Folge 195

  • Folge 195

    30 Min.
    „Die Insel der Tausend Leuchttürme“ von Walter Moers: Er ist der Schöpfer von Zamonien und der Erfinder von Käpt’n Blaubär: Walter Moers ist Kult. Auch weil kaum einer weiß, wer Walter Moers ist. Keine Fotos, keine Interviews. Wobei – fast keine Interviews. Denis Scheck hat einen Weg gefunden.
    „Druckfrisch“ im Reich der Fantasie. Auf der Bühne der Augsburger Puppenkiste trifft Denis Scheck den Meister der deutschen Fantasy zu einem Gespräch von Marionette zu Marionette. Walter Moers verrät, warum er als Autor lieber unerkannt bleibt, was für ihn Humor bedeutet und warum sein legendärer Erzähler Hildegunst von Mythenmetz Ähnlichkeiten mit Frau Mahlzahn aufweist, dem weiblichen Drachen aus Michael Endes „Jim Knopf“, vielleicht DEM Helden der Puppenkiste.
    So schließt sich der Kreis. Denn Hildegunst von Mythenmetz steht auch im Zentrum des neuesten Zamonien-Romans „Die Insel der Tausend Leuttürme“. Die Reise geht auf eine Insel. Dort will der Schriftsteller seine Bücherstaub-Allergie auskurieren. Doch bald schon begegnet von Mythenmetz aufdringlichen tierischen Kreaturen und gefährlichen Dämonen. Die Fantasie-Maschine des Walter Moers rotiert hochtourig, zur Freude seiner vielen Fans.
    „Das Meer der endlosen Ruhe“ von Emily St. John Mandel: Was, wenn alles nur eine Simulation ist? Und doch fühlt sich alles so real an. Emily St. John Mandel wagt ein ungeheuerliches Gedankenexperiment und schickt einen mysteriösen Zeitreisenden durch die Jahrhunderte.
    Es sind die bekannten Zutaten der spekulativen Literatur, die die kanadische Autorin Emily St. John Mandel in ihrem Roman „Das Meer der endlosen Ruhe“ bemüht: Ein Zeitreisender, der den Ausgang der Geschichte zwar kennt, aber niemals in den Lauf der Dinge eingreifen darf. Eine Weltgesellschaft, die neues Leben auf fremden Planeten sucht. Pandemien, die die Menschheit in ihrer Existenz bedrohen. Alles schon mal gesehen oder gelesen. Und doch saugt einen die sprachliche Wucht von Emily St. John Mandel derart gekonnt in die Geschichte hinein, dass man ihr Buch kaum noch zur Seite legen mag.
    Ein adliger Auswanderer, eine
    junge Frau im Kanada der 1990-er Jahre und die Mondkolonie-Schriftstellerin Olive verbindet ein mysteriöser Moment miteinander. Obwohl sie nichts voneinander wissen, obwohl sie in unterschiedlichen Epochen leben, werden sie Zeugen ein und desselben rätselhaften Phänomens. Nur langsam enthüllt St. John Mandel das Geheimnis dahinter. Denis Scheck hat die preisgekrönte Autorin, deren Vorgänger-Roman „Das Glashotel“ zu den Lieblingsbüchern Barack Obamas zählt, in New York getroffen.
    Empfehlung von Denis Scheck: „Schneeflocken wie Feuer“ von Elfi Conrad: Die frühe Bundesrepublik in den 60-er Jahren: Elfi Conrads Roman wirft Fragen nach sexueller Macht und dem Missbrauch dieser Macht auf, die zwar damals spielen, aber doch mitten ins Herz unserer Gegenwart führen.
    Eine fast 80-Jährige erinnert sich anlässlich eines Klassentreffens an ihr Leben als 17-Jährige in einer Kleinstadt im Harz. An ihre Mutter, die als BDM-Führerin eine glühende Nazi-Anhängerin war. An ihren Vater, Arztsohn und glückloser Erfinder, der früh in eine Ehe gepresst wurde und nun als Spanner dem Nachbarmädchen mit dem Fernrohr nachstellt. An die dumpfe Atmosphäre der frühen 60-er in der bundesdeutschen Provinz, das unappetitliche Gebräu aus Fremdenfeindlichkeit, Obrigkeitsdenken, stockkonservativen Frauenbildern und sexueller Unterdrückung. Das Mädchen erinnert sich aber auch an das Befreiungsversprechen des Rock’n’Roll und wie sie auf den Plan verfiel, ihren jungen Musiklehrer zu verführen. „Ich war 17, und ich war eine Frau.“ Mit diesem Paukenschlag von einem Satz lässt Elfi Conrad ihren Roman beginnen. „Er hatte keine Chance, mir zu entkommen.“
    Was treibt die Erzählerin zu ihrer Verführung an. Handelt sie aus Rache? An wem und wofür eigentlich? „Schneeflocken wie Feuer“ ist ein herausragender Roman über Klassen- und Geschlechtergrenzen in der jungen Bundesrepublik. Über die Rebellion gegen die Zurichtungsmechanismen von Schule und Gesellschaft. Über Verantwortung und Selbstbehauptungswillen.
    Außerdem in „Druckfrisch“: : Musik der französischen Pianistin Hélène Grimaud und Denis Schecks erfrischend pointierte Revue der Spiegel-Bestsellerliste, diesmal Belletristik. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.09.2023Das Erste

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So 17.09.2023
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