Dort organisiert Susanne Kermer regelmäßig Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche. Diese Folge „einfach Mensch“ ist bereits am Vortag der Ausstrahlung ab 12:00 Uhr in der ZDFmediathek verfügbar. Weitere Informationen sind zu finden unter www.einfachmensch.zdf.de. Die Sendereihe entsteht in Kooperation mit der „Aktion Mensch“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.06.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 31.05.2024ZDFmediathek
  • Folge 124 (15 Min.)
    Amelie Cartolano, 18, kämpft für ein selbstbestimmtes Leben. Seit 14 Jahren sitzt sie im Rollstuhl: Um aufs Gymnasium gehen zu können, nimmt sie täglich einen langen Weg in Kauf.
    Amelie Cartolano (18) erkrankte mit vier Jahren an einem seltenen Virusinfekt (Myelitis), der innerhalb weniger Monate zur Querschnittslähmung führte. 2024, zum 15. Jubiläum der Behindertenrechtskonvention in Deutschland, ist Amelie volljährig und hat im Rollstuhl miterlebt, was die Umsetzung der Richtlinien gebracht haben. Für Amelie hat sich in Sachen Inklusion in Deutschland so gut wie gar nichts getan. „Mir ist wichtig, dass sich was ändert“, sagt sie. Amelie Cartolano will ein selbstbestimmtes Leben führen, so wie es die BRK-Richtlinien einfordern. Im Alltag merkt sie, wie schwer ihr das gemacht wird. Nach der Förderschule sucht die Familie ein Gymnasium, wo Amelie inklusiv und barrierefrei lernen kann.
    Wohnortnah gibt es das nicht. Also fährt Amelie jeden Tag zusammen mit ihrer Assistenz an den Stadtrand, ist lange unterwegs. Auf dem Weg immer wieder Hindernisse: Bahnen, die nicht lange genug halten, Bahnsteige, die mit einem Elektrorolli nicht zugänglich sind, Aufzüge, die kaputt sind, Rampen, die fehlen. Menschen mit Behinderung sind „keine normalen Kunden, sondern Störfaktoren“, sagt Amelie. Diese Folge „einfach Mensch“ ist bereits am Vortag der Ausstrahlung ab 12:00 Uhr in der ZDFmediathek verfügbar. Weitere Informationen sind zu finden unter www.einfachmensch.zdf.de. Die Sendereihe entsteht in Kooperation mit der „Aktion Mensch“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.06.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 07.06.2024ZDFmediathek
  • Folge 125 (15 Min.)
    Kerstin Rathgeb kann wieder mit ihrer Tochter im Freien spielen.
    Mit 17 Jahren bekam Kerstin Rathgeb die Diagnose Multiple Sklerose. Ihr Zustand hat sich über die Jahre stark verschlechtert. Die 42-Jährige galt als austherapiert. Die Suche nach einem Pflegedienst, der die zweifache Mutter unterstützt, war langwierig. Der Kindergarteneingang mit Treppenstufe, die weiten Wege sowie nicht barrierefreie öffentliche Gebäude behindern die toughe Frau jeden Tag. Seit ein paar Jahren verbessert sich Kerstins Zustand stark – dank eines neuen Elektrodenanzugs, der die durch Spastiken ausgelösten Verspannungen mittels elektrischer Spannungen lindert und so für mehr Bewegungsfreiheit sorgt.
    Kerstin, die zeitweise bis zu 30 Tabletten und Betäubungsmittel an einem Tag nahm, hat alle Medikamente bis auf eines abgesetzt, kann mit ihrer Familie in den Urlaub fahren und sich sogar vorstellen, eines Tages wieder als Erzieherin zu arbeiten. Diese Folge „einfach Mensch“ ist bereits am Vortag der Ausstrahlung ab 12:00 Uhr in der ZDFmediathek verfügbar. Weitere Informationen sind zu finden unter www.einfachmensch.zdf.de. Die Sendereihe entsteht in Kooperation mit der „Aktion Mensch“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.06.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 14.06.2024ZDFmediathek
  • Folge 126 (15 Min.)
    Gada Jammoul will sich nicht von anderen erzählen lassen, was geht und was nicht. Die 41-Jährige ist Mutter von zwei Kindern und sitzt im Rollstuhl. „Ich möchte die Welt inklusiver gestalten, das ist mein Anliegen. Und zeigen, dass Mutterschaft mit Beeinträchtigung eine ganz normale Sache sein kann.“ Das macht sie als Förderschullehrerin, als Mentorin für Studenten mit Behinderung, als Sportlerin – und als Mutter. Sie lebt ihren Kindern (acht und fünf Jahre alt) vor, dass es für Herausforderungen meist Lösungen gibt. Und dass auch andere Kinder Eltern mit einer Behinderung haben.
    „Sollte es jemals Thema werden, sollen sie sich nicht als Exoten fühlen“, wünscht sich Gada. Mit ihrem Mann Arndt teilt sie die Familienorganisation auf: „Mir ist es wichtig, dass die Partnerschaft gleichberechtigt ist.“ Beide haben sich beim Rollstuhlbasketball kennengelernt – einem inklusiven Sport, an dem auch Fußgänger wie Arndt teilnehmen. Gada hat früher in der Bundesliga gespielt, heute ist es ihr sportlicher Ausgleich und gemeinsames Hobby, auch, weil im Ligabetrieb die Teams gemischt sind.
    Weil Gada es aber auch mal genießt, nur unter Frauen zu spielen, freut sie sich schon auf den „Queens Cup“ im sachsen-anhaltischen Halle/​Saale. „Es ist eine wundervolle Veranstaltung! Ein Breitensportevent nur für Frauen und Mädchen, die sich gegenseitig anspornen und zusammen eine gute Zeit haben.“ Diese Folge „einfach Mensch“ ist bereits am Vortag der Ausstrahlung ab 12:00 Uhr in der ZDFmediathek verfügbar. Weitere Informationen sind zu finden unter www.einfachmensch.zdf.de. Die Sendereihe entsteht in Kooperation mit der „Aktion Mensch“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.06.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 21.06.2024ZDFmediathek
  • Folge 127 (15 Min.)
    Mieze McCripple , 28, hat eine Behinderung und ist nicht-binär. Als Drag-Queen im Rollstuhl thematisiert die Studentin die doppelten Barrieren, denen queere Menschen mit Behinderung begegnen.
    Mieze McCripple hat eine Behinderung und ist nicht-binär. Als Dragqueen im Rollstuhl thematisiert die Studentin die doppelten Barrieren, denen queere Menschen mit Behinderung begegnen. „Als queerer Mensch wird man diskriminiert, weil man nicht der sexuellen und geschlechtlichen Norm entspricht“, sagt die Aktivistin. „Und die Behinderung führt zu Ausgrenzungen sowohl in der queeren Community als auch in der Mehrheitsgesellschaft.“ Das will sie ändern. Auch im Alltag fällt die Düsseldorferin, die eine Autoimmunkrankheit hat und je nach Tagesform mit dem Rollstuhl oder einer Gehhilfe unterwegs ist, auf: Sie trägt Kleidung und Make-up im Gothic-Stil, um zu signalisieren, dass sie nicht dem gesellschaftlich definierten Frauenbild angehört.
    Und hat eine Partnerin, die ebenfalls nicht-binär und auffällig gekleidet ist. „Wenn ich mit ‚Kitty‘ unterwegs bin, starren uns die Leute an oder beleidigen uns sogar, weil sie sich provoziert fühlen“, sagt sie. „Dabei zeigen wir einfach nur, als was wir uns fühlen und dass Liebe vielfältig sein kann.“ Diese Folge „einfach Mensch“ ist bereits am Vortag der Ausstrahlung ab 12:00 Uhr in der ZDFmediathek verfügbar. Weitere Informationen sind zu finden unter www.einfachmensch.zdf.de. Die Sendereihe entsteht in Kooperation mit der „Aktion Mensch“. Eine weitere Folge „einfach Mensch – Queer mit Behinderung“ wird am Samstag, 6. Juli 2024, um 12:00 Uhr ausgestrahlt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.06.2024ZDF

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