2014, Folge 131–150

  • Folge 131 (30 Min.)
    Es sieht ein bisschen aus wie in Finnland. Glitzernde Wasserflächen, umringt von Schilf und Wäldchen. Über 2.000 Teiche, angelegt im 11./​12. Jahrhundert von Mönchen, deren Fleischersatz zur Fastenzeit bekanntlich Fisch war. Aber nicht deshalb heißen sie „Himmelsteiche“, sondern weil sie ausschließlich durch Regenwasser gespeist werden. 600 davon existieren noch, und sie sind durch ein ausgeklügeltes Grabensystem miteinander verbunden. Die Plothener Teiche nahe Schleiz in Thüringen sind eine historisch gewachsene Teichlandschaft, die es in Europa nicht noch einmal gibt.
    Fisch wird hier nach wie vor gefangen. Naturschützer und Teichfischer sind einander nahegekommen in jüngsten Jahrzehnten, und beide profitieren von der außerordentlich artenreichen Tier- und Pflanzenwelt, die Wanderer, Radfahrer, Angler oder Reiter gleichermaßen begeistert. Christianna Serfling ist als Ökologin regelmäßig im Teichgebiet unterwegs. Sie ist froh, wenn sie im Frühjahr die Rufe von Kröten und Fröschen hört, denn sie ist für den Amphibienschutz verantwortlich.
    Oder wenn sie den zur Paarungszeit blau leuchtenden Moorfrosch zu sehen bekommt. Auch die Vogelwelt mit Haubentaucher, Bleßralle, Bekassine, Fischadler, Schwarzstorch, Kiebitz und Milan sowie die vielen Singvögel entgehen ihr nicht. Das ökologische Gleichgewicht scheint hier noch intakt. Die Plothener Teiche sind zugleich ein international bedeutender Rastplatz für Zugvögel. Tausende nordische Vögel machen hier im Herbst Halt, um dann gestärkt in den Süden aufzubrechen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.07.2014MDR
  • Folge 132 (30 Min.)
    Atemberaubend der Blick aus einigen hundert Metern Höhe. Mit dem Scharfsinn eines Seeadlers gleitet das fliegende Auge einer Hightech-Kamera über die Elbe – scheinbar schwerelos, dem Lauf des Flusses folgend, vom Elbsandsteingebirge bis in die Altmark. Es ist der Fluss, der die Landschaften zu seinen Ufern schuf und das Leben seiner Anwohner bis heute prägt. Goldglänzend schlängelt er sich wie ein Band durch die Landschaft, trennt Dörfer und Landstriche und verbindet deren Bewohner zugleich. Für den, der an den Ufern aufgewachsen ist, ist die Elbe ein Teil des Lebens.
    Für Menschen, die hier arbeiten, ist sie existenziell. Für Naturschützer eine der letzten intakten Stromlandschaften Europas. Ein Fluss, der Launen zeigt – ungehemmt und manchmal sogar unberechenbar. „Die Elbe von oben“ ist eine außergewöhnliche Entdeckungsreise mit opulenten Bildern aus der Luft. Über viele Tage und Flugstunden waren die Filmemacher mit einem Hubschrauber unterwegs, von Tschechien bis nach Wittenberge. Dazu kommen überraschende Geschichten von Menschen, die aufs innigste mit „ihrer Elbe“ verbunden sind. Erst so lässt sich der Charakter eines Flusses begreifen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.07.2014MDR
  • Folge 133 (30 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.07.2014MDR
  • Folge 134 (30 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.08.2014MDR
  • Folge 135 (30 Min.)
    Verhöre, Schikane, Aufnahmelager: ein vergessenes Kapitel deutsch-deutscher Geschichte. Rüber machen – nicht von Ost nach West, wie Millionen andere, sondern von West nach Ost! Rund 600.000 Menschen siedeln bis zur Wende in die DDR über. Ihre erste Station nach ihrem Grenzübertritt: ein Aufnahmeheim. Das größte von insgesamt fünf Aufnahmeheimen ist Schloss Barby, an der Elbe bei Magdeburg. Es untersteht dem Innenministerium. Einwanderer und Rückkehrer werden hier seit Ende der 50er-Jahre auf ihre Loyalität zum Sozialismus geprüft. Die Übersiedlungsgründe sind vielschichtig. Die meisten sind ehemalige DDR-Bürger, die wieder zurück in die Heimat wollen.
    Die Westdeutschen zieht es vorwiegend aus wirtschaftlichen oder privaten Gründen in den Osten. Weder Einwanderer noch Rückkehrer werden mit offenen Armen empfangen. Sie werden überprüft, verhört, unter Druck gesetzt. Wochenlang. Wer nicht ins System passt, muss zurück in den Westen. 20 Jahre lang diente das Schloss Barby dem DDR-Regime als Zentrales Aufnahmeheim. Vor dem Mauerbau waren die Bedingungen für die Übersiedler noch human. Viele wurden schnell in die DDR integriert oder wieder in den Westen abgeschoben.
    Das änderte sich mit dem Mauerbau 1961. Die Einreisewilligen wurden manchmal monatelang festgehalten, bevor sie eingebürgert oder abgeschoben wurden. Auch später, nach ihrer Entlassung in die DDR, hatten sie oft unter den Repressalien der Staatsicherheit zu leiden. Die Angst vor „Westagenten“ und „kriminellen Elementen“ war groß. Die Reportage erzählt, wie es jenen Menschen erging, die – gegen den Strom – aus einer anderen Welt in die DDR kamen. Welche Beweggründe hatten sie? Wurde die DDR jemals zu einer Heimat für sie? Auch das spannungsvolle Verhältnis der Bewohner von Barby zu ihrem Schloss ist Thema des Films. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.08.2014MDR
  • Folge 136 (30 Min.)
    300 Jahre alt und noch in allen Tonlagen prächtig, das ist die große Silbermann-Orgel im Freiberger Dom. Das Glanzstück auf der Westempore ist Gottfried Silbermanns erste große Arbeit nach seiner Rückkehr aus Straßburg, wo er bei seinem Bruder Andreas das Orgelhandwerk erlernt hatte. Der 28-jährige Gottfried suchte sich zehn Gesellen für diesen Großauftrag des Rats von Freiberg. Nach rund vier Jahren Arbeit wurde das Instrument am 19. August 1714 fertiggestellt und eingeweiht. Seit Jahrhunderten kaum verändert und fast original erhalten, gilt es heute als berühmteste Barockorgel der Welt.
    Für die 2.674 Pfeifen, 44 Register, 3 Manuale plus Pedal ist die Orgelbaufirma Jehmlich aus Dresden zuständig. Sie betreut die robuste Königin der Instrumente seit immerhin schon rund 170 Jahren, kennt das Instrument von innen und außen, ihre Stimmlagen und Stimmungen. Beeindruckt von der Handwerkskunst Silbermanns berichten die Orgelbauer über ihre eigene, ganz spezielle Beziehung zu der Orgel. Genauso wie Domkantor und Organist Albrecht Koch. Der ehemalige Kruzianer spielt seit 2008 auf der großen Silbermann-Orgel im Freiberger Dom.
    Der 38-jährige Kirchenmusiker ist auch Chef der Silbermann- Gesellschaft, kümmert sich um den Orgelnachwuchs und organisiert das erste Freiberger Orgeljugendcamp. Für die drei Finalisten dieses Wettbewerbs ist es Herausforderung und Belohnung zugleich, die 300-Jährige spielen zu dürfen. Immerhin versetzt ihr silberner Klang jeden um Jahrhunderte zurück in die Zeit des Barock. Selbst in der atheistisch geprägten DDR wurde die Königin im Freiberger Dom hofiert.
    Landeskirche und Denkmalpflege gaben zwei große Restaurierungen in Auftrag und die Silbermann-Gesellschaft wurde gegründet. Auch die Abendmusiken wurden weiter geführt. Vor 75 Jahren, einen Tag vor Beginn des II. Weltkriegs, ins Leben gerufen, ist die Konzertreihe noch heute Treffpunkt für viele Freunde der Orgelmusik. Der Film erzählt von der Vergangenheit und Gegenwart der barocken Schönheit. Ungebrochen zieht sie Musiker, Handwerker und Verehrer in ihren Bann. Wie es einer Majestät von europäischem Rang geziemt … (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.08.2014MDR
  • Folge 137 (30 Min.)
    Wer Glanz produzieren will, braucht viel Licht. Auch die Filmcrew braucht es, die Anfang der 1980er-Jahre halb Dresden besetzt, um wichtige Einstellungen für die inzwischen legendäre Fernseh-Serie „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“ zu drehen. In einer neuen Folge „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ erzählt Axel Bulthaupt von den Geschichten hinter dieser Filmlegende. Mit Blick auf die aktuelle Ausstellung „Preußen und Sachsen – Szenen einer Nachbarschaft“ schaut er auf unterhaltsame und spannende Art auf das wechselvolle Gegenspiel von Preußen und Sachsen. Der Film lässt die besondere Atmosphäre noch einmal lebendig werden. Schauspieler, Statisten und Bühnenbildner helfen dabei. Sie erzählen, mit welchen Tricks das Dresdner Schloss, zu diesem Zeitpunkt noch eine Ruine, auferstand.
    Wer Preußens Gloria entdecken will, kommt am Schloss Sanssouci nicht vorbei. Auch hier wurde für die Dreharbeiten das halbe Schloss umgebaut – sehr zum Leidwesen der verantwortlichen Denkmalpfleger. Doch der Film sollte unter allen Umständen glanz- und ruhmvoll aussehen. Dafür wurde alles getan. Die Ausstattungsqualität und die Zahl der Darsteller übertrafen alle vorherigen DEFA-Produktionen. 21 Millionen DDR-Mark soll der Sechsteiler gekostet haben. Der enorme Aufwand zahlte sich aus. Immerhin schafften es vier Teile des Filmepos 1987 sogar ins ARD-Hauptprogramm. Und nicht nur dort. Europaweit flimmerte er über die Bildschirme. Dem Team der DEFA gelang ein kleines Wunder. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.08.2014MDR
  • Folge 138 (30 Min.)
    Europa im 5. Jahrhundert, es ist die Zeit der Völkerwanderung. Menschenströme bewegen sich über den Kontinent, bestehende politische Strukturen zerfallen, neue bilden sich. So entsteht das Thüringer Königreich. Das erste auf deutschem Boden. Für einen Wimpernschlag der Geschichte gehören die „Toringi“ zu den mächtigsten Kräften in Europa. Im Bündnis mit den Ostgoten unter der Führung Theoderichs sind sie fast unschlagbar. Erst als Theoderich stirbt, das Bündnis geschwächt ist, wagen die Franken den Vorstoß. Sie schlagen an der Unstrut im Jahr 531 die Thüringer vernichtend.
    Das Königreich geht unter. Schriftliche Überlieferungen gibt es kaum. Trotzdem gibt es Nachrichten aus dem Thüringer Königreich. Die Erde gibt sie frei beim Bau von Autobahnen, Bundesstraßen, ICE-Trassen. Stück für Stück fügen Archäologen Geschichte zusammen. Knochen, Tonscherben, Schmuckstücke, Grabbeigaben. Ein Puzzle über Jahrzehnte. Einzelschicksale werden sichtbar. Wie das eines Adelingi, eines Adeligen aus dieser Zeit, gefunden 2010 in Leubingen. Ein Reiter mit Pferden, Hunden und reichen Beigaben bestattet. Seine Gürtelschnalle ist eine kunsthandwerkliche Meisterleistung, kostbar verziert, mit Almandinen besetzt.
    Die Spur führt in die Schweiz nach Basel. Zu einem Verwandten? Denn auch in Basel wurde ein Reiter mit fast identischer Gürtelschnalle gefunden. Familienstücke? Modeerscheinung? Rangabzeichen der Toringi? Wie groß war das Thüringer Königreich und wo war das Zentrum dieser europäischen Macht? War ihr Sitz im Thüringer Becken und wurde vor den Toren Erfurts, der Thüringer Landeshauptstadt von heute, schon vor 1500 Jahren Europapolitik gemacht? Akribisch vergleichen die Archäologen neue und alte Funde und es scheint, als könnte manch weißer Fleck der Geschichte getilgt werden. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.09.2014MDR
  • Folge 139 (30 Min.)
    170 Tonnen wiegt sie, ihre riesigen Treibräder messen 2,30 Meter Durchmesser und mit 182,5 km/​h hält sie bis heute einen Geschwindigkeitsrekord: die Schnellfahrlokomotive 18201. Umgebaut wurde die wohl spektakulärste Rekolok Anfang der 1960er-Jahre in Meiningen, im damaligen Reichsbahnausbesserungswerk (RAW), inzwischen in „Dampflokwerk Meiningen“ umbenannt. 1914 von der Königlich Preußischen Eisenbahndirektion Erfurt gegründet standen zu Spitzenzeiten bis zu 30 Loks in der Montagehalle. 3.000 Arbeiter waren im Zweiten Weltkrieg als „unabkömmlich“ beschäftigt. Nach Kriegsende hatten die Lokwerker alle Hände voll zu tun, die kriegsbeschädigten Schrottloks wieder für die Züge der Deutschen Reichsbahn flott zu machen.
    Immer noch schwärmen die alten RAWler vom Dampflok-Reko-Programm der 60er-Jahre. Auch heute, im Zeitalter stromlinienförmiger ICE Züge, begeistern die guten alten Dampfrösser immer mehr technikbegeisterte Eisenbahnfreaks. Aber Dampfloks sind hochsensible Technikriesen, müssen regelmäßig gewartet werden, brauchen Ersatzteile oder speziell bearbeitete Baugruppen. Dafür gibt es Europaweit nur noch wenige Adressen … Der Film erzählt die Geschichte der 100-jährigen „Nostalgieschmiede“ im thüringischen Meiningen.
    Wie gelang es, in der ausgehenden Dampflokära Ende der 1970er-Jahre das RAW weiter mit Arbeit zu versorgen? Wie überstand das Werk die Wende, wo kommen Aufträge her? Wie gelingt es, altes Dampflokwissen in die Zukunft mitzunehmen? Die Kamera schaut Kesselschmieden und Radsatzdrehern bei der Arbeit zu, beobachtet die Wartung einer Schnellzuglok der Baureihe 03 oder dampft mit einer in Meiningen restaurierten Schmalspurbahn gemütlich durchs Waldviertel in Niederösterreich. Und zu den Dampfloktagen Anfang September, dem größten Dampflokeisenbahnereignis Thüringens, wird auch der Superstar erwartet: die 18201! Unter Volldampf, samt Rekordlokführer!. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.09.2014MDR
  • Folge 140 (30 Min.)
    Es sollte den Aufbruch in eine neue Zeit bedeuten. Die Umgestaltung der Altmärkischen Wische in eine blühende sozialistische Landschaft: „Bauplatz der Jugend“. So hatten es Walter Ulbricht und die SED-Führung geplant in den Fünfzigerjahren. Seit Jahrhunderten wird hier Landwirtschaft betrieben: Die Wische – ein platter, schmaler Landstrich im äußersten Norden Sachsen-Anhalts. Feuchte, nasse Wiesen und Äcker im Urstromtal der Elbe prägen das Land zwischen Wittenberge und Havelberg. Schwerer lehm- und tonhaltiger Boden – Minutenboden genannt, weil es bei seiner Bestellung auf jede Minute ankommt: Sonneneinwirkung erhärtet ihn zu Stein und Regenschauer lassen ihn unpassierbar werden.
    Traktoren und Tiere versinken im Schlamm. Ein heimtückischer Grund. 1958 hieß es daher für über 16.000 junge Menschen, vorwiegend aus dem Bezirk Magdeburg, „ab in die Wische“. Mit Hacken und Spaten bewaffnet, leisteten sie dort für einige Wochen Knochenarbeit, hoben Gräben aus, bauten Straßen, zogen Weidezäune. Das erste Landwirtschaftsobjekt der FDJ in der DDR. Viele kamen freiwillig in die Wische. Ein Hauch von Abenteuer war dabei. Andere mussten mit mehr oder weniger Druck überzeugt werden. Aber schon zwei Jahre später erfüllte sich so Ulbrichts Traum.
    Ein nasser Landstrich, ständig von Überschwemmungen gefährdet, wandelte sich zu gutem Acker- und Weideland. In einer neuen Folge „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ geht Axel Bulthaupt auf Entdeckungsreise in die heutige Wische. Was ist geblieben vom sozialistischen Traum? Er trifft ehemalige Akteure der Wische-Umgestaltung und er findet eine neue Generation Bauern in einer Region, die noch immer von der intensiven Landwirtschaft lebt. Andererseits ist die Wische heute ein einzigartiger Naturraum, wie er sonst kaum noch zu finden ist in Mitteleuropa. Ein Geheimtipp für Naturfreunde und Urlauber. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.09.2014MDR
  • Folge 141 (30 Min.)
    Als „Stadion der Hunderttausend“ ließ der in Leipzig geborene DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht das Zentralstadion 1955/​56 errichten. Es war seinerzeit die größte Sportarena Deutschlands. Sie wurde aus den Trümmern Leipzigs gebaut. Mit Loren auf schmalen Gleisen karrte man die Steine auf den sumpfigen Baugrund. 23 Meter hoch geriet der Zuschauerwall. Mit seinen steilen Treppen war er der Schrecken für alle Sportler, die hier beinhartes Ausdauertraining absolvierten. Zugleich machte die imposante Schüssel, flankiert von der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) und dem Schwimmstadion, Leipzig zur Sporthauptstadt der DDR.
    Obwohl Radsportidol und Amateur-Doppelweltmeister Täve Schur kurz vor der Einfahrt in den Stadiontunnel so schwer stürzte, dass sein Rad gewechselt werden musste, überwiegen bei dem 83-Jährigen die positiven Erinnerungen an das Zentralstadion Leipzig. Nicht zuletzt wegen der vielen schönen Sportlerinnen auf den Turn- und Sportfesten. Weniger positiv blickt Torwartlegende René Müller auf die Leistungsschauen des DDR-Sports: „Das war eine Invasion. Als Leipziger ist man auf die Datsche geflüchtet“. Dafür spricht Müller umso lieber über seine zwei gehaltenen und den einen von ihm selbst verwandelten Elfmeter für Lok Leipzig im Europapokal-Spiel 1987 gegen Girondins Bordeaux und über die Zuschauermassen.
    Die Ordner hörten bei 73.000 auf zu zählen und ließen die große Schüssel „einfach voll laufen“. Im Gegensatz zu Walter Ulbricht, der sich gern als aktiver Sportsmann filmen ließ, wollte Nachfolger Erich Honecker möglichst ungesehen in das Stadion gelangen: Für ihn trieb man extra einen Tunnel durch den Westwall. Der „Honecker-Tunnel“ ist ebenso erhalten wie ein Konzertsaal für 120 Musiker, die live Nationalhymnen intonieren konnten.
    Heute wird eben dieser Saal mit seiner neoklassizistischen Kassettendecke zum VIP-Bereich für den Neu-Bundesligisten RB Leipzig umgerüstet. Übrigens ist das ab 2.000 neu errichtete Stadion eine Schüssel in der Schüssel: Der alte Trümmerwall umarmt regelrecht das ultra-moderne, FIFA-taugliche Rund für nunmehr 43 000 Zuschauer. Wie der dortige Rasen bei Rockkonzerten aufwendig geschützt wird, welche Funktion der jugendliche Sprinter Uwe Steimle auf dem Turn- und Sportfest 1977 übernahm und wie René Müller auf Diego Maradona traf, dies alles und noch viel mehr erzählt „Täve, Trümmer & Triumphe – Das Zentralstadion Leipzig“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.09.2014MDR
  • Folge 142 (30 Min.)
    Auf der Autobahn Hannover – Berlin war zu Zeiten des Kalten Krieges bei Kilometer 125 das Nadelöhr zwischen Ost und West. In Marienborn reihten sich die Autos zu endlosen Warteschlangen. An die perfiden Kontrollen erinnern sich Bundesbürger und West-Berliner bis heute. Die DDR-Grenzübergangsstelle Marienborn war die größte Grenzkontrollstelle Europas. Mehr als 1.000 Mitarbeiter überwachten, kontrollierten und sicherten rund um die Uhr den Transitverkehr. Die eigentliche Passkontrolle übernahmen 600 Mitarbeiter der Staatssicherheit – in der Uniform der DDR-Grenztruppen.
    Der Ort geriet vor allem dann in die Schlagzeilen, wenn es um gelungene oder missglückte Fluchten von DDR-Bürgern ging. In der MDR-Reportage kommen Zeitzeugen wie Marina Prüfer zu Wort, für die Marienborn zum Schicksalsort wurde. Sie flüchtete mit ihrem kleinen Sohn im Kofferraum eines Autos und sagt noch heute: „Marienborn, das ist für mich ein trauriger Ort, wo ich gar keine Luft kriege.“ Für andere, wie den damaligen Elektriker Roland Schreyer, war Marienborn „ein Stück Arbeitswelt“. Wie kaum ein anderer kann er erzählen aus der Innensicht der Festung, über das ausgeklügelte Sicherheits- und Überwachungssystem oder die Jagd der Zöllner nach Schmuggelware.
    Seltene Filmaufnahmen der Staatssicherheit zeigen, wie das MfS seine Mitarbeiter schulte, um Fluchten in den Westen zu verhindern. Die Grenzübergangsstelle an der Autobahn 2 war Schicksalsort und Bollwerk im Kalten Krieg. Im November 1989 öffneten sich die Schlagbäume endgültig. Heute, 25 Jahre nach dem Mauerfall, ist der ehemalige Grenzübergang eine Gedenkstätte, die an die deutsche Teilung erinnert, besucht von jährlich mehr als 150.000 Menschen aus Ost und West. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.09.2014MDR
  • Folge 143 (30 Min.)
    Mitten im Zentrum Weimars stehen riesige Gebäude, exakt gruppiert um einen kahlen rechteckigen Platz, unter dem sich heute ein Parkhaus versteckt. Ein riesiger Fremdkörper in der Klassiker- und Bauhausstadt mit einem klobigen verkleideten Betonklotz an der Stirnseite. Es ist das „Weimar Atrium“, eines der größten Shoppingcenter Thüringens. Die anderen Bauten werden von der Landesverwaltung genutzt. Nur eine kleine Ausstellung im unvollendeten Turm des Komplexes erzählt von der einstigen Bestimmung des gewaltigen Kolosses. Es scheint, als verberge der Ort seine Geschichte. Das ganze Ensemble war einst Hitlers Gauforum. Eine von den Nazis geplante und 1944 im Rohbau fertiggestellte neue Stadtmitte für Weimar.
    In jeder größeren deutschen Stadt planten die Nationalsozialisten Gauforen zu errichten. Es gab konkrete Modelle und Ansätze zum Bau, doch der Zweite Weltkrieg verhinderte ihre Ausführung. Nur in Weimar entstand dieser geschlossene Gebäudekomplex aus Aufmarschplätzen, Volkshalle und Residenzen, gedacht für NSDAP und Verwaltung. Heute wirkt der Ort weniger martialisch, aber dennoch kalt und abweisend. Schon zur Bauzeit rankten sich Mythen und Legenden um den Komplex. Von sieben unterirdischen Etagen war die Rede. Sie sollen geraubte Kunstschätze des einstigen NS-Gauleiters Fritz Sauckel verbergen, wurde gemutmaßt, vielleicht sogar das Bernsteinzimmer.
    Nach 1945 wurde das halbfertige Gebäudeareal schließlich unspektakulär zu Ende gebaut. Es blieb aber ein geheimnisvoller Ort. Verborgen hinter einem blickdichten Bretterzaun beherbergte er die sowjetische Militärverwaltung in Thüringen. In einer neuen Folge von „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ geht Axel Bulthaupt auf Entdeckungsreise und folgt den Spuren dieses einzigen jemals entstandenen Gauforums im Deutschen Reich. Er erzählt gemeinsam mit Zeitzeugen, Historikern und Stadtplanern vom schwierigen Umgang mit diesem ungeliebten Erbe, aber auch von neuen Plänen und Ideen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.10.2014MDR
  • Folge 144 (30 Min.)
    Der Stasi-Knast von Bautzen. Die Höchststrafe für Spione, Fluchthelfer und so genannte Staatsfeinde. Das Hochsicherheitsgefängnis war berüchtigt für sein hartes Regime. Und für die ständige Überwachung durch das Ministerium für Staatssicherheit. Der Film erzählt die Geschichte von drei Menschen, die in Bautzen II gesessen haben. Dieter Hötger (heute 76) hatte 1962 versucht, seine Familie durch einen Tunnel unter der Berliner Mauer in den Westen der Stadt zu holen. Der Plan wurde verraten, sein Freund starb, er selbst wurde lebensgefährlich verletzt.
    Dieter Hötger überlebte und wurde zu acht Jahren Haft verurteilt, wegen „staatsgefährdender Gewaltakte und Abwerbung von DDR-Bürgern“, wie es in seinem Urteil hieß. Berühmt wurde Dieter Hötger durch den einzigen geglückten Ausbruch aus Bautzen II im Jahr 1967. Diese Flucht löste eine der größten Polizeiaktionen in der Geschichte der DDR aus. Im Film erzählt Dieter Hötger erstmals vor einer Kamera, wie er aus seiner Zelle fliehen konnte. Und er lüftet das Geheimnis, auf welchen Wegen er zu Fuß die DDR verlassen wollte.
    Aus Liebe wurde die Westberlinerin Sigrid Grünewald (heute 69) zur Fluchthelferin. Sie wollte ihren Verlobten aus Thüringen über die deutsch-deutsche Grenze bringen. Die Flucht über die Transitstrecke missglückte, das Auto ging kaputt. Frau Grünewald bekam fünfeinhalb Jahre Bautzen aufgebrummt. Bautzen II war das einzige Gefängnis der DDR, in dem sowohl Männer als auch Frauen untergebracht waren. „Die Westfrauen waren fürchterlich untereinander“, erinnert sich Sigrid Grünewald.
    Sie und ihr Verlobter wurden freigekauft und heirateten später in Westberlin. Nicht aus Liebe, sondern aus politischer Überzeugung wurde Manfred Matthies (heute 73) zum Fluchthelfer. Über 80 Menschen half der Westberliner beim Verlassen der DDR: durch Tunnel, mit präparierten Autos, mit Hilfe falscher Papiere. Geld hat er, anders als viele andere, damit nicht verdient. 1972 wurde er festgenommen und zu 13 Jahren Bautzen verurteilt. „Die Isolation war das schlimmste für mich“, sagt er heute. Ihn hat die Haftstrafe in Bautzen krank gemacht, die Folgen spürt er noch immer. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.11.2014MDR
  • Folge 145 (30 Min.)
    Die berühmte Anbauwand der Marke Hellerau, Geschirr aus Kahla, eine Schreibtischlampe, die heute Kult ist, all das nahm seinen Anfang in Halle in der Burg Giebichenstein. Hoch über der Saale thront sie und ist seit fast 100 Jahren begehrter Studienort für Kreative. Noch heute bekommen nur Begabte einen Platz, denn „die Burg“ bürgt für eine kreative Atmosphäre und eine solide Ausbildung. Ihre große Blütezeit begann in den 1950er-Jahren. Als Hochschule für industrielle Formgestaltung war sie eine der einflussreichsten Ausbildungsstätten für Designer in der DDR. Etliche der hier kreierten Objekte, zumeist Gebrauchsgegenstände, genießen heute Kultstatus – nicht zuletzt wegen ihrer Formgebung.
    Der Schmalfilmprojektor Pentax PM81 von 1961 beispielsweise ist bis heute ein Blickfang. Doch auch Schutzhelme für Bauarbeiter wurden hier entworfen – und auch eine E-Lok für die DDR-Reichsbahn. Wenn Design richtig gut ist, überdauert die Freude daran Jahrzehnte. Wie die inzwischen schon legendäre MDW-Anbauwand der Marke Hellerau aus den 1960er-Jahren. Sie steht zum Teil bis heute in einigen Wohnzimmern. Entworfen wurde das Möbelsystem in Halle, an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein von Professor Rudolf Horn. In der MDR-Reportage „Schrankwand, Lampe und Geschirr“ berichtet er über diesen Erfolg und manche Herausforderung.
    Denn nicht selten mussten Ideen mit wirtschaftlichen Schranken in Einklang gebracht werden. Oft war das Ansporn, besondere Lösungen zu finden, mit besonderen Materialien. Der Film aus der MDR-Reihe „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ erzählt die Geschichte von Designern und Design an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, stellt einige ihrer erfolgreichsten Kreationen vor und zeigt, wie sich die Bildungseinrichtung, deren Absolventen bis heute begehrte Designpreise gewinnen und aus ihrem Studium heraus erfolgreiche Unternehmen gründen, im 100. Jahr ihres Bestehens für die Zukunft in einer globalisierten Welt wappnet. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.11.2014MDR
  • Folge 146 (30 Min.)
    Radebeul im Sommer 1950. In dem kleinen Ort bei Dresden treffen 900 Kinder aus Griechenland ein. Sie haben nur das dabei, was sie am Leib tragen, sind barfuß, hungrig und sehr verunsichert. Unter ihnen auch der 13-jährige Kostas Tsimudes, der aus einem kleinen Dorf im Norden Griechenlands stammt. „Wir waren ganz allein, wussten nicht, wo unsere Eltern sind und hatten Sehnsucht nach zu Hause“, erinnert sich der heute 77-Jährige. Nach einer Odyssee durch Europa und tagelangen Fußmärschen finden die Kinder in Radebeul ein neues Zuhause.
    Sie wohnen in Villen, gehen in einen Kindergarten, bekommen eine Schule und sogar ein eigenes Kulturhaus. Weil in ihrer griechischen Heimat nach dem Ende des Bürgerkrieges jegliches sozialistisches Gedankengut verboten war, sollten in der DDR erzogen und ausgebildet werden. Nicht alle Eltern hatten den griechischen Kommunisten ihr Einverständnis zu dieser „Verschickung“ gegeben. Erst ab Mitte der 1970er-Jahre durften die inzwischen erwachsenen Exil-Griechen wieder in ihre alte Heimat einreisen. Viele von ihnen hatten inzwischen eine Arbeit in der DDR, ihr Studium abgeschlossen, hier eine Familie gegründet.
    Schließlich waren Jahrzehnte vergangen, in denen sie ihre Familien nicht besuchen durften. Wie geht es ihnen heute? Welche Erinnerungen haben sie an ihre Zeit in Radebeul? Was erinnert heute noch an diese ungewöhnliche Kindheit? Die Autorinnen Anett Wittich und Ulrike Werner haben sich in Radebeul und Griechenland auf Spurensuche begeben, Zeitzeugen getroffen und gehen in ihrem Film der Frage nach, was für die Radebeuler Griechenlandkinder Heimat ist. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.11.2014MDR
  • Folge 147 (30 Min.)
    Alexander von Humboldt, Michail Lomonossow, Zar Peter I., Johann Wolfgang von Goethe, Novalis – große Namen und weltberühmte Wissenschaftler. Sie alle studierten und forschten an der fast 250 Jahre alten Technischen Universität Bergakademie Freiberg. Hier sind wegweisende Grundlagen für Abbau und Verarbeitung von Rohstoffen, beispielsweise Kohle, gelegt worden. Wer deshalb glaubt, der Ort hätte seine besten Tage längst hinter sich, der irrt. Denn statt einer altehrwürdigen Forschungseinrichtung entdeckt Axel Bulthaupt die Bergakademie als lebendigen, internationalen und kreativen Ort mitten in Sachsen.
    Aufs Engste mit der Industrie verbunden, werden heute neue Verfahren der Kohleverarbeitung erforscht, ebenso wie die Gewinnung seltener Erden. Eines der interessantesten Projekte allerdings wird von den Studenten selbst entwickelt – der Prototyp eines Rennautos. 53 Studenten der Bergakademie Freiberg haben sich dafür im Racetech Racing Team organisiert. Ihr Ziel: Innerhalb eines Jahres einen Elektro-Rennwagen zu bauen – eine anspruchsvolle Aufgabe, die Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften auf einzigartige Weise mit dem Rennsport verbinden.
    Die innovativen Forschungsergebnisse der Bergakademie in Qualität und Effizienz ihres Autos umzusetzen, ist für das junge Team die Herausforderung des Jahres. Axel Bulthaupt präsentiert in einer neuen Folge von „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ diesen außergewöhnlichen Ort und ergründet in dessen Tradition und Geschichte die Zukunft moderner Wissenschaft. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.11.2014MDR
  • Folge 148 (30 Min.)
    Vorsichtig wird der Pappkarton vom Dachboden getragen. Der Deckel klemmt ein bisschen. Das dünne Papier raschelt und ganz vorsichtig fassen wir zu – hängen rote Kugeln, silberne Glocken oder buntschimmernde Vögel an den Tannenbaum. Kaum einer kann sich zur Weihnachtszeit dem Zauber des gläsernen Christbaumschmucks entziehen. An ihm hängen Kindheitserinnerungen, Familientraditionen und das Wohl und Wehe eines kleinen Thüringer Dörfchens: Lauscha. Hier steht die Wiege des gläsernen Christbaumschmucks. Vor gut 170 Jahren begannen Lauschaer Glasbläser, Kugeln vor Gasflammen zu formen.
    Ein Industriezweig entstand. In fast jedem Haus wurde das Wohnzimmer zur Arbeitsstube. Jeder musste mit ran, um die Illusionen aus Glas zu fertigen – vom Kind bis zur Großmutter. Lauschaer Christbaumschmuck eroberte die Welt, hing an deutschen, englischen und vor allem amerikanischen Weihnachtsbäumen. Lauscha wurde zum Synonym für den festlich geschmückten Baum. Was das mit dem örtlichen Gaswerk und dem Amerikaner Woolworth zu tun hat, mit Botenfrauen und Verlegern, mit Perlen und Blei, mit Spießkist’ und Lampe, das hängen wir an die große glänzende Weihnachtsglocke. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.12.2014MDR
  • Folge 149 (30 Min.)
    Seit einem Jahrtausend stehen Kirchen auf dem Erfurter Domberg. Ein bedeutender spiritueller Ort, ein Wahrzeichen Mitteldeutschlands. Und seit einem halben Jahrtausend bilden Mariendom und Severi einen merkwürdigen Widerspruch: Zwei katholische Kirchen krönen die protestantische Stadt. Dazu birgt das Ensemble viele kleine Geheimnisse, die bis heute nicht gelüftet sind. Warum zeigt eine Türklinke einen Menschenfresser? Warum hat der Dom einen Knick in der Achse? Und warum trifft der Lichtstrahl die Madonna nur an einem Tag im Jahr? Was haben heidnische Einhörner in Kunstwerken zu suchen? Und wie kam die Gloriosa, die elf Tonnen schwere, größte freischwingende Glocke des Abendlandes hinauf in den Turm? Beide Bauwerke sind das Werk von Generationen, haben karolingische und romanische Ursprünge.
    Sie zeigen Spuren aller Bauperioden, aber ihr entscheidendes Gesicht ist gotisch. Als Krone und Zentrum der Stadt waren Dom und Severi Schauplatz großer Ereignisse in allen Zeiten. Immer, wenn die Menschen der Stadt einen Halt brauchen, wenden sie sich ihrem Dom zu. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.12.2014MDR
  • Folge 150 (30 Min.)
    Das „José Carreras Haus“ ist ein Ort, an dem Patienten Hoffnung geschenkt wird. Hoffnung im Kampf gegen Blutkrebs. Wie kaum anderswo auf der Welt liegen im Leukämiezentrum des Universitätsklinikums Leipzig Forschung und Therapie ganz nah beieinander. Das erhöht die Chancen auf Heilung. Chef des Hauses ist Professor Dietger Niederwieser, Leiter der Hämatologie und Onkologie der Uniklinik Leipzig. Sein Antrieb: Leukämie muss heilbar werden – immer und bei jedem. Die Ankunft des Südtirolers 1998 verleiht der Leukämieforschung und -behandlung in Leipzig einen enormen Schub.
    Aber bereits in den Achtzigern spielt Leipzig in der Behandlung von Blutkrebs eine führende Rolle. Pionier der Leukämiebekämpfung ist der gebürtige Leipziger Werner Helbig. Er führt 1980 die erste Knochenmarktransplantation in der Messestadt durch – ein Durchbruch für die Klinik, und die Stadt macht positive Schlagzeilen. Im Jahr 2000 eröffnet Dietger Niederwieser das „José Carreras Haus“. Es ist seinerzeit die modernste Leukämieeinrichtung Europas – mitten in Leipzig. Seit drei Jahren gibt es ein neues Labor für die Leukämieforschung. Forscher und Ärzte arbeiten hier eng miteinander zusammen und machen in der Behandlung und Erforschung von Blutkrebs riesige Fortschritte.
    Bis allerdings Professor Niederwiesers größtes Ziel, die Entwicklung eines Impfstoffs, erreicht ist, braucht es noch Zeit. In einer neuen Folge von „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ begleitet Axel Bulthaupt Patienten und Stammzellenspender. Er begibt sich auf Spurensuche nach den Ursprüngen des Leipziger Erfolgs im Kampf gegen den Blutkrebs und führt den Zuschauer durch das „Haus der Hoffnung“, das mit seinem Team aus „weißen Engeln“ eines der führenden Leukämiezentren der Welt ist. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.12.2014MDR

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