2018, Folge 283–303

  • Folge 283 (30 Min.)
    Nur noch wenige Tage dann ist die Lücke am Ilmtal in Thüringen geschlossen. Die 630 Meter lange Ilmtalbrücke wird freigegeben. Viele Autofahrer erwarten die Eröffnung sehnsüchtig, da sie dann viel schneller auf die A 71 gelangen. Doch bis es soweit ist, muss das Bauwerk noch einige Tests bestehen. Gespannt wartet der verantwortliche Ingenieur Ulrich Gawlas auf die aktuellen Messergebnisse zur Standfestigkeit. In Zukunft wird die Spannbetonkonstruktion stündlich von tausenden LKW überrollt. Und sollte es mal zum Stau kommen, muss die Konstruktion Zehntausende Tonnen tragen.
    Bei Wind und Wetter. 100 Jahre lang sollte die Brücke ohne größere Sanierungen standfest sein, meint Gawlas. „Echt“ begleitet Messtrupps bei ihrer Arbeit in den riesigen Hohlkörpern verschiedener Brücken – und da wird etwas ganz anderes sichtbar. Viele Brücken machen deutlich früher schlapp. Jede zehnte Brücke in Deutschland ist in einem kritischen Zustand. Etliche davon wurden in den sechziger oder siebziger Jahren gebaut, als sie viel weniger Autos tragen mussten.
    Besonders die endlosen LKW-Kolonnen von heute hatten die Konstrukteure von damals nicht auf dem Plan. Und was für Autobrücken gilt, gilt auch für Eisenbahnbrücken. Etwa die Hälfte der mehr als 25.000 Bauwerke ist in einem besorgniserregenden Zustand. Bei mehr als 1.000 Brücken lohnt sich eine Sanierung nicht mehr. Die Göltzschtalbrücke ist hier eine rühmliche Ausnahme. Die Baumeister haben schon Mitte des 19. Jahrhunderts in die Zukunft geschaut und das Bauwerk so dimensioniert, dass sie auch größere Lasten tragen kann, meint Brückenbauingenieur Jürgen Stritzke.
    Die Saalebrücke in Rudolphstein musste ganz andere Widerstände aushalten. Denn diese Brücke überspannt nicht nur die Saale sondern 40 Jahre lang zugleich die innerdeutsche Grenze. 1936 erbaut, wurde sie von den Nazis zum Kriegsende gesprengt. Fast 20 Jahre dauert es dann bis sich Diplomaten in Ost und West darauf einigen können, die Lücke auf der A9 zu schließen.
    „Echt“-Moderator Sven Voss trifft den ehemaligen Grenzpolizisten Alfred Eibe. Über Jahrzehnte war er hier im Dienst und beobachtete das Geschehen auf einer der merkwürdigsten Baustellen des kalten Krieges. Zeitweise war Ost und West an dieser Stelle nur von einem Bretterzaun getrennt. Schaulustige kamen aus dem Westen und warfen hin und wieder Kaffee und Schokolade über den Bretterzaun. Am 19. Dezember 1966 wird die Brücke ganz heimlich eröffnet. Doch noch 23 Jahre sollen vergehen, bis sie die Brücke der Deutschen Einheit wird. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.01.2018MDR
  • Folge 284 (30 Min.)
    Moderator Sven Voss steht auf der Zugspitze und präsentiert die schier unglaubliche Geschichte der Seilbahnen: Kaum jemand weiß, dass es sächsische Unternehmen sind, die den Wettstreit um Deutschlands höchste Gipfel gewonnen haben. ATG aus Leipzig-Großzschocher baut 1924 die erste Seilbahn Deutschlands, Bleichert aus Leipzig-Gohlis 1926 die erste Seilbahn auf Deutschlands höchsten Berg – die Zugspitze. „Echt“ dokumentiert die noch nie erzählten Seilbahn-Träume des Ski- und Bergfreunds Walter Ulbricht, der zahlreiche Seilbahnen für Oberwiesenthal und Oberhof in Planung gegeben hat. In einem Archiv entdeckte der Oberhofer Ortshistoriker Wolfgang Lerche diese noch nie veröffentlichten Dokumente, welche die ehrgeizigen, jedoch nie verwirklichten Seilbahnpläne für Oberhof und Umgebung offenbaren.
    Seilbahnen sind Verkehrsmittel, die wohl zu den faszinierendsten gehören – technisch, sind sie Meisterwerke der Ingenieurskunst – und ähnlich wie ein Flugzeug, werden sie oft genug mit einem Kribbeln bestiegen. Kein Wunder, denn immer wieder treffen sie Windböen, verheddern sich Seile, streiken Maschinen – und dann wippt und steht die Gondel in schwindelerregender Höhe. Dann wird aus dem Verkehrsmittel ein Abenteuer. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.01.2018MDR
  • Folge 285 (30 Min.)
    Es ist die ganz große Vision für das kleine verschlafene Schierke im Harz: Ein eigenes Skigebiet zwischen dem Kleinen und Großen Winterberg mit einer Abfahrtspiste von fast zwei Kilometern Länge. Es wäre das einzige Skigebiet von ganz Sachsen-Anhalt. 25 Millionen Euro soll der Traum vom St. Moritz des Ostens kosten, davon 10 Millionen Euro Steuergeld. Die restlichen 15 Millionen kommen von Gerhard Bürger. Der Investor aus Hildesheim tritt selbstbewusst auf: „Wir machen hier keine Märchenstunde, wir sind wild entschlossen, das Projekt durchzuziehen, wir könnten morgen schon anfangen.“ Aber noch sind es nur ehrgeizige Pläne auf Papier, denn mittlerweile formiert sich Protest gegen das millionenschwere Projekt in den Schierker Bergen.
    Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hält eine Genehmigung des Mammutvorhabens mit Skipiste, Schneekanonen und Seilbahn für rechtswidrig, weil dadurch auch ein streng geschützter Moorwald beschädigt werden würde. „Angesichts steigender Temperaturen werden Skigebiete in einer Art Torschlusspanik und nach dem Prinzip Hoffnung aufgerüstet“, kritisierte Prof. Hubert Weiger, die aktuellen Planungen für das Skiprojekt Schierke.
    Noch hat das Land Sachsen Anhalt das zukünftige Skigebiet nicht genehmigt. Die Wintersportenthusiasten wollen von dieser Kritik nichts hören. Knapp 30 Millionen Euro wurde schon in den Ausbau der touristischen Infrastruktur gesteckt. Mitte Dezember eröffnete eine gigantische Eisarena, die pro Jahr zusätzlich 100.000 Besucher nach Schierke bringen soll. Auf dem Grundstück des ehemaligen Nobelhotels „Heinrich Heine“ wurde ein neues Ferienressort mit 38 Häusern und 190 Betten hochgezogen. Die verschlafenen Tage von Schierke, an denen oft nur ein Restaurant geöffnet hatte, sollen demnächst vorbei sei.
    Zauberworte sind: Seilbahn, Skischule, Eisarena, aber auch Kletterpark, Aussichtsturm, Wasserspiele und Luchs-Schau für den Sommer – ein Ganzjahresangebot. „Echt“-Moderator Sven Voss spricht mit Investor Gerhard Bürger und dem Vorsitzenden des BUND Prof. Hubert Weiger. Der eine will die Region touristisch aufwerten und Jobs schaffen, der andere will die Natur schützen und fragt nach der Nachhaltigkeit des Projektes. „Echt“ trifft Dr. Johannes Franke, der das mitteldeutsche Klima der Zukunft erforscht und fragt: Winter adé? Was bedeuten die Folgen des Klimawandels für den Skitourismus? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.02.2018MDR
  • Folge 286 (30 Min.)
    Im Oktober 1988 vergrub ein Mann im Wald eine mysteriöse Kiste, die aussah wie eine Autobatterie mit zwei Antennen. Was damals vergraben wurde, war ein US-amerikanischer High Tech-Spion. Top-Agenten berichten von der Suche nach der Spionagetechnik, Codewort „Operation Hamster“. Die Sendung dokumentiert eine noch nie erzählte Geschichte aus der Schattenwelt der Geheimdienste im Kalten Krieg. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.02.2018MDR
  • Folge 287 (30 Min.)
    Die Euphorie ist groß im Rennstall bei MZ. Die Motorrad-Rennfahrer aus Ostdeutschland führen die WM-Wertung an, als sie im September 1961 im schwedischen Kristianstad an den Start gehen. Alle hoffen, dass Favorit Ernst Degner auch diesmal siegt und er zum Saisonende den ersten WM-Titel im Motorsport nach Hause bringen wird. Was in diesen Momenten wirklich in ihm vorgeht, weiß kaum jemand. Seine Frau und die beiden Kinder sind drei Tage zuvor in den Westen geschleust worden. Damit ist für ihn klar: Dies wird das letzte Rennen für die DDR sein. Und ausgerechnet jetzt scheidet er mit einem Kolbenfresser aus. MZ-Teamchef Walter Kaaden wird bis zu seinem Lebensende bei der Meinung bleiben, Degner habe seine Maschine absichtlich überdreht und so zum Ausfall getrieben.
    Freunde und Verwandte von Degner bestreiten das vehement. Fest steht: Ernst Degner setzt sich noch in der Nacht nach dem Rennen von Schweden aus in den Westen ab. Er hat einen Fluchthelfer vom japanischen Suzuki-Team, dem übergibt er Bauteile und Konstruktionsunterlagen des MZ-Zweitakters. Für Ernst Degner ist es die Anschubfinanzierung in ein neues Leben. Für MZ bedeutet Degners Flucht das AUS bei der Rekordjagd im Motorsport. Der Staat kappt die erwartete finanzielle Unterstützung.
    Die Entwicklung der MZ-Rennmotorräder wird kurz vor ihrem Gipfel plötzlich eingestellt. Bis heute streiten Zeitzeugen und MZ-Fans über den gestohlenen Rekord. „Echt“-Moderator Sven Voss spricht mit einigen von Ihnen über den wohl spektakulärsten Spionageskandal in der Geschichte des Motorradsports. Während MZ auf den internationalen Rennstrecken nicht mehr mitfährt, werden die Mopeds und Motorräder aus Zschopau und Suhl im Land selbst immer beliebter. Und dieser Kult lebt bis heute. Wie wurde dieses kleine Wunder möglich? Mit Konstrukteuren aus Sachsen und Thüringen lüftet Sven Voss das Erfolgsgeheimnis. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.03.2018MDR
  • Folge 288 (30 Min.)
    Die neue Zugbildungsanlage in Halle ist eines der größten Bauprojekte der vergangenen Jahre in Deutschland. 36 Richtungsgleise, um Güterzüge zusammenzustellen, mehr als 40 Kilometer Gleisanlagen, modernste Technik – von der ferngesteuerten Lokomotive bis zum High-Tech Stellwerk. Die Anlage ist nach gut fünf Jahren Bauzeit die größte ihrer Art und eine der modernsten überhaupt. Ein Vorzeigeprojekt der Bahn, das in Europa seinesgleichen sucht. Von hier werden täglich mehrere tausend Waggons Richtung Ost- und Südosteuropa, ja sogar bis nach Asien rollen. Moderator Sven Voss trifft Menschen, die ihr ganzes Leben in den Dienst der Eisenbahn gestellt haben, so wie Reinhold Bracht.
    „Echt“ erzählt die Geschichte des Ingenieurs, der als junger Mann seine Leidenschaft für Schiene und Maschine fast mit dem Leben bezahlt hätte. Denn die Arbeit auf einem Güterbahnhof ist immer gefährlich. Auch Günter Baum hat als Leiter des Bahnbetriebswerkes Halle die wechselvolle Geschichte des Güterbahnhofs miterlebt und mitgestaltet. Nach Jahren des Niedergangs freut er sich besonders, dass es mit diesem Projekt wieder aufwärts geht und Halle sich eindrucksvoll zurückmeldet. „Echt“ schaut hinter die Kulissen dieses spektakulären Projekts, mit dem die Stadt an der Saale an alte Zeiten anknüpfen und ihre Bedeutung als einer der europaweit wichtigsten Bahnknotenpunkte wiedererlangt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.03.2018MDR
  • Folge 289 (30 Min.)
    Brüchau in der Altmark ist auf den ersten Blick ein Kleinod. Umgeben von Wiesen und Wäldern ist der Ort ein kleines Naturparadies. Und genau das ist es, was die meisten Einwohner an Brüchau so sehr schätzen. Doch das ist nur der schöne Schein. Die Tatsachen sind weniger schön: 250 Tonnen Quecksilber, 9.000 Tonnen Säuren und 1.400 Kilogramm Arsenstoffe lagern direkt vor ihren Haustüren. Ein Schlammloch, etwa so groß wie ein Fußballfeld, gilt als eine der größten Umweltsünden im Land. Im Sommer wabert oft ein silbriger Film über dem Silbersee, der eigentlich Quecksilbersee heißen müsste, sagt Christfried Lenz von der Initiative „Saubere Umwelt und Energie in der Altmark“.
    Und als wäre all das Gift noch nicht genug, enthält der von Stacheldraht umzäunte Tümpel auch noch radioaktive Substanzen. Seit 1969 werden hier giftige Bohrschlämme, die bei Erdgasbohrungen entstanden sind, gelagert. Die Altmark zählt zu den größten Erdgasfördergebieten Europas. Bis ins Jahr 2012 sind giftige Bohrschlämme in Brüchau entsorgt worden, trotzdem schon zuvor Quecksilberspuren bei Messungen im Grundwasser nachgewiesen worden sind.
    Ein Hinweis darauf, dass die Lehmkuhle undicht ist. Anders als die französische Betreiberfirma behauptet, ist aus Sicht von Lenz und seinen Mitstreitern große Gefahr im Verzug. Nun gibt es zwei unterschiedliche Lösungsvorschläge. Ausbaggern oder Abdecken. Doch wie aufwendig ist es wirklich, eine der größten Umweltsünden loszuwerden? Und so wie in Brüchau steht man in Sachsen-Anhalt vor vielen weiteren Lehmkuhlen, die für die Einlagerung von gefährlichen Stoffen freigegeben wurden. Moderator Sven Voss hakt nach: Wohin mit diesem giftigen Erbe? Welche Auswege gibt es? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 10.04.2018MDR
  • Folge 290 (30 Min.)
    Ein Verbrecher auf der Flucht. Er rennt mit seinem Diebesgut über ein Feld im Nirgendwo. Kein Polizeiwagen kann ihn jetzt mehr erreichen. Aber damit hat er nicht gerechnet: Sie kommen per Hubschrauber der Bundespolizei, die tierischen Helden aus der Luft. Aus 40 Metern Höhe werden die Hunde gemeinsam mit ihren Hundeführern abgeseilt. „Schwindelfrei und ohne Höhenangst müssen beide sein, die Zweibeiner und die Vierbeiner“, erklärt Diensthunde-Lehrwart Roy Harzer. Dann spurtet einer der Hunde los. Mit fast 50 km/​h rast er auf den Verbrecher zu und reißt ihn um. Die Superspürnasen erschnüffeln Drogen, Sprengstoff, Leichen und sogar Falschgeld.
    Moderator Sven Voss ist unterwegs mit den Hundeführern der Polizei. „Ein geeigneter Hund muss vorab viele Tests bestehen. Er muss nicht nur kerngesund sein, sondern auch ein bestimmtes Wesen haben, verspielt, verfressen und mit einem gewissen Aggressionspotenzial“. Aber nicht immer müssen die Supernasen gegen Verbrecher antreten. Die Rettungshundestaffel der DLRG Halle wird auch gerufen, wenn es darum geht, vermisste Personen aufzuspüren, etwa eine verwirrte Seniorin, die nicht mehr in ihr Heim zurückfindet. „Jeder menschliche Geruch ist so individuell wie ein Fingerabdruck.
    Um eine bestimmte Person zu finden, benötigt man einen Geruchsträger von dieser, wie zum Beispiel ein Kleidungsstück.“, erklärt Karin Kerner von der Rettungshundestaffel. Hier werden auch die Profis unter den Rettungshunden ausgebildet: Trümmersuchhunde. „Echt“ mit einem einmaligen Blick hinter die Kulissen von Rettungshundestaffeln. Sie ersetzen oft eine ganze Polizeieinheit, ihre Ausbildung ist unglaublich aufwendig, ihre Pflege teuer und selbst wenn sie in Rente gehen, wollen sie ihre Herrchen nicht mehr verlassen, die besten Superspürnasen Mitteldeutschlands. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 24.04.2018MDR
  • Folge 291 (30 Min.)
    Es ist ein Flieger der Superlative und ein Meisterwerk der Ingenieurskunst – der Airbus A380. Nach sechs Jahren fast ununterbrochen in der Luft müssen die Flieger zum Boxenstopp, für sie steht eine komplette Generalüberholung an. Dann ist Dresden ein gefragter Anlaufpunkt. Als erstes Fernsehteam überhaupt darf „Echt“ den kompletten Ab- und Wiederaufbau eines A380 der Lufthansa in Dresden mit der Kamera begleiten. Genau 73 Tage hat die 100-köpfige Technik-Mannschaft der Elbe-Flugzeugwerke Zeit, um die D-AIMJ mit dem Taufnamen „Brüssel“ einmal nahezu komplett auseinanderzunehmen, sämtliche Teile zu überprüfen und sie dann wieder so zusammenzusetzen, dass die Maschine pünktlich an den Kunden, die Lufthansa, übergeben werden kann.
    Denn schon 74 Tage später steht der Riese wieder im Flugplan und soll mit 509 Passagieren an Bord von Frankfurt nach Bangkok fliegen. Kann der Termin gehalten werden? „Echt“-Moderator Sven Voss begleitet die Verwandlung des Riesenfliegers und erlebt Stress und Konzentration der Ingenieure und Mechaniker hautnah mit. Jeder Arbeitsschritt muss sich nicht nur dem engen Zeitplan unterordnen.
    Oberste Maxime ist die Sicherheit der Passagiere und der Besatzung. Denn in 10.000 Metern Höhe gibt es keine Werkstatt. Die Elbe Flugzeugwerke blicken heute auf eine langjährige Luftfahrttradition zurück. Die Halle, in der heute der A380 gewartet wird, wurde schon in den 1950er-Jahren gebaut. Das Zeitalter moderner Verkehrsflugzeuge hatte damals gerade erst begonnen. Und in Dresden gab es ehrgeizige Pläne. Hier wurde der erste deutsche Passagier-Düsenjet entwickelt. Die Baade 152. Niemand konnte damals ahnen, wie tragisch diese anfängliche Erfolgs-Geschichte enden würde. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.05.2018MDR
  • Folge 292 (30 Min.)
    Es ist ein Mega-Projekt: Der SÜDLINK – eine 700 Kilometer lange Stromtrasse quer durch Deutschland. Sie soll den Wind-Strom aus dem Norden nach Süden bringen, dorthin, wo demnächst die Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Es ist entschieden, die Trasse soll unterirdisch verlaufen: ein 340.000 Volt-Erdkabel. Vor allem Mitteldeutschland und besonders viele Thüringer sind von den Plänen betroffen. Wird das Kabel von oben vergraben, entsteht eine über 30 Meter breite Schneise durch die Landschaft. Darauf darf kein Baum mehr wachsen und es darf nie wieder dort gebaut werden. „Echt“ fährt dorthin, wo der Protest besonders laut ist – in die kleinen Ortschaften Fambach und Rhönblick.
    Die Anwohner hier haben ganz konkrete Sorgen: Was bedeuten 340.000 Volt für Menschen, die daneben leben? Oder Tiere, die dort grasen? Oder Bauern, die gleich darüber ihren Weizen anbauen? Wie schädlich ist das elektrische oder magnetische Feld, das durch solch eine mächtige Stromleitung erzeugt wird? Kritiker des SÜDLINKS wie Landrat Peter Hemrich, der BUND oder der Bundesverband der Bürgerinitiativen gegen den SÜDLINK lehnen die Stromtrasse grundsätzlich ab und meinen, die Netzplanungen sollten sich am tatsächlichen Strombedarf und nicht an der erzeugten Strommenge orientieren.
    Aber „Echt“-Moderator Sven Voss hakt auch bei der anderen Seite nach, bei Netzbetreiber TenneT. Für den geht es nicht nur um die Stromlieferung von Nord nach Süd, sondern auch um Versorgungssicherheit, denn die erneuerbaren Energien schwanken stark bei ihrer Einspeisung. Gleichstromtechnik macht es möglich, flexibler auf Schwankungen zu reagieren. Noch aber steckt die Erdkabel-Technik in den Kinderschuhen. „Echt“ ist exklusiv in einem Labor für Hochspannungstechnik und fragt nach den Herausforderungen für die Erdkabeltechnik: Klinische Sauberkeit, unberechenbare Hitzeentwicklung und explodierende Kosten.
    Vielleicht wäre eine horizontale Bohrung dagegen das bessere Verfahren? Die renommierteste Bohrfirma Deutschlands hat schon einen viel versprechenden Vorschlag gemacht, wie man das Erdkabel günstiger und unkompliziert verlegen könnte. Eins steht fest – in diesem Konflikt stehen die Bürger nicht alleine da. Die Thüringische Landesregierung gehört zu den schärfsten Kritikern des Projektes. In Erfurt kann man nicht verstehen, dass nach den riesigen Landschaftseinschnitten mit der Thüringer Strombrücke, der neuen ICE-Trasse und der Thüringer Waldautobahn nun nicht endlich Ruhe sein soll.
    Umweltministerin Anja Siegesmund: „Ich will sagen, dass das abenteuerlich ist, überhaupt so einen Trassenverlauf ernsthaft einer Landesregierung vorzulegen.“ Die Landesregierung hat eine alternative Strecke vorgeschlagen – ganz gerade: von Norden nach Süden – allerdings verläuft diese Trasse dann durch das benachbarte Hessen. Die Bundesnetzagentur hat das abgelehnt. „Echt“ trifft Anja Siegesmund, die weiter für Alternativen kämpfen will. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.05.2018MDR
  • Folge 293 (30 Min.)
    Die Kumpel der Bergsicherung haben alle Hände voll zu tun. Allein in Sachsen gibt es zwischen 150 und 200 Tagebrüche jedes Jahr. Oft sind es alte Schächte der Wismut die einbrechen, so wie 2013 in Annaberg-Buchholz, als sich plötzlich inmitten eines Wohngebietes die Erde auftut oder so wie 2015 in Schlema als die Bewohner fassungslos in einen 54 Quadratmeter großen Krater blicken. Zweifellos gibt es große Fortschritte bei der Sanierung der Wismutaltlasten. Aber viele nun scheinbar blühende Landschaften sind äußerst fragil und tragen das strahlende Erbe noch in sich.
    Messen die Mitarbeiter der Wismut GmbH in Schlema die Gammastrahlung, rattern die Geigerzähler noch immer. „Da ein Waldstück, dort eine Wiese an alten Gleisen, manchmal aber sind es auch nur Ecken, die noch immer radiologisch verstrahlt sind und die daher saniert werden müssen“, erklären die Messtrupps der Wismut und lassen keinen Zweifel: Die Sanierung wird noch viele Jahrzehnte dauern. Durch ganz Sachsen und große Teile Thüringens zieht sich das Einzugsgebiet der Wismut. Insgesamt hat die DDR etwa 216.300 Tonnen Uran gefördert, ausreichend für 90.000 Atombomben, schätzen Experten.
    Auf Drängen der Sowjetunion wurde die DDR zum drittgrößten Uranproduzenten der Welt. Mit gefährlichen Folgen: Bei etwa 9.000 Wismutkumpeln ist seit 1946 Lungenkrebs als Berufskrankheit anerkannt worden und noch heute kommen neue Fälle dazu. Ein weiteres Erbe sind strahlende Halden und verlassene Bergwerke. Auch dort wo viele es gar nicht vermuten, wenn sie von der Festung Königstein ihre Blicke über die sächsische Schweiz schweifen lassen. Am Fuße der Festung befindet sich das Uranbergwerk Königstein.
    Von hier aus werden 2016 noch 44 Tonnen schwach strahlendes Uran exportiert. Wohin? Das verrät die Wismut GmbH nicht. „Echt“-Moderator Sven Voss fragt nach: Die Gewinne sind im Vergleich zu den Sanierungskosten ein Tropfen auf den heißen Stein. Früher wurde das Uran hier im großen Stil mit Schwefelsäure aus dem Sandstein gespült. Noch bis heute enthält das Grubenwasser dieses radioaktive Erz, welches vor Ort aus dem Grubenwasser gefiltert wird, bevor es in die Elbe fließt. Noch mindestens bis 2026 wird das so sein. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.06.2018MDR
  • Folge 294 (30 Min.)
    Im ehemaligen Tagebaugebiet nahe Merseburg ist Moderator Sven Voss zu einer ganz besonderen Wanderung verabredet: Schwebend durch einen Wald spazieren, zwölf Meter tief unten im Geiseltalsee. Die alten Landschaften mit Bäumen, verschlungenen Waldwegen, kleinen Lichtungen sind auch heute noch – nach der Flutung – sichtbar. Es ist ein Eldorado für Taucher, die hier im klaren Wasser der Tagebauseen auf Entdeckungen gehen. Im Arendsee, im Nordwesten Sachsen-Anhalts sind Taucher einem ganz besonderen Geheimnis auf der Spur. Dem Mysterium, wonach der See einst eine Mühle samt Anwohnern verschlungen haben soll.
    Als die Taucher unter Wasser ein altes Mühlrad entdecken, wird es Gewissheit: Die Mühle ist tatsächlich im See versunken. Der Arendsee war früher viel kleiner und hat sich Stück für Stück immer mehr vom Land geraubt. Aufnahmen der Taucher belegen, dass der Untergrund auch heute noch in Bewegung ist. Die Ursache ist ein Salzstock im Untergrund. Tiefes Grundwasser sorgt für dessen Auslaugung. Das Salz löst sich auf und kann oben zu Erdrutschen führen.
    Wann das nächste Ereignis dieser Art bevorsteht? Niemand kann das genau vorhersagen. Eher salzig ist auch das Wasser am Süßen See. Dort vermuten Archäologen aus Sachsen-Anhalt versunkene Siedlungen aus der Bronzezeit am Grund. Das Wasser ist hier zu trüb zum Tauchen. Daher wird der Untergrund hier mit Tauchrobotern erkundet. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend. Am Grund des Süßen Sees schlummern wohl wahre Schätze. In der Nähe von Bitterfeld liegen ganz sicher Schätze auf dem Seegrund. Tonnenweise Bernstein, wie man ihn eigentlich nur an der Ostsee vermutet.
    Ingo Jung fördert diesen Schatz mit Saugbaggern zu Tage. Vor der Flutung der Goitzsche haben Bergleute den Bernstein massenweise im Tagebau gefunden. Beim Ostseeurlaub machten sie sich einen Scherz daraus. Als sie ihre großen Brocken aus Bitterfeld dort präsentierten, brach regelrechtes Goldfieber aus. Ahnungslose Touristen gruben wie wild nach dem vermeintlichen Schatz, der so aber nur in Bitterfeld zu finden war. Das wussten damals aber nur die Bergleute aus Bitterfeld, die sich genüsslich im Strandkorb zurücklehnten. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 24.07.2018MDR
  • Folge 295 (30 Min.)
    Fünf Milliarden Euro – ein wertvoller Schatz, der da in der Tiefe schlummert. Armin Müller geht gebückt durch einen alten Bergwerksstollen. Der Gang ist streckenweise nur 1,60 Meter hoch. Er weiß genau, wohin er will. Ein gewaltiges Lithium-Vorkommen liegt hier unten – ein Schatz, der auf dem Weltmarkt heiß begehrt ist. „In diesem Berg ist seit Jahrmillionen Lithiumglimmer verborgen. Darin steckt Lithium, einer der gefragtesten Rohstoffe weltweit. Der Bedarf ist unermesslich, für die Herstellung von Akkus in Smartphones, Computern, Werkzeugen, Autos, E-Bikes“.
    Armin Müller ist ein moderner Schatzsucher – und er hat einen Traum. Er will ein neues Bergwerk eröffnen im Erzgebirge. Seit 1.000 Jahren sind die Schatzsucher im Erzgebirge unterwegs und haben einst das Land reich gemacht. Kann sich jetzt diese Geschichte wiederholen? „Echt“-Moderator Sven Voss begleitet diese außergewöhnliche Schatzsuche an einem Ort voller Geschichte und Geschichten: der legendären Zinngrube „Vereinigt Zwitterfeld zu Zinnwald“.
    Diese ehemalige Grube ist nicht das einzige Bergwerk, wo die Kumpel nun wieder einfahren wollen. In Pöhla im Norden des Erzgebirges soll wieder Zinn gefördert werden und im kleinen Niederschlag bei Oberwiesenthal hat sich eine Handvoll Bergleute den großen Traum schon verwirklicht und betreibt eine Grube für Fluss- und Schwerspat. Viele glauben, dem Erzgebirge steht womöglich der größte Boom seit dem Mittelalter bevor. „Echt“ trifft auf alte und junge Kumpel, die sich an die großen Zeiten des Zinnbergbaus in Altenberg erinnern.
    Sie sind Feuer und Flamme für die neue Bergwerksplanung. Denn schon die Geologen in der DDR wussten, der Berg unter Zinnwald steckt voller Lithiumglimmer. Erkenntnisse, die heute viel wert sind. „Echt“ zeigt exklusiv, wie weit die Planungen für das Bergwerk gediehen sind. Schon im nächsten Jahr sollen die Arbeiten, die runter zum Lithium-Schatz führen, starten. Zum Schatz, der das Potential hat zehn Millionen Autobatterien mit Energie und Leben zu füllen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.08.2018MDR
  • Folge 296 (30 Min.)
    Was ist mit unserem Wetter los? Das ist die Frage, die inzwischen jeden bewegt. Der Sommer 2017 in Deutschland mit seinem Wetterchaos gilt als der teuerste aller Zeiten. 2018 wird dieser Rekord wohl gebrochen werden. Extreme Wetterlagen mit Starkregen, Orkan, Blitz und Hagel – immer wieder trifft es die gleichen Regionen während andernorts monatelang kein Tropfen Regen fällt. 24. Mai 2018. Mitteldeutschland schwitzt wie selten zuvor um diese Jahreszeit. Doch das Vogtland trifft es fast ohne Vorwarnung.
    Menschen, wie Margitta Busse und ihre Nachbarin haben Angst: Angst um ihre Häuser, ihre Höfe, ihr Hab und Gut, sogar um ihr Leben. Denn gewaltige Gewitterfronten haben sich rasant zusammengebraut und entladen sich über der Region – zweimal innerhalb von einer Woche. Mit Starkregen, wie ihn hier noch niemand erlebt hat. Sturzfluten, Schlammlawinen, abrutschende Hänge. Und die Wettervorhersage? Sie bleibt im Ungefähren. Die Menschen können nicht gewarnt werden. Es geht einfach zu schnell.
    Selbst Meteorologen sind überrascht von den Wassermengen, die sich über der Region ergießen: stellenweise mehr als 150 Liter in wenigen Stunden. Katastrophenalarm in Adorf – die Fluten überschwemmen eine Siedlung, schneiden Anwohnern den Fluchtweg ab. Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz. Doch die Naturgewalten sind stärker. Letzter Ausweg: Evakuierung. Die Bewohner müssen ihre Häuser aufgeben und werden gerettet, aber die wirtschaftlichen Schäden sind enorm. In anderen Regionen, nur einige Kilometer weiter: Hitze, Dürre, Trockenheit.
    Die Böden sind staubtrocken, die Ernte verkümmert, Wälder brennen. Landwirte, Forstarbeiter bangen um ihre Existenz. „Echt“ fragt: Warum ändern sich seit Wochen die Wetterlagen nicht? Moderator Sven Voss trifft Florian Engelmann vom Deutschen Wetterdienst. Der Meteorologe erklärt, warum es keine Frühwarnsysteme gibt und Unwetter oder korrekte Regenmengen nur schwer vorherzusagen sind. Was kostet uns das Wetter? Und was können wir tun, um uns besser auf die Extreme vorzubereiten? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.08.2018MDR
  • Folge 297 (30 Min.)
    Motorknattern, Zweitaktnebel, Reifenqualm – und dazu ein Gefühl der Freiheit. Tausende Frauen und Männer aller Altersklassen strömen jedes Jahr im Juli nach Zwickau. Sie alle verbindet eins – ihr Kultobjekt: Simson. Dominik Würfel, der Veranstalter, ist überwältigt. Als er hier am Flugplatz vor zwölf Jahren spontan zu einem Treffen der legendären DDR-Zweiräder einlädt, sind es fünfzig Maschinen – inzwischen reisen fast 5.000 Liebhaber aus ganz Deutschland an. Sein Leben hat die „Simme“ damit ganz schön verändert.
    Der Versicherungskaufmann ist nun Veranstalter, hat eine Firma gegründet und lebt vom Simson-Boom. Zu verdanken hat er das nicht zuletzt den cleveren Konstrukteuren aus Suhl. „Echt“-Moderator Sven Voss trifft Joachim Scheibe, einen der Entwicklungsingenieure und Karl Clauss Dietel, den Designer der legendären „Vogelserie“. Was macht den Kult um Schwalbe, Sperber, Spatz und Star, später S50 und S51 aus? Warum legen Liebhaber heute bis zu 3.500 Euro für eine gepflegte S50 auf den Tisch? „Die Simson lebt“.
    sagt Dietel. Sein Konzept geht auf, bis heute: Robust und leicht zu warten, dazu noch 60 Stundenkilometer schnell. Jeder soll sich eine Simson leisten können. Alle Teile sind leicht zugänglich, um selbst daran rumzuschrauben und sie kreativ weiterzuentwickeln. Und so wurde die Simson auch nach der Wende kein Wegwerfprodukt. Heute sind mehr Maschinen zugelassen als noch in der 1980igern. Ersatzteile für Schwalbe und Co sind deshalb gefragt wie nie.
    Auch Falco Meyer aus Suhl war vor einigen Jahren auf der Suche, um sein Moped wieder straßentauglich zu machen. Damit beginnt für ihn eine echte Erfolgsstory. Er lagert ein paar Ersatzteile, bietet sie zum Kauf an. Und schon ist er mittendrin im Simson-Boom. Aus einer kleinen Garagenidee wird ein mittelständisches Unternehmen. Riesige Regallager entstehen, sogar ein neues Logistikzentrum. Falco Meyer sichert sich mit seiner Firma MZA die Simson Markenrechte und vertreibt heute mit 20 Angestellten Simsonteile europaweit. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.09.2018MDR
  • Folge 298 (30 Min.)
    Fast 250 Meter hoch, gigantische Dimensionen – es ist das höchste Windrad der Welt. Wer hier oben arbeiten will, muss von einem Team der Höhenrettung gesichert werden. „Echt“-Moderator Sven Voss wagt sich hinauf und macht sich von hier aus auf die Spur der bisher unerzählten Geschichte des Gigantismus der Windkraft in Deutschland. Eine Geschichte von wagemutigen Visionen, von bahnbrechenden Konstruktionen und dramatischen Misserfolgen. Bereits vor einem Jahrhundert träumen deren Protagonisten von mehr als 300 Meter hohen Windkraftwerken. Die nie erzählte Geschichte der Windkraftforschung der Nazis: 1941 beordert SS-Brigadeführer Walther Schieber den Aerodynamiker und Flugzeugexperten Ulrich Hütter nach Weimar.
    Sein Auftrag: Die Entwicklung der ersten wissenschaftlich fundierten Windkraftanlagen der Welt inklusive der Speicherkapazitäten. Das Ziel: Diese Windkraftanlagen sollen im Rahmen des Generalplans Ost in den zu erobernden Weiten der Sowjetunion deutsche Wehrdörfer autark mit Energie versorgen. Exklusiv bei „Echt“ erzählt Heiner Dörner, Schüler von Ulrich Hütter, von dessen bahnbrechenden Aerodynamik-Forschungen bei der VENTIMOTOR in Weimar.
    Auf dem Webicht bei Weimar testet Hütter verschiedene Windkraftanlagen. Es fehlt weder an Geld noch an Material. Das Projekt ist streng geheim, und es ist ganz oben angebunden: Hütter hat jede Unterstützung der mächtigen Thüringer Gustloff-Werke, dessen Chef der hohe Nazi-Funktionär Walter Schieber ist. Und Schieber ist gut angesehen bei Hitler und seinem Rüstungsminister Speer. Ohne Ulrich Hütters Experimente in Weimar wäre die moderne Windkraft heute nicht möglich. Ulrich Hütter wird später zum „Windpapst“ in Westdeutschland avancieren. „Echt“ lüftet die Geheimnisse der Windkraftformel der Nazis. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.09.2018MDR
  • Folge 299 (30 Min.)
    Häufig passiert es nachts, manchmal auch am Tag und immer ganz geräuschlos: Ein Feuer bricht aus. Oft braucht es nur Minuten und ein ganzer Dachstuhl steht in Flammen. Dann geht es um Leben und Tod. Nachdem die Flammen gelöscht sind, bleibt immer die Frage: Wie konnte das passieren? Wann, wo und warum ist das Feuer ausgebrochen? Jetzt müssen die Brandursachenermittler mit detektivischem Spürsinn vorgehen und mit dem arbeiten, was die Flammen übriggelassen haben. „Echt“ begleitet exklusiv einen Ermittler bei seiner Spurensuche. Was verursachte den Brand? Fahrlässigkeit? Ein technischer Defekt? Oder gar Brandstiftung, also ein Verbrechen? Wir sind mit ihm auf der Suche nach der tiefsten Stelle des Brandherdes.
    Dort, wo alles angefangen hat. Hier findet er Antworten: „Man muss aus der Asche lesen können. Kein Spurenbild gleicht dem anderen. Man muss es mit dem Fährtenlesen eines Scouts vergleichen, der sich in der Prärie auf der Suche nach Jagdbeute befindet.“ Alle Spuren eines Brandszenarios werden mit hunderten von Fotos akribisch dokumentiert. Was sich nicht mehr rekonstruieren lässt, sind Bilder von der Entstehung der Katastrophe.
    Deshalb hat das renommierte Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung in seinem Brandversuchshaus selbst aufwendige Entstehungsbrände getestet. Hierbei geht es vor allem um die Brandgefahren, die im eigenen Haushalt lauern. „Echt“ zeigt, was passiert, wenn man den Herd als Ablagefläche benutzt oder wie einfache Wohnungslampen ein Flammeninferno auslösen und wie rasch sich ein Haartrockner entzündet. „Echt“-Moderator Sven Voss trifft einen der berühmtesten Brandursachenermittler Deutschlands: Ralf Staufenbiel, ehemaliger Kriminalhauptkommissar aus Halberstadt.
    Ein Spezialist mit einer Aufklärungsquote von 90 Prozent. Der Kriminalist nimmt uns mit an die Tatorte des Grauens und der Zerstörung. Ralf Staufenbiel zeigt uns anhand von Originalfotos und -filmen, wozu Mensch und Flammen fähig sind. Außerdem erinnert er sich an seine kuriosesten Fälle, etwa als ein Hund einen Brand verursachte, sich das Mäusegift selbst entzündete und ein Mann eine gigantische Stichflamme überlebte. Eins steht fest: Das Feuer lügt nicht. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.10.2018MDR
  • Folge 300 (30 Min.)
    Jedes Jahr im Herbst entbrennt auf Mitteldeutschlands Äckern eine kräftezehrende Schlacht: Die Rübenkampagne. In Zwölf-Stunden-Schichten, Tag und Nacht, vier Monate lang sind Landwirte, Techniker und Fahrer auf Feldern und Landstraßen unterwegs, um Zuckerrüben zu roden und ununterbrochen mit hunderten Lkw in die Fabriken zu bringen. „Echt“ ist dabei, wenn die Rübenschlacht in den größten Anbaugebieten Mitteldeutschlands tobt: In der Magdeburger Börde und im Salzlandkreis. Wo einst Heerscharen von Erntehelfern die Zuckerrüben von Hand hackten und zogen, fahren heute robuste Ackergiganten rund um die Uhr über die Felder. Etwa 100.000 Rüben fördert ein moderner Rüben-Roder je Hektar zutage.
    Die gesamte Ernte wird von einem satellitengestützten Computersystem überwacht, in das jeder Acker, jede Erntemaschine und jeder einzelne Lastwagen eingebunden ist. Der schlimmste Fall wäre ein Engpass beim Nachschub in der Fabrik. In der Zuckerfabrik Könnern werden 700 Tonnen Zuckerrüben pro Stunde gehäckselt, gekocht, gefiltert und schließlich zu schneeweißen Körnern kristallisiert. „Echt“-Moderator Sven Voss zeigt, warum dort ein kurzer Stillstand die komplette Tagesproduktion ruinieren würde. Seit sie vor über 200 Jahren erstmals angebaut wurde, hat die Zuckerrübe die ganze Region verändert und so manchen Ort reich gemacht.
    Historische Aufnahmen zeigen, wie die Rüben bis in die 1960er Jahre noch durch Handarbeit geerntet wurden. Man schnitt Kopf und Blätter mit der Köpfschippe ab und stach die Rüben dann mit dem Spaten oder dem Rübenzieher heraus. Für den Transport in die Zuckerfabriken ist ein weites kilometerlanges Netz an Feldbahnen und Umschlagplätzen entstanden. Rübenzüge dampften von Oktober bis Januar ununterbrochen durch die Landschaft. Erst der Einsatz von hochmodernen Maschinen hat die Rübenkampagne bis heute immer weiter optimiert. „Echt“ über eine Ernte-Schlacht, die eine ganze Region in Atem hält. Weitere Infos unter www.mdr.de/​echt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.10.2018MDR
  • Folge 301 (30 Min.)
    Der erste Langstreckenbomber der Welt – und warum aus Gotha Windsor wurde: „Echt“-Moderator Sven Voss nimmt uns mit auf Spurensuche. Es ist ein spannendes, bisher nicht erzähltes Kapitel legendärer deutscher Ingenieurskunst, das heute noch Flugenthusiasten auf der ganzen Welt beschäftigt. Thüringen, zu Beginn des 20. Jahrhunderts: In der Waggonfabrik in Gotha entwickeln kühne Konstrukteure eine völlig neue Art von Flugzeugen. Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha protegiert die Entwicklung dieser ersten Langstreckenbomber.
    Bekannt werden sie unter der Bezeichnung „Gotha-Bomber“. Mitten im ersten Weltkrieg, im Juni 1917, erreicht erstmals eine Staffel von 17 „Gothas“ London. Bomber, die in Gotha in Thüringen gebaut werden, in der Stadt also, die dem englischen Königshaus damals seinen Namen gibt – „Sachsen Coburg und Gotha“. Fast 200 Londoner werden getötet, allesamt Zivilisten, darunter die Kinder einer ganzen Schulklasse. So etwas war bis dahin undenkbar. Nur wenige Tage später legt das Königshaus seinen Namen „Sachsen Coburg und Gotha“ ab – und benennt sich um, in „Windsor“, den Namen, den es bis heute trägt.
    „Echt“ baut in dreidimensionalen Animationen die „Gothas“ nach. Es sind hochgerüstete Riesen-Propellermaschinen, Doppeldecker, die die Welt noch nicht gesehen hatte. Die nach ihrem hochriskanten Flug über den Ärmelkanal, die Besatzungen ohne Kanzel, aber mit mobilen Sauerstoffgeräten, Schwimmwesten und kältefester Kleidung, ihre tödliche Fracht über London abwarfen – „The Gothas“, ein Riesenflugzeug und eine deutsch-englische Tragödie, erzählt bei „Echt“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.11.2018MDR
  • Folge 302 (30 Min.)
    Es ist ein idyllischer Hof auf dem Jens Hausner mit seiner Familie lebt. Auch zu seinen Nachbarn hat er guten Kontakt. Pödelwitz, im Landkreis Leipzig, ist für den Landwirt Heimat. Auf den ersten Blick ein romantisches Dorf, mit alten Kastanien, einer ehrwürdigen Kirche, deren Grundmauern aus dem 13. Jahrhundert stammen. Schaut man sich weiter um, entdeckt man aber überall auch leerstehende Häuser. Pödelwitz gleicht einem Geisterdorf. Viele Menschen haben es inzwischen verlassen, denn die Braunkohlenbagger rücken unaufhörlich näher. Ein Umzug schien lukrativ, weil die Mitteldeutsche Braunkohlegesellschaft Mibrag großzügige Entschädigungen geboten hat.
    Doch 27 Einwohner wollen nicht weichen. 27 Pödelwitzer entschieden sich, zu bleiben. Jetzt, wo gerade deutschlandweit demonstriert wird, weil kein Mensch mehr für Kohle die Heimat aufgeben soll, wollen sie ihr Dorf nicht verlassen. Geht es nach den Plänen der Mibrag wird es Pödelwitz als letztes Dorf in Deutschland treffen. Bis 2028 werden alle Vorbereitungen abgeschlossen sein, dann soll die Kohle unter dem Ort abgebaggert werden. Brennstoff für das benachbarte Kraftwerk Lippendorf.
    „Ursprünglich hieß es immer, Pödelwitz bleibt“, sagt Jens Hausner. „Etliche Anwohner sind darum aus umliegenden Dörfern extra hierhergezogen.“ Nun soll sein Heimatdorf plötzlich doch weichen. Um es zu erhalten, hat Hausner die Bürgerinitiative „Pro Pödelwitz“ gegründet. Aber es gibt auch Kritiker – mindestens 2.700. Sie werfen Hausner und seinen Mitstreitern vor, 2700 Arbeitsplätze von Mibrag-Mitarbeitern mit ihrem Ausharren zu gefährden. Wie weiter im Kampf: Heimat gegen Kohle? „Echt“-Moderator Sven Voss fragt nach Lösungen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.11.2018MDR
  • Folge 303 (30 Min.)
    Im Mai 2018 bebt die Erde im Vogtland. „Zunächst grollt es, dann rollt der Boden, dann gibt es einen harten Schlag“, berichten Zeugen. Ein Anwohner vermutet eine Explosion, er alarmiert die Polizei. In Zwota bei Klingenthal wackeln die Häuser und das Geschirr klappert. Und das nicht zum ersten Mal im Vogtland. Alle paar Jahre lässt ein so genannter „Erdbeben-Schwarm“ die Grenzregion wochenlang erzittern; zuletzt in den Herbstmonaten 2011, 2008 und 2000. „Echt“ fragt: Was steckt dahinter? Experten wie Torsten Dahm vom Deutschen Geo-Forschungszentrum Potsdam haben eine unglaubliche Vermutung: Die Schwarmbeben im Vogtland künden von einem Urzeit-Vulkan im Untergrund, der langsam wieder lebendig wird.
    „Wir registrieren eine zunehmende Aktivität“, sagt der Erdbebenforscher: „Der aktuelle Erdbeben-Schwarm vom Frühjahr 2018 umfasste mehr als 1000 Beben. Wir glauben, dass wir einen erwachenden Vulkan beobachten.“ „Echt“-Moderator Sven Voss begibt sich auf Spurensuche und entdeckt im tschechischen Franzensbad so genannte Mofetten.
    In einem kleinen Tümpel steigen hier pausenlos Gasblasen an die Wasseroberfläche. Bublák – auf Deutsch „das Blubbernde“ – nennen die Einheimischen das Wasserloch in einem Sumpfgebiet. In großen Mengen strömt hier Gas aus der Tiefe. Gas, das aus aktiven Magmablasen in etwa 30 Kilometern unter der Erdoberfläche stammt. Langzeitmessungen haben die höchsten Heliumgas-Werte nördlich der Alpen ergeben. „Solche Werte sind sonst nur von aktiven Vulkanen wie dem Ätna bekannt“, so Karin Bräuer vom Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle.
    Eins steht fest: Das aufsteigende Wasser kündet von einer gigantischen Naturgewalt. Kann es wirklich sein, dass dort unten – 30 Kilometer tief unter dem Vogtland – die Überreste eines Vulkans schlummern? Ein Vulkan, der vor rund 300.000 Jahren erloschen ist? Dann wäre es denkbar, dass dieser Vulkan das Grundwasser erhitzt. Das heiße Wasser steigt auf und zwängt sich in Gesteinsritzen, bis der Fels nachgibt – und die Erde bebt. Wie gefährlich sind die Beben, das Gas und der schlummernde Vulkan wirklich? „Echt“ klärt auf. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.12.2018MDR

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