2022, Folge 15–38

  • Folge 15
    Saliya Kahawatte wird mit 15 Jahren fast blind, was er Freunden und seinem Arbeitgeber verheimlicht. Er schafft es in die Spitzengastronomie. Anhand von Gerüchen, Geräuschen und Training absolviert Kahawatte eine Ausbildung als Chefkellner. Das jahrelange Versteckspiel kostet ihn viel Kraft, und er erleidet einen totalen Zusammenbruch, aus dem er jedoch gestärkt hervorgeht. Heute arbeitet der 51-Jährige erfolgreich als Buchautor, Coach und Manager und lebt mit einem hohen inklusiven Anspruch. Fast alle seine Mitarbeiter haben eine Behinderung. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.01.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 07.01.2022ZDFmediathek
  • Folge 16
    Christopher Calm aus Wilster ist seit einem Autounfall 2014 auf einen Rollstuhl angewiesen. Früher war er erfolgreich im Parkour, sprang über Bänke, Geländer und Mauern. Der 38-Jährige denkt und lebt positiv. Und er will, dass das auch anderen Menschen gelingt, die im Rollstuhl sitzen. Auf seinem YouTube-Kanal zeigt er, was es braucht, um positiv durchs Leben zu gehen. „Ich hätte mir damals so einen Kanal gewünscht. Ich versuche, frisch Verletzten oder Langzeitverletzten, die sich vielleicht ein bisschen aufgegeben haben, Mut zu machen“, erzählt der frühere Personal Trainer. Mit seinem Verein calmobility sammelt er Spenden – zum Beispiel, um ein sogenanntes Exoskelett zu mieten, mit dem Menschen mit Querschnittslähmung selbst Schritt für Schritt gehen können. Christopher Calm war immer Sportler, und er ist Sportler geblieben. Für ihn ist klar, dass Herausforderungen da sind, um gemeistert zu werden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.01.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 21.01.2022ZDFmediathek
  • Folge 17
    Bernadette L. lebt seit mehr als einem Jahr auf der Straße. Ihre Wohnung hat sie gekündigt, ihren Job aufgegeben. Sie ist keine Aussteigerin. Sie fühlte sich einfach nicht mehr sicher. Vieles ist Bernadette L. in der Vergangenheit widerfahren. Auch Gewalt war ein Thema. Doch die Entscheidung für ein Leben auf der Straße bedeutet, weiter mit der Angst vor Gewalt leben zu müssen. Das Leben ist sehr hart für eine wohnungslose Frau auf der Straße. 2018 waren mehr als 59 000 Frauen in Deutschland wohnungslos. In der Hierarchie der Menschen, die auf der Straße leben, kommen Frauen fast zuletzt. Frauen, die ohne Partner auf der Straße leben, müssen immer wieder Vergewaltigung und andere Akte der Gewalt fürchten. Meist bleiben die Taten folgenlos. Oft stark traumatisiert, melden die Opfer die Vergehen nicht. Noch stärker von der Angst beherrscht, vollzieht sich ein Teufelskreis der Ereignisse. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.01.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 28.01.2022ZDFmediathek
  • Folge 18
    Sigrid K. und Nina Hestermann sind zwar aus verschiedenen Generationen, aber sie haben eines gemeinsam: In der Postsiedlung in Darmstadt finden sie große Unterstützung durch ihre Nachbarn. Nina Hestermann ist aufgeregt, sie zieht in ihre erste eigene Wohnung. Ein großer Schritt mit vielen Herausforderungen für die 25-Jährige, denn sie hat eine kognitive Beeinträchtigung. Auch für Seniorin Sigrid ist es nicht immer einfach, allein zu wohnen. Die 69-Jährige lebt seit über 15 Jahren in der Postsiedlung. Aufgrund ihrer Depressionen hat sich Sigrid oft zurückgezogen. Sie hat zwar gelernt, sich auch mal allein aus den schlechten Phasen rauszuziehen, doch als Corona dazukam, hat sie sich sehr allein gefühlt.
    Während des Lockdowns 2020 lernt Sigrid den Nachbarschaftsverein „Zusammen in der Postsiedlung“ kennen. Sie findet dort nicht nur Hilfe, sondern auch Gemeinschaft. „Die Postsiedlung ist mittlerweile wie meine Familie“, erzählt sie. Für Nina wird mit der eigenen Wohnung ein Traum wahr, sie möchte unbedingt auf eigenen Füßen stehen. Doch da sie nicht mehr bei ihren Eltern wohnt, braucht sie neue Ansprechpartner. In der Postsiedlung findet sie schnell Nachbarn, die ihr gern unter die Arme greifen, wenn sie einmal Hilfe braucht – egal ob beim Aufräumen, Einkaufen oder einfach mal zum Reden.
    Auch Nina möchte sich in der Nachbarschaft einbringen. Jeden Mittwoch hilft sie deshalb beim Mittagstisch, den der Nachbarschaftsverein „Zusammen in der Postsiedlung“ für die Menschen im Viertel anbietet. In der Postsiedlung wird Gemeinschaft gelebt: Hier ist jeder willkommen, und hier wird jedem geholfen. Sigrid und Nina wissen den Zusammenhalt, der im Quartier herrscht, zu schätzen, und freuen sich, ein Teil der guten Nachbarschaft zu sein. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.02.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 04.02.2022ZDFmediathek
    • Alternativtitel: Hör mich an!
    Folge 19
    Seit seiner Jugend ist Jonas Enzmann begeisterter Fechter und war schon zweimal Deutscher Meister. Jonas ist von Geburt an gehörlos. Laura Hoffman ist ebenfalls von Geburt an gehörlos, so wie alle in ihrer Familie. Deshalb ist die Gebärdensprache selbstverständlich ihre Muttersprache. Durch ein Cochlea-Implantat (CI), das Jonas’ Eltern ihm um den ersten Geburtstag einsetzen ließen, kann er trotzdem hören. Die Entscheidung fiel den Eltern nicht leicht, aber Jonas ist ihnen dankbar, dass sie damals so entschieden haben. Laura Hoffmann erlebt die Gehörlosigkeit nicht als Behinderung.
    Schwer mache es die Gesellschaft, die gehörlose Menschen einfach übersehe: zum Beispiel, wenn es um Durchsagen auf Bahnsteigen gehe. Dabei gäbe es viele Wege der Kommunikation. Aus diesem Grund gäbe es aus ihrer Sicht auch keine zwingende Notwendigkeit für Cochlea-Implantate. Sie selbst fühlt sich von Medizinern geradezu genötigt, ihrem Sohn ein CI implantieren zu lassen, ohne die Risiken und die Nachteile abzuwägen. Das müsse jeder für sich entscheiden – auch ihr Sohn, wenn er alt genug dafür sei.
    Jonas macht gegenwärtig eine Ausbildung zum Hörgeräteakustiker und möchte auch anderen Menschen mit technischer Unterstützung ermöglichen, gut zu hören. In seiner Kindheit war es für ihn schwierig, eine Sportart zu finden, die er mit dem Implantat ausüben kann. Ball- und Kontaktsportarten schieden aus – zu groß die Gefahr, den außen am Kopf angebrachten Teil des Cochlea-Implantats zu beschädigen und sich zu verletzen. Dass die Wahl am Ende aufs Fechten fiel, war für Jonas ein echter Glücksgriff. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.02.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 25.02.2022ZDFmediathek
  • Folge 20
    Hülya Marquardt ist Mutter, Model und Influencerin auf Instagram. Auf der Internetplattform zeigt sie, wie sie ihre Behinderung, die Mutterrolle und das Arbeitsleben unter einen Hut bekommt. Hülya Marquardt hat eine angeborene Fehlbildung an Armen und Beinen. Mit 18 werden ihr beide Beine amputiert. Für die junge Mutter war nach der Geburt ihres Sohnes vor allem „Fortbewegung“ ein großes Thema. Ihr Sohn wurde immer schneller und schwerer. Für ihren Mann ist Hülya „der strahlendste Mensch“, den er kennt. Hülya fährt Skateboard, spielt Rollstuhl-Rugby, probiert immer Neues aus. „Sobald es neben dem Mama-Job geht, möchte ich das wieder mehr machen.“ Genau wie ihren Beruf in der Handwerkskammer. Schon jetzt hilft sie immer mal wieder bei ihrer Schwiegermutter in der Mode-Boutique aus, die sie gemeinsam betreiben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.03.2022ZDFDeutsche Online-PremiereSa 05.03.2022ZDFmediathek
  • Folge 21
    Martin Müller hat Träume, Motorrad fahren ist so einer. Bei einer Körpergröße von 1,32 Metern kein einfach zu realisierender Traum, aber auch das will Müller selbst in der Hand haben. „Ich wollte schon immer das Gleiche machen wie meine Freunde: Radfahren, beim Festival campen, arbeiten gehen – selbstbestimmt leben halt.“ Sein Motto seit der Kindheit: Sich nicht in die Erwartungen fügen, die Nicht-Behinderte an behinderte Menschen haben. Auch im Privatleben setzt Martin auf das Motto: „Einfach ausprobieren was geht.“ In seiner Wohnung ist alles auf seine Körpergröße zugeschnitten. Seinen Kombi hat er so umgebaut, dass er ihn als Camping-Mobil nutzen kann: „Einer der Vorteile, wenn man nicht so lang ist.“ Dieser pragmatische, zuweilen auch selbstironische Ansatz ist typisch für den 1,32 großen Mann.
    „Ich lasse mir nicht gerne von anderen erklären, was für mich geht und was nicht. Das will ich selber festlegen. Und für mich ist das Glas immer mindestens halb voll.“ Diese Haltung hat Martin auch durch die schwere Zeit getragen, als er nach der Operation an einer Spinalkanalverengung wochenlang im Krankenhaus lag. Damals nahm er sich vor, Motorrad fahren zu lernen. Heute besucht er einen Händler, mit dem er den Umbau einer passenden Maschine besprechen will. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.03.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 11.03.2022ZDFmediathek
  • Folge 22
    Gina Rühl nennt sich selbst die „einarmige Prinzessin“. Nach einem Verkehrsunfall musste ihr der linke Arm amputiert werden. Als erste Frau mit Behinderung ist sie Vize-„Miss Germany“. „Der Unfall war nicht umsonst, wenn ich als Vorbild dienen kann.“ Im Netz geht Rühl offen mit ihrer Prothese und dem Stumpf um und bricht mit den gängigen Schönheitsidealen. Mit ihrer Teilnahme an der „Miss Germany“-Wahl 2022 wollte sie zum Umdenken anregen. Ständig werde nur geschaut, was einem fehle, anstatt das zu schätzen, was man habe.
    Dass sie die Wahl nicht gewonnen hat, enttäuscht Gina Rühl nicht allzu sehr, denn schon ihre Teilnahme an dem Schönheitswettbewerb hat für viel Aufmerksamkeit für ihre Botschaft gesorgt. Zu Hause in Wuppertal sind Familie und Freunde stolz auf Gina Rühl und bewundern ihre Resilienz und ihre Lebensfreude. Die Studentin ist eine gefragte Motivationsrednerin, modelt und möchte ihre Erlebnisse in einem Kinderbuch verarbeiten. Autorin Anja Wieland trifft ein fröhliche junge Frau, die anderen Mut machen möchte. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.03.2022ZDFDeutsche Online-PremiereSa 19.03.2022ZDFmediathek
  • Folge 23
    Kübra Sekin reist durchs Land und zeigt im Videoblog der „Aktion Mensch“, wo Menschen mit Behinderung behindert werden. Und wie es anders geht. Charmant, aber fordernd. Die Bochumerin ist Schauspielerin, Moderatorin, „Inkluencerin“ und führt ein selbstbestimmtes Leben. „Früher habe ich mir mehr gefallen lassen, das hat sich im Laufe der Zeit geändert“, sagt Kübra Sekin. „Ich habe vor Kurzem mein Heilpädagogik-Studium nach langem Zögern aufgegeben. Wie jede andere Freischaffende habe ich natürlich auch Existenzängste, vor allem jetzt in der Pandemie.“ Was hat sich für Menschen mit Behinderung im Laufe der Zeit geändert? Was hat sie bisher erreicht? Die Sendereihe „einfach Mensch“ begleitet Kübra Sekin beim Dreh ihres Vlogs in einem Münchner Wohnprojekt für Menschen mit und ohne Behinderung, auf und hinter der Theaterbühne und beim Kochen mit Freunden zu Hause. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.03.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 25.03.2022ZDFmediathek
  • Folge 24
    Raúl Krauthausen ist oft unbequem. Der Sozialaktivist ist einer der schärfsten Kritiker der Inklusionspolitik. Er setzt sich ein für persönliche Autonomie. Der Inklusionsaktivist fordert seit Anfang der 1990er-Jahre Teilhabe und Barrierefreiheit in Deutschland. 2013 erhielt er für seine Arbeit mit seinem Verein Sozialhelden das Bundesverdienstkreuz. „Wir sind nicht behindert, sondern wir werden behindert.“ Das ist Krauthausens Blick auf die aktuelle Situation von Menschen mit Behinderungen. Ob im Verkehr, am Arbeitsplatz oder in der Bürokratie, überall sieht er noch deutlichen Verbesserungsbedarf. Sein Ziel: echte Teilhabe in allen Lebensbereichen. Von seinen Eltern wurde der in Peru geborene Raúl Krauthausen schon früh in seiner Unabhängigkeit gefördert.
    Seit er 17 Jahre alt ist, setzt er sich in den Medien für die Belange von behinderten Menschen in der Gesellschaft ein. Bekannt wurde er mit Auftritten in Talkshows, in denen er darüber debattierte, warum es keinen Moderator mit Behinderung im deutschen TV gibt. „Wir können Angst nur durch Begegnung beseitigen“, weiß Krauthausen. „Das heißt, wir müssen Aufzüge bauen, wir müssen inklusive Schulen errichten, und wir müssen dafür sorgen, dass Nicht-Behinderte nicht über den Lebensalltag von behinderten Menschen entscheiden.“ In dieser Folge „einfach Mensch“ zeigt sich ein Inklusionsaktivist, der mit seinen Ecken und Kanten sich selbst treu bleibt und neue Ideen von Zusammenleben etablieren will. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.04.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 01.04.2022ZDFmediathek
  • Folge 25
    Seit 12 Jahren verliert Selina (24) immer mehr ihre Sehkraft. Demnächst wird sie vollständig erblinden. Erst seit drei Jahren akzeptiert die junge Studentin, dass sie bald blind sein wird. Das Studium ist für Selina der herausforderndste Bereich und derjenige mit den größten Einschränkungen. Sie nimmt das Studium als sehr visuell geprägt wahr, verstärkt durch das coronabedingte Online-Studium. Auch Unverständnis begegnet ihr oft in ihrem Alltag. Als ihre Erkrankung Morbus Stargardt, eine seltene angeborene Netzhauterkrankung, die im jugendlichen Alter beginnt, entdeckt wird, will sie die Veränderung nicht wahrhaben.
    Doch mit der Zeit findet sie Wege und Lösungen. Beginnt mit einer blindentechnischen Grundausbildung. Sie passt ihr Leben an: statt zu lesen, hört sie Hörbücher und liest Bücher in Brailleschrift, statt Tagebuch zu schreiben, nimmt sie Video-Tagebücher auf, statt Joggen und Vereinssportarten macht sie Yoga oder schwimmt, statt Verdrängung sucht sie den Kontakt zu anderen Betroffenen über ihr YouTube-Projekt, bei dem sie auch aus ihrem Alltag erzählt. „Jetzt entdecke ich andere, die versuchen, das Beste daraus zu machen.“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.04.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 08.04.2022ZDFmediathek
  • Folge 26?
    Der 11-jährige Amos Donath aus Leipzig ist nicht zu bremsen, er ist leidenschaftlicher Rollstuhlskater und hat den Traum, 2028 im Rennrollstuhl an den Paralympics teilzunehmen. Barrieren meistert er mühelos. Mit jeder Menge Energie und Lebensfreude. Er ist an einer christlichen Privatschule in Leipzig der erste Inklusionsschüler gewesen, konnte in seiner Klasse als Erster schwimmen und hat das Sportabzeichen gemacht. Seine Behinderung entstand durch Spina bifida. Amos wurde mit einem offenen Rücken geboren. Spina bifida (Wirbelspalt, Spaltwirbel) ist eine Neuralrohrfehlbildung, die bei circa jeder 1.000sten Geburt auftritt. Sie entsteht, wenn sich die Neuralrinne des Embryos am Ende des ersten Schwangerschaftsmonats nicht vollständig zum Neuralrohr schließt und ein Wirbelbogenspalt offen bleibt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 16.04.2022
  • Folge 27?
    Natalie Dedreux (24) ist Aktivistin, Journalistin und Inkluencerin mit Downsyndrom. Sie kämpft dafür, dass kein Mensch mit Trisomie 21 aussortiert wird.
    In ihrem Blog und den sozialen Medien wirbt sie für mehr Zuversicht. Sie will erreichen, dass Menschen mit Downsyndrom nicht abgetrieben werden, nur weil ein Test diese Option möglich macht. Natalie organisiert Demos und Petitionen, will ein Umdenken erreichen.
    Als Journalistin schreibt Natalie für den „Ohrenkuss“ – ein Magazin von Menschen mit Downsyndrom. Beim „Forschungs-Institut TOUCHDOWN 21“ erarbeitet sie zusammen mit anderen eine umfassende Wissenssammlung zum Thema.
    Unabhängigkeit und berufliche Entwicklungschancen für Menschen mit Downsyndrom sind Natalie wichtig: „Das ist einfach ein Menschenrecht: mitmachen zu dürfen!“ Natalie wohnt in einer inklusiven WG in Köln. Sie reist gern, spielt Theater und möchte später in Dubai leben. (Text: ZDF)
    ursprünglich für den 16.04.2022 angekündigt
  • Folge 28
    Die zwölfjährige Annika Wein möchte professionelle Hockeyspielerin werden. Infolge einer Knochenkrebserkrankung muss ihr jedoch der rechte Unterschenkel amputiert werden. Die Jugendliche glaubt weiter an ihren Traum. Ihr Verein und das Team unterstützen sie dabei. Geben Kraft und Halt, auch als infolge des Krebses Metastasen in ihrer Lunge festgestellt werden. Anni besiegt den Krebs und hat ihr Ziel fest im Blick. Nach Annis Diagnose entsteht im Verein die Idee, eine inklusive Mannschaft zu gründen. Dafür findet einige Monate später erstmalig ein offenes Training statt.
    Die Mannschaft soll bald unter dem Namen „Special Hockey“ laufen und vor allem für Menschen mit geistigen Behinderungen eine Anlaufstelle sein. Zusätzlich gibt es Überlegungen, auch eine „Para-Mannschaft“ für Menschen mit körperlichen Behinderungen aufzubauen. Annis Wunsch ist es, erst mal zu ihrer alten Mädels-Mannschaft zurückzukehren. Doch dafür braucht sie noch ein bisschen Geduld, denn der Krebs bringt ihren Traum erneut ins Wanken. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.04.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 22.04.2022ZDFmediathek
  • Folge 29
    Arthur Hackenthal aus Berlin will auf den ersten Arbeitsmarkt. Doch für Menschen mit Downsyndrom sind die Hürden hoch.
    Es braucht einen langen Atem und viele Versuche auf dem Weg zum Traumjob. Arthur Hackenthal hat viele Stärken: Er ist sprachgewandt und emphatisch. Trotzdem: Eine Ausbildung ist für ihn nicht möglich.
    Denn auf dem ersten Arbeitsmarkt gilt: ohne Schulabschluss – kein Ausbildungsplatz.
    Doch davon lässt sich Arthur Hackenthal nicht entmutigen. Er ist bereit, Umwege zu gehen. In einem Seniorenheim hatte er noch kurz vor der Pandemie eine Qualifizierung zum Servicehelfer abgeschlossen. Es war ein unterstützter Arbeitsplatz, angegliedert an einen großen Berliner Werkstatt-Träger. Danach sollte er eigentlich nach und nach in den freien Arbeitsmarkt eingegliedert werden. Doch dann kommt COVID-19 und seine Pläne platzen.
    Zuerst geht gar nichts mehr, danach alles schleppend. Der Werkstatt-Träger bietet ihm verschiedene Arbeitsplätze in Außenstellen an, doch Arthur Hackenthal ist unglücklich damit. Er möchte unbedingt mit betagten Menschen arbeiten, nicht in einer Kantinenküche oder in einer Kindertagesstätte. Er schreibt Bewerbungen.
    Nach vielen gescheiterten Versuchen hält Hackenthal endlich seinen ersten Arbeitsvertrag in den Händen: im Komitee der Special Olympics World Games. Sie finden 2023 in Berlin statt, und er ist als Koordinator in der Sektion Athlete Engagement and Volunteers fest angestellt. Seine Aufgaben: Arthur Hackenthal ist Ansprechpartner für Athleten und Athletinnen und kümmert sich um die Koordination der freiwilligen Helfer und Helferinnen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.04.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 29.04.2022ZDFmediathek
  • Folge 30
    Bahnfahren ist für den Journalisten und Berufspendler Kay Macquarrie eine Tortur. Einfach mal in einen Zug einsteigen, ohne groß zu planen und nachzudenken, für den Rollstuhlfahrer unmöglich. Der Bahn-Alltag ist alles andere als barrierefrei, weiß Macquarrie: kompliziertes Buchungssystem, fehlende Rollstuhlplätze, kaputtes behindertengerechtes WC. Das Melden dieser Barrieren wird nun die Grundlage einer Spendenaktion der Solidarität mit der Ukraine. Vom 6. April bis zum Europäischen Protesttag für Menschen mit Behinderung am 5. Mai 2022 läuft die 100.000-Euro-Challenge zur Unterstützung von behinderten Menschen aus der Ukraine. „Möglichst viele Leute fahren innerhalb der 30 Tage Bahn und melden ihre auf der Reise erlebten Barrieren beim Barrieremeldeservice von RefundRebel namens #EntschädigungBeiBarriere, so der Kieler Inklusionsaktivist. Das Geld aus den Entschädigungszahlungen kann behalten oder gespendet werden für Menschen mit Behinderungen in der Ukraine. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.05.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 06.05.2022ZDFmediathek
  • Folge 31
    Vor zehn Jahren, mitten im Studium, verliert Anna Garbe die Hälfte ihres Sehvermögens. Heute arbeitet die 35-Jährige als Psychologin und sieht nur noch leichte Schatten.
    Ihren täglichen Weg durch die Stadt bestreitet die Münchnerin weitestgehend selbstständig. „Manche Dinge sind mit der Einschränkung schwieriger. Und das ist auch okay.“, sagt Anna Garbe.
    „Manchmal kann ich nicht unterscheiden, ob ich auf dem Fuß- oder dem Radweg laufe, weil die Leitlinie fehlt.“ Auf dem Weg von ihrer Wohnung zur Bahnhaltestelle ist das für Anna Garbe eine Herausforderung. Wann immer es geht, lässt sie sich von ihrem Freund Marius bis dorthin begleiten. Den Rest des Weges bis zu ihrem Arbeitsplatz im Isar-Amper-Klinikum geht sie allein. Straßenbahn, Umsteigen am Münchner Hauptbahnhof und S-Bahn-Fahren inklusive. „Das klappt alles gut, es braucht einfach ein bisschen mehr Organisation als früher.“
    Um neue Strecken zu lernen, hat Anna eine Mobilitätstrainerin, die die Wege mit ihr abläuft und sie auf Hindernisse aufmerksam macht. So kann Anna sich frei bewegen, ohne die Strecke zu sehen.
    Auch in ihrem Beruf als Psychotherapeutin in einer psychiatrischen Klinik bei München findet Anna Garbe sich gut zurecht. „Dass ich kaum sehe, spielt da eigentlich keine Rolle“, sagt sie. Für manche Aufgaben hat sie Hilfsmittel, wie zum Beispiel einen Screenreader, der Dokumente oder Mails vorliest. Alles andere läuft für sie genauso wie bei ihren Kolleginnen und Kollegen. Und wenn sie doch mal etwas braucht, wendet sie sich an den Schwerbehindertenbeauftragten ihres Arbeitgebers. „Das ist super, um es Menschen mit Behinderungen leichter zu machen und Barrieren abzubauen.“
    Seit mehr als anderthalb Jahren hat Anna Garbe eine gemeinsame Wohnung mit ihrem Freund Marius, mit dem sie seit knapp drei Jahren zusammen ist. Wie Marius aussieht, weiß sie nicht. „Aber alles andere hat gestimmt!“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 14.05.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 13.05.2022ZDFmediathek
  • Folge 32
    Felswände, bergige Radstrecken und Skipisten. Orte, an denen Christian Ferber sich zu Hause fühlt. Seine Leidenschaft ist der Outdoor-Sport. Seine Querschnittslähmung ist dabei keine Barriere. Wie man mit unbeweglichen Beinen eine Felswand hochklettert, allein ins Auto einsteigt oder Rad fährt – all das musste Christian Ferber neu lernen. Bei einem Unfall beim Schlittenfahren im Jahr 2017 brach er sich den zwölften Brustwirbel. Seither sitzt er im Rollstuhl. Kein Grund für ihn, seine sportlichen Hobbys an den Nagel zu hängen. Mit Reha-Aufenthalten und Physiotherapiestunden macht er sich fit und geht auch unkonventionelle Wege oder nutzt Hilfsmittel: An der Felswand müssen beispielsweise seither Hundehalsbänder herhalten, um seine Beine zu fixieren.
    Das Fahrrad hat er gegen ein Handbike eingetauscht, und Basketball spielt er mittlerweile in der Rollstuhl-Mannschaft „Bamreuth“, die einmal die Woche in seinem Wohnort Bamberg und einmal die Woche in Bayreuth trainiert. Auch abseits des Sports hatte Christian sein Ziel von Anfang an klar vor Augen: „Ich wollte kein Pflegefall sein, ich wollte mein Leben weiterführen, ein selbstständiges Leben.“ Der 37-Jährige arbeitet als Steuerfachwirt.
    Mit seinem umgebauten Auto ist er mobil. Christian Ferber sagt: „Ich kann alles, nur halt irgendwie anders.“ Anfang 2022 haben er und seine Ehefrau Viktoria ihr erstes Kind bekommen. Seitdem verbringt Christian mehr Zeit mit seiner Familie, mit seiner Tochter. Der Sport ist auf der Prioritätenliste nach hinten gerutscht: „Das ist mir einfach wichtig. Und ich kann sie in meinem Rollstuhl mindestens genauso gut in den Schlaf schaukeln wie meine Frau!“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.05.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 20.05.2022ZDFmediathek
  • Folge 33
    Bei einem Verkehrsunfall verliert Angie Berbuer (23) beide Beine. Heute sagt die Influencerin, dass die Behinderung ihr Leben bereichert: „Der Unfall war das Beste, was mir passieren konnte.“ Angie Berbuer nennt sich „die Frau, die ihr Lächeln nie verliert“ und teilt ihre Botschaft mit rund 156.000 Followern auf Instagram. Ihr Credo: „Glück ist nicht an Äußerlichkeiten gebunden.“ Als Angie Berbuer im Jahr 2019 nach zwei Tagen aus dem künstlichen Koma erwacht, ist ihr klar, dass ihr Leben sich drastisch verändern würde. Bei einem schweren Unfall auf der Autobahn hat sie beide Beine verloren.
    „Niemand hätte gedacht, dass ich damit so cool umgehe!“ Statt die vielen Genesungswünsche und Nachfragen ihrer Bekannten einzeln zu beantworten, entscheidet sich Angie nur gut eine Woche nach dem Unfall, ihren Weg öffentlich auf Instagram zu teilen. Sie postet Berichte über Operationen und die Reha, ihre ersten Schritte auf Prothesen und das erste Mal ohne Beine im Fitnessstudio. Ihre offene Art begeistert: Heute hat Angie auf Instagram rund 156.000 Follower. Ihre Reichweite nutzt sie für die Anliegen der Menschen mit Behinderungen. „Meist sind es die Barrieren in den Köpfen anderer, die uns so stark einschränken.“ Angie wünscht sich, durch ihre Social-Media-Präsenz Vorurteile abzubauen und Menschen ohne Behinderungen die Berührungsängste zu nehmen.
    Im April wird ihr Buch „Mein Glück ist meine Entscheidung“ veröffentlicht, mit dem sie anderen Hoffnung machen und zeigen will, was man alles schaffen kann. „Dass ich keine Beine habe, hindert mich eigentlich an gar nichts. Manches geht halt ein bisschen langsamer oder anders.“ Angie lebt mit zwei kleinen Hunden in ihrer eigenen Wohnung in Bedburg und ist mit ihrem Rollstuhl und ihren Beinprothesen völlig selbstständig. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.05.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 27.05.2022ZDFmediathek
  • Folge 34
    Maximilian Schwarzhuber will als erster Beinamputierter auf seinem Rennrad Deutschland in weniger als 48 Stunden durchqueren. 1001 Kilometer nonstop – ohne Schlaf. Im Alter von zwei Jahren bekam Schwarzhuber eine seltene Nervenkrankheit. Nach vielen Komplikationen beschloss er mit 24, seine Unterschenkel amputieren zu lassen. Noch am Tag des Eingriffes steckte er sich ehrgeizige Ziele. So absolvierte er schon vier Monate nach der Amputation einen 10-Kilometer-Lauf. Es folgten ein Marathon sowie ein Triathlon, 2021 eine Alpenüberquerung: 460 Kilometer in weniger als 24 Stunden. Jetzt soll sein größtes Abenteuer folgen: von Flensburg nach Oberstdorf in Rekordzeit. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.06.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 03.06.2022ZDFmediathek
  • Folge 35
    Der elfjährige Amos Donath aus Leipzig ist nicht zu bremsen. Er ist leidenschaftlicher Rollstuhlskater und hat den Traum, 2028 im Rennrollstuhl an den Paralympics teilzunehmen. Barrieren meistert er mühelos, mit jeder Menge Energie und Lebensfreude. Er ist an einer christlichen Privatschule in Leipzig der erste Inklusionsschüler gewesen, konnte in seiner Klasse als Erster schwimmen und hat das Sportabzeichen gemacht. Seine Behinderung entstand durch Spina bifida. Amos wurde mit einem offenen Rücken geboren. Spina bifida (Wirbelspalt, Spaltwirbel) ist eine Neuralrohrfehlbildung, die bei circa jeder 1000. Geburt auftritt. Sie entsteht, wenn sich die Neuralrinne des Embryos am Ende des ersten Schwangerschaftsmonats nicht vollständig zum Neuralrohr schließt und ein Wirbelbogenspalt offen bleibt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.06.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 10.06.2022ZDFmediathek
  • Folge 36
    Lukas Krämer (28) ist ein erfolgreicher YouTuber. Mit fünf Jahren erkrankte er an einer Meningitis. Nach der Schulausbildung arbeitete er in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Dort fühlte er sich jedoch unterfordert. Auch die Bezahlung von Werkstatt-Angestellten kritisierte er scharf. Derzeit arbeitet Lukas Krämer als Social-Media-Experte bei der Bundestagsabgeordneten Corinna Rüffer. Seine Petition #StelltUnsEin läuft erfolgreich. 2020 startete er die Petition und stach damit quasi in ein Wespennest. Im Text der Petition übt er massive Kritik am Lohn in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung und an den Entwicklungsmöglichkeiten für die Betroffenen. Er plädiert dafür, dass alle Menschen mit Behinderung eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt erhalten und vor allem in den Werkstätten angemessen entlohnt werden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.06.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 17.06.2022ZDFmediathek
  • Folge 37
    33 Jahre lang war Alexander Hellwig (53) Kaufmann. Doch dann kamen die Burn-outs, schließlich die Arbeitsunfähigkeit. Die Beschäftigung in der Werkstatt gab ihm eine neue Perspektive. Im Abschlussbericht seiner Reha-Maßnahme wurde die Option einer Tätigkeit in einer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigung erwähnt, und Alexander Hellwig entschied sich dafür. Seit 2021 arbeitet er in der Kaffeemanufaktur in Berlin. Für Alexander Hellwig war es vor allem eine Frage der Alltagsbewältigung. Und er wollte auch weiterhin einer Arbeit nachgehen. Eine bestehende Epilepsie und Belastungsstörungen hätten ihm sonst nur die Option auf eine Frühverrentung eröffnet. Die Tätigkeit in der Werkstatt macht es ihm möglich, in seinem Tempo zu arbeiten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.06.2022ZDFDeutsche Online-PremiereDi 24.05.2022ZDFmediathek
  • Folge 38
    Annett Melzer (52) lebt mit einer fortschreitenden Wirbelsäulenfehlbildung. Im Alltag benötigt sie rund um die Uhr eine Hilfe. Ihre Assistenten begleiten sie auch in ihren Urlaub. Ein solcher Urlaub ist nicht nur logistisch eine Herausforderung. Auch finanziell muss Frau Melzer immer wieder Mittel erstreiten. Gemäß ihrem Motto „Ohne Assistenz keine Teilhabe“ schafft sie es 2022, mit ihrem Team in den Urlaub zu fahren. Annett Melzer wurde mit dem Klippel-Feil-Syndrom (KFS) geboren. Durch die fortschreitende Wirbelsäulenmiss- und fehlbildung kann sie sich nur im Elektrorollstuhl fortbewegen und benötigt täglich 14 Stunden künstliche Unterdruckbeatmung. 2004 gründete Annett Melzer den bundes- und europaweit einzigen KFS-Selbsthilfeverein, der auch andere chronisch erkrankte Patienten zu sozialrechtlichen und medizinischen Fragen informiert und sich für Patientenrechte einsetzt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.07.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 01.07.2022ZDFmediathek

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