Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1 (28 Min.)
    Das weibliche Geschlecht als die Quelle allen Lebens ist ein uraltes heiliges Motiv. Die ersten Darstellungen von Göttern zeigen nackte Frauen mit eindeutigen, oft obszönen Geschlechtsmerkmalen – Abbilder der weiblichen Schöpfungsmacht. Gleichermaßen ist der weibliche Schoß als Objekt der sexuellen Begierde genau das, was Pornografie zeigt, um den Betrachter zu erregen. Ein Widerspruch? Oder haben Pornografie und Religion einen gemeinsamen, einen heiligen Kern? In der Antike zierten Darstellungen, die wir heute als pornographisch empfinden, Vasen, Teller, Teppiche und Wände.
    Religiöses und Alltägliches waren nicht getrennt, die Grenzen fließend. Die erotischen Darstellungen gehörten zum Alltag eines jeden. Wie kommt es, dass sich die Rollen und Vorstellungen so stark verändert haben? Moderne Pornografie wird vor allem von Männern für Männer gemacht. Mit dem heiligen Kern der ersten erotischen Darstellungen, mit dem Bildnis von echtem sexuellem Miteinander hat sie heute nicht mehr viel zu tun. Sie ist rein Körper, ohne Heiligkeit. (Text: Planet)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.10.2008Planet
  • Folge 2 (28 Min.)
    Ist es nur eine Frage der Zeit und des Wandels moralischer Werte, die bestimmen, was als Pornografie gilt und was nicht? Sind die höfischen Gemälde nackter Körper aus den vorherigen Jahrhunderten weniger pornografisch als aktuelle indizierte Abbildungen? Lange Zeit war das Sammeln von pornographischen Darstellungen ebenso ein Privileg der Wohlhabenden wie das Sammeln von Kunst. Was macht Kunst zu Pornografie, was Pornografie zu Kunst? Die erotischen und pornografischen Bilder der Vergangenheit bedienen sich oft mythologischer und biblischer Stoffe, um Verbotenes darzustellen. Bewusst spielen sie mit der Phantasie des Betrachters.
    In der industriellen Pornographie hingegen gibt es, außer Stellungssport, nicht viel Deutungsspielraum. Pornographie muss frisch und auf dem neuesten Stand sein, um erotisch zu stimulieren. Sie unterliegt demselben Zwang wie jedes andere Produkt der Warenwelt. Doch das erst seit Beginn des Gutenberg Zeitalters und noch einmal stärker mit dem Aufkommen von Photographie und Film. Denn nun können sexuelle Handlungen ganz authentisch abgebildet werden. Doch zeigt die moderne Pornografie wirklich alles. Oder verhüllt sie eine wichtige Quelle von Lust – die Phantasie ? (Text: Planet)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.10.2008Planet
  • Folge 3 (28 Min.)
    Spottverse waren schon im alten Griechenland verboten, doch eine staatliche Zensur, die Schriften und Bilder betrifft, gibt es erst, seit diese technisch reproduziert werden können. Seitdem wird reguliert, denn jede Gesellschaftsform beruht offenbar auf Zucht und Ordnung. Mit Menschen, die nur ihren Trieben folgen, wäre kein Staat zu machen. Ist es von der Unzucht zur Unordnung nur ein kleiner Schritt? Lange Zeit stellt die Kirche die Instanzen der Zensur. Doch 1857 verabschiedet das britische Parlament den „Obscene Publications Act“ – das erste Gesetz gegen „obszöne Werke und Schriften“ überhaupt.
    Nur kurze Zeit später wird die englische Ausgabe des Romans „Lady Chatterley’s Lover“ von H. D. Lawrence zum Meilenstein in der britischen Geschichte der obszönen Literatur und führt zu einer Liberalisierung des „obscenity law“. Und nicht nur in Großbritannien, auch in den USA und Deutschland muss der Kampf gegen die Pornografie viele Federn lassen. Der Siegeszug der Pornographie ist einfach nicht aufzuhalten. Nicht zuletzt mit den modernen Massenmedien wird auch die Pornographie demokratisiert. (Text: Planet)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.10.2008Planet

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