Folge 36

  • USA: Jackson und der Sozialismus /​ Katar: Von der Ausbeutung im Emirat

    Folge 36 (52 Min.)
    (1): USA: Jackson und der Sozialismus
    Eine Wasserkrise im Sommer mobilisierte in Jackson, Mississippi, die demokratischen Sozialisten von Amerika. Jackson ist eine arme Stadt im Süden der USA, in der Mehrheit leben hier Schwarze, die Wirtschaft siecht dahin, Geschäfte schließen, junge Akademiker ziehen lieber in andere Städte. Ein explosives Umfeld, das zu Unruhen führen könnte: Linke Bewegungen, insbesondere die DSA (Democratic Socialists of America), werben in Jackson für ihre Ziele. Die sogenannte Wasserkrise im August beflügelte die Mobilisierung der radikalen Linken: So hatten die 150.000 Einwohner der Hauptstadt des Bundesstaats Mississippi wochenlang kein sauberes Trinkwasser mehr. Eine wichtige Anlage zur Wasseraufbereitung war ausgefallen, vor allem, weil sie aus Geldmangel schlecht gewartet worden war.
    Die politisch Verantwortlichen schoben sich gegenseitig die Schuld dafür zu: Die von Demokraten geführte Stadtverwaltung beklagt einen Mangel an Investitionen in die Wasserwirtschaft. Der Bundesstaat Mississippi, regiert von der Republikanischen Partei, beschwerte sich über die Nachlässigkeit der Stadt. Er schlägt vor, die Wasserversorgung zu privatisieren. Die Wasserkrise offenbart
    einerseits den Zustand der alternden Infrastruktur im reichsten Land der Welt. Aber sie markiert auch die Gräben zwischen den Parteien, pünktlich zur Midterm-Wahl am 8. November.
    (2): Katar: Von der Ausbeutung im Emirat
    Im November wird Katar Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft sein. Für dieses Turnier hat das reiche Emirat keine Kosten gescheut: sechs neue Stadien, Hotels, eine U-Bahn und neue Straßen – für ein Gesamtbudget von über 180 Milliarden Euro. Gebaut wurden alle diese Herrlichkeiten zur WM von tausenden Arbeitern aus dem Ausland, vor allem aus Afrika und Asien. Sie kamen in der Hoffnung auf einen gut bezahlten Arbeitsplatz nach Katar, doch einmal angekommen, wurden ihrer Erwartungen häufig bitter enttäuscht: Verwahrloste Unterkunft, arbeiten bis zum Umfallen, unregelmäßige bis keine Bezahlung, kaum Urlaub … In Katar machen Ausländer 90% der Bevölkerung aus, sie arbeiten in allen Sektoren von Dienstleistung bis Baugewerbe, das Land ist völlig abhängig von ihnen, behandelt sie aber häufig wie Leibeigene. Aufgrund des internationalen Drucks hat Katar immerhin das Arbeitsrecht reformiert, aber in der täglichen Praxis hat sich offensichtlich noch zu wenig zum Guten verändert. (Text: arte)
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Fr 04.11.2022
05:45–06:40
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Sa 29.10.2022
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