Folge 176

  • Folge 176

    30 Min.
    In der nächsten Ausgabe von „Druckfrisch“ spricht Denis Scheck mit Husch Josten, 1969 in Köln geboren, über Hummersuppe, menschliche Abgründe und ein Ferienhaus in der Normandie sowie mit Antje Rávik Strubel, 1974 in Potsdam geboren, über toxische Beziehungen, fremde Länder und verwirrende Begegnungen. Mit ihrem neuen Roman ist sie für den Deutschen Buchpreis nominiert.
    Husch Josten: Eine redliche Lüge
    Ein glamouröses Paar mittleren Alters, ein prachtvolles Ferienhaus an der französischen Atlantikküste und viele nette Leute, die zu Besuch kommen: Könnte wieder ein schöner Sommer werden! Man geht am Strand spazieren, abends gibt es Cocktails und Gespräche. Perfekte Gastgeber, angenehme Musik, gepflegte Manieren. Man spricht gern über Bücher. Und dann geht das Gemetzel los. Dass Husch Josten die eskalierenden Dialoge dieser Leute mit einiger Freundlichkeit betrachtet, macht es nur böser, dramatischer, komischer – und es bereitet raffiniert den großen Moment vor, in dem endlich ein finsteres Geheimnis enthüllt wird. Eine Bombe, eine Lebenslüge, eine Katastrophe. Dieser Roman ist eine brillant spannende Gesellschaftssatire in mildem Sommerlicht, unterfüttert mit klugen Beobachtungen sozialer Verwerfungen und geschmeidiger
    Mittelstandslügen, perfekt arrangiert und höchst appetitlich angerichtet.
    Antje Rávik Strubel: Blaue Frau
    Heißt sie nun Adina? Oder Sala? Doch Nina? Oder ist sie einfach nur ein „kleiner Mohikaner“? Die zarte junge Frau aus einem Skifahrerdorf im tschechischen Riesengebirge ist in Helsinki gestrandet, studiert oder arbeitet, man weiß es nicht so genau, sortiert Erinnerungen, Traumata und Identitäten. Sie versucht, vielleicht zum ersten Mal, wirklich sie selbst zu werden, als ihr irgendwo draußen in einer Bucht am Meer die blaue Frau erscheint. Es beginnt ein Gespräch zwischen Adina und der blauen Frau, das gar nichts Märchenhaftes hat. Denn es geht um das Heute, um die schwierige Gegenwart Europas wie das fragile Leben der Frau, die wohl doch Adina heißt, und die, verunsichert, verängstigt nach einem sexuellen Übergriff, ihren Weg ins Morgen sucht. Antje Rávik Strubel erzählt das zwingend und schön, psychologisch klar und streng ausdifferenziert, vor dem fahlen Leuchten der finnischen Landschaft: eine große, berührende Geschichte.
    Außerdem, wie immer, Denis Schecks Kommentar zu den Büchern auf der aktuellen „Spiegel“-Bestsellerliste (diesmal: Belletristik) und eine ganz persönliche Empfehlung: „Das Ereignis“ von Annie Ernaux. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.10.2021Das Erste

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Sendetermine

So 17.10.2021
12:30–13:00
12:30–
Mo 11.10.2021
00:15–00:45
00:15–
NEU

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