Folge 224

  • Design-Legende und Zuhause – Die Meisterhäuser von Dessau

    Folge 224 (30 Min.)
    Sie sind die berühmteste Künstlerkolonie des 20. Jahrhundert. Und sie gelten heute noch als Paradebeispiel für ein Wohnen der Zukunft: die Bauhaus-Meisterhäuser in Dessau. „Sie waren der Inbegriff des modernen Wohnens und ihrer Zeit um mindestens 30 Jahre voraus“, erzählt Ralph Walter Hagemann stolz. Er verbrachte seine Kindheit in den Meisterhäusern und lebt jetzt in Südafrika. Für die MDR-Dokumentation kehrt er extra nach Dessau zurück. Die ersten Bewohner zogen im Sommer vor genau 90 Jahren ein – Walter Gropius und die Lehrer des Neuen Bauhauses, das am 4. Dezember 1926 in Dessau eröffnet wurde.
    Bauhausvater Gropius höchstpersönlich hatte die typischen Formen entworfen: Sonnenterrassen, gerade Linien, große Fenster, praktisches Mobiliar. Seine Vision scheint auch heute nichts von ihrer Modernität verloren zu haben. Auch deswegen ist der Ruf der kleinen Siedlung damals wie heute legendär. Die Bewohner der Häuser waren Künstler von Weltrang, unter ihnen Wassily Kandinsky, Lyonel Feininger, Oskar Schlemmer und Paul Klee. Sie machten Dessau zum Zentrum der Avantgarde und zum beliebten Ausflugsziel der Einheimischen. Conrad Feininger, Enkel von
    Lyonel Feininger, zitiert aus einem Brief seines Großvaters, dass immer wieder Menschenmassen in die Siedlung pilgerten und durch die großen Fenster „das Bauhaus praktisch zu Tode starrten“.
    1945, als die Bauhäusler bereits von den Nazis vertrieben waren, erlebte der heute 86-jährige Ralph Walter Hagemann am 7. März 1945 die Luftangriffe von Dessau und wurde damit Zeuge, wie die schönste Wohnsiedlung der Moderne im Bombenhagel unterging. Die Ur-Dessauerin Renate Fröbe konnte als Kind von ihrem Elternhaus auf die Trümmer schauen und spielte gelegentlich zwischen den Meisterhaus-Steinen.
    Zu DDR Zeiten verfolgte sie den weiteren Verfall und den Wiederaufbau der Häuser und blickt heute auf eine wieder aufgebaute Siedlung. Heute wohnen und arbeiten in zwei Häusern seit Kurzem wieder Künstler. Bauhaus-Residenz-Künstlerin Gabi Schillig berichtet, wie es sich in einem Weltkulturerbe lebt und kommt dabei zu überraschend gruseligen Erkenntnissen. Wie wohnte und arbeitete es sich vor 90 Jahren in den Häusern? Wie gingen die Nazis mit dem Bauhaus um und was machte die DDR mit dem Erbe? Und wie viel „Meisterhäuser“ steckt in den Plattenbauten der DDR? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.11.2016MDR

Cast & Crew

Sendetermine

Sa 06.04.2019
11:45–12:15
11:45–
Sa 18.02.2017
11:45–12:15
11:45–
Mi 23.11.2016
05:45–06:15
05:45–
Mi 23.11.2016
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Di 22.11.2016
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