2018, Folge 67–81

  • Folge 67
    Straßen, Hochspannungstrassen, Truppenübungsplätze und Flughäfen sind Gefahrenzonen. Doch so widersprüchlich es auch auf den ersten Blick erscheinen mag, für viele Pflanzen und Tiere sind diese Gebiete wichtiger Rückzugsort oder gar Fortpflanzungslebensraum. Nicht selten profitieren gerade besonders seltene Arten und finden auf Hochspannungstrassen, Truppenübungsplätzen oder Flughäfen ein Paradies. Etwa 18.900 Trassenkilometer umfasst das Hoch- und Höchstspannungsnetz in Bayern. Ökologen sehen in den Stromleitungen zunehmend ein wertvolles Biotop-Netzwerk und Überlebensinseln für gefährdete Tiere und Pflanzen.
    Knapp 300 Quadratkilometer der bayerischen Trassen-Schneisen sind nach Einschätzung des Umweltministeriums als Rückzugsgebiet für Flora und Fauna besonders wertvoll. So etwa bieten die gehölzfreien Trockenmagerrasen unter den Hochspannungsleitungen in den trockenen Bereichen der Augsburger Lechauen seltenen Insekten wie der Blauflügeligen Ödlandschrecke oder dem Kreuzenzian-Ameisenbläuling einen geschützten Lebensraum. Seit mehr als 79 Jahren ist der Übungsplatz in Grafenwöhr für die Öffentlichkeit gesperrt.
    Davon profitieren viele Tiere und Pflanzen, die in Bayern auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen – nicht trotz, sondern wegen des militärischen Betriebs. Bis zu 80 Zentimeter tief graben sich die Ketten der tonnenschweren Panzer in den Boden, reißen die Bodennarbe auf und halten die Pflanzendecke kurz. Über die immer neu entstehenden kleinen Tümpel freut sich die Gelbbauchunke. Doch einer der Hauptgründe für den Artenreichtum hier ist, dass auf den großen Übungsplätzen seit über 60 Jahren weder Pestizide gespritzt noch Dünger ausgebracht werden.
    Deshalb gibt es hier ein enormes Angebot an Insekten – der Hauptgrund, dass es auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels so viele Fledermäuse gibt, darunter auch die seltenste Fledermaus Deutschlands, die Große Hufeisennase. Seit Kurzem haben sich auch Wölfe niedergelassen. Mehr als 40 als gefährdet geltende Vogelarten haben sich im Münchner Flughafengelände angesiedelt, und so ist das Gebiet nach der europäischen Vogelschutzrichtlinie als Vogelschutzgebiet gemeldet.
    Während fast überall in Bayern die Zahl des Großen Brachvogels dramatisch abnimmt, steigt sie im eingezäunten Bereich des Flughafengeländes stetig an. 88 Brutpaare des seltenen Wiesenbrüters wurden zuletzt gezählt. Manche Nester befinden sich lediglich zwei Meter von der Start- und Landebahn entfernt. Die Bodenbrüter profitieren von der wegen Vogelschlaggefahr nötigen Vergrämung der großen, schwarmbildenden Vögel, von der Umzäunung des Flughafengeländes, die sie vor Fressfeinden schützt sowie dem Biotopmanagement des Flughafens.
    Straßen zerschneiden Lebensräume, verhindern die Wanderung von Tieren und somit den überlebenswichtigen Genaustausch zwischen Populationen. Für viele Tierarten sind vor allem große Straßen praktisch unüberwindbar und ein Ort des sicheren Todes. Doch es gibt auch eine andere Seite. Einige Tiere haben diese Todeszonen als Teil ihres Lebensraums für sich entdeckt, sich sogar darauf spezialisiert. Manche Fledermausarten, wie das Große Mausohr, haben ihre Wochenstuben in den geräumigen Brückenlagern der Autobahnbrücken gebildet und ziehen dort ihre Jungen auf. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.01.2018BR Fernsehen
  • Folge 68
    In Gunzesried liegt eine der ältesten Allgäuer Sennereien überhaupt. Jahrelang belächelt, gehört die Genossenschaft heute zu den innovativen Betrieben der Region. Gemeinsam mit den beiden Start-up Unternehmern Johannes Nußbaumer und Matthias Haug gelang es ihr, dem Allgäuer Käse wieder einen außergewöhnlichen Ruf zu verschaffen. Alte Käsetraditionen wurden wieder ausgegraben und mit modernem Marketing verbunden, so konnte vielen Milchbetrieben das Überleben gesichert werden. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.01.2018BR Fernsehen
  • Folge 69
    Wer dem „Donaulachs“, dem bis zu eineinhalb Meter langen Huchen, hilft, rettet damit die bayerischen Flüsse. Denn der Huchen braucht sauberes, kaltes und sauerstoffreiches Wasser. Und er braucht naturbelassene Flüsse mit flachen Kiesbänken und tiefen Gumpen. Oliver Born setzt sich dafür ein. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.01.2018BR Fernsehen
  • Folge 70 (45 Min.)
    Immer wieder Niederlagen überstehen – das ist das Schicksal vom Fußballverein 1860 München. Ein Schicksal, das den Menschen im Arbeiterviertel Giesing in München vertraut ist. Und deshalb gehören Verein und Giesinger zusammen, seit 1860. Ein Filmteam begleitet leidenschaftliche Giesinger durch das Viertel mit seinem rauen Charme: auf dem Weg zum Derby der Bayern Amateure gegen die Löwen. Wenn das Viertel wie zu alten Zeiten bebt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.02.2018BR Fernsehen
  • Folge 71 (45 Min.)
    Die Wanderung von Harald Grill entlang der Isar ist ein Weg voller Kontraste – von der Großstadt München ausgehend über die einzigartige Wildflusslandschaft der Pupplinger Au zum fjordartigen Sylvenstein-Stausee. Bis hoch hinauf zur Quelle im Hinterautal, dort wo die Isar ihrem Namen noch alle Ehre macht: die „Reißende“. Die Isar gilt als eine der schönsten und vielfältigsten Flusslandschaften Bayerns. Sie entspringt im Karwendelgebirge und hat eine Länge von knapp 300 Kilometern. Der Schriftsteller Harald Grill ist in Hengersberg geboren, ganz nah an der Mündung der Isar in die Donau. Die Isar ist sicherlich der bayerische Alpenfluss mit den größten Gegensätzen an seinen Ufern – von der Großstadt München bis zum Quellgebiet im einsamen Hochgebirge des Karwendels.
    Es ist dieser Gegensatz, der Harald Grill neugierig gemacht hat, und weswegen er im Herz der Großstadt München, am Isarufer, gestartet ist. Die Landeshauptstadt liegt ziemlich genau in der Mitte des Isarlaufs. 145 Kilometer sind es von hier bis zur Quelle. Für Harald Grill ist es eine Reise ins Unbekannte. Viel hat er schon zu Fuß erkundet, aber Bayerns berühmtester Fluss ist ihm noch weitgehend fremd. Einen offiziellen Isarwanderweg gibt es nicht, nur einen für Radler.
    Der führt aber oft weit weg vom Fluss. Harald Grill bleibt aber dran an der Isar, bekommt ein Gefühl für ihre unterschiedlichen Seiten. Denn die Isar hatte schon immer zwei Gesichter. Bei Hochwasser verbreitete sie Furcht und Schrecken, dann wieder brachte sie Glück und Wohlstand für die Orte und Städte, die am Ufer liegen. Sie war Transportweg, ist Mühlenantrieb und Stromerzeuger. Während die Isar unterhalb von München weitgehend verbaut und kanalisiert ist, besitzt sie flussaufwärts noch ihren ursprünglichen Charakter. Je weiter man ihrem Lauf in Richtung Alpen folgt, umso wilder wird sie.
    Dort, wo die Isar in einem weiten Bett zwischen den steil aufragenden Bergen des Karwendels dahinfließt, hat sich eine Flusslandschaft erhalten, die in Deutschland einzigartig ist. Tief drinnen im Karwendel, im Hinterautal, gebärdet sich die junge Isar wirklich wild und ungezähmt. Hier, kurz vor der Quelle, macht sie ihrem Namen noch alle Ehre: „ die Reißende“! Harald Grills Wanderung entlang der Isar ist auch ein Weg voller Kontraste – von der größten Floßrutsche der Welt über die einzigartige Wildflusslandschaft der Pupplinger Au bis hin zum fjordartigen Sylvenstein-Stausee. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.03.2018BR Fernsehen
  • Folge 72 (30 Min.)
    „Jetzt mach’ ma alles anders, damit alles so bleibt wie es war“ – so schworen es sich Ende der 90er die fränkischen Weinbauern. Der Fränkische Wein war in einer Krise: Massenware ruinierte den Ruf des Frankenweines. Tradition und Qualität wieder in Einklang zu bringen galt als der einzige Weg zurück in die deutsche Weinelite. Für viele war das eine Rebellion. Ein Filmteam besucht die Rebellen von damals, deren Kinder und die Rebellen von heute in ihren neuen Kellern und Präsentationsräumen. Weinbau ist abhängig vom Wetter und Boden, die Winzer bringen es in Einklang. Das prägt und prägte Menschen und die Landschaft entlang des Maines. Der Silvaner ist die „Franken-Rebe“ – erdig, bodenständig, manchmal kantig, genussmächtig, immer unverwechselbar – Charaktereigenschaften, die auch den Unterfranken treffend beschreiben.
    Es heißt auch: „Der Wein schmeckt, wie der Winzer ist“ – deshalb sind Winzer besondere Menschen. Sie leben Tradition und die heute von vielen angestrebte ganzheitliche Sicht aufs Leben. Nicht alle können Winzer werden, aber man kann von ihnen lernen, wie ein Leben im Einklang mit Beruf, Natur und Familie ausschauen kann. Ein Filmteam besucht fränkische Winzer, die die kulturelle und natürliche Schönheit Mainfrankens und seiner weltberühmten Lagen respektieren und Ausdruck eines neu gewonnenen Selbstbewusstseins sind. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.03.2018BR Fernsehen
  • Folge 73 (45 Min.)
    Filmautor Reinhard Kungel begleitet Thomas Grasberger auf seiner Spurensuche nach dem Sinn des Wanderns. Und er zeigt, dass einem bei so einer Wanderung alles begegnen kann … Der Jakobsweg ist mittlerweile zu einem faszinierenden Anziehungspunkt für Menschen aus aller Welt geworden. Doch während das letzte Teilstück im Norden Spaniens bis Santiago de Compostela mittlerweile restlos überlaufen ist, bieten andere Streckenabschnitte noch spannende Entdeckungen. Auf der 90 Kilometer langen Etappe von Nürnberg nach Eichstätt leitet die Jakobsmuschel den Journalisten und Buchautor Thomas Grasberger durch den Lorenzer Reichswald, das Fränkische Seenland und den Naturpark Altmühltal.
    Nürnberg war bereits im Mittelalter einer der Knotenpunkte der großen europäischen Pilgerrouten nach Rom, Jerusalem oder Santiago. Und so hält der jetzige Pilgerweg für den Wanderer eine ganze Reihe von Überraschungen und „Grenzerfahrungen“ bereit: Er führt über Sprach- und Konfessionsgrenzen hinweg von der protestantisch geprägten Frankenmetropole Nürnberg über die einst von Kelten besiedelte Fränkische Alb bis hinab ins bayerisch-katholische Eichstätt.
    Und dann ist da noch eine ganz besondere „Grenzerfahrung“: Ein ekelhaftes Tief namens „Alfred“, das für Starkregen und Überschwemmungen sorgen wird. Filmautor Reinhard Kungel begleitet Thomas Grasberger auf einer Spurensuche nach dem Sinn des Wanderns. Und er zeigt, dass einem bei so einer Reise alles begegnen kann – nur kein Stillstand. Denn wer pilgert, der geht buchstäblich aufrecht durchs Leben. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.03.2018BR Fernsehen
  • Folge 74 (30 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDo 29.03.2018BR Fernsehen
  • Folge 75 (45 Min.)
    Anlässlich des 250. Todestags des Baumeisters François Cuvilliés widmet sich „Bayern erleben“ dem Rokoko in Bayern, einer Epoche, die das Erscheinungsbild Bayerns sehr geprägt hat. Anhand von drei Bauwerken, der Auftraggeber und Baumeister wird eine Geschichte „barocken Wettrüstens“, von Schulden und Schönheit erzählt. In der Phase des Rokoko wurden Tausende Prachtbauten errichtet, und das nicht nur in Großstädten, sondern auch in Bayerns hintersten Winkeln. Kaum eine andere Epoche prägte Aussehen, Silhouette und Interieur der fürstlichen wie der klerikalen Baukust so sehr wie diese.
    Rokoko war im mittleren bis späten 18. Jahrhundert so sehr in Mode, dass sich Fürsten, Bistümer und Gemeinden verschuldeten, um den neuesten Stil zu zeigen. Vor 250 Jahren, am 14. April 1768, verstarb einer der wichtigsten Vertreter des bayerischen Rokoko: François de Cuvilliés. Aus diesem Anlass widmet sich die Dokumentation einigen seiner wichtigsten Projekte, illustren Auftraggebern und größten Förderern: Der bayerische Kurfürst Max Emanuel ließ Cuvilliés zunächst in Paris ausbilden und anschließend das Interieur von Schloss Schleißheim gestalten oder der Münchner Residenz.
    Cuvilliés war auch Baumeister des Jagdschlösschens im Nymphenburger Schlosspark, der Amalienburg – benannt nach Maria Amalie, der Gemahlin von Kurfürst Karl Albrecht, deren liebste Freizeitbeschäftigung die Jagd war. Der kleine Balkon auf dem Dach des Gebäudes soll ihr ermöglicht haben, die ersten Fasane, Rehe oder Wildschweine direkt gleich nach dem Aufstehen zu erlegen. Im Film wird ebenfalls die Geschichte eines weiteren wichtigen Bauherrn des Rokoko erzählt: Balthasar Neumann, ein Studienkollege von Cuvilliés.
    Neumanns wichtigster Auftraggeber war die gräfliche Familie von Schönborn, die ihn mit dem Bau der Würzburger Residenz beauftragte. Neumann gelang ein Meisterwerk, das sogar das österreichische Kaiserpaar derart beeindruckt haben soll, dass es angeblich überlegte, die Hofburg in Wien abzureißen und ein ähnliches Bauwerk errichten zu lassen. Rokoko war ab der Mitte des 18. Jahrhunderts in ganz Bayern „en vogue“ – so sehr sogar, dass zum Beispiel der kleine schwäbische Ort Deisenhausen eine prächtige Rokoko-Kirche erbauen ließ. Und sich damit so sehr verschuldete, dass zwölf Jahre lang keine Seelsorge stattfinden konnte. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.04.2018BR Fernsehen
  • Folge 76 (45 Min.)
    Bayerns schönste Brunnen (Augustus, Herkules, Merkur), unvergleichlich mehr Kanäle als in Venedig, die älteste noch in Betrieb befindliche Wassertechnik (u. a. Wasserturm am Roten Tor) in ganz Bayern – das ist Augsburg, Stadt des Wassers. Und dann sind da auch noch die liebliche und zugleich sehr saubere Wertach und der kraftvolle Lech. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.04.2018BR Fernsehen
  • Folge 77 (45 Min.)
    In den letzten Jahren ist ein Rückgang von Schmetterlingspopulationen in Bayern zu beobachten. Wo liegen die Ursachen? Schmetterlinge sind Sinnbilder für warme Sommertage, eine intakte Natur und eine lebenswerte Umwelt. Nahezu in allen Kulturen dieser Welt beflügelt seit jeher auch die geheimnisvolle Verwandlung der „hässlichen“ Raupe über eine unscheinbare Puppe in einen prächtigen Schmetterling die Fantasie der Menschen. Vielen fällt auf, dass in den letzten Jahren weniger der bunten Insekten zu sehen sind.
    Das Insektensterben ist in aller Munde. Aber wie genau betrifft das unsere Schmetterlinge? Die Protagonisten des Films – ein Lehrer aus Niederbayern und ein Biologe aus München – beschäftigen sich seit Jahrzehnten mit der Schmetterlingspopulation in Bayern. Sie beobachten den steten Rückgang der Tiere um mittlerweile 85 Prozent des gesamten Bestands. Die Ursachen dieses rapiden Schwundes sehen sie in der Intensivierung der Landwirtschaft und im Wachstum der Bevölkerung und dem damit einhergehenden Flächenbedarf. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.04.2018BR Fernsehen
  • Folge 78
    Schauspielerin Corinna Binzer empfängt drei Gäste aus unterschiedlichen Ecken Bayerns. Bei einem gemütlichen Abend lassen sich die vier über Dialekte aus. Wie alte Freunde treffen sie sich in einem Lokal mit einladender Küche zum Ratschen. Ihr Thema ist die Rolle des Dialekts in Schule, Beruf und Medien. Was bedeutet der Dialekt für unsere Identität und macht er jetzt eigentlich g’scheit oder dumm? Mit Herz für ihre Heimat und viel Humor führen die vier Gespräche über das Leben als Bayer in Bayern und in der Welt. Mal sehr sachlich, mal persönlich, mal witzig, mal emotional, mal beiläufig, mal intensiv, mal fehlen die Worte. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.04.2018BR Fernsehen
  • Folge 79
    Ein See, zwei Bundesländer und drei Nationen – vereint durch das größte Gewässer Deutschlands: der Bodensee. Ein Porträt des bayerischen Teils des Sees und seiner Anwohner. Nur 18 Kilometer der Bodensee-Küste sind bayerisch: der Landkreis Lindau. Die Geschichte des Sees ist einzigartig in Bayern. Nach dem Zweiten Weltkrieg erschafft die französische Besatzungsmacht für rund 10 Jahre hier ein eigenes, fast souveränes Staatskonstrukt. Das sorgt für eine Sonderstellung und hohe Steuereinnahmen. Denn was im Rest von Bayern verboten ist, wird in Lindau kurzerhand erlaubt, z.B. ein Spielcasino.
    Das „Monaco am Bodensee“ folgt in der Nachkriegszeit seinen eigenen Regeln. Die bald 91-jährige Anneliese Spangehl hat diese Zeit noch miterlebt. Die Menschen hier leben noch heute von und mit dem See. Aber ihr Blickwinkel auf ein- und dasselbe Gewässer unterscheidet sich. Der Bodensee ist eines der am besten erforschten Gewässer der Welt. Das Institut für Seenforschung unter Leitung von Dr. Harald Hetzenauer hat Daten, die 100 Jahre zurückreichen.
    Der See ist heute, ähnlich seinem Urzustand, sehr sauber – zu sauber für die Fische. Ihnen fehlt es an Nahrung. Die berühmten Felchen finden sich kaum noch in den Netzen der Berufsfischer am Bodensee, die Zukunft der Fischer ist existenziell bedroht. Roland Stohr aus Wasserburg ist Sprecher der bayerischen Berufsfischer und kämpft vor allem für die nächste Generation seiner Zunft. Zum Landkreis Lindau gehört auch Nonnenhorn an der äußeren Grenze von Bayern zu Baden-Württemberg.
    Die Winzerfamilie Hornstein hat ihre Reben direkt am Ufer des Bodensees: Die Böden waren einmal Strand, sind voll mit Kies und machen den Wein besonders. Auch Hanna Autenrieth lebt und arbeitet am Bodensee. Sie ist weltweit eine der wenigen Frauen, die eine Segelschule leitet. Was ihre Schüler heute bereits am ersten Tag lernen: Es kann stürmen hier am Bodensee – innerhalb von Minuten. Dessen ist sich auch die bayerische Wasserschutzpolizei bewusst. Die Polizisten hier müssen sämtliche Schifffahrtsregeln beherrschen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.05.2018BR Fernsehen
  • Folge 80
    Der Königssee und der Watzmann ziehen Menschen aus der ganzen Welt wie Magneten an. Direkt am See beginnt die Wanderung. Florian Guthknecht erkundet den Königssee und den mythischen Berg. Ein Traumpfad rund um den Königssee, den Wanderer Florian Guthknecht begeht. Es ist ein großteils einsamer Weg, der trotzdem immer wieder auf Massentourismus trifft und genau das macht ihn für Wanderer so einzigartig: Da ist Berchtesgaden mit seinen über 600.000 Übernachtungen im Jahr und das Kärlingerhaus, wo sich drei Fernwanderwege treffen. Ein weiteres bekanntes Ausflugsziel ist das Watzmannhaus mit seinen 255 Schlafplätzen, um die sich an den wenigen schönen Wochenenden fast 500 Menschen bemühen.
    Aber hinten, tief im Nationalpark, bei Wasseralm und Hasenköpfl ist es ruhig und einsam. Wer diesen Weg gehen will, ist ihm fünf Tage ausgeliefert – ein Abstieg ist aufwendig und nur zum See möglich. Bei jedem Wetter geht es also von Hütte zu Hütte. Der Wanderer trifft auf Menschen, die eine einzigartige Geschichte haben. Denn der Zusammenprall der Extreme prägt fast jeden Lebensweg rund um den Königssee – wie bei Nina Schlesinger, Deutschlands erster Bergführerin, dem Drechsler und Punkrockmusiker Josef Keilhofer oder dem norddeutschen Michael Brandt, der in der Ramsau zum Vorstand des Trachtenvereins wurde. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.05.2018BR Fernsehen
  • Folge 81 (45 Min.)
    Nach dem großen Erfolg der BR-Dokumentation „24h Bayern – Ein Tag Heimat“, die im Juni 2017 gesendet wurde, gibt es im BR Fernsehen jetzt weitere Episoden aus dem Leben ausgewählter Protagonisten. Im Mittelpunkt des einmaligen Dokumentarfilmprojektes standen Menschen und ihre ganz persönlichen Geschichten: ihr Alltag, ihre Hoffnungen und Träume, aber auch ihre Enttäuschungen oder Rückschläge. Anderthalb Jahre nach Ausstrahlung des BR- Dokumentarfilmprojekts „24h Bayern – Ein Tag Heimat“ können die Zuschauer nun wieder in den Alltag weiterer Mitwirkender hineinschauen: Wie geht es den damaligen Protagonisten heute? Welche Entwicklungen oder Brüche haben sie seit dem ersten Drehtag 2016 erlebt? In „24h Bayern – drei Leben“ werden ihre Geschichten weitererzählt.
    Am 3. Juni 2016 startete das außergewöhnliche BR-Dokumentarfilmprojekt – „24 Stunden Bayern“ aus der Perspektive seiner Protagonisten. Einen Tag lang tauchten dutzende Regisseure mit ihren Kamerateams unter der Regie von Volker Heise in das Leben von über achtzig Menschen, quer durch die Regionen im Freistaat. Die daraus entstandene 24-Stunden-Dokumentation wurde ein Jahr später im BR Fernsehen gezeigt und stieß bei den Zuschauern auf große Begeisterung. Auch in den Sozialen Medien gab es eine ungewöhnlich hohe Resonanz. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.05.2018BR Fernsehen

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