Berlin 1941. Anonyma, eine elegante Frau um die 30, feiert mit einigen Freundinnen und wenigen Männern – gebildete, gutsituierte Nazis unter sich. Nur der Gedanke an die Männer an der Front, darunter auch Anonymas Geliebter Gerd, kann die Stimmung momentweise trüben. Vier Jahre später: April 1945. Der Kampf um Berlin. Aus dem siegesgewissen Mitglied der besseren Gesellschaft ist eine heruntergekommene, hungernde Frau geworden, die wie alle anderen den alltäglichen Kampf ums Überleben zwischen Luftangriffen, der Sorge um Essen und Trinken und notdürftiger Unterkunft führt. Die Russen kommen stündlich
näher, und in den Notgemeinschaften der Luftschutzkeller und zerbombten Wohnungen herrscht die Angst vor Vergewaltigung. Und wirklich – als die Russen da sind, hilft kein Vermitteln, kein Flehen. Anonyma, des Russischen mächtig, hofft sich und andere Frauen vor dem aggressiven Eroberungswillen der Soldaten und Offiziere schützen zu können. Doch vergeblich. Da ist keine Zuflucht. Die Rotarmisten nisten sich in Straßen und Häusern ein. Es gibt keine Sicherheit, keinen Ort, in den die betrunkenen russischen Horden nicht eindringen. Der Sieger nimmt, was er als seins erachtet. (Text: ZDF)