Folge 59

  • Folge 59

    Bücher sind immer noch das beliebteste Weihnachtsgeschenk der Deutschen. Aus gegebenem Anlass hat sich „Druckfrisch“ gleich an zwei heilige Orte begeben: Die chinesische Autorin Jade Y. Chen traf Denis Scheck in einem buddhistischen Tempel auf Taiwan, und in einer Wiener Kirche sprach er mit der Schriftstellerin Eva Menasse – über Sündhaftes. Eva Menasse: Lässliche Todsünden (Kiepenheuer & Witsch) In Eva Menasses jüngstem Werk geht es um Laster: Genauer gesagt um Trägheit und Gefräßigkeit, Wollust und Hochmut, Zorn, Neid und Habgier.
    Der Schauplatz ihrer sechs großartigen und gleichermaßen erbarmungslosen Kurzgeschichten ist Wien. Die Protagonisten, deren gebrochene Biographien im Mittelpunkt der Erzählungen stehen, stammen allesamt aus dem Kulturbetrieb. Sinnlose Affären und ungewollt gezeugte Kinder, gescheiterte Ehen, absurde standesgemäße Verbindungen und pseudo-niveauvolle Existenzen – ironisch seziert Menasse verfehlte Lebensläufe und liefert ein entlarvendes Porträt ihrer eigenen Generation.
    Was fehlt ist Hoffnung, was bleibt ist Traurigkeit und Enttäuschung – und die vergebliche Suche nach Glück. Mit ihrem Buch „Lässliche Todsünden“ ist Eva Menasse eine messerscharfe Gesellschaftsanalyse gelungen, die schmerzhaft in den Mittelpunkt
    der Seele trifft. Jade Y. Chen: Die Insel der Göttin (Verlag Münchner Frühling) Jade Y. Chens aktueller Roman ist eine Familiensaga, die zugleich die bewegte Geschichte Taiwans unter japanischer und chinesischer Herrschaft spiegelt.
    Dabei gelingt es der preisgekrönten Erfolgsautorin, den Blick auf das schicksalhafte Scheitern der Protagonisten zu lenken und die taoistischen Opferrituale auf der Insel Taiwan in den Vordergrund zu rücken und dabei eine magische Welt zu erschaffen. Denis Scheck hat mit Jade Y. Chen über die Macht des Schicksals als großes Thema der Literatur in einem buddhistischen Tempel in Taiwan gesprochen. Als Empfehlung für den Gabentisch hat Denis Scheck eine wunderschöne Ausgabe der Anderen Bibliothek ausgesucht: Johann Friedrich Naumanns „Die Vögel Mitteleuropas“, in der Auswahl von Arnulf Conradi (Eichborn).
    Selten passiert es dem „Druckfrisch“-Literaturkritiker, dass er über eine Empfehlung selbst erstaunt, über die von „Sitting Küchenbull“ Vincent Klink, war er das schon: „Ich schlage vor, dass wir uns küssen“ – ein Roman mit einem entkrampften Blick auf die Endzeit der DDR von Rayk Wieland (Verlag Antje Kunstmann). Und wie immer nicht fehlen darf Denis Schecks Kommentar zu den Büchern auf der aktuellen Spiegel-Bestsellerliste (diesmal Sachbuch). (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.12.2009Das Erste

Sendetermine

So 27.12.2009
06:40–07:10
06:40–
Mi 23.12.2009
12:30–13:00
12:30–
So 20.12.2009
23:20–23:50
23:20–
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