bisher 34 Folgen, Folge 1–17

  • Folge 1
    Deutsche TV-PremiereFr 04.06.20213sat
  • Folge 2
    Warum nicht die Welt selbst gestalten? Nach den eigenen Wünschen? Und gegen Widerstände? Vielen Menschen mit Behinderung wird dieses Recht abgesprochen. Oder es wird ihnen nicht zugetraut. Michael und Deborah Zeltwanger haben Multiple Sklerose. Trotz Gegenwinds erfüllen sie sich ihren Kinderwunsch. Hannah Kiesbye will nicht als „schwerbehindert“ abgestempelt werden und erfindet die „Schwer-in-Ordnung-Hülle“ für den Schwerbehindertenausweis. Für ihre Erfindung erhält die Schülerin, die mit dem Downsyndrom lebt, das Bundesverdienstkreuz. Auch Niklas Luginsland ist Vorbild und gestaltet sein Leben, wie es ihm gefällt. Niklas ist Fußballprofi. Allerdings nicht auf dem Rasen, sondern an der Spielekonsole. Der 24-Jährige hat die Glasknochenkrankheit und ist E-Sportler aus Leidenschaft. Blinde Menschen interessieren sich nicht für Mode? Das stimmt nicht! Karina Henseleit, seit Geburt blind, liebt es, sich modisch zu kleiden. Ein Designerkleid darf da nicht fehlen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.07.20213sat
  • Folge 3
    Das Recht auf Familie haben Menschen mit Behinderung per Gesetz. Aber oft traut man ihnen die Elternschaft nicht zu. Lukas Pordzik kämpfte vor Gericht um das Sorgerecht für seine Kinder. Pordzik hat eine Lernbeeinträchtigung. Seine Kinder blieben nach der Trennung zunächst bei der Mutter, dann kamen sie in unterschiedliche Pflegefamilien. Pordzik holte sie zu sich und muss nun beweisen, dass er der Vaterrolle gewachsen ist. Dafür ist Pordzik mit seinen Zwillingen extra nach Bielefeld gezogen. Die Stiftung Bethel bietet das Modell einer begleiteten Elternschaft an. Experten begleiten die Familie und unterstützen bei allen Fragen rund um das Thema Erziehung. Autorin Stephanie Schmidt hat Lukas Pordzik und seine Kinder über mehrere Monate in ihrem Alltag begleitet. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 06.08.20213sat
  • Folge 4
    Die 3sat-Sendereihe „Einfach Mensch!“ testet in ihrer Sommer-Reportage unterhaltsam Ferienregionen in Deutschland auf ihre Barrierefreiheit. Hoch oben im Nordosten Deutschlands die Mecklenburgische Seenplatte, im Süden den Bodensee und im Osten den Spreewald. In diesen Regionen präsentieren Menschen mit Behinderung ihre Heimat und zeigen, wie barrierefrei es sich dort entspannen lässt. Mit einem barrierefreien Hausboot ist Bettina Schmidt mit ihrem Ehemann auf der Kleinen Müritz unterwegs und spürt als blinde Frau bei einer geführten Kräutertour alle ihre Sinne. Am Bodensee erlebt die Monoskifahrerin Anna-Lena Forster barrierefreies Segeln, und von den feingliedrigen Wasserkanälen des Spreewaldes entdeckt René Parnack mit einem Kahn seine Heimat neu. Der Handbike-Fahrer beweist, dass bei guter Planung auch das Reisen mit dem Rollstuhl in dieses Biosphärenreservat möglich ist. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 03.09.20213sat
  • Folge 5
    Menschen mit Behinderung müssen Politik aktiv mitgestalten können. Indem sie sich zur Wahl stellen und vor allem, indem sie ihre Stimme abgeben. Nur so kann mehr Teilhabe durchgesetzt werden. Im Superwahljahr 2021 gehen Aila Wittig, Dwayne Hannemann und Sascha Ubrig zur Wahlurne, denn von Chancengleichheit ist man in Deutschland noch weit entfernt, finden sie. Alle drei haben eine Behinderung und wollen, dass sich etwas in der Politik ändert. Sascha Ubrig ist der bundesweit erste hauptamtliche Interessenvertreter für Menschen mit Behinderung und arbeitet dafür hart.
    Ubrig hat eine Beeinträchtigung. Mit der Unterstützung seiner Assistent*innen gibt er in Seminaren sein Politikwissen weiter, besucht Politiker*innen, wirbt für die Belange von Menschen mit Behinderung und fordert in Veranstaltungen mehr Teilhabe. Im Superwahljahr 2021 liegt ihm vor allem viel daran, dass alle Menschen mit Behinderung ihr Wahlrecht ausüben und sich trauen, zu wählen. Er fordert schon seit vielen Jahren mehr Engagement der Politik bei der Umsetzung der Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Außerdem wirbt er auf zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen für mehr Inklusion und Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung.
    Aila Wittig möchte Schauspielerin werden, Dwayne Hannemann etwas mit Autos oder Bussen machen. Viele Hürden hindern sie, ihre Träume zu verwirklichen. In Wahl-Vorbereitungsseminaren lernen sie, dass ihre Stimme zählt und sie mit der Stimmabgabe die Politik mitgestalten können. Und dass niemand wegen seiner Beeinträchtigung behindert werden darf. Aila Wittig hat Trisomie 21. Sie konnte im Coronajahr 2020 keinen Schulabschluss mehr machen, weil sie in den Monaten vor Schulende lange krank war und der Unterricht oft ausfiel.
    Für Aila Wittig ist es wichtig, dass Menschen mit Beeinträchtigung die gleichen Chancen bekommen wie Menschen ohne Beeinträchtigung. Dafür möchte sie sich einsetzen. Eine Möglichkeit – so hat sie in den Seminaren gelernt – bieten politische Wahlen. Sie informiert sich über alle Wahlprogramme der Parteien und möchte im September 2021 ihre Stimme abgeben. Sie hofft, dass die Politik noch mehr für die Inklusion unternimmt. Dwayne Hannemann lebt mit einer Lernschwäche, er kam als Frühchen zur Welt.
    Er liebt Autos, Motorräder und die Busse der Berliner Verkehrsgesellschaft. Sein Traum wäre es, in den Betriebshallen der BVG zu arbeiten, doch auch hier gibt es Hürden. Das muss sich ändern, findet Dwayne Hannemann. Nicht nur, weil er dort gern arbeiten möchte, sondern weil seiner Ansicht nach allen Menschen mit Beeinträchtigung die gleichen Chancen offenstehen müssen wie Menschen ohne Beeinträchtigung. Auch er möchte mit seiner Stimme bei der Bundestagswahl 2021 vor allem mehr Inklusion in der Gesellschaft erreichen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.10.20213sat
  • Folge 6
    Janis McDavid wurde ohne Arme und Beine geboren. Ihab Yassin ist kleinwüchsig. Für beide ist das kein Grund, etwas nicht zu versuchen: McDavid will Berge besteigen, Yassin ist Parkour-Sportler. Janis McDavid ist als Motivationsredner ständig auf Achse. Lange haderte er mit seinem Los. Seine Familie hilft ihm bewusst von klein auf so wenig wie nötig. So findet er aus eigener Kraft Wege, sein Leben selbstständig und selbstbestimmt zu bewerkstelligen. Dabei ist ihm kein Ziel zu ehrgeizig und kein Berg zu hoch. Auch nicht einer der höchsten Berge der Welt: Mit seinen Freunden will Janis den Kilimandscharo bezwingen.
    Wie das gehen könnte, trainieren die Freunde im Elbsandsteingebirge. Ihab Yassin hat als Jugendlicher den Parkour-Sport für sich entdeckt. Der 1,30 große Mann nennt sich scherzhaft „Little Parkour Hulk“. Die Leute sollen ihn nicht auf seine Behinderung reduzieren, sondern ihn einfach als Menschen sehen. Barrieren dürfe es aber nur in seinem Sport geben. Zu seiner Behinderung zu stehen, war für Ihab Yassin nicht immer leicht.
    Besonders in der Pubertät konnte er mit negativen Äußerungen über seine Größe nicht gut umgehen. Damals wie heute treffen ihn die Blicke und Kommentare auf der Straße. Auch aus diesem Grund hat sich der junge Mann neben seinem Parkour für das Studium der Soziale Arbeit eingeschrieben. Er will Kindern und Jugendlichen die Welt von behinderten Menschen näherbringen, Barrieren abbauen. In seiner Freizeit geht er auf Kinder und Jugendliche zu, bietet Kurse im Parkour an. Seine Botschaft: „Mach Dein Ding! Glaube an Dich!“ (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 05.11.20213sat
  • Folge 7
    Hannah Schlubeck kennt man nicht nur, weil sie einen Weltrekord schwamm und ohne Arme Panflöte spielt: Bis 2020 lebte sie als Mann. Das Outing war der gewagte Schritt in ein neues Leben. Hannah Schlubeck schildert den Weg vom Mann zur Frau und welche Rolle die Frisur, Röcke und Make-up spielen. Zur neuen Identität gehören auch die schmerzhafte Bartentfernung, Hormone und die geschlechtsangleichende Operation Ende 2020. Während das Outing in Hannah Schlubecks persönlichem Umfeld auf großes Verständnis stößt, beobachtet sie Akzeptanzprobleme seitens Gesellschaft und Kirche.
    Nach der Operation sieht sich die Profimusikerin mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Die teuren Gutachten für die Namensänderung muss sie selbst bezahlen. Die Krankenkasse weigert sich, die Kosten für die Bartentfernung zu übernehmen. Das bringt die Panflötistin, die wegen der Corona-Krise nur wenige Konzertbuchungen hat, in finanzielle Engpässe. Doch die 48-Jährige gibt nicht auf. Sie plant neue Musikprojekte, schreibt ein Buch und freut sich darauf, als Frau bald wieder auf der Bühne zu stehen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 03.12.20213sat
  • Folge 8
    Markus (33) und Johannes Eickert (31) sowie Ludwig Reichstein (44) leben mit einer Autismus-Spektrum-Störung. Nicht nur ihre Beeinträchtigung verbindet sie, sondern auch ihre Liebe zum Land. Die Brüder Markus und Johannes möchten in ein Dorf nach Bayern ziehen. Wenig Verkehr und wenig Ablenkung. Ludwig Reichstein lebt seit mehr als 16 Jahren auf dem Land. Fehlende Infrastruktur ist für ihn zwar ärgerlich, aber die ruhige Lebensart gibt ihm Kraft. Die Brüder haben beschlossen, aus der Großstadt wegzuziehen. Wegen des Lärms, der weiten Wege, der Anonymität. Aber auch, weil sie sich von ihrer Nachbarschaft gemobbt fühlen. Vor allem Johannes leidet unter diskriminierenden Sprüchen. Auf dem Land, in einem bayerischen Dorf, hoffen beide, mehr Ruhe zu finden. Ludwig Reichstein lebt sehr gern auf dem Land. Für ihn bedeutet es, in seinem Tempo den Alltag begehen zu können. Sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und selbstbestimmt zu leben. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 07.01.20223sat
  • Folge 9
    Anna Mülhause studiert in Marburg Psychologie. Anna Spindelndreier ist selbstständige Fotografin. Beide Frauen verbinden eine körperliche Behinderung und die Forderung nach mehr Inklusion. Anna Mülhause sitzt aufgrund einer Cerebralparese im Rollstuhl. Dass sie in Marburg studiert, ist kein Zufall: Marburg besitzt das einzige inklusive Wohnheim in Deutschland. Die kleinwüchsige Anna Spindelndreier schrieb über 80 Bewerbungen, bis sie einen Job fand. Heute ist Anna Spindelndreier selbstständige Fotografin. Keine Seltenheit laut Inklusionsbarometer Deutschland.
    Jedes Jahr erstellt das „Handelsblatt Research Institute“ im Auftrag der „Aktion Mensch“ einen Inklusionsbarometer und liefert Arbeitsmarktzahlen über die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt. Durch die Coronakrise hat auch die Inklusion von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt einen deutlichen Rückschlag erlitten. Für Anna Mülhause war schon immer klar, dass sie studieren würde. Eigentlich wollte sie Ärztin werden. Doch weil sie aufgrund ihrer Cerebralparese eine Tetraspastik hat, wird sie für das Medizinstudium nicht zugelassen.
    Ein Psychologie-Studium ist jedoch möglich. Ihr Studium in Marburg ist inklusiv und so barrierefrei wie möglich. Sie kann im inklusiven Wohnheim einen Fahrdienst oder die Pflegestation in Anspruch nehmen oder auch nicht. In ihrem Fachbereich, der Bibliothek und der Mensa kann sie sich ohne Hilfe bewegen – aber sie ist da, wenn sie sie benötigt. Für Anna bedeutet das vor allem eins: Freiheit. „Das erste Mal in meinem Leben fühle ich mich wirklich integriert!“ Für Anna mit das schönste an ihrem Studium. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 04.02.20223sat
  • Folge 10
    Auf der Bühne stehen, mit oder ohne Behinderung: Das stärkt das Selbstbewusstsein. So auch bei den Musikern der Krautrock-Band „Station 17“, Pioniere der inklusiven Musikproduktion. Sie wollten raus aus der geschlossenen Wohngruppe 17 der Evangelischen Stiftung Alsterdorf in Hamburg. Seit drei Jahrzehnten macht die Band inzwischen Musik. Inklusive Theaterstücke proben hingegen die Schwestern Christina, Elisabeth und Theresa Schelhas. Darf eine Göttin behindert sein? In ihrem Stück „Der Mythos beginnt! Ein Schwesternprojekt“ begeben sich die drei als Darstellerinnen auf eine Heldinnenreise. Christina, Elisabeth und Theresa, die das Downsyndrom hat, erschaffen damit einen neuen Mythos. Die Filmemacherinnen Heike Ebling und Andrea Budke porträtieren die Künstler für die 3sat-Reihe „Einfach Mensch!“ bei Proben und ihren Auftritten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 04.03.20223sat
  • Folge 11
    Jennifer Wrona und Christopher Calm: zwei Menschen, die sich in einer Ausnahmesituation wiedergefunden haben und sich Vorbilder gewünscht hätten. Jetzt sind sie selbst welche.
    Jennifer Wrona ist an Borderline erkrankt, einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung. In Vorträgen und Büchern klärt sie auf. Chris Calm ist querschnittsgelähmt und gibt auf seinem eigenen Internetkanal Tipps im Umgang mit dem Rollstuhl im Alltag.
    „Ich hätte mir damals so einen Kanal gewünscht. Ich versuche, frisch Verletzten oder Langzeitverletzten, die sich vielleicht ein bisschen aufgegeben haben, Mut zu machen“, erzählt der frühere Personaltrainer. Vor seinem Autounfall war der 38-Jährige erfolgreich im Parkour, sprang über Bänke, Geländer und Mauern.
    Vor allem junge Menschen erkranken häufig an der emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung Borderline. Jennifer Wrona war sicher, dass mit dem Abitur ihr Leben enden würde. Als Teenagerin war sie traurig, leer und müde, entwickelte eine Essstörung und verletzte sich selbst. Das Wechselbad starker Emotionen ist für Jennifer Wrona der Kern der psychischen Erkrankung.
    Dass sie sich schließlich selbst verletzt hat, war für sie gleichzeitig befreiend und schambehaftet. „Mein innerer Schmerz war so unlokalisierbar. Mit dem Schneiden habe ich dann versucht, selbst zu entscheiden, wo der Schmerz sitzt“, erinnert sich die 26-Jährige, die inzwischen in Bremerhaven lebt und Digitale Medienproduktion studiert. Jennifer Wrona erzählt eindrücklich und offen, wie sich ein Leben mit einer Borderline-Erkrankung anfühlt und wie sie aus den schlimmsten Phasen der Erkrankung, dem Wunsch, ihr Leben zu beenden, den Weg zurück ins Leben gefunden hat.
    „Ich gehe an die Öffentlichkeit, weil ich mir selbst gewünscht hätte, dass es jemanden gegeben hätte, mit dem ich mich hätte identifizieren können. Oder jemand, der eben auch offen und ehrlich darüber spricht, wie es ist, psychisch krank zu sein. Und dass es auch möglich ist, ein Leben zu führen mit psychischer Erkrankung.“ (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.04.20223sat
  • Folge 12
    Hülya Marquardt ist Mutter, Model und Influencerin auf Instagram. Auf der Internetplattform zeigt sie, wie sie ihre Behinderung, die Mutterrolle und das Arbeitsleben unter einen Hut bekommt. Martin Müller hat Träume. Motorrad fahren ist so einer. Bei einer Körpergröße von 1,32 Metern kein einfach zu realisierender Traum, aber davon lässt sich Martin Müller nicht abschrecken. Für Martin Müller stand immer fest: „Ich wollte schon immer das Gleiche machen wie meine Freunde: Radfahren, beim Festival campen, arbeiten gehen – selbstbestimmt leben halt.“ Sein Motto seit der Kindheit: Sich nicht in die Erwartungen fügen, die Nicht-Behinderte an behinderte Menschen haben.Hülya Marquardt hat eine angeborene Fehlbildung an Armen und Beinen. Mit 18 werden ihr beide Beine amputiert. Für die junge Mutter war nach der Geburt ihres Sohnes vor allem „Fortbewegung“ ein großes Thema. Denn ihr Sohn wurde immer schneller und schwerer. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 06.05.20223sat
  • Folge 13
    Sie kritisieren die deutsche Behindertenpolitik und setzen sich für persönliche Autonomie ein: die Moderatorin und Schauspielerin Kübra Sekin und der Inklusionsaktivist Raul Krauthausen. Die freischaffende Künstlerin Kübra Sekin zeigt in ihren Videoblogs, wo Menschen mit Behinderung behindert werden und wie es anders geht – charmant, aber fordernd. Raul Krauthausen fordert bereits seit Anfang der 1990er-Jahre Teilhabe und Barrierefreiheit. Krauthausen ist Träger des Bundesverdienstkreuzes und der wohl bekannteste Aktivist Deutschlands rund um Inklusion und Barrierefreiheit. „Wir sind nicht behindert, sondern wir werden behindert“: Das ist sein Blick auf die aktuelle Situation von Menschen mit Behinderung.
    Ob im Verkehr, am Arbeitsplatz oder in der Bürokratie, überall sehen Sekin und Krauthausen deutlichen Verbesserungsbedarf. 2004 gründete Krauthausen mit seinem Cousin den gemeinnützigen Berliner Verein „Sozialhelden“ – ein Netzwerk engagierter Menschen, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen. Kübra Sekin lebt selbstbestimmt in Bochum, ist Schauspielerin und engagiert sich als „Inkluencerin“ bei „Aktion Mensch“. Der Beitrag der 3sat-Sendereihe „Einfach Mensch“ stellt Raul Krauthausen und sein Engagement als Aktivist vor und begleitet Kübra Sekin beim Dreh ihres aktuellen Vlogs für die „Aktion Mensch“ in einem Münchner Haus- und Hofprojekt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 03.06.20223sat
  • Folge 14
    Die zwölfjährige Annika Wein möchte professionelle Hockeyspielerin werden. Wegen einer Knochenkrebserkrankung muss ihr jedoch der rechte Unterschenkel oberhalb des Knies amputiert werden. Amos Donath wurde mit einem offenen Rücken geboren. Spina bifida ist eine Neuralrohrfehlbildung. Barrieren gibt es für den elfjährigen Rollstuhlskater jedoch nur wenige: Er träumt von einer Teilnahme bei den Paralympics 2028. Nach Annis Diagnose entsteht im Verein die Idee, eine inklusive Mannschaft zu gründen. Der Zuspruch ist über Altersklassen hinweg gut, und die „Special Hockey“-Mannschaft des 1. Hanauer Tennis- und Hockey-Clubs e. V. trainiert nun regelmäßig.
    Sie ist für Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen eine Anlaufstelle geworden. Anni kommt mit ihrer Sportprothese mittlerweile gut klar und konnte zu ihrer alten Mädels-Mannschaft zurückkehren. Das Training mit ihren Mannschaftskolleginnen bedeutet ihr viel, und sie will an ihrem Traum vom Hockey festhalten.Amos ist an einer christlichen Privatschule in Leipzig der erste Inklusionsschüler gewesen, konnte in seiner Klasse als Erster schwimmen und hat das Sportabzeichen gemacht. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.07.20223sat
  • Folge 15
    Felswände, bergige Radstrecken und Skipisten, Orte, an denen Christian Ferber sich zu Hause fühlt. Seine Leidenschaft ist der Outdoor-Sport. Dabei ist seine Querschnittslähmung keine Barriere. Bei einem Verkehrsunfall verliert Angie Berbuer beide Beine. Heute sagt die Influencerin, dass die Behinderung ihr Leben bereichert: „Der Unfall war das Beste, was mir passieren konnte.“ Für Christian Ferber ist die Behinderung kein Grund seine sportlichen Hobbies an den Nagel zu hängen. Mit Reha-Aufenthalten und Physiotherapiestunden macht er sich fit und geht auch unkonventionelle Wege oder nutzt Hilfsmittel: an der Felswand müssen beispielsweise seither Hundehalsbänder herhalten, um seine Beine zu fixieren. Angie Berbuer nennt sich „die Frau, die ihr Lächeln nie verliert“ und teilt ihre Botschaft mit rund 156.000 Followern auf Instagram. Ihr Credo: Glück ist nicht an Äußerlichkeiten gebunden. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 05.08.20223sat
  • Folge 16
    Mit jeder Menge Energie meisten sie ihre Barrieren im Sport mühelos, gehen bis an ihre Belastungsgrenzen: Das zeichnet Maximilian Schwarzhuber und Amos Donath aus. Als erster Beinamputierter will Schwarzhuber Deutschland auf seinem Rennrad in weniger als 48 Stunden durchqueren. 1001 Kilometer nonstop – ohne Schlaf. Auch Amos Donath hat einen Traum: Er will 2028 an den Paralympics teilnehmen. Der Elfjährige aus Leipzig ist nicht zu bremsen. Er ist an einer christlichen Privatschule in Leipzig der erste Inklusionsschüler gewesen, konnte in seiner Klasse als erster schwimmen und hat das Sportabzeichen. Seine Behinderung entstand durch Spina bifida: Amos wurde mit offenem Rücken geboren.
    Spina bifida ist eine Neuralrohrfehlbildung, die bei circa jeder tausendsten Geburt auftritt.Im Alter von zwei Jahren bekam Maximilian Schwarzhuber eine seltene Nervenerkrankung. Nach vielen Komplikationen beschloss er mit 24 Jahren, seine Unterschenkel amputieren zu lassen. Noch am Tag des Eingriffs steckte er sich ehrgeizige Ziele. So absolvierte er schon vier Monate nach der Amputation einen Zehn-Kilometer-Lauf. Es folgten ein Marathon sowie ein Triathlon. Jetzt steht sein größtes Abenteuer bevor: von Flensburg nach Oberstdorf in Rekordzeit. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.09.20223sat
  • Folge 17
    Erdin und Jasmin sind blind. Wenn sie durch Hamburg gehen, ziehen sie die Blicke auf sich. Kennengelernt haben sie sich im Netz. Dort berichtet Erdin als „Mr. Blindlife“ aus seinem Alltag. „Jeder Mensch, egal ob mit Behinderung oder nicht, hat ein Recht auf Liebe und Sexualität“: Das ist die Meinung von Sascha. Der Single bekommt regelmäßig Besuch von Sexualassistentin Felicitas. „Blindsein bedeutet nicht, dass man nur zu Hause bleiben oder sich zurückzuziehen muss – im Gegenteil: Man kann trotzdem die Welt entdecken und alle Herausforderungen des Lebens meistern.
    Ganz besonders, wenn man den richtigen Partner an seiner Seite hat“ – das ist das Motto von Erdin. Durch die bezahlten Verabredungen mit Felicitas hat Sascha neuen Lebensmut und zu mehr Selbstbewusstsein gefunden. „Felicitas hat mir auf jeden Fall Selbstsicherheit gegeben und gezeigt, dass es völlig okay ist, diese Bedürfnisse zu haben und darüber zu reden und zu reflektieren“, sagt der 36-Jährige. Mittlerweile sucht der studierte Japanologe im Internet aktiv nach einer Partnerin. Sein Ziel: eine Freundin finden und mit ihr eine Familie gründen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 04.11.20223sat

weiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Einfach Mensch! online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…