Staffel 4, Folge 1–4

Staffel 4 von „Deutschland, deine Künstler“ startete am 27.07.2011 in Das Erste.
  • Staffel 4, Folge 1 (45 Min.)
    Schauspielerisches Ausnahmetalent, Objekt sexueller Begierden, politische Aktivistin, Diva, Charakterschauspielerin – Senta Berger ließ sich nie auf eine Rolle festlegen und blieb sich dennoch treu. Ob deutsches 50er-Jahre-Kintopp, bombastisches Hollywood-Epos oder ernstes Polit-Kino, immer wusste sie instinktiv, wofür und wogegen sie sich entschied – zuweilen um den Preis des beruflichen Nachteils. Alle Film-Genres hat sie ausprobiert, daneben synchronisiert sie, hält Lesungen, ist Produzentin. Rollen in „Es muss nicht immer Kaviar sein“, „Babeck“, in Helmut Dietls Fernsehserie „Kir Royal“ oder in Michael Verhoevens „Die schnelle Gerdi“ haben sie berühmt gemacht.
    Heute, mit 70, ist sie im deutschsprachigen Kino und Fernsehen präsent wie nie zuvor.Dass sie eine internationale Karriere vorweisen kann, die sie bis nach Hollywood führte, wo sie an der Seite von Kirk Douglas oder Richard Widmark spielte, wissen heute nicht mehr viele. Hierzulande erinnert man sich eher an eine Aktion des Magazins „Stern“ mit dem Titel „Ich habe abgetrieben“, an der sie 1971 teilnahm und sich als kämpferische und politisch denkende Frau zu erkennen gab.
    Geprägt ist sie von den einfachen Wiener Verhältnissen, aus denen sie stammt. Bis heute scheint ihr Erfolg nicht selbstverständlich. Ihr Vater Josef Berger hatte die Musikhochschule besucht, sein Talent jedoch nicht zum Beruf machen können, da er den kleinen elterlichen Handwerksbetrieb übernehmen musste. Er war es, der der jungen Senta die Liebe zur Bühne vorlebte. Dem Vater hat sie unlängst ein Denkmal gesetzt, als sie im März auf der „Litcologne“ einen berührenden Text über ihn und seinen Niedergang vorlas. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.07.2011Das Erste
  • Staffel 4, Folge 2 (45 Min.)
    Seit Jahrzehnten ist der deutsche Schriftsteller eine Instanz – obwohl er von der Kritik oft verrissen wurde. Und Grass ist keiner, der leicht einsteckt: „Nein, an vernichtende Kritiken gewöhnt man sich nie, das verletzt mich tief. Was soll ich machen, ich arbeite einfach viel oder schreibe Gedichte, das macht es leichter.“
    „Ich bin Schriftsteller, Bildhauer, Grafiker“, sagt Günter Grass, „und dann habe ich noch einen Beruf: Nobelpreisträger – daran werde ich immer mal erinnert.“ Heute schleppen Literaturbegeisterte schwere Reisetaschen mit Büchern zu seinen Lesungen und legen ihm sein ganzes Lebenswerk zum Signieren vor: Den „Butt“ und „Hundejahre“ oder „Treffen in Telgte“. Der 83-Jährige zeichnet für seine Leser geduldig sein kunstvoll erdachtes Autogramm in jedes Buch. Bei ihm gibt es „aschgraue Ehejahre“, einen „summenden Garten“ oder „blindgescheuertes Dielenholz“. Grass, der große Wortmaler, ist einer der bekanntesten deutschen Schriftsteller, seit er mit 32 Jahren sein Roman-Debüt „Die Blechtrommel“ veröffentlicht und damit für ein literarisches Erdbeben gesorgt hat. Das Buch ist Sensation und Skandal zugleich, der Autor wird verteufelt und bejubelt. Es macht ihn und seine Figur, den trommelnden Oskar, über Nacht berühmt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.08.2011Das Erste
  • Staffel 4, Folge 3 (45 Min.)
    Mit drei Jahren macht der Sohn eines deutschen Juristen und einer amerikanischen Primaballerina seine ersten Versuche auf der Geige. Der Vater, selbst ein passionierter Violinist, wird sein erster strenger Lehrer. Als Zehnjähriger gilt David in Klassik-Kreisen als Wunderkind und steht bereits mit den Hamburger Philharmonikern auf der Bühne, wenig später mit Yehudi Menuhin. Bis heute ist er der jüngste Künstler, den die Deutsche Grammophon je exklusiv unter Vertrag genommen hat. Der Dirigent Zubin Mehta prophezeit dem zwölfjährigen David eine internationale Karriere und nennt ihn den größten Violinisten seiner Generation.
    Doch David Garrett weicht von der vorgezeichneten Laufbahn ab. Er ist 17, als er seine Leidenschaft für die Musik verliert. Von einer Sinnkrise gepackt fühlt er sich fremdbestimmt, gedrängt in ein Leben außerhalb seiner Generation. Gegen den Willen der Eltern und seiner Plattenfirma zieht er nach dem Abitur nach New York, um eigene Wege zu gehen. Das Studium an der renommierten Juilliard School of Music finanziert er sich selbst. Hier erkennt er endgültig, dass er sich ein Leben ohne Geige und Musik nicht vorstellen kann. Die eigene Jugend entdecken heißt für ihn, sich auch musikalisch auszuleben.
    Seit fünf Jahren tourt David Garrett ununterbrochen um den Globus und wird vom Publikum wie ein Rockstar gefeiert. Mit 31 Jahren hat er erreicht, woran viele gescheitert sind: den künstlerischen Spagat zwischen Klassik und Rock auf der Geige – Cross Over Musik. Garrett liebt Metallica und Michael Jackson mit derselben Hingabe wie Mozart, Beethoven und Tschaikowsky. Er ist ein virtuoser Grenzgänger zwischen zwei Welten, die vielen als unvereinbar gelten. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.08.2011Das Erste
  • Staffel 4, Folge 4 (45 Min.)
    Kauzig, leidenschaftlich, mit snobistischer Attitüde – so lieben Millionen Fernsehzuschauer Jan Josef Liefers. In der Rolle des Rechtsmediziners Prof. Boerne erobert der Schauspieler in ganz Deutschland die Herzen des Publikums. Seit 2002 löst er zweimal im Jahr mit seinem Kollegen Axel Prahl die kniffeligsten Fälle. Doch der 1964 in der DDR geborene Künstler kann mehr als Spuren lesen. Als Sohn einer Schauspielerin und eines Regisseur ist er schon familiär geprägt ein kreatives Multitalent: „Wenn meine Mutter gespielt hat, bin ich sofort nach der Schule ins Theater gerannt.“ Die Welt des Theaters inspiriert den Jungen und wird für ihn zur schützenden Nische vor der Enge und den Übergriffen der DDR Diktatur – zum Beispiel als er sich weigert, zur Armee zu gehen.
    „Letztlich war das auch für mich so instinktiv der richtige Weg. Ich wäre sonst alle drei Meter kollidiert mit jemandem.“Wir erleben den außergewöhnlichen Künstler auf dem Höhepunkt seines Erfolges: viel beschäftigt und intensiv. Natürlich besuchen wir die Dreharbeiten eines neuen „Tatorts“ mit dem Arbeitstitel „Sansibar“, der im Herbst 2011 in der ARD zu sehen ist.
    Dort erleben wir den Schauspieler als Profi, der pointiert seinen Text gestaltet und ganz nebenbei 100 Statisten zum Lachen bringt. Am Schillertheater in Berlin treffen wir auf einen Schauspieler, der die Intensität der Theaterbühne sucht. In der kleinen, feinen Inszenierung „Wissen Sie, wie man Töne reinigt? Saties-Factionen“ von Jürgen Flimm stellt sich Jan Josef Liefers rund 80 Minuten lang hautnah dem Publikum in der Intimität einer Probebühne. Wenn wir ihn nach dem Auftritt allein in der Maske beobachten, offenbart der Film, was für ein Kraftakt hinter der scheinbaren Leichtigkeit seines Auftrittes steht.
    Die Dokumentation zeigt Jan Josef Liefers in seinen spannendsten Filmen wie „Knockin’ on Heavens Door“, „Das Wunder von Lengede“ oder „Die Nachrichten“. Und in ganz unterschiedlichen Facetten: als Schauspieler, Musiker, Geliebter, Sohn und Freund. Dafür sprechen wir mit seiner Mutter Brigitte Liefers-Wähner, mit seinem Freund aus Jugendtagen Tobias Langhoff und mit Kollegen wie Til Schweiger und Axel Prahl. Mit der gemeinsamen Reise in seine Geburtsstadt Dresden beginnt unsere Erkundung seines Lebensweges. Er wird ihn aus der kleinen Wohnung seiner Oma in Dresden über die Demonstration auf dem Alexanderplatz im November 1989, wo er vor einer halben Million Menschen seine Rede hält, bis auf die Bühnen der deutschen Film- und Fernsehpreise führen.
    Und an die Seite einer faszinierenden Frau: Seit 2004 ist er mit der Schauspielerin und Sängerin Anna Loos verheiratet. 2011 erhielten die beiden als erstes Paar – und das unabhängig voneinander – die Goldene Kamera. „Ich habe mich in der ersten Sekunde in ihn verliebt“, verrät Anna Loos. Wir sprechen mit beiden über das Geheimnis ihrer kreativen und leidenschaftlichen Beziehung. Und darüber, wie sie den Spagat zwischen der Glamourwelt und dem Familienleben mit zwei kleinen Töchtern meistern. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.08.2011Das Erste

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