19 Folgen (Dynastien in NRW (WDR)), Folge 1–19

  • Folge 1
    Längst ist der Name „Deichmann“ in Deutschland zum Synonym für preiswerte Schuhe geworden. Zwei Drittel aller Deutschen tragen Deichmann Schuhe oder haben sie zumindest zu Hause im Schrank stehen. Der Essener Schuhkonzern ist ein Gigant. Europaweit, denn mit 120 Millionen verkauften Paar Schuhen jährlich ist Deichmann der größte Schuhhändler auf dem Kontinent. Doch die Wenigsten wissen: Wer ist eigentlich dieser Deichmann? Zwei Deichmanns stehen hinter dem Erfolg: Dr. Heinz Horst Deichmann und sein Sohn Heinrich. Wer sind diese Menschen? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.04.2008WDR
  • Folge 2
    Nur wenige Schritte sind es bis zur Einkaufsmeile Hohe Straße, Dom und Hauptbahnhof liegen gleich um die Ecke, und zum Rhein läuft man genau drei Minuten. In diesem Kernstück Kölns bewirtet das Brauhaus „Früh am Dom“ nun schon über ein Jahrhundert lang seine Gäste. Und fast jeder, der einmal nach Köln kommt, geht hinein. Denn das traditionsreiche Brauhaus gehört zur Stadt wie der Dom, hat einen festen Platz im Herzen der Kölner und ist für sie auch ein Stückchen Heimat. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.05.2008WDR
  • Folge 3
    Die Erfolgsgeschichte des Aachener Familienunternehmens Lambertz gleicht einem modernen Märchen: Der Aufstieg vom lokalen Printenbäcker zum Lieferanten der europäischen Königshäuser, vom Spezialisten für saisonales Gebäck zum international operierenden Gebäckimperium mit breiter Produktpalette. Die Story beginnt bereits im 17. Jahrhundert, als im Jahr 1688 der ‚Rat des Königlichen Stuhles und des Heiligen Römischen Reiches‘ dem Bäcker Henry Lambertz die Konzession erteilt, ‚am Markt zu Aachen‘ ein Backhaus zu errichten. Er nennt es ‚Haus zur Sonne‘ und produziert dort fortan ein städtisches Traditionsgebäck, die ‚Öcher Printe‘.
    Im 19. Jahrhundert gelingt es seinem Nachfahren Henry Lambertz IV., eine breitere Käuferschicht für die braunen Printen-Leckereien zu begeistern. Mit der Erfindung des ersten deutschen Schokoladengebäcks, der Schokoladenprinte, gelingt einem weiteren Nachfahren 1872 der endgültige Durchbruch. Selbst der europäische Adel verlangt jetzt nach den süßen Naschereien aus Aachen: Lambertz avanciert zum Hoflieferanten der Könige von Preußen, Bayern, Belgien sowie der Niederlande und vergrößert sich stetig. Doch rund ein Jahrhundert später, Mitte der 1970er Jahre, steht das Unternehmen mit 300 Angestellten und einem Umsatz von umgerechnet acht Millionen Euro kurz vor dem Ruin.
    Das ändert sich, als 1978 der 27-jährige Dr. Hermann Bühlbecker – ein Neffe des bisherigen Firmeninhabers – das Familienunternehmen übernimmt. In Rekordzeit krempelt er alles um: Er entwickelt ein Corporate Design für die Verpackungen, erschließt den Markt der großen Lebensmittelketten und erweitert das klassische Herbst- und Weihnachtssortiment um Jahresartikel wie Gebäckmischungen und Kleinkuchen. Bis Anfang der 1990er Jahre steigert er so den Umsatz des Unternehmens um das Zwanzigfache, übernimmt Traditionsfirmen wie Kinkartz, Weiß oder Haeberlein-Metzger und wird zu einem der größten Gebäckhersteller Deutschlands und mehr noch: zum größten Lebkuchenhersteller weltweit. (Text: EinsPlus)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.10.2008WDR
  • Folge 4
    „4711- Echt Kölnisch Wasser“ – das Duftwasser in der unverwechselbaren Flasche mit dem Etikett in Bremerblau und Gold gehört zu Köln wie der Dom. Und bis heute ist das 4711-Stammhaus in der Glockengasse Attraktion für Touristen aus aller Welt. Mit dem „Wunderwasser“ begann die Erfolgsgeschichte der Kölner Duft-Dynastie Mülhens. Die Rezeptur hat der Kaufmann Wilhelm Mülhens der Legende nach im Oktober 1792 von einem Kartäusermönch bekommen. Damals wurde dieses „Aqua mirabilis“ aber nicht des Duft wegens versprüht sondern als Medizin getrunken – pur oder mit Wein verdünnt.
    Die Dokumentation erzählt die bewegte Geschichte der alteingesessenen Kölner Familie Mülhens und ihren Aufstieg vor über 200 Jahren zu einem weltweit erfolgreichen Unternehmen. Sechs Generationen lang floriert das Unternehmen und erobert mit seinem leichten Erfrischungswasser auch den internationalen Markt. Kaiser und Könige erfreuen sich an „Echt Kölnisch Wasser“, Mülhens beliefert den russischen Zarenhof und den Schah von Persien, Johann Wolfgang von Goethe und Richard Wagner ordern „4711“ im Kölner Stammhaus.
    Nach dem Zweiten Weltkrieg liegt das Stammhaus in der Glockengasse und damit das Lebenswerk der Mülhens-Dynastie in Trümmern – wie so vieles in Köln. Warenlager und Fabriken gibt es nicht mehr. Nun schlägt die Stunde der Frauen: Maria Mehl-Mülhens führt die Firma wieder zu alter Größe. „Echt Kölnisch Wasser“ wird zum Duft des deutschen Wirtschaftswunders und der Kölner Parfümhersteller expandiert enorm.
    Anfang der 1990er Jahre jedoch geht es bergab: Turbulenzen und anhaltende Streitigkeiten in der Familie Mülhens – Werk und Stammhaus werden 1994 an die Firma Wella verkauft. Zu lange hatte man die Markenpflege vernachlässigt. „4711“ gilt mittlerweile als Duft von Oma und Opa. Die Dokumentation zeichnet die bewegte Geschichte der Familie Mülhens und ihres Duftwassers nach, bis zum wundersamen Comeback. Seit 2006 hat „4711 – Echt Kölnisch Wasser“ einen neuen Eigentümer: Die rheinische Traditionsfirma Mäurer & Wirtz gibt der Marke nicht nur ein neues Zuhause, sondern investiert auch in ein zeitgemäßes Image des weltberühmten Duftwassers.
    Neben exklusiven Interviews mit Familienmitgliedern und Eigentümer kann Filmautor Veit Bentlage auf bislang völlig unbekanntes Archivmaterial zurückgreifen. Noch nie zuvor gezeigte Privatfilme gewähren persönliche Einblicke in das Leben der Mülhens. Ehemalige Weggefährten und Mitarbeiter kommen zu Wort, ebenso prominente Kunden wie die Operndiva Montserrat Caballé, Kölns ehemaliger Oberbürgermeister Fritz Schramma und Kabarettist Jürgen Becker. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.10.2008WDR
  • Folge 5
    Alles beginnt Ende des 19. Jahrhunderts. Der Sauerländer Franz Falke-Rohen verdient sein Geld im Sommer als Dachdecker und während der Wintermonate als Saisonstricker bei einem kleinen Strickbetrieb in der Nachbarschaft. 3,50 Mark bekommt er am Tag, davon müssen acht Kinder ernährt werden. 1895 wagt er das Risiko und macht sich mit einer eigenen Strickerei selbstständig. Dies ist der Anfang der Erfolgsgeschichte: Heute ist FALKE trotz Billigkonkurrenz mit einem Jahresumsatz von rund 195,5 Millionen Euro ein international erfolgreiches Unternehmen mit Firmensitz im kleinen sauerländischen Schieferstädtchen Schmallenberg und beschäftigt rund 2.500 Mitarbeiter. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereFr 27.02.2009WDR
  • Folge 6
    „Die Grafen von Oeynhausen-Sierstorpff“ erzählt die beeindruckende Geschichte einer markanten Adelsdynastie aus Nordrhein-Westfalen. Mitten im Teutoburger Wald führt Markus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff in siebter Generation gemeinsam mit seiner Frau Annabelle neben den Bad Driburger Naturparkquellen und einer Klinikgruppe das „Gräfliche Kurbad“ in Bad Driburg. 225 Jahre besitzt seine Familie das einzige private Kurbad Deutschlands. Entstanden ist im Laufe der Zeit ein Luxus Spa der Extraklasse mit Gästen aus der ganzen Welt. Jette Joop, Vicky Leandros, Fritz Wepper, aber auch Prinz Leopold von Bayern und Otto Graf Lambsdorf sind seit Jahrzehnten Stammgäste des Hauses. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 13.03.2009WDR
  • Folge 7
    Die Geschichte des Löwensenfs beginnt vor über hundert Jahren in Metz im damals deutschen Lothringen. Dort gründen Otto und Frieda Frenzel die „Erste Lothringische Essig- und Senffabrik“. Abnehmer des Frenzel-Senfs waren das Militär, Werkskantinen und der Lebensmittelhandel der Region. 1918 müssen die Frenzels das französisch gewordene Lothringen verlassen und wagen in Düsseldorf den Neubeginn. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereFr 31.07.2009WDR
  • Folge 8
    Sie gehörten zu den fünfziger Jahren wie Nierentisch und VW-Käfer: Handelsgold-Zigarren aus dem Hause André im ostwestfälischen Bünde. Auch der Vater des Wirtschaftswunders Ludwig Erhard hatte selbstverständlich immer eine Handelsgold-Zigarre zwischen den Lippen. Die zwei Weltkugeln mit der roten Banderole waren eines der Symbole für das „Wir sind wieder wer“ nach dem Krieg. 1817 gegründet, ist André immer noch Deutschlands größter Zigarrenhersteller. In siebter Generation ist das Traditionshaus heute in der Hand von Axel-Georg André.
    Die wechselvolle Geschichte der Tabakbarone beginnt 1817 in Osnabrück. Johann Friedrich Christian André, der selber jahrelang in einer Tabakfabrik geschuftet hat, macht sich mit der Herstellung von Rauchtabakwaren selbstständig. Seine Söhne führen das Geschäft unter dem Namen „Gebrüder André“ fort. Noch ist es ein kleiner Betrieb unter vielen anderen. Das ändert sich erst mit dem Umzug nach Bünde 1866. Die dritte Generation der Andrés etabliert nach anfänglichen Schwierigkeiten eines der größten Tabakhäuser in der deutschen Zigarrenhauptstadt.
    Im Wandel der Zeiten hat jede Generation ihre ganz eigenen Herausforderungen zu bewältigen: Die Vierte baut 1905 die modernste Zigarrenfabrik Bündes: noch heute ist sie der Stammsitz des Unternehmens. In den dreißiger Jahren – inzwischen hat die fünfte Generation das Ruder übernommen – steht das Unternehmen fast vor dem Aus. Die Nationalsozialisten verbieten 1933 die maschinelle Zigarrenherstellung, ab jetzt müssen Zigarren wieder mit der Hand gerollt werden – wie im 19. Jahrhundert.
    Außerdem wird in den Kriegsjahren der Tabak knapp, die Produktion bricht zusammen. In der Not stellen die Tabakbarone jetzt Porzellan- und Steingut-Geschirr her. Erst ab 1950 kommt die Zigarrenproduktion langsam wieder in Schwung. Auf dem Tiefpunkt der Firmengeschichte hat Walter André die geniale Idee: Er vermarktet das gesamte Sortiment des Unternehmens unter dem Namen „Handelsgold“. Diese Zigarren werden der Familie André regelrecht aus den Händen gerissen. Allein in den Jahren 1964 bis 1969 werden 4,5 Milliarden Handelsgold-Zigarren verkauft! Doch in den siebziger Jahren steht das Zigarrenhaus plötzlich wieder vor einer existenzbedrohenden Krise.
    Flower Power: Hippies und Zigarre – das passt einfach nicht zusammen. Aus dem verklärten „Wirtschaftswunder“ wird die muffige Adenauer-Zeit. Das einstige Zugpferd „Handelsgold“ wird zum lahmen Ackergaul: Zigarren im traditionellen Stumpenformat verkaufen sich nicht mehr. Die Rettung heißt „Clubmaster“. Ernst-Arnold André – Chef in sechster Generation – bringt unter diesem Namen den erfolgreichen Zigarillo auf den Markt – der erfolgreichste Deutschlands.
    Doch die Zeiten für einen Tabakwarenhersteller werden nicht einfacher. In den achtziger Jahren gibt es erste Werbeverbote. Auch in der öffentlichen Meinung ändert sich das Bild des Rauchers. Wurde vorher noch öffentlich und überall gequalmt – in Flugzeugen genau so wie bei Werner Höfer im Frühschoppen- so ist das jetzt vorbei. Trotz anfänglicher Unsicherheit über die Zukunftsperspektiven der Tabakindustrie übernimmt Axel-Georg André in siebter Generation 2004 das Familienunternehmen.
    Sein Motto heißt Internationalisierung. Trotz allgemeinem Rauchverbot will auch er es schaffen, das Unternehmen zu vergrößern – und an die nächste Generation weiter zu geben. In der Dokumentation von Karina Voges und Heiko Schäfer gewährt Axel-Georg André erstmals spannende Einblicke in die 200-jährige außergewöhnliche Familien- und Unternehmensgeschichte. Am Beispiel der Andrés zeigt sich besonders deutlich, wie sehr ein Familienunternehmen mit einem umstrittenen Produkt sich im Wandel der Zeit verändern muss. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.09.2009WDR
  • Folge 9
    Die Geschichte beginnt 1910 mit einer Fabrik von Xaver Fassin in den Niederlanden. Von einer Reise bringt Lassin das Rezept für die Lakritzherstellung mit. Nach 1945 gründet Sohn Klaus Fassin in Emmerich auf der deutschen Seite des Niederrheins eine kleine Manufaktur. Hier beginnt der rasante Aufstieg der Firma mit der Herstellung der Lakritzkätzchen, die auf niederländisch „Katjes“ heißen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.09.2009WDR
  • Folge 10
    Die Fürsten zu Bentheim-Tecklenburg sind verwandt mit fast allen Königshäusern Europas. Alle haben die Fürstenfamilie bereits auf einem ihrer insgesamt fünf Schlösser besucht. In der 24. Generation bewohnt heute eine junge Familie die 100 Zimmer des imposanten Wasserschlosses in Rheda-Wiedenbrück: Maximilian Erbprinz zu Bentheim-Tecklenburg und seine Frau Marissa, eine geborene Lady Fortescue aus London, mit ihren drei Kindern. Auch die weltberühmte Bestseller-Autorin Rosamunde Pilcher, eine Tante von Erbprinzessin Marissa, war schon zu Gast auf Schloss Rheda – ihr zu Ehren wurde eine Rose im fürstlichen Garten benannt.
    Das Leben der zu Bentheim-Tecklenburgs ist geprägt von Pflicht und Verantwortung. Immer wieder stehen sie vor dem ehernen Gebot, ihr privates Glück mit dem traditionsreichen Erbe der Familie in Einklang zu bringen. Seit Jahrhunderten ist ihr Werdegang auch von der Religion bestimmt, und sie selbst prägen seit dem 16. Jahrhundert – mit der Einführung der protestantischen Lehre nach Luther – die Kirchen ihres Landes, bis zum heutigen Tage halten die Bentheim-Tecklenburgs neun Kirchenpatronate.
    Der Film führt durch die lange Geschichte einer beeindruckenden Adelsdynastie aus Nordrhein-Westfalen. Deren Herrschaft Rheda und die Grafschaft Limburg waren einst selbstständige Staaten, die Grafen und Fürsten regierten als souveräne Herrscher im Heiligen Römischen Reich. So sind die Geschicke dieser Region über Jahrhunderte eng mit dem Haus Bentheim-Tecklenburg verbunden gewesen.
    Heute bilden die insgesamt fünf Schlösser – Hohenlimburg, Rheda, Clarholz, Bosfeld und Herzebrock – ein kulturelles und gesellschaftliches Zentrum Westfalens. Neben einem Exklusivinterview mit Rosamunde Pilcher, in dem sie ihre besondere Beziehung zum Fürstenhaus beschreibt, kommen auch Familienmitglieder, Wegbegleiter und namhafte Persönlichkeiten aus Nordrhein-Westfalen zu Wort. Zudem sind viele bislang wenig bekannte Privat- und Archivfilmaufnahmen rund um die zu Bentheim-Tecklenburgs zu sehen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.10.2009WDR
  • Folge 11
    Die Wiege der Zirkusdynastie Althoff liegt in Nordrhein-Westfalen. Laut Familiensaga soll der Stammvater der Althoffs ein Findelkind aus dem niederrheinischen Freialdenhoven gewesen sein, geboren um 1660. Eine Gauklerfamilie nimmt den Jungen mit auf Reisen. Sie tauft ihn Michael Aldenhoven – nach dem Ort seines Auffindens. Später wandelt wird der Name zu Althoff. Der Film zeigt das Auf und Ab einer Zirkus-Familie, die Geschichte geschrieben hat. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereFr 07.05.2010WDR
  • Folge 12
    Die Erfolgsgeschichte der Familie Schneider beginnt mit einem Autoskooter. Um den bauen zu können, leihen sich die vier Söhne der Schaustellerfamilie aus Soest nach dem Krieg Geld und Baumaterial. Ein enormes Risiko mit Verbindlichkeiten im Gesamtwert von 80.000 D-Mark. Doch es läuft gut. Schon nach wenigen Kirmesveranstaltungen ist der Grundstein der Kirmes-Dynastie ist gelegt. Inzwischen besitzt das Familien-Imperium unter anderem ein Fahrgeschäft der Superlative. Der „Power Tower“ ist der größte transportable Freifallturm der Welt.
    Dazu kommen vier Wildwasserbahnen, eine Achterbahn, mehrere Autoskooter sowie eine Piratengeisterbahn. Mit ihren Attraktionen ist die Firma Schneider auf fast allen großen deutschen Volksfesten vertreten. Sie gehören zu den erfolgreichsten deutschen Schausteller-Dynastien. Mit einer Schiffsschaukel fing alles an – vor mehr als 150 Jahren. Heinrich Schneider hat sie in Soest gebaut und ging mit der Attraktion auf Tour. Sein Enkel August heiratete im Jahr 1923 eine Zirkusartistin und war bis zum Krieg mit einem so genannten Hippodrom, einer Manege mit Reitbetrieb und Bierausschank, erfolgreich.
    In diesem Hippodrom wächst Johann Schneider auf, geboren 1925, heute der Senior-Chef des Unternehmens. Noch immer ist er mit seinem Autoskooter auf Volksfesten unterwegs. Sein Enkel Patrick wird den Skooter eines Tages übernehmen. Er liebt es, als DJ beim Autoskooter immer die neuste Musik aufzulegen. Bei den Schneiders sind es ansonsten immer die Söhne, die die Fahrgeschäfte von ihren Vätern übernehmen. Und bei den Schneiders haben Väter und Söhne auch meistens gute Entscheidungen getroffen.
    Ihr schlichtes Erfolgsrezept: Das richtige Fahrgeschäft zur rechten Zeit. Ende der 1960er Jahre haben die vier Brüder eine der ersten modernen Achterbahnen aus Italien nach Deutschland geholt. Die wurde schnell zum absoluten Publikumserfolg auf deutschen Jahrmärkten. Michael Schneider ist einer der Söhne des Gründerquartetts. Er betreibt das „Pirates Adventure“, eine spektakuläre Attraktion mit beweglichen Seeräuber-Figuren. Seine Frau Janida und die drei Kinder sind stets dabei, sie kennen nur das Leben im Wohnwagen hinter der Geisterbahn und reisen mit.
    Jeder in der Familie muss beim Auf- und Abbau mithelfen. Und wie in Schaustellerfamilien üblich gehen die Kinder in jeder Stadt in eine neue Schule. Der Film von Arnd Güttgemanns zeigt den Alltag der Schaustellerfamilien und blickt hinter die Kulissen der Kirmes-Industrie. Mit bisher noch unveröffentlichten privaten Fotos und Filmen der Familie gibt die Dokumentation einen einzigartigen Einblick in die Firmen- und Familiengeschichte – und in ein Stück Kulturgeschichte der Jahrmärkte in Deutschland. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 14.05.2010WDR
  • Folge 13
    Der Gerling-Clan aus Köln. Diese Familie steht für einen Versicherungskonzern von Weltrang, für Unternehmer, die Milliarden verdient und verloren haben, und für ein ganzes Wohn- und Arbeitsquartier in Köln. Und der Name Gerling ist eng verbunden mit einem der größten Bankenskandale in Deutschland. Es ist eine Familiengeschichte der großen Erfolge und der verheerenden Niederlagen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 28.05.2010WDR
  • Folge 14
    Eine der berühmtesten Orgelwerkstätten der Welt ist das Bonner Familienunternehmen Klais. Philipp C. A. Klais, Jahrgang 1967, ist Chef einer jener Dynastien, in der es auch heute noch fast genauso zugeht wie vor mehr als 125 Jahren. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereFr 16.12.2011WDR
  • Folge 15
    Schlichte, der Steinhäger, der nur im ostwestfälischen Steinhagen gebrannt werden darf, war einmal weltweit das Synonym für „The German Schnaps“. Der doppelt gebrannte Wacholder wird bereits seit 500 Jahren hergestellt, seit 250 Jahren ist die Familie Schlichte dabei. Sie waren die ersten, die von ihrer Hausbrennerei auf eine industrielle Produktion umstellten. Ihr „Schlichte-Steinhäger“ war und ist die mit Abstand berühmteste Marke. Wenn auch die große Zeit des Steinhägers vorbei ist, gebrannt wird er auch heute noch, zwar in etwas anderer Dynastie-Konstellation.
    Denn der Schlichte-Steinhäger kommt jetzt aus dem Hause „Schwarze & Schlichte“, einem der größten Spirituosenhersteller Deutschlands. Der Legende nach begann die Erfolgsgeschichte vor mehr als 500 Jahren am Südhang des Teutoburger Waldes. Der im Gegensatz zu Gin oder Genever doppelt gebrannte Wacholderschnaps wurde bald über Steinhagen hinaus bekannt und startete Anfang des 20. Jahrhunderts seinen Siegeszug. Immer vorne dabei: die Familie Schlichte. In den fünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts arbeiteten in Steinhagen mehr als 3.000 Menschen in den rund zwanzig Brennereien.
    Doch dann ging es bergab. Die Konkurrenz wurde größer, und Billig-Produkte drängten in den Markt. Die Marke war nicht geschützt, jeder durfte Steinhäger herstellen. Erst seit 1987 gibt es einen Herkunftsschutz für den Steinhäger, vergleichbar mit Champagner oder Cognac. Aber die Produzenten in Steinhagen versäumten es auch, der Marke ein moderneres Image zu geben. Denn Steinhäger galt als „Schnaps der alten Leute“. Nach und nach gaben die Brennereien in Steinhagen auf. Auch die Fusion der größten Steinhäger-Produzenten, die Familienbetriebe Schlichte und König, kam zu spät.
    In dem Film erzählen Winifred Schlichte, die Frau des letzten Firmenchefs Hans-Werner Schlichte senior, und ihre Kinder Barbara Schlichte und Hans-Werner Schlichte junior die letzten aufregenden Jahrzehnte des Schlichte-Steinhägers. Die Tradition bewahrt die Familie bis heute: Barbara Schlichte betreibt ein Restaurant in Steinhagen und kreiert immer neue Mix-Getränke mit dem Familienerzeugnis, und Hans-Werner Schlichte junior ist selbst Schnapsbrenner, ihm gehört einer der größten Spirituosen-Hersteller Österreichs. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereFr 23.11.2012WDR
  • Folge 16
    Seit 1888 gibt es die Brauerei Stauder in Altenessen. Hier, mitten im ehemals stark von der Schwerindustrie geprägten Norden der Ruhrgebiets-Stadt, wird ein Bier gebraut, das beim Zechenfest auf Zollverein getrunken, vor allem aber auch in eleganten Hotels und Restaurants überall in Deutschland serviert wird: Stauder Pils. Heute leiten die Cousins Thomas und Axel Stauder gemeinsam das Unternehmen. Sie sind bereits die sechste Generation Stauder an der Spitze der Brauerei. 1867 brachte Theodor Stauder, ein bayrischer Bierbrauergeselle und Fassbinder, die untergärige Brauweise in das damals noch kleine Landstädtchen Essen. 1888 verlegte sein Sohn den Sitz des Familienunternehmens auf eigenen Grund und Boden nach Altenessen.
    Jede neue Generation musste sich dem rasanten Wandel in der Region stellen und Krisen meistern, Weltkriege, Inflation und Strukturwandel. Eine der entscheidendsten Krisen war der gewaltige Konzentrationsprozess in der Bierbranche in den siebziger und achtziger Jahren. Als das Unternehmen Stauder im Jahr 1967 sein 100. Jubiläum feiern konnte, gab es im Ruhrgebiet noch über vierzig unabhängige Brauereien in Privatbesitz – heute sind es gerade noch zwei. Claus und Rolf Stauder, die im Jubiläumsjahr die Leitung der Firma übernahmen, wagten eine wichtige Weichenstellung: Sie hatten zu der Zeit schon erkannt, dass ihre kleine Brauerei mit dem Trend zum immer billigeren Bier nicht mithalten konnte.
    Also setzten sie auf das Motto: Kleiner aber feiner. Sie versuchten, die Marke Stauder in hochrangigen Hotels und Restaurants zu etablieren. Erfolgreich. Bis heute ist der Seniorchef Claus Stauder der bekannteste Außendienstmitarbeiter des Unternehmens. Alles andere überlässt er seinem Sohn und seinem Neffen. Die aktuellen Chefs, beide Jahrgang 1967, stehen nun vor der Herausforderung, eines Tages die Marke und das Unternehmen Stauder ihren Söhnen, also der siebten Generation, übergeben zu können. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 30.11.2012WDR
  • Folge 17
    Beim Einkaufsbummel in den Fußgängerzonen der Innenstädte taucht neben den vielen neuen Marken ein traditioneller Name recht häufig auf: SinnLeffers. Allein in NRW gibt es zwölf solcher Modehäuser, bundesweit sind es mehr als zwanzig. Dahinter verbirgt sich die lange und wechselvolle Geschichte zweier Kaufmannsfamilien, die sich beide schon im 19. Jahrhundert auf den Textilhandel konzentrierten und nach und nach ein riesiges Netz mit vielen einzelnen Geschäften errichteten, alle in Familienhand. Dem Konzentrationsprozess der achtziger Jahre hat diese über Generationen weitergereichte Art der Geschäftsführung nicht standhalten können.
    Beide Unternehmen, Sinn und Leffers, wurden nacheinander von Quelle übernommen, dann miteinander fusioniert und erlebten mehr als schwierige Jahre. Viele Geschäfte wurden geschlossen, sehr zum Leidwesen einer Kundschaft, die oft auch schon über Generationen bei Sinn oder Leffers gekauft hatten. Mittlerweile sieht die Zukunft wieder positiv aus: Die Sanierung gilt als ausgesprochen gelungen, und im Januar hat das Modehausunternehmen Wöhrl angekündigt, SinnLeffers weiterführen zu wollen.
    In der Dokumentation von Carsten Günther und Traute Bonnichsen erzählen Angehörige der Familien und der Unternehmen Sinn und Leffers von dieser bewegten Entwicklung. Sie schildern, mit welch innovativen Tricks die Brüder Leffers Käufer in ihr erstes Geschäft lockten, und wie sparsam das Leben der Gründergeneration aussah. Sie erinnern an den strengen Geist einer ehrbaren Kaufmannsfamilie, in der das Geschäft über alles ging, so sehr, dass eine Heirat auch schon einmal morgens um fünf Uhr begangen wurde.
    Die Töchter des letzten Familieninhabers von Sinn in Aachen erzählen von der Zeit vor und nach dem Zweiten Weltkrieg, als der wesentliche Umsatz mit „Weißwaren“, also Tisch- und Bettwäsche, gemacht wurde, als Verkäuferinnen hinter ihren Tresen haltbare und solide Stoffe anpriesen und die Familiengeschichte ihrer Kundinnen kannten. Verkäuferinnen der Nachkriegszeit beschreiben die familiären Seiten des Unternehmens, die Veränderungen mit den neuen Modewellen seit den sechziger Jahren und die turbulenten Jahre von Übernahme, Fusion, Krise und Neubeginn. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 20.09.2013WDR
  • Folge 18
    Das Warsteiner Pils ist weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens bekannt. Hinter der Weltmarke verbirgt sich eine Sauerländer Familienbrauerei. Familie und Unternehmen mussten im November 2012 mit dem Tod des Firmenpatriarchen Albert Cramers, der die Pils-Marke erfolgreich nach ganz oben gebracht hatte, einen herben Schlag verkraften. Dessen jüngste Tochter, Catharina Cramer, führt jetzt mit gerade mal 35 Jahren das Unternehmen. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereFr 27.09.2013WDR
  • Folge 19 (45 Min.)
    Geschäftsführer William Verpoorten (l) mit seinem Bruder Dirk.
    Ei, ei, ei, Verpoorten – dieser Ohrwurm funktioniert bis heute. Fast jeder kennt ihn und kann mitsummen. Das Getränk, das alle damit verbinden, weckt bei vielen Erinnerungen. Eine Marke und die Erfolgsgeschichte einer Unternehmerfamilie – Verpoorten. In mittlerweile fünfter Generation führt William Verpoorten heute das Unternehmen. Auch sein Bruder Dirk Verpoorten ist noch Teilhaber. Die Entwicklung des Betriebs ist eng verknüpft mit dem Verlauf der Geschichte Deutschlands. Immer wieder haben politische Veränderungen zu teilweise riskanten Entscheidungen geführt.
    Doch eines ist immer Kern des Erfolgs geblieben – der Eierlikör. In der Dokumentation nehmen die Verpoorten-Brüder die Zuschauer mit auf eine Zeitreise: Mit dem Start im Kölner Umland über das in den „Goldenen Zwanzigern“ lasterhafte Berlin bis nach Niederbayern. Dort hatte die Großmutter der heutigen Geschäftsführer in den Kriegsjahren alleine eine Fabrik aufgezogen. In einer Zeit, in der Eier absolute Mangelware waren. Damit ist der Grundstein für den Siegeszug des Eierlikörs in der Bundesrepublik gelegt. Und es ist kein Zufall, dass Verpoorten an den Ort gezogen ist, der wie kaum ein zweiter für die Wirtschaftswunderzeit steht: die Bundeshauptstadt Bonn.
    Es ist auch die Geschichte eines Getränks, die mit einem ordentlichen Fehlstart begann: Niederländische Seefahrer hatten in Südamerika einen Likör entdeckt und wollten ihn auch hierzulande verkaufen. Doch Basis war eine Frucht, die in Europa einfach nicht wachsen will: die Avocado. Flämische Destillateure suchten Ersatz-Zutaten und fanden sie im Eidotter. Einer der Tüftler war Eugen Verpoorten. Fast 150 Jahre später stehen die Ur-Ur-Enkel vor einer gewaltigen Aufgabe: Die zeitgemäße Vermarktung eines Getränks, das in den letzten 150 Jahre nahezu unverändert blieb.
    Die Brüder Verpoorten wollen das schaffen, ohne die Tradition zu verraten. In dem Film von Simone Schillinger gewähren sie auch Einblicke in die aktuelle Produktion – von Hightech-Eiertrennern bis zur Qualitätskontrolle. Immer noch ist Eierlikör das einzige Produkt. Dirk Verpoorten hat mittlerweile den Sprung gewagt und sich vom Stammunternehmen gelöst. Er hat einen eigenen Kräuter-Likör auf den Markt gebracht. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.11.2018WDR

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