Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • 52 Min.
    Im Frühjahr 2011 gingen die Menschen in der gesamten arabischen Welt auf die Straße, um gegen ihre autoritären Herrscher zu protestieren. Sie träumten von Gerechtigkeit, Würde und Wohlstand. In Tunesien und Ägypten gelang der Umsturz, Tunesiens Diktator Ben Ali musste ebenso zurücktreten wie Ägyptens Herrscher Hosni Mubarak. Nach einer Phase revolutionärer Euphorie zeigte sich allerdings, dass es vor allem die Islamisten waren, die die Neuformierung der Staaten für sich zu nutzen wussten. Die Muslimbrüder, eine ultrakonservative religiöse Bewegung, in Ägypten in den 1920er Jahren entstanden, beherrschte in Ägypten bald die politische Agenda.
    Ihr Führer Mohammed Mursi wurde 2012 zum Präsidenten gewählt. Ägypten drohte in eine islamistische Diktatur abzugleiten. Ein Militärputsch beendete 2013 die Herrschaft der Muslimbrüder. General Al-Sisi regiert das Land seither mit eiserner Faust, ganz wie zu Mubaraks Zeiten.Auch in Tunesien drohten zeitweise die Muslimbrüder die Macht zu übernehmen. In einer einzigartigen Anstrengung gelang es jedoch der tunesischen Zivilgesellschaft und ihren Repräsentanten, dem „tunesischen Quartett“, die Demokratie zu verteidigen. Dafür erhielt das tunesische Quartett 2015 den Friedensnobelpreis. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.05.2021arteDeutsche Online-PremiereFr 23.04.2021arte.tv
  • 52 Min.
    Das grausame Erbe des Arabischen Frühlings sind die verheerenden Kriege in Syrien und Libyen. Hunderttausende starben, Millionen Menschen sind auf der Flucht. Die Terrormiliz des sogenannten Islamischen Staates herrschte zeitweise über weite Gebiete in Irak und Syrien. Syrien und Libyen sind inzwischen zum Schlachtfeld externer Mächte geworden. In beiden Ländern stehen sich die Türkei und Russland gegenüber und kämpfen um Einfluss in Anrainerstaaten des Mittelmeeres – vor der Haustür der EU.Trotz dieser verheerenden Entwicklungen – die soziale und politische Situation hat sich in den arabischen Ländern nicht geändert, der Reformdruck ist weiter sehr hoch.
    Deshalb gehen die Menschen nach wie vor auf die Straßen, um wie 2011 Veränderungen zu erzwingen. Im Irak und dem Libanon demonstrierten 2019 und 2020 Zehntausende, um die verkrusteten Strukturen aufzubrechen, bislang vergeblich.Der Arabische Frühling – ein Fehlschlag? Es gibt auch ermutigende Zeichen: Die Altstadt von Mossul, fast völlig in den Kämpfen zwischen IS und den Befreiern zerstört, wird wieder aufgebaut. In Tunesien entwickeln sich lokale Initiativen, um die verheerende wirtschaftliche Situation vieler Menschen zu verbessern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.05.2021arteDeutsche Online-PremiereFr 23.04.2021arte.tv

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