Das Kelten-Experiment Folge 3: Wie lebten die Kelten?
Folge 3
3. Wie lebten die Kelten?
Folge 3 (15 Min.)
In der Spätzeit der Kelten entstanden die ersten „Großstädte“ nördlich der Alpen, die sogenannten „oppida“. Das waren wie zum Beispiel bei Manching oder Heidengraben gewaltige Siedlungen für mehrere Tausend Menschen mit kilometerlangen Wallanlagen. In diese späte Zeit der Kelten fällt ein weiteres neues Phänomen: die sogenannten. „Viereckschanzen“. Wurden sie früher als Kultstätten interpretiert, so ergaben neueste Forschungen, dass es sich um den Mittelpunkt einer kleineren Siedlungsgemeinschaft handelte. Neben den großen oppida gab es also weiterhin die normalen Dorfgemeinschaften. Die archäologischen Befunde einer Viereckschanze am Ipf bei Bopfingen liefern die Pläne, nach denen eine solche Keltenschanze wieder aufgebaut wird – von einer Kelten-Truppe unter wissenschaftlicher
Anleitung. Dabei erfährt man im Film einiges über die Bauweise und das Leben dort: So wurden z. B. angekohlte Stämme verbaut, damit das Holz im feuchten Boden nicht fault. Die Dächer wurden mit Holzschindeln gedeckt, da diese viel widerstandsfähiger sind als die bisher vermutete Reetdeckung. Die Frauen bauen innerhalb des vier Meter hohen Walls, der die kleine Siedlung umgab, Kräuter und Getreide zur Selbstversorgung an. Und es gibt einen Kultbaum – ist der süddeutsche Maibaum eine keltische Erfindung? Eine besondere Stellung in der keltischen Gesellschaft hatten die Druiden, die neben kultischen Aufgaben auch medizinisches Wissen hatten. Bis heute ranken sich viele Mythen um die Druiden. Der Film beleuchtet, was man eigentlich über sie weiß und welche Rolle sie im Sozialgefüge der Clans spielten. (Text: SWR)