Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3
1. Krieg im Osten
Folge 1Ende Dezember 1944 brach die Ardennenoffensive der Wehrmacht im Westen endgültig zusammen, am 12. Januar 1945 eröffnete die Rote Armee von ihren Brückenköpfen an der Weichsel einen Großangriff. Zwei gewaltige Verbündetenheere überschritten im Osten und im Westen die Reichsgrenzen, der Krieg kehrte an seinen Ausgangspunkt zurück. Deutschland wurde zum Schlachtfeld. Binnen weniger Wochen stand die Rote Armee an Oder und Neiße. Die alliierten Militärführer versuchen mit der ganzen Feuerkraft ihrer Truppen, die NS-Herrschaft zu beseitigen. Die Nazi-Führung hingegen versucht mit allen Mitteln, den Krieg zu verlängern und ihre eigene endgültige Niederlage hinauszuzögern.
Dem deutschen Volk bietet sie die Wahl: Endsieg oder Untergang. Alles geschieht auf Kosten der beteiligten Menschen: der Soldaten und der Zivilbevölkerung. Der ARD-Dreiteiler „1945 – Schlachtfeld Deutschland“ dokumentiert die letzten 18 Wochen des Krieges. Er zeigt das Kriegsende vor allem aus der persönlichen, der individuellen Sicht der damals Beteiligten. Die Dokumentation stellt die so genannten „einfachen“ Menschen in den Mittelpunkt, welche die Ängste und Hoffnungen von Millionen „Unbekannten“ dieses Krieges in Deutschland repräsentieren.
Damals junge Menschen, die gerade Erwachsen wurden, erzählen von „ihrem“ Kriegsende. Der amerikanische GI, der „nur seinen Job macht“ und plötzlich vor den Leichenbergen eines deutschen Konzentrationslagers steht, der 17-jährige deutsche Soldat, der militärisch sinnlos die alliierte Übermacht aufhalten soll, der Rotarmist, der mit Siegesgewissheit nach Deutschland kommt und die Schrecken der Rache erlebt. Das Flüchtlingskind aus Ostpreußen, das Opfer der Bombenangriffe, der KZ-Häftling aus Auschwitz, der auf den Todesmarsch geschickt wird – jeder Betroffene hat seine eigene Sicht auf das Kriegsende, auf Deutschland, auf seinen Feind. (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere Mo. 04.04.2005 Das Erste 2. Vorstoß zur Elbe
Folge 2Von der Normandie bis zum Rhein ist es ein langer Weg für die amerikanischen GIs. Anfang März 1945 erreicht der New Yorker Tony Vaccaro den Strom. Ein Meilenstein auf seinem Weg nach Berlin. Dort will er hin, noch vor den Russen. Hitler tobt vor Wut, als er erfährt, dass eine der Rhein-Brücken, die Brücke von Remagen, nicht gesprengt wurde. Sie öffnet den Weg in das Zentrum Deutschlands. Die GIs marschieren vorwärts und treffen auf Deutsche. Auf Soldaten, die nicht mehr kämpfen wollen und auf fanatisierte SS.
Georg Schulz, der fronterfahrene Obergefreite glaubt an den Endsieg und stellt sich den Amerikanern in den Weg. Er hat Glück und überlebt. Orna Birnbach, ein junges Mädchen aus Polen ringt im KZ Bergen-Belsen mit dem Tod. Die Überquerung des Rheins im März 1945, der Vormarsch nach Bayern und der Vorstoß in Richtung Berlin, in Richtung Elbe – Schicksalswege von Menschen auf dem Schlachtfeld Deutschland, von denen der zweite Teil der ARD-Dokumentation unter dem Titel „Vorstoß zur Elbe“ berichtet. (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere Mi. 06.04.2005 Das Erste 3. Das Ende
Folge 3Am 15. April 1945 erlebt das jüdische Mädchen Orna Birnbach ihre Befreiung aus dem KZ Bergen-Belsen, einen Tag später beginnt die blutige Schlacht um die Seelower Höhen vor Berlin. Noch ein knapper Monat und der Krieg wird beendet sein. Alexander Martinenko, ein russischer Artillerieoffizier, stürmt mit seiner Kompanie der Reichshauptstadt entgegen. Sie jagen deutsche Soldaten vor sich her. Einer von ihnen ist Harry Czepuck, der in den Kessel von Halbe gerät, in das letzte große Blutbad im Osten Deutschlands. Vom Westen, über die Elbe, kommt der GI Tony Vaccaro den anrückenden russischen Truppen entgegen.
Im Norden muss der 17-jährige Eberhard Lehmann selbst noch im Kriegsgefangenenlager den Engländern die Stirn bieten. So verlangen es seine deutschen Vorgesetzen. Im Süden trifft der Frontsoldat Georg Schulz auf befreite KZ-Häftlinge und versteht die Welt nicht mehr. Jeder der Beteiligten hat das Ende des Nazi-Reichs im Mai 1945 auf seine Weise erlebt. Jene schrecklichen, ängstigenden, hoffnungsvollen, verzweifelten, ersehnten Momente, die sich ins Gedächtnis brannten und bis heute, 60 Jahre später, lebendig blieben. (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere Mo. 11.04.2005 Das Erste
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