bisher 8 Folgen, Folge 1–8

  • Folge 1
    Es war ein aufwühlendes Jahr für Nordrhein-Westfalen: Wetterkapriolen sorgten für Überschwemmungen und abgesagte Karnevalszüge. 19 Sportler holten Gold bei den Olympischen Spielen und der Kölner Jonas Hector erlöste uns mit einem EM-Elfmeter vom Italien-Trauma. Heftige Diskussionen um Sicherheit und Werte bewegten das Land seit den sexuellen Übergriffen am Kölner Hauptbahnhof. Bereits die ersten Momente des Jahres 2016 raubten dem Kölner Polizeipräsidenten seinen Job und der Stadt ihr freundlich-fröhliches Image: Eine überforderte Polizei konnte in der Silvesternacht nicht verhindern, dass Frauen vor dem Kölner Hauptbahnhof Opfer von sexueller Gewalt und Diebstählen wurden.
    Die ersten Tage wurde die Öffentlichkeit nicht informiert, aber mehr als 1000 Anzeigen ließen sich nicht leugnen. Die meisten Tatverdächtigen kamen aus Nordafrika. Die Willkommenskultur im Land hatte damit ein plötzliches Ende gefunden: In Bornheim bekamen Asylsuchende vorübergehend Schwimmbadverbot. In Düsseldorf zeigte die Polizei mit einer erfolglosen Großrazzia im Magreb-Viertel Flagge.
    Und die Kölner Oberbürgermeisterin empfahl Frauen vorsorglich, eine Armlänge Abstand zu halten, um sich an Karneval vor Übergriffen zu schützen. Letztlich beherrschte aber nicht der Sturm der Empörung, sondern die Sturmwarnung der Wetterpropheten den Karneval im Land. Düsseldorf sagte seinen Zug ab, genau wie viele an-dere Städte vom Ruhrgebiet bis ins Münster- und Sauerland. Köln sagte lieber den Sturm ab und ließ den Rosenmontagszug abgespeckt rollen.
    Überhaupt bestimmte das Wetter die Schlagzeilen: erst das lange Warten auf den Schnee in den Skigebieten bis Mitte Januar, dann das Warten auf das Ende des Winters bis Anfang Mai. Der Sommer startete im Juni – mit Unwetter, Dauerregen und Hochwasser – und endete Ende September mit Rekordhitze. Jahreszeiten waren 2016 nur relativ. Die FDP verlor in diesem Jahr drei ihrer Denkmäler, die tief in Nordrhein-Westfalen verwurzelt waren: Hans-Dietrich Genscher, Walter Scheel und Guido Westerwelle.
    Borussia Dortmund bekam ein Denkmal zurück: Jürgen Klopp war wieder im Stadion, aller-dings mit dem Gegner FC Liverpool, und kegelte Dortmund in letzter Minute aus der Europa League. Dass Kapitän Mats Hummels zur Konkurrenz nach München wechselte, erregte die Borussenseele im Sommer noch mehr als die Rückkehr des nicht mehr ganz so geliebten Mario Götze. In Düsseldorf hingegen wurde gefeiert: Zum 70. Geburtstag von Nordrhein-Westfalen kam sogar Prinz William. Schließlich hatten die Briten das Bundesland einst gegründet.
    Weit über die Bundeslandesgrenzen bekannt wurden 2016 außerdem … … eine Gelsenkirchener Putzfrau, indem sie Vizekanzler Sigmar Gabriel öffentlich Paroli bot. … ein Bottroper Fußballverein durch die höchste Niederlage im deutschen Fußball, ein 0:43 in der Kreisliga C. … eine Religionslehrerin aus dem Münsterland, die zur Miss Germany gewählt wurde und den Papst traf. … ein chinesischer Tourist, der im Dülmener Auffanglager für Asylbewerber landete, weil er ein falsches Formular unterschreibt. … und 19 Sportler aus Nordrhein-Westfalen, die bei den Olympischen Spielen und den Paralympics in Rio Goldmedaillen holten.
    Wer von all dem nichts mitbekommen hat, folgte wahrscheinlich dem Trend des Jahres: Pokemon Go. Das heißt durch die Gegend laufen und den Blick ausschließlich auf das Handy richten. Irgendwo auf dem Weg könnte ja ein virtuelles Monster sitzen. Damit die Spieler nicht vors Auto liefen, sperrte Düsseldorf ganze Straßen. Und wer viele dieser Monster gefangen hat, kann zufrieden sagen: 2016 war ein gutes Jahr. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.12.2016WDR
  • Folge 2
    Es war das Jahr, in dem viele Nordrhein-Westfalen für Deutschland ins Rennen gingen: Martin Schulz aus Aachen-Würselen wollte Kanzler werden, Frank-Walter Steinmeier aus Detmold-Brakelsiek Bundepräsident. Die gebürtige Bonnerin Levina vertrat die deutschen Farben beim Eurovision Song Contest und Dalila Jabri aus Hamm das Land bei der Miss-World-Wahl. Nicht alle waren gleich erfolgreich. Durchsetzen konnten sich 2017 eine Farbkombination: Schwarz-Gelb aus Dortmund gewann den DFB-Pokal, Schwarz-Gelb in Düsseldorf die Landtagswahl. Ausgerechnet am Muttertag verlor die Landesmutter Hannelore Kraft ihren Job als Ministerpräsidentin.
    Armin Laschets Koalition regiert seitdem im Landtag mit nur einer Stimme Mehrheit. Es war ein Jahr menschlicher Tragödien, an denen sich auch die Solidarität der Menschen im Westen messen ließ: Hals über Kopf wurde die 14-jährige Schülerin Bivsi aus dem Unterricht heraus nach Nepal ausgewiesen. Wochenlang kämpften ihre Klassenkameraden für sie – bis sie nach Duisburg zurückkommen durfte. Bei einem Anschlag auf den Mannschaftsbus des BVB wurde der Spieler Marc Batra verletzt, die anderen kamen mit einem Schock davon.
    Als das Champions-League-Spiel gegen AS Monaco auf den nächsten Tag verschoben wurde, boten zahlreiche Dortmunder spontan den Gäste-Fans ein Bett für die Nacht an. Angst und Entsetzen verbreitete der grausame Mord an einem neunjährigen Jungen in Herten. Auf der Flucht erstach der Täter Marcel H. einen Bekannten, bevor er sich der Polizei stellte. Der Skandal um einen Bottroper Apotheker löste 2017 eine Diskussion um die Kontrolle von Apotheken für Krebsmedikamente aus: Die Staatsanwaltschaft wirft dem 47-jährigen Bottroper vor, in 62.000 Fällen Krebspatienten mit zu niedrig dosierten Medikamenten beliefert zu haben.
    Dabei soll er die Krankenkassen um 56 Millionen Euro betrogen haben. Sportlich war 2017 ein spannendes Jahr für Rheinländer wie Westfalen: Der 1. FC Köln spielte nach 25 Jahren wieder in einem internationalen Wettbewerb – gegen die Stars von Arsenal. 10.000 Kölner Fußballfans überrannten beim Auswärtsspiel die Londoner Polizei und hinterließen einen bleibenderen Eindruck als die Spieler selbst.
    Die Düsseldorfer spezialisierten sich auf andere Sportarten: Die Tour de France und die Tischtennis-Weltmeisterschaften starteten in der Stadt. Nur mit einem Gurt gesichert erklomm der Extrembergsteiger Jost Kobusch aus dem ostwestfälischen Borgholzhausen im Oktober als erster Mensch solo den Nangpai Gosum II. Und die Bielefelderin Anja Blacha bestieg im Mai als jüngste Deutsche den Mount Everest. Dafür stand die höchste Sandburg der Welt im September in Duisburg: 16,68 Meter, Guinness-Rekord! Über dem Rhein in Köln blieb eine Gondel der Seilbahn hängen, woraufhin 67 Fahrgäste von Höhenrettern spektakulär abgeseilt werden mussten.
    Die letzte, waghalsige Schleife einer AirBerlin-Maschine über dem Düsseldorfer Flughafen hingegen lief glatt. Danach wurde AirBerlin abgewickelt, die Firma ist pleite. Andere bekamen unerwartet Geld dazu: Ein nach Amerika ausgewanderter gebürtiger Kölner vererbte dem Kölner Zoo 22 Millionen Dollar. 152 Millionen Euro bekam die Stadt Neuss von einem amerikanischen Betrieb als steuerliche Selbstanzeige. Ab sofort war die Stadt schuldenfrei. So kommt man gerne ins neue Jahr. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.12.2017WDR
  • Folge 3
    „Das war 2018“ zeigt Umbrüche und Abschiede, sportliche Höchstleistungen und kuriose Rekorde. Ein Jahresrückblick voller Momente und Menschen, die Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr geprägt haben. 2018 war ein Jahr der Wetterextreme. Es gab das höchste Hochwasser seit 20 Jahren und den stärksten Orkan seit Kyrill. Ein Tornado verwüstete Viersen, Starkregen überschwemmte Wuppertal, und die große Dürre trocknete das ganze Land aus. Waldbrände und dramatische Ernteausfälle waren nur einige Ergebnisse des trockensten Sommers seit 15 Jahren. 2018 war auch das Jahr der Tiere.
    Die Feldlerche verhinderte das Open-Air-Konzert mit Superstar Ed Sheeran auf dem Mülheim-Essener Flughafen. Die Bechstein-Fledermaus sorgte für einen Rodungsstopp im Braunkohlegebiet Hambacher Forst. Die Fernsehmaus und ihr Elefant reisten zusammen mit Alexander Gerst zur Raumstation ISS. Zwei Pferde sorgten für einen schweren Unfall beim Kölner Rosenmontagszug und eine Herde Wasserbüffel blockierte für mehrere Stunden die Hauptverkehrsader A3. Köln hopp, Düsseldorf top – es gab einen Machtwechsel der Rivalen vom Rhein: Am Tag des sechsten Aufstiegs von Fortuna Düsseldorf in die erste Liga stieg der 1. FC Köln zum sechsten Mal in die zweite Liga ab.
    Ein gebürtiger Düsseldorfer holte zudem sensationell die Silbermedaille bei den olympischen Winterspielen: Der Torhüter der Eishockey-Nationalmannschaft, Danny aus den Birken. 2018 – auch ein Jahr der Abschiede. Das Jahr begann im Januar mit dem Abriss des Immerather Doms zugunsten des Braunkohleabbaus und endet im Dezember mit der Schließung der letzten Zeche zum Steinkohleabbau. Der Bergbau, die DNA des Ruhrgebiets, ist nun Geschichte. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 21.12.2018WDR
  • Folge 4
    „Das war 2019“ zeigt ein Jahr zwischen Protest, Klimawandel und Alltagshelden. Ein Jahresrückblick voller Momente und Menschen, die Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr geprägt haben und verändern wollen. Es war ein Jahr des Protests. Fridays for Future – auch in NRW schwänzten Schüler für eine Wende in der Klimapolitik und blieben nicht lange allein. Beim globalen Weltklimastreik im September schlossen sich ihnen Tausende an, um unter anderem in Siegen, Bielefeld und Köln gemeinsam für eine bessere Zukunft zu demonstrieren.
    Greta Thunberg tauchte im August überraschend im Hambacher Forst auf. 2019 war auch: Wetter extrem. Der wohl schweißtreibendste Sommer in NRW seit Beginn der Wetteraufzeichnungen! In Tönisvorst und Duisburg-Baerl zeigte das Thermometer 41,2 Grad an. Rosenmontag wäre dank Sturmtief Bennett fast ins Wasser gefallen, ein Tornado fegte durch die Eifel und gleich zu Jahresbeginn waren zahlreiche Urlauber aus NRW tagelang in den Alpen von Schneemassen eingeschlossen.
    Fassungslos schaute das Land nach Lügde. Auf einem Campingplatz hatten die Täter rund 10 Jahre lang Kinder sexuell missbraucht und dabei gefilmt. 32 Mädchen und Jungen wurden zu Opfern, die jüngsten waren erst im Kindergartenalter. Nicht nur der Missbrauchsfall sorgte für Aufsehen, auch Polizei und Jugendamt wurde kollektives Behördenversagen vorgeworfen. Die Fußballer machten es 2019 bis zum letzten Spieltag spannend. Erst da fielen die Entscheidungen! Während der BVB knapp an der deutschen Meisterschaft vorbeischrappte, schaffte der kleine SC Paderborn 07 zum zweiten Mal den Durchmarsch.
    Immerhin von der dritten in die erste Fußballbundesliga. Mit dabei auch die Aufreger und Skandale sowie die Angstmacher des Jahres von der Monokelkobra bis zum Eichenprozessionsspinner. Und schließlich die vielen kleinen Kuriositäten, sei es der Tannenbaumweitwurf oder die Arschbomben-Weltmeisterschaft, die so oft von den großen Ereignissen verdrängt werden, im großen NRW-Jahresrückblick aber immer ihren festen Platz haben. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 20.12.2019WDR
  • Folge 5 (45 Min.)
    2020 war ein Jahr wie kein anderes – das Coronavirus beherrschte das Leben. Ein Jahr der Verluste, Hoffnungen, Verzweiflung und Mitmenschlichkeit. Viele haben sich selbst 2020 neu kennengelernt und nicht wenige sind über sich hinausgewachsen. Ein tragischer Start: Das Jahr war gerade 10 Minuten jung, da brannte im Krefelder Zoo das Affenhaus. Ein Silvesterfeuerwerk hat die Katastrophe ausgelöst, bei dem bis auf zwei Schimpansen alle Tiere ums Leben kamen. Im Januar hielt man das Virus noch für ein Problem der chinesischen Provinz Wuhan, doch Ende Februar hatte NRW seinen ersten Hotspot.
    Bei einer Karnevalssitzung in Gangelt (Kreis Heinsberg) breitete sich das Virus aus und die Politik musste reagieren: Lockdown! Das öffentliche Leben machte Pause, die Menschen richteten sich zu Hause ein. Schulen, Kitas, Gastronomie und die meisten Geschäfte waren geschlossen. Die Menschen richteten sich in ihren Homeoffices ein. Doch am schwersten waren die Kontaktverbote. Bewohner und Patienten von Altenheimen und Krankenhäusern wurden ohne Besuchsrecht isoliert. Musiker vor den Einrichtungen machten Hoffnung, Nachbarn sangen gemeinsam an Fenstern und auf den Straßen, denn Lieder brachten Verbundenheit.
    Im Supermarkt machte sich die Katastrophenstimmung am meisten bemerkbar – Klopapier wurde zum begehrtesten Gut, Hamsterkäufer sorgten für leere Regale. Schon im April ächzte das Land unter Trockenheit. Die Äcker staubig, die Wälder brannten oder wurden Opfer von Borkenkäfern und kein Regen in Sicht. Autokinos – vergessene Orte einer anderen Zeit – wurden zum Eventplatz No.1: Konzerte, Theater, Abifeiern, Discos, Gottesdienste und Parteitage mit Blick durch die Windschutzscheibe, Ton über das Autoradio.
    Aussteigen verboten. Ein Jahr ohne Großveranstaltungen. Im Mai startete die Fußball-Bundesliga mit sogenannten Geisterspielen im leeren Stadion. Zu viel Geld stand auf dem Spiel. Als das Leben im Sommer langsam aufblühte, brach Corona unter den Arbeitern von Fleischverarbeitungsfabriken aus und die zarte Hoffnung es könnte alles besser werden, kam ins Wanken. Westfleisch und Tönnies mussten schließen. Erneuter Lockdown im Landkreis – Die Gütersloher erfuhren im Sommer als Erste was es hieß in einem Hotspot zu leben.
    Urlaubsorte verweigerten ihnen die Aufnahme. Doch viele sagten ihre Urlaube in der Ferne ohnehin ab, aus Angst vor dem Ungewissen und drohender Quarantäne. So war der Sommer heiß, trocken und viele verbrachten ihn im heimischen Garten. Im Herbst dann der neue Schreck. Corona breitete sich aus. Immer mehr Menschen steckten sich an. Wieder müssen Restaurants und Kultureinrichtungen schließen und Menschen werden aufgefordert, ihre Kontakte zu minimieren. Es blieb für alle ein hartes Jahr.
    Auch 2020 gab es Skandale – wie die rechten Chatgruppen in der Polizei – und Überraschungen, zu denen nach der Kommunalwahl die ersten grünen Oberbürgermeister gehörten. Vieles was sich 2020 ereignete, war geprägt vom Leben mit Corona. Spätestens im Herbst war ganz NRW ein Hotspot, denn wie erwartet stiegen die Zahlen mit der kühleren Witterung. Weihnachts- und Silvesterfeiern werden dieses Jahr anders aussehen, sofern es sie überhaupt gibt. Das Jahr 2020 endet mit dem Wunsch, im nächsten Jahr möglichst schnell von dem Virus befreit zu werden (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.12.2020WDR
  • Folge 6 (45 Min.)
    2021 – was für ein Jahr in NRW! Es begann still – ohne Böller, buntes Feuerwerk und rauschende Partys – aber auch mit der Hoffnung auf eine Impfung gegen Corona. Nach und nach öffneten die Impfzentren im Land – zumindest für alle, die es durch die chaotische Terminvergabe geschafft hatten. Corona prägte auch dieses Jahr – vermieste die Rodelpartie, als es endlich schneite und sich alle nach draußen sehnten: Die Skigebiete machten dicht. Vermieste die Freiluftsaison im Sommer durch Verweil- und Partyverbote. Und dann kam alles noch viel schlimmer: Die Jahrhundertflut verwüstete Städte und Dörfer – eine unvorstellbare Katastrophe.
    Doch in der dunkelsten Stunde machten sich Tausende auf, um zu helfen und den Opfern beizustehen. Corona und die Flut – sie haben das zu Ende gehende Jahr geprägt, aber in seinem Rückblick auf 2021 lässt Filmemacher Lothar Schröder auch andere Ereignisse Revue passieren. So erfüllte sich für Manchen ein Lebenstraum. Die junge Reiterin Julia Krajewski aus Warendorf holte olympisches Gold und Benjamin List aus Mülheim/​Ruhr gewann den Chemienobelpreis.
    Andere Hoffnungen zerplatzten: Armin Laschet wurde nicht Kanzler und Schalke 04 stieg ab in die 2. Liga. 2021 war aber auch das Jahr der schrägen Ideen: Der Rosenmontagszug fiel aus – und kam trotzdem: mit Tünnes und Schääl im Hänneschen-Theater. Ein knallbunter Reifen erlebte sein Comeback: Hula Hoop wurde zum Trend im Kampf gegen die im Homeoffice erworbenen Pölsterchen. Und ein Detmolder Huhn kam dank gelber Warnweste groß heraus. Henne Sigrid überquerte jeden Morgen eine stark befahrene Straße um in Nachbars Garten ein Ei zu legen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.12.2021WDR
    • Alternativtitel: 2022 - Das Jahr in NRW
    Folge 7 (45 Min.)
    Das Jahr 2022 in NRW: Corona-Chaos, lautstarke Proteste von Impfgegnern, Pool-Tests und langes Warten auf die Ergebnisse. Alles wie gehabt. Doch dann brach der Krieg aus in der Ukraine – mitten in Europa. Die Epidemie trat in den Hintergrund und die Menschen im Land standen zusammen, um ihre Solidarität zu zeigen und den Hunderttausenden zu helfen, die vor dem russischen Bombardement fliehen mussten. Überall im Land wurden Spendentransporte organisiert, Menschen öffneten ihre Häuser, um Geflüchtete unterzubringen – und der eigentlich abgesagte Rosenmontagszug wurde spontan zur größten Friedensdemonstration seit Jahrzehnten.
    250.000 zogen durch Köln und demonstrierten friedlich gegen den russischen Angriffskrieg. Der Film von Lothar Schröder blickt zurück auf das Jahr, das nun zu Ende geht – auf all das, was NRW 2022 bewegt hat: Rekorde, spektakuläre Ereignisse und oft auch Skurriles: Im Rhein schwamm ein Seehund und ein Wildschwein machte es sich auf einem Sofa in Hagen bequem. Es gab neue Namen an der Wetterfront: Ylenia, Zeynep und Antonia waren Stürme, die das Land im Februar durchschüttelten.
    In Essen brannte ein ganzer Wohnblock nieder, weil der Sturm aus einem kleinen Balkonfeuerchen einen Großbrand entfachte. 128 Menschen verloren ihr Zuhause. In Ostwestfalen tobte ein Tornado mit 250 km/​h durch die Region und verwüstete Lippstadt, Höxter und vor allem Paderborn. Extremwetter auch im Sommer mit Hitzerekorden und spektakulärem Niedrigwasser in den Flüssen. Es gab endlich wieder Großveranstaltungen: Cranger Kirmes, Gamescom, 50-jähriges Bühnenjubiläum von Bläck Fööss und Höhnern.
    Für neun Euro kam man hin zu Kirmes und Konzerten, denn für drei Monate konnte man jetzt zum Sparpreis mit Bus und Bahn durchs ganze Land tingeln – wenn man denn einen Platz in den vor allem am Wochenende völlig überfüllten Zügen erwischte. Wer mit dem Flieger in den Urlaub wollte, stand an den Flughäfen im Land oft stundenlang in der Warteschlange, weil das Sicherheitspersonal fehlte. Elf Wochen streikten die Mitarbeiter der Universitätskliniken in NRW. Nicht für mehr Geld. Sie wollten schlicht menschenwürdige Arbeitsbedingungen und Zeit für die Patienten.
    Es war der längste Streik im NRW-Gesundheitswesen – 10.000 Operationen mussten deswegen verschoben werden. Die Einigung: ab 2023 soll alles besser werden. Und dann bekam NRW auch noch eine neue Regierung, eine Koalition aus CDU und Grünen mit Hendrik Wüst als Ministerpräsidenten an der Spitze. Die Dokumentation von Lothar Schröder ist ein spannender Rückblick auf ein Jahr, das den Menschen in NRW einiges abverlangt hat, in dem aber auch vieles in Bewegung geraten ist. Ein Jahr voller Umbrüche und emotionaler Geschichten von den Menschen in NRW. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 16.12.2022WDR
    • Alternativtitel: 2023 - Das Jahr in NRW
    Folge 8 (45 Min.)
    Schicksalsentscheidung für den BVB im Mai. Dortmund verspielt die Meisterschaft.
    2023 war ein außergewöhnliches Jahr. Überschattet von den schrecklichen Nachrichten vom Überfall auf Israel und dem Krieg in der Ukraine. Zugleich war es aber auch ein Jahr der Anteilnahme und Solidarität, der großen und kleinen Geschichten, belastende und glückliche. Das, was die Menschen bewegt hat. Direkt zu Beginn des Jahres erregte der Kampf um das besetzte Braunkohledorf Lützerath die Gemüter. Heftige Auseinandersetzungen zwischen Klimaaktivisten und der Polizei am Rande des Tagebaus. Auf der A45 bei Lüdenscheid knallte ordentlich: Die Rahmedetalbrücke musste gesprengt werden. Ein Neubeginn.
    Denn die Region leidet seit Jahren unter einem Verkehrskollaps. Weitere Brücken sind gefallen, ebenso ein Windrad bei Gescher. Große Überraschung dann im Frühjahr für die Abiturientinnen und Abiturienten. Viele Klausuren ließen sich einfach nicht herunterladen. Ein IT-Problem. Quälende Stunden der Ungewissheit auch für Lehrkräfte und Eltern: Erst am Abend vor den Prüfungen wurde klar: Die Klausuren mussten verschoben werden. 2023 begann ungewöhnlich warm. Bei Temperaturen bis zu 17 Grad im Januar schwärmten die Bienen aus und die Ski-Pisten blieben grün. Der Juni war so trocken wie nie zuvor.
    Erst gab’s Warnungen vor Wassermangel und dann versank ein Großteil der Sommerferien im Regen. Die Bauern fürchteten um ihre Getreideernte. Die Erdbeben in der Türkei, Syrien und Marokko lösten eine Welle der Anteilnahme und Solidarität auch in NRW aus. In Rhodos und Sizilien wüteten schwere Waldbrände – Urlauber mussten ihre Unterkünfte teils fluchtartig verlassen. Auf eine emotionale Achterbahnfahrt mussten die Fans von Borussia Dortmund: Die Meisterschale eigentlich schon in Händen, patzte der BVB im letzten Spiel – nur ein Unentschieden gegen Mainz. Damit blieb der Titel in München.
    Wenige Kilometer weiter war’s nicht viel anders. Schalke stieg wieder ab in die Zweite Liga. Grenzenloser Jubel dagegen bei den Hockey- und Basketballfans. Beide Teams wurden Weltmeister mit zahlreichen Spielern aus NRW. Hoher Besuch in Düsseldorf: Prinz Harry war mit Frau Meghan bei den Invictus Games, Wettkämpfe körperlich oder seelisch verletzter Soldatinnen und Soldaten sowie anderer Einsatzkräfte. Eine schockierende Nachricht kam aus Freudenberg: Ein 12 Jahre altes Mädchen wurde von zwei gleichaltrigen Mitschülerinnen getötet. Die Dokumentation von Maja Peters fasst alle Ereignisse des Jahres 2023 in einem bewegenden Rückblick zusammen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 15.12.2023WDRDeutsche Online-PremiereMi 13.12.2023ARD Mediathek

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