unvollständige Episodenliste, Seite 1

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  • Der Kampf um Omas Häuschen ‚Redet ihr noch miteinander, oder habt ihr schon geerbt?‘. Die schlimmsten und bittersten Streitereien gibt es nach dem Tod eines Menschen, wenn das Vermögen verteilt werden soll. Hat dann auch noch ein so genannter „Erbschleicher“ seine Finger im Spiel, kochen die Emotionen erst so richtig hoch. Denn es geht um viel, viel Geld. Über 200 Milliarden Euro werden in Deutschland Jahr für Jahr an die Erbengeneration weitergereicht. Nach Schätzungen von Fachleuten gibt es um mindestens jeden zehnten Nachlass handfesten Streit – das sind pro Jahr über 100.000 Fälle. Ein Streit, der Familien für Generationen spalten kann.
    Aber ‚Erbschleicherei‘, was ist das überhaupt? Im Strafgesetzbuch kann man hierzu nichts finden. Dennoch ist sie nach dem moralischen Empfinden vieler Menschen höchst verwerflich – eine Mischung aus Betrug, Schwindel und Verrat. Jemand bearbeitet einen alten Menschen so sehr, dass der ihm anschließend sein Vermögen vermacht und andere leer ausgehen lässt. Doch es gibt auch die andere Seite der Medaille. Menschen, die als „Erbschleicher“ beschimpft und verklagt werden, sich aber tatsächlich für den Verstorbenen engagiert und aufgeopfert haben, während die Verwandten nur auf das Ableben und ihren Teil vom Kuchen warteten.
    Die SR-Autorinnen Sigrid Born und Nicole Würth zeigen am Beispiel realer Fälle, wie dreist Erbschleicher vorgehen können, um sich ein Erbe unter den Nagel zu reißen. Aber sie erzählen auch die Geschichte eines Mannes, der zu Unrecht bezichtigt wurde, sich bereichert zu haben – mit gravierenden beruflichen und privaten Folgen. Zusätzlich kommen Expert/​innen zu Wort, die viele Streitfälle begleitet haben. Der seelische Schaden von Erbauseinandersetzungen ist oft noch größer als der materielle. Wie kann man sich wehren, wenn Fremde in die Familie eindringen? Und was kann man tun, um einen Streit ums Erbe von vornherein zu vermeiden? (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.04.2013Das Erste
  • Es war ein letzter Appell, den der jüdische Unternehmer Lothar Elbogen in höchster Not schrieb: „Ich kann nicht glauben, dass Seine Durchlaucht die Intention hat, so einen Vertrag mit einem Industriellen abzuschließen. Wenn ich den Entwurf, so wie er ist, unterschriebe, so wäre ich buchstäblich ein Bettler.“ Doch Seine Durchlaucht, der Welfenherzog Ernst August zu Braunschweig und Lüneburg, hatte keine Gnade. Lothar Elbogen verlor 1939 seine Firma an die Welfen, zwei Jahre später wurde er von deutschen Truppen ermordet.
    Die Arisierung der Firma Elbogen ist nicht das einzige schmutzige Geschäft der Welfen in jener Zeit.Drei Jahre lang haben die Filmautoren Michael Wech und Thomas Schuhbauer die dunkle Vergangenheit der Welfen recherchiert. Erstmals von ihnen veröffentlichte Akten zeigen nun, wie die Welfen die Zwangslange jüdischer Unternehmer in der NS-Zeit ausnutzten, wie sie an Hitlers Krieg mitverdienten und wie sie versuchten, nach 1945 einzigartige Kulturschätze der deutschen Geschichte zu Geld zu machen. In Deutschland, Österreich, England und den USA fanden die Autoren brisante Unterlagen, die auch belegen, dass die Welfen sich 1938/​39 eines SA-Führers bedienten, um Elbogen um seine Firma zu bringen.Moralische Skrupel der Gier untergeordnet? Die Recherchen decken weitere dunkle Geheimnisse des Hauses Hannover auf.
    Die Autoren kamen erstmalig einer Rüstungsfirma der Welfen auf die Spur, die an der Produktion von Hitlers fliegenden „Wunderwaffen“ beteiligt war. In unterirdischen Stollen mussten Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge unter menschenverachtenden Bedingungen schuften.
    Verdient daran haben die Welfen. Die Gier nach Profit scheint über allen moralischen Skrupeln gestanden zu haben.Der Film konfrontiert die heutige Familie mit den Vorwürfen. Während sich Ernst August von Hannover, der Enkel des Herzogs und derzeitiger Chef des Hauses, in diesem Film nicht zu den Vorwürfen äußern mag, stellt sich sein Bruder spontan einem Interview. Heinrich von Hannover behauptet in dem Gespräch, seine Familie habe sich im Großen und Ganzen bei den zahlreichen Arisierungen der Welfen nichts zuschulden kommen lassen, sein Großvater sei „ungeheuer diplomatisch und menschlich“ gewesen.
    Doch diese Dokumentation zeigt, wie hilflos Naziopfer wie Lothar Elbogen in Wirklichkeit waren, wie sie von den Welfen behandelt wurden und wie sich das Haus Hannover um eine Aufarbeitung seiner dunklen Vergangenheit offenbar bislang drückt.Erbprinz Ernst August hat nach der Ausstrahlung der Dokumentation in der ARD angekündigt, die Rolle seiner Familie in der Zeit des Nationalsozialismus wissenschaftlich aufarbeiten lassen. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.08.2014Das Erste
  • Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen gleich mehrere sogenannte „Fake News“, die vor allem dank sozialer Netzwerke und Online-Plattformen wie YouTube mitunter Millionen Zuschauer erreichen. Zum Beispiel das Video, welches letztes Jahr weltweit Aufsehen erregte. Es zeigte, wie ein zwölfjähriger Junge, angeleitet von einem Kämpfer der Terrormiliz „Islamischer Staat“, aus nächster Nähe scheinbar zwei enttarnte russische Spione erschoss. Experten des deutschen Bundesnachrichtendienstes BND haben das Video als Inszenierung bezeichnet.Zum ersten Mal gewährt der BND einem Reporter Zugang zu seinen Video Analysen und zeigt, wie „echt“ und „inszeniert“ in minutiöser Arbeit geprüft wird.Außerdem wird klar, welche Interessen hinter solchen „Fake News“ stehen.Über die Fallbeschilderung hinaus hinterfragt Autor Klaus Scherer auch, wie etablierte Nachrichtenredaktionen mit den vielfältigen und zum Teil ungesicherten Quellen umgehen.
    Unter anderem fragt er bei BBC London nach. Außerdem kommen der ukrainische Informationsminister und ein Sprecher der israelischen Armee zu Wort. Beide klagen über Online-Lügen von Anderen, während sie gleichzeitig die Verbreitung der eigenen Wahrheit über soziale Medien preisen. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.10.2015Das Erste
  • Der Fisch auf unseren Tellern stammt fast ausschließlich von Zuchtfarmen. Sie sind die Alternative zum traditionellen Fischfang, denn die Wildbestände werden knapp. Riesige Aquakulturen sollen helfen, den steigenden Bedarf an Fisch zu decken. Sie sollen dazu beitragen, dass sich die Wildbestände, vor allem im Mittelmeer, wieder erholen. Deshalb fördert die Europäische Union vor allem dort Aquakulturen. Doch auch diese Zuchtfischfarmen haben Folgen für das Meer. Die Betriebe werden immer größer und industrialisierter. Oft liegen sie in Küstennähe, halten zu viele Fische auf zu engem Raum, der Meeresboden wird „überdüngt“. „die story“ dreht bei einem der größten Industriebetriebe der Aquakulturen vor der griechischen Küste.
    Wissenschaftler untersuchen hier gemeinsam mit Umweltschützern die Auswirkungen auf Meerespflanzen wie Seegras und andere Kleinstlebewesen. Die Wissenschaftler wollen überprüfen, ob bedrohliche Veränderungen hier Aquakulturen geschuldet sind. Der Film macht sich auf die Suche nach den Auswirkungen großer Zuchtfischfarmen auf Meer und Mensch. Fisch gilt als gesundes Lebensmittel, und gerade der Fisch aus guten Aquakulturen soll eine besonders hohe Qualität haben. Nur, wie erkenne ich das als Verbraucher? Und stimmt es überhaupt? Wir verfolgen den Fisch vom Mittelmeer bis auf unsere Großmärkte. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.10.2015Das Erste
  • Berlin 1935. Unter großen persönlichen Risiken gelingt es der Lehrerin Leonore Goldschmidt, mitten in Nazideutschland eine jüdische Schule zu gründen. In den nationalsozialistischen Schulgesetzen findet sie ein Schlupffloch und widersteht allen Repressalien durch die SA. Für viele jüdische Kinder Berlins wird die Goldschmidt-Schule zum letzten Zufluchtsort vor dem wachsenden Rassismus. Auf dem Lehrplan steht vor allem Englisch, als Voraussetzung für ein Leben im Exil. Nach der Pogromnacht 1938 eskaliert die Lage der Juden in Deutschland: Viele Goldschmidt-Schüler fliehen mit ihren Familien.
    Im September 1939 muss Leonore Goldschmidt die Schule schließen. Sie geht ins Exil nach England. „Goldschmidts Kinder Überleben in Hitlers Schatten“ erzählt die weitgehend unbekannte Geschichte einer mutigen und listigen Frau, die für viele jüdische Kinder Berlins zum Schutzengel wurde. Vor allem aber lässt die Dokumentation nacherleben, wie Rassismus und Antisemitismus in die Gesellschaft einsickerten und die Seelen der jüdischen Kinder peinigten.
    Schüler, die überlebt haben, mittlerweile alle weit über 80 Jahre alt, berichten in berührenden Statements, wie sehr sie unter Ausgrenzung und Drangsalierungen litten. Aus allen Aussagen aber spricht tiefe Dankbarkeit für eine Frau, die eine „Oase inmitten der Hölle“ schuf und „ihre“ Kinder vorbereitete auf ein neues Leben im Exil. Für die Dokumentation „Goldschmidts Kinder Überleben in Hitlers Schatten“ hat die Familie Goldschmidt ihr Archiv mit zahlreichen Fotos, Briefen, Tagebüchern und anderen Dokumenten geöffnet.
    Leonore Goldschmidts Enkel David erzählt von seiner Großmutter, die 1983 verstorben ist. Außerdem können die Autoren auf einen Dokumentarfilm zurückgreifen, den der amerikanische Journalist Julien Bryan 1937 in der Goldschmidt-Schule gedreht und aus Deutschland herausgeschmuggelt hat. Er zeigt unter anderem die Zeitzeugen, die in der Dokumentation zu Wort kommen. So entsteht ein dichtes und emotionales Bild vom Leben in der Goldschmidt-Schule, einer einzigartigen Institution im Schatten des Naziterrors. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.11.2013Das Erste
  • Die Doku begleitet den Gerichtsvollzieher Alex Petri bei seiner Arbeit in einem Mannheimer Stadtteil mit hohem Ausländeranteil. Seit einiger Zeit hat es Petri vermehrt mit bulgarischen Zuwanderern zu tun. Viele haben sich selbstständig gemacht, so wie es von ihnen gefordert wurde, ohne zu wissen, welche Verpflichtungen damit verbunden sind – und gerieten in die Schuldenfalle. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.09.2014Das Erste
  • Was macht es mit einem, wenn man Auschwitz besucht? Die Autorin Gesine Enwaldt geht der Frage nach, welche Bedeutung die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau heute hat. Der Film zeigt, wie eine Stadthagener Schulklasse, eine Jugendgruppe aus Breisach und Auszubildende der Hamburger Polizei die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau erleben. Die jungen Erwachsenen erzählen von ihren Erwartungen und Ängsten. Mit welchen Eindrücken und Einsichten kommen sie zurück nach Deutschland? Wie ist die Wirkung auf ihr weiteres Leben? Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums Stadthagen wollen herausfinden, was ihre Familien in der Zeit des Nationalsozialismus erlebt und getan haben.
    Sie halten sich eine Woche lang im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz auf. Dort sehen sie die Baracken, in denen die Häftlinge eingepfercht waren, und die Reste der Gaskammern, in denen so viele Menschen ermordet wurden. Der 17-jährige Léon hat erfahren, dass sein eigener Urgroßvater bei der Waffen-SS und an der Niederschlagung polnischer Aufstände beteiligt war. Wie kann er damit umgehen – mit der Liebe für seinen Urgroßvater auf der einen Seite und der Abscheu für seine Taten auf der anderen? Nach der Heimkehr nach Deutschland reagieren die Schüler empfindlicher auf Diskriminierung und Ausgrenzung um sich herum.
    Sie machen schneller den Mund auf. Denn sie wissen: Sie tragen selbst Verantwortung dafür, dass so etwas wie in Auschwitz nie wieder passieren kann. In einem Heim des Christophorus-Jugendwerks in Breisach leben Jugendliche, die es in ihrem Leben bisher nicht leicht hatten. Die einen haben Schwierigkeiten, sich in einen Betrieb einzufügen.
    Andere sind durch Schlägereien und kleinere Straftaten auffällig geworden, manche auch durch rechte Sprüche. Sie fahren mit der Initiative „Für die Zukunft lernen“ nach Auschwitz. Der 17-jährige Philip beteiligt sich an den Erhaltungsarbeiten in der Gedenkstätte. Er konserviert Zyklon-B-Dosen. Die Beschäftigung mit dieser Arbeit hilft ihm, sich dem Thema zu nähern. Es macht ihn nachdenklich: Welche Rolle spielte Gewalt bisher in seinem Leben? Auszubildende der Hamburger Polizei reisen auf den Spuren des berüchtigten Reserve-Polizeibataillons 101 nach Polen.
    Dieses war aktiv am Holocaust beteiligt. Am Ende der Fahrt besuchen sie Auschwitz. Sie fragen: Wie konnten Menschen anderen Menschen so etwas antun? Und wieso sind ausgerechnet Polizisten zu Tätern geworden? Sie diskutieren über Schuld und Scham, über Befehl und Gehorsam. Die Polizisten schwören einen Eid auf die Verfassung, die Freiheit und Menschenwürde schützen soll. Was heißt das für ihren Beruf? Wann wären sie bereit, einen Befehl zu verweigern, der die Grundrechte mit Füßen tritt? (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.01.2015Das Erste
  • Wer nicht mindestens eine Abitur-Note zwischen 1.0 und 1.2 hat, kann meistens nur noch auf dem Klageweg einen Medizin-Studienplatz bekommen. Dadurch haben oft nur Kinder reicher Eltern eine Chance. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 31.08.2015Das Erste
  • Jemima weiß nicht, wie sie ihre sieben Kinder satt kriegen soll. Der Mais, das Hauptnahrungsmittel im Süden Kenias ist viel zu teuer geworden, weshalb sie ihn sich nur noch ganz selten leisten kann. Wie ist das möglich, wo sich die Turbo Pflanze Mais rasant auf dem Globus ausbreitet? Mais bedeckt inzwischen mehr Anbaufläche als jedes andere Agrarprodukt. Es ist die „Industriepflanze“ des 21. Jahrhunderts, bestens erforscht, von Konzernen vermarktet, perfekt zu verwerten. Die Nachfrage ist riesig: Bei uns wird der Mais zu Biogas und Strom, die USA verspritten ihn zu Ethanol.
    Und weltweit füttert Mais Milliarden von Hühnern und Schweinen. Der Maispreis ist explodiert. Er richtet sich nach den Kosten fürs Öl, nach dem Fleischhunger auf dem Globus und den Interessen der Agrarkonzerne. Der Markt, der eigentlich die Menschen auf der Welt versorgen sollte, spielt verrückt. Er macht die einen reich und lässt die anderen hungern. Die Dokumentation erzählt die Geschichte von Opfern und den Machern des Mais-Wahns – ein Lehrstück, wie globale Weltwirtschaft funktioniert. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.10.2014Das Erste
  • Jemima weiß nicht, wie sie ihre sieben Kinder satt kriegen soll. Der Mais, das Hauptnahrungsmittel im Süden Kenias ist viel zu teuer geworden, weshalb sie ihn sich nur noch ganz selten leisten kann. Wie ist das möglich, wo sich die Turbo Pflanze Mais rasant auf dem Globus ausbreitet? Mais bedeckt inzwischen mehr Anbaufläche als jedes andere Agrarprodukt. Es ist die „Industriepflanze“ des 21. Jahrhunderts, bestens erforscht, von Konzernen vermarktet, perfekt zu verwerten. Die Nachfrage ist riesig: Bei uns wird der Mais zu Biogas und Strom, die USA verspritten ihn zu Ethanol.
    Und weltweit füttert Mais Milliarden von Hühnern und Schweinen. Der Maispreis ist explodiert. Er richtet sich nach den Kosten fürs Öl, nach dem Fleischhunger auf dem Globus und den Interessen der Agrarkonzerne. Der Markt, der eigentlich die Menschen auf der Welt versorgen sollte, spielt verrückt. Er macht die einen reich und lässt die anderen hungern. Die Dokumentationerzählt die Geschichte von Opfern und den Machern des Mais-Wahns – ein Lehrstück, wie globale Weltwirtschaft funktioniert. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.10.2014Das Erste
  • Heike Becker aus Pinnow in der Uckermark, ehemals Sicherheitsingenieurin bei Haticon, einem Unternehmen für Solartechnik, ist auf dem Weg zu einem Privatdetektiv, der sie im Auftrag ihres ehemaligen Arbeitgebers ausspioniert hatte, da sie sich als Betriebsrätin engagieren wollte. Nun will sie wissen, welche Daten er über sie gesammelt hat und wie tief er in ihr Privatleben eingedrungen ist. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.07.2015Das Erste
  • Es wird keinem schlechter, aber vielen besser gehen, hatte Bundeskanzler Kohl den ehemaligen DDR-Bürgern versprochen. 25 Jahre nach der Einheit zieht „Der Ost-West-Report“ Bilanz. Ist das Versprechen erfüllt worden? Sind wir zusammengewachsen? Oder gibt es sie noch, die unsichtbare Grenze, die Deutschland wirtschaftlich teilt? Unterscheiden sich die Löhne in Ost und West tatsächlich, wenn man sie in Beziehung zu den Lebenshaltungskosten setzt? Sind die Renten gerecht verteilt? Warum ist die Arbeitslosenquote im Osten (10,3Prozent) höher als im Westen (6,0 Prozent)?Und der Westen? Er hat viel Geld bezahlt für den Aufbau Ost, insgesamt rund zwei Billionen, so haben Wissenschaftler der FU Berlin errechnet.
    Was ist aus dem Geld geworden? Und brauchen wir den Soli noch für den Aufbau Ost? Nein, sagen Bürgermeister im Westen und fordern für ihre verschuldeten Kommunen ein großes Stück vom Finanzkuchen Soli. Zu Recht?Die Vorurteile sitzen tief auf beiden Seiten der einstigen Grenze. Im Westen haben viele das Gefühl, der Osten sei luxussaniert worden.
    Umgekehrt glauben viele in den neuen Bundesländern, dass die DDR unter Wert verschleudert wurde und Westunternehmen sich auf ihre Kosten bereichert haben.’Der Ost-West Report’ überprüft diese Klischees mit Fakten, Statistiken und Ausflügen in die deutsche Wirklichkeit. In Neunkirchen im Saarland und in Görlitz in Sachsen, im Kalibergbaugebiet und bei Halberstädter Würstchen , auf Autobahnen und in sanierten Städten geht der Film der Frage nach, ob die wirtschaftliche Angleichung gelungen ist und wer tatsächlich wie von der Einheit profitiert hat. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.09.2015Das Erste
  • Längst übernehmen große Klinik-Konzerne wie Rhön, Helios, Sana und Asklepios flächendeckend frühere kommunale oder kirchliche Kliniken und verändern damit die Krankenversorgung grundlegend. Auch Arztpraxen werden aufgekauft und zu profitablen Gesundheitszentren ausgebaut. Private Zusatzversicherungen sollen zudem eine bessere stationäre Versorgung gewährleisten – natürlich in den eigenen kommerziellen Kliniken. Das Ziel der großen Klinik-Konzerne: Die Gesundheitsversorgung soll Rendite bringen. Patienten sind „Kunden“, es geht um „Stückkosten“. „die story“ berichtet über die dramatischen Folgen für Patienten, Ärzte und Pflegepersonal. Die medizinische Versorgung wird zu einem reinen Kostenfaktor.
    Bleibt eine Gesundheitssicherung auf gutem Niveau auch in Zukunft noch allen Bevölkerungsgruppen frei zugänglich? Ärzte und Patientenorganisationen fordern radikales Umdenken, ermuntern das Krankenhauspersonal, Missstände öffentlich zu machen und sich gegen das Diktat der Medizinkonzerne zu wehren. Wie können in dieser wirtschaftlichen Konkurrenzsituation kommunale Krankenhäuser überleben? Und was bedeutet die Gesundheitssicherung für unsere Gesellschaft überhaupt: einen ethischen, moralischen oder gar religiösen Auftrag, einen Kitt über alle sozialen Grenzen hinweg oder ein selektives, auf Gewinnmaximierung ausgerichtetes Profitcenter, in dem nur die Stärksten die besten Chancen haben? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.10.2013Das Erste
  • 22 katholische Straf- und Ehegerichte gibt es in Deutschland. Dort führen Priester die Verhöre. Es gibt Ermittler, Gutachter, Kirchenanwälte, Vernehmungsrichter. Sie verhandeln die Prozesse unter Ausschluss der Öffentlichkeit, nur selten dringt etwas nach außen und das ist gewollt. Denn die Gerichte befassen sich mit den Verfehlungen des eigenen Personals, mit den Missbrauchstätern. Und sie führen Eheprozesse, in denen es um das intime Familienleben geht. Prozessbeteiligte berichten von stundenlangen Verhören und peinlichen Befragungen. Der Film gibt zum ersten Mal einen Einblick in die Welt der deutschen Kirchengerichte. (Text: EinsPlus)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.11.2015Das Erste
  • Über dieses Thema sprechen Politiker nur sehr ungern: Die Machtkämpfe innerhalb der eigenen Partei; die schmutzigen Tricks, mit denen sich Parteifreunde bekriegen. Zwar stilisieren Politiker die Auseinandersetzungen mit konkurrierenden Parteien gerne zu Glaubenskriegen, zu Herzensangelegenheiten. Doch die Wunden, die sich Politiker innerhalb der eigenen Reihen zufügen, gehen meistens viel tiefer. Schließlich sind es die Parteifreunde, die über Karrieren entscheiden, über Aufstieg und Fall in der Politik. Und auch über ihre Niederlagen, womöglich die Umstände ihres Sturzes, sprechen Volksvertreter nicht gerne.
    So bleiben der Öffentlichkeit die schwersten Stunden im Leben eines Politikers meistens ebenso verborgen wie die vorausgehenden innerparteilichen Kampfhandlungen. Wie sehr verbergen sich hinter vermeintlich sachlichen Entscheidungen persönlicher Ehrgeiz, Neid, Rache? Welche Erfahrungen machen Politiker im Augenblick des Sturzes? Wie nachhaltig prägen diese Erlebnisse die Persönlichkeit eines Politikers, den Charakter einer Partei? (Text: One)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.03.2012Das Erste
  • Viele junge Europäer sehen für sich keine Perspektive, finden kaum Jobs und können von einer eigenen Familie nur träumen. Die Folge: Europa droht in vielen Ländern eine ganze Generation zu verlieren. Während die Kluft zwischen Arm und Reich in Europa immer größer wird, wächst der Druck auf die jungen Menschen. Sie müssen leistungsfähiger und flexibler sein als je zuvor. Von der Politik dagegen sehen sich viele im Stich gelassen. Was bedeutet es, wenn sich immer mehr junge Menschen abgehängt fühlen? Wohin führt sie ihr Frust an der Politik? „So tickt Europas Jugend“ reist deshalb dorthin, wo die Probleme der Jugend am stärksten zu Tage treten.
    Die Reise beginnt in Spanien: Dort sind 53,2 Prozent der Jugendlichen ohne Job – europaweit spitze. „Ich gewinne eher im Lotto, als dass ich einen Job bekomme“, sagt frustriert die 24-jährige Elena. Die studierte Pädagogin ist bestens ausgebildet und bringt Auslandsaufenthalte mit. Dennoch hat sie derzeit keine Chance auf dem miserablen spanischen Arbeitsmarkt, weil unzählige Stellen der öffentlichen Hand gestrichen wurden während der Krise.
    Elena lebt in Cadiz, Andalusien, also dort, wo die Jugendarbeitslosigkeit innerhalb Spaniens am höchsten ist (61,5 Prozent; 2014). Hier sind die angekündigte EU-„Jobgarantie“ und die Fördergelder der EU nur ein Tropfen auf den heißen Stein. In ihrem Frust setzen viele Jung-Arbeitslose auf Podemos, eine linke Protestpartei. Maria Romay, 24, ist seit wenigen Monaten jüngste Stadträtin von Cádiz.
    Sie kam über die Studentenproteste zu Podemos und war dabei, als die Partei völlig überraschend das Rathaus der Hafenstadt eroberte. „Wir kennen den verschuldeten Etat der Stadt Cádiz, aber wir sind eigentlich nicht angetreten, um lediglich die Misere zu verwalten“, sagt sie. Dennoch weiß auch sie inzwischen: Es gibt kein Geld für die vielen Vorhaben der Linksalternativen. Die Umfragewerte von Podemos fallen. Dennoch kann bei der Parlamentswahl in Spanien am 20. Dezember Podemos zum Zünglein an der Waage werden.
    Offen, mit welchen Folgen für die gerade wieder anspringende spanische Wirtschaft. Viele junge Spanier aber haben das Vertrauen in ihr Land völlig verloren. Sie wandern aus, vielleicht für immer. Die größte Anzahl junger Auswanderer in Europa hat Rumänien – mit dramatischen Folgen für die ländlichen Regionen. Rumänische Krankenhäuser müssen dichtmachen, weil tausende Ärzte fehlen. Junge Ärzte, oft die besten ihres Jahrgangs, wandern aus für ein Vielfaches des rumänischen Lohns.
    „Ich gehe wegen des Lohns, aber auch wegen der Korruption auf allen Ebenen in Rumänien“, sagt der plastische Chirurg Andrei Marin. Am krassesten aber spürt man den Verlust der Arbeitskräfte in Orten wie dem Dorf Faraoani. Allein von dort sind 300 Menschen ins europäische Ausland zum Arbeiten ausgewandert. Zurück bleiben Kinder, die von den Großeltern aufgezogen werden und ihre Eltern nur vom Telefon kennen. Dorfbibliothekarin Felicitas Farcas ist dort eine Art Ersatzmutter, wenn sie mit den EU-Waisen Hausaufgaben macht und näht.
    „Ich selbst war auch im Ausland“, sagt sie, „ich kenne die Zerrissenheit dieser Eltern. Damals hat mein Sohn sehr gelitten.“ Doch es gibt auch Hoffnung: Die IT-Branche boomt in Bukarest. IT-Ingenieure verdienen das Dreifache eines Arztes und können sich, wenn sie Talent haben, den Arbeitgeber aussuchen. Robert Knapp, Software-Unternehmer aus Deutschland, spricht sogar von einem „Krieg um die Köpfe“ in Rumänien, den der IT-Boom der letzten Jahren entfacht hat.
    Ein Hauch von Silicon Valley in Rumänien. Von luxuriösen Arbeitsverträgen können viele junge Briten nur träumen. Sie erhalten Verträge, in denen ihnen null Arbeitsstunden garantiert werden. Knapp 700.000 Briten sind derzeit in diesen sogenannten „Zero Hour-Contracts“ beschäftigt: Vertraglich verpflichtet, immer auf Abruf, aber ohne jegliche Sicherheit. Denn ein Grundgehalt gibt es nicht. Bezahlt wird nur, wenn Arbeit ansteht. Ausbeutung, auch auf der anderen Seite: in der City of London mit ihren vielen Versicherungen und Banken – beinahe eine Parallelwelt.
    Hier ist es ganz normal, 60 Stunden pro Woche zu arbeiten. Ein hoher Druck, dem viele junge Briten nicht mehr gewachsen sind. Auf alle jungen Europäer rollt ein weiteres gewaltiges Problem zu: ein riesiger staatlicher Schuldenberg. Junge Griechen haben dabei die größte Hypothek. 180 Prozent des Bruttoinlandsproduktes – so hoch ist die Staatsverschuldung derzeit. Wie geht die junge Generation damit um? Noch im letzten Jahr feierte sie Alexis Tsipras mit seiner linksorientierten Partei Syriza als Hoffnungsträger.
    Dann aber musste er viele seiner Wahlversprechen zurücknehmen. Zwar wurde Tsipras im September dennoch im Amt bestätigt. Aber viele junge Griechen fragen sich jetzt ratlos, wie es für sie wohl weitergehen wird, wenn die Sparauflagen der europäischen Institutionen umgesetzt werden. Welche Folgen ein konsequent durchgesetztes Sparprogramm haben kann, erleben die jungen Litauer.
    Das kleine baltische Land hat europaweit die größte Kluft zwischen Arm und Reich. Mittlerweile zählt Litauens Volkswirtschaft zwar zu den am stärksten wachsenden in der EU, aber für normale Angestellte oder Arbeiter reichen die Löhne nur gerade so zum Überleben. So wie bei Ana Pavilovic-Jancis, einer Gymnasiallehrerin, die am Ende des Monats auf gerade mal 350 Euro kommt, obwohl sie Vollzeit arbeitet. Während des Sparprogramms wurde ihr Lohn stark gekürzt – bis heute. „Die Litauer ertragen viel und sind es nicht gewohnt, sich für das gemeinsame Wohlergehen einzusetzen“, mutmaßt Ana über die Gründe dafür, dass ein Teil der Gesellschaft deutlich schlechter verdient als der Rest.
    Ganz anders geht es Ignas Staškevièius – einem Unternehmer, der in den 90ern anfing, Geschäfte zu machen. Damals war das Land im Umbruch und Ignas schaffte es, mit Freunden das mittlerweile größte Unternehmen in Litauen zu gründen – ein Handelsunternehmen. Dass sie damals mit allen Tricks und Kniffen gearbeitet haben, gibt er gerne zu.
    Und auch, dass die Schere zwischen Arm und Reich damals begann auseinander zu gehen – bis heute. Die Reporter, Joana Jäschke und Matthias Ebert, starten und beenden ihre Reise quer durch Europa gemeinsam in Berlin – der Stadt, in die die meisten jungen Europäer immigrieren. Vor allem viele Spanier, Italiener und Griechen suchen hier nach neuen Perspektiven. Doch die Konkurrenz ist groß. Und die Arbeitsverträge, die sie ergattern, sind oft prekär, kurzfristig, ausbeuterisch. Der Traum von einem besseren Leben erfüllt sich längst nicht für alle jungen Zuwanderer. Viele kehren enttäuscht zurück in ihre Heimat. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.12.2015Das Erste
  • Die Antibabypille bedeutete für Generationen von Frauen sexuelle Freiheit. Doch einige dieser Hormonpräparate sind sehr umstritten. Felicitas Rohrer glaubt, dass die kleine Pille ihr vor allem großes Leid brachte. Die junge Frau nahm mehrere Monate eine der neueren Antibabypillen ein. 2009 wurde sie als Notfall mit einer doppelten Lungenembolie ins Krankenhaus gebracht. Sie überlebte nur knapp. Die damals 25-Jährige hatte keine Vorerkrankungen, war nicht dick, rauchte nicht. Ihre Ärzte vermuten, dass die Antibabypille Ursache der Erkrankung war. Zahlreiche neue Studien belegen, dass die Pillen der vierten Generation mit dem Wirkstoff Drospirenon im Vergleich zu den Pillen der 1. und 2. Generation ein etwa doppelt so hohes Thromboserisiko besitzen.
    Die Blutgerinnsel können zu Lungenembolien führen. Tod durch die Pille? Dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sind in den vergangenen 15 Jahren insgesamt 478 Verdachtsfälle von Frauen mit venösen Thromboembolien gemeldet worden, die drospirenonhaltige Verhütungsmittel verschiedener Hersteller angewendet haben, darunter 16 Verdachtsfälle mit Todesfolge.
    Dennoch werden die Drospirenon-Präparate immer noch häufig verkauft und auch an junge Erstanwenderinnen verschrieben. Klage gegen Bayer Felicitas Rohrer muss seit ihrer Erkrankung blutverdünnende Medikamente nehmen und kann vermutlich nie Kinder bekommen. Im Mai 2011 hat sie den Pharmariesen Bayer auf Schadensersatz und Schmerzensgeld verklagt. Mehr als vier Jahre musste die junge Frau auf den Prozessbeginn warten, Mitte Dezember hat er begonnen. Der Vorwurf von Felicitas Rohrer lautet: Der Pharmakonzern hätte damals auf das erhöhte Thromboserisiko im Beipackzettel hinweisen müssen.
    „Ich will Gerechtigkeit und bin die erste in Deutschland, die das macht. Aber ich habe Glück im Unglück gehabt, ich lebe noch“, so die heute 31-Jährige. In den USA hat Bayer bereits 1,96 Milliarden Dollar Entschädigung an die Opfer gezahlt – außergerichtlich und ohne Schuldeingeständnis. In Deutschland spricht der Pharmakonzern bislang von Einzelfällen und bedauerlichen Schicksalen. Felicitas Rohrer hat eine Selbsthilfegruppe gegründet. Mit vielen anderen Frauen will sie dafür kämpfen, dass Bayer die umstrittenen Pillen vom Markt nimmt. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.11.2015Das Erste
  • Deutsche TV-PremiereMo 06.05.2013Das Erste

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