Folge 118

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    30 Min.
    Druckfrisch – Neue Bücher mit Denis Scheck. Am Sonntag, 29. November 2015, um 0:20 Uhr über frustrierte Sales Manager und Gewalt im alten Rom
    In der nächsten Ausgabe von „Druckfrisch“ am Sonntag, 29. November 2015, um 0:20 Uhr im Ersten trifft Denis Scheck Ulrich Peltzer, geboren 1956 in Krefeld, dessen Romane u.a. mit dem Berliner Literaturpreis und dem Heinrich-Böll-Preis ausgezeichnet wurden. Sein neuestes Buch handelt von einer Zukunft, die schon vorbei ist. Über Mord und Totschlag im alten Rom spricht Denis Scheck mit Robert Harris, geboren 1957 in Nottingham, der einst Reporter bei der BBC und Kolumnist bei der „Sunday Times“ war und dessen historische Thriller meist zu internationalen Bestsellern avancieren.
    Ulrich Peltzer: Das bessere Leben Geld regiert die Welt, das haben wir gelernt. Aber wie geht das eigentlich genau? Wenn nicht einmal mehr Wallstreet-Banker durchschauen, mit welchen obskuren Derivaten sie gerade ihre Milliardenpleiten hinlegen? Und wenn man nicht mehr Teil einer Familie, einer Stadt, einer Gesellschaft ist, sondern nur noch einer Wertschöpfungskette? Wie lebt man in solch völlig fremdbestimmten Verhältnissen? Ganz einfach: Wir müssen uns das Leben von Jochen Brockmann ansehen. Der Mann haust in wechselnden Hotels, hatte mal Ideale und ist jetzt ein ziemlich frustrierter Sales Manager, was nichts anderes heißt, als dass sein Leben sich ausschließlich in finanziellen Einheiten bemisst.
    Es ist die ernüchternd akribische, komplett desillusionierte
    Beschreibung des Lebens in der modernen westlichen Welt, die Ulrich Peltzer vornimmt. Die Stärke dieses Romans ist es, trotz der düsteren Analyse unserer Gegenwart ein romantisches Gefühl zu erzeugen, eine Ahnung davon, wie das Leben einmal war, wie es sein könnte – oder wie es eigentlich sein sollte. Robert Harris: Dictator Wer etwas über Macht und Gewalt erfahren will und darüber, wie simpel und brutal Politik manchmal funktioniert, der braucht gelegentlich auch einigen Abstand zu seinem Gegenstand.
    Die Distanz von England nach Italien zum Beispiel. Und die Zeit von gut 2000 Jahren. Robert Harris nimmt sich in seinem neuen Roman eine Schlüsselstelle in der Geschichte der Antike vor: die Auseinandersetzung zwischen Marcus Tullius Cicero, dem größten Redner seiner Zeit, und Gaius Julius Caesar, dem mächtigsten Feldherrn Roms, 60 Jahre vor Christi Geburt. Cicero, vor kurzem noch Konsul, muss bei Nacht und Nebel aus Rom flüchten, um Verurteilung und Verbannung zu entkommen.
    Caesar unterwirft gerade Gallien, plant aber schon aus der Ferne die Alleinherrschaft über das Römische Reich. Harris schildert die Verhältnisse dieser Zeit derart präzis und anschaulich, dass sich die Leser als Zeugen fühlen können. Geschichte wird zur Gegenwart. Außerdem, wie immer, Denis Schecks Kommentar zu den Büchern auf der aktuellen „Spiegel“-Bestsellerliste (diesmal: Belletristik), ein Überraschungsgast, der bücherschreibende Musiker Thees Uhlmann („Tomte“), und eine ganz persönliche Empfehlung: Neil Gaimans „American God“. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.11.2015Das Erste

Cast & Crew

Sendetermine

Mi 02.12.2015
16:00–16:30
16:00–
Mo 30.11.2015
15:00–15:30
15:00–
Mo 30.11.2015
00:20–00:50
00:20–
NEU

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