Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (55 Min.)
    Nach Ende des Ersten Weltkrieges beginnen Frauen sich aus den Rollen der männlichen Klischeevorstellungen zu befreien und selbst zu verwirklichen. – Bild: RBB /​ © Criticalpast
    Nach Ende des Ersten Weltkrieges beginnen Frauen sich aus den Rollen der männlichen Klischeevorstellungen zu befreien und selbst zu verwirklichen.
    Sie rast auf dem Motorrad oder mit dem Cabrio über den Asphalt, eilt in kurzem Rock und fleischfarbenen Seidenstrümpfen über die Trottoirs, bevölkert mit Bubikopf und Zigarettenspitze die Kaffeehäuser oder entert im Charleston-Kleid die Tanzsäle, Cabarets und Nachtbars der Metropolen – die von Werbung und Unterhaltungsindustrie gefeierte Heldin der Goldenen Zwanziger. Vergessen wird dabei oft, dass dieser taffe Frauentyp mehr war als nur ein Leinwand- oder Modephänomen. Mit ihren skandalträchtigen Auftritten, ihrer unorthodoxen Lebensführung oder ihrem extravaganten Self-Styling leisten die Covergirls und Hollywoodstars der Zwanziger Jahre Pionierarbeit für ein Millionenheer namenloser Frauen.
    Denn was sich hier in Kleidung, Frisur und Attitude manifestiert, ist ein neues weibliches Selbstverständnis. Es ist der erste historisch wirklich ernsthafte länder- und klassenübergreifende Versuch von Millionen Frauen, aus dem Schatten des Mannes zu treten. Schon während des Krieges haben die Frauen die vakanten Arbeitsplätze der an die Front abkommandierten Männer besetzt. Nun ertrotzen sie sich das Wahlrecht, kämpfen um gesellschaftliche Teilhabe und sexuelle Selbstbestimmung. Mit historischen und aktuellen Bildern aus New York, Paris, Berlin und Moskau kehrt die ARTE-Dokumentation die Brennpunkte dieser großen und globalen Emanzipationsbewegung zurück. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.01.2021arte
  • Folge 2 (52 Min.)
    Wera Muchinas Edelstahlskulptur „Arbeiter und Kolchosbäuerin“ in Moskau
    Auch für die Frauen im Kunstbetrieb bedeutet das Ende des Ersten Weltkriegs eine Zäsur. Es eröffnet ihnen die Chance, aus dem Schatten der Männer zu treten und nicht mehr länger nur als Muse oder Künstlergattin männlichen Klischeevorstellungen gerecht zu werden. In ihren Ateliers entsteht nun eine neue, oft dezidiert weiblich geprägte Kunst. Dafür stehen die amerikanische Malerin Georgia O’Keeffe, die in Paris lebende Polin Tamara de Lempicka ebenso wie die Berliner Dadaistin Hannah Höch oder die russische Bildhauerin Wera Muchina.
    Das Leben und Schaffen dieser vier Künstlerinnen spiegelt die ganze Bandbreite der künstlerischen Möglichkeiten, die sich Frauen in den 20er Jahren Frauen bietet. Zwischen politischem Engagement und quälender Selbstbefragung, zwischen offensiver Selbstvermarktung und demonstrativer Weltabkehr. Die ARTE-Dokumentation stellt das einzigartige Œuvre dieser so unterschiedlichen Frauen vor. Sie sucht in New York, Berlin, Moskau und Paris nach den Spuren ihres Schaffens und blickt, mit oft sehr intimen Selbstzeugnissen, auf das bewegte Leben der vier Ausnahmekünstlerinnen zurück.
    So wird deutlich, dass diese aufregende Ära zwischen den Weltkriegen Frauen nicht nur neue Möglichkeiten bot, sondern auch große persönliche Opfer auf dem Weg zu ökonomischer Unabhängigkeit und künstlerischer Selbstverwirklichung abverlangte. Heute werden die von den Künstlerinnen aufgeworfenen Fragen nach der Rolle der Frau in der Gesellschaft und nach dem spezifisch Weiblichen in ihrem Schaffen wieder mit Verve diskutiert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.02.2021arte

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Die Zwanziger – Das Jahrzehnt der Frauen online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…