• Folge 29 (30 Min.)
    Die Edition Block: Zu Besuch im Museum Schloss Moyland und im Museum Goch Gleich drei Museen am Niederrhein haben sich zusammengetan. „Drei Hubwagen und ein Blatt Papier. Die Edition Block 1966–2022“ – so heißt ihr gemeinsames Ausstellungsprojekt. Es zeigt internationale Kunst der 1960er Jahre bis heute. Schloss Moyland und Museum Goch haben den Anfang gemacht. Das Kurhaus Kleve folgt ab dem 26. April. Zu sehen sind Werke unter anderem von Alicja Kwade, Richard Hamilton, Gerhard Richter, Sigmar Polke, Marina Abramović, Nam June Paik und Wolf Vostell.
    Die Ausstellung ist auch eine Hommage an den vom Niederrhein stammenden Sammler, Galeristen, Verleger und Kurator René Block, der zahlreiche Biennalen und Ausstellungen von Weltrang gestaltet hat. Mit seiner 1966 gegründeten „Edition Block“ hat er die Multiples miterfunden und damit die Kunst breiten Kreisen zugänglich gemacht. Bei ihrem Besuch im Museum Schloss Moyland spricht Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni mit René Block darüber, was es bedeutet, die Kunst zu demokratisieren, und warum ihm das bis heute ein Anliegen ist.
    „Wilder denken, wirksam handeln!“ Marina Weisbands neue Schule der Demokratie Demokratie versteht sich nicht von selbst. Demokratie muss man lernen. Davon ist die Psychologin und Publizistin Marina Weisband überzeugt. Weil man mit Demokratieförderung nicht früh genug anfangen kann, geht sie in Schulen, um mit Kindern und Jugendlichen an gemeinsamen Projekten zu arbeiten. 1987 in der Ukraine geboren, hat sie selbst Erfahrungen in der Politik gemacht und ist seit Jahren in der politischen Bildung aktiv.
    Sie weiß aus eigener Anschauung, wie wichtig es ist, Selbstwirksamkeit zu erleben und eigenverantwortlich zu handeln. Wie es uns gelingen kann, Jugendliche zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern zu machen, die immun sind gegen Extremismus und Populismus, das beschreibt sie in ihrem Buch „Die neue Schule der Demokratie“. Arbeitsmigranten proben den Aufstand: das Stück „Drahtseilakt“ am Schauspiel Köln Rund 50 Jahre ist es her, dass die „Gastarbeiter“ bei Ford in Köln und bei Pierburg in Neuss den „wilden Streik“ entdeckten.
    Es ging um schlechte Arbeitsbedingungen, um Ausbeutung, Diskriminierung und ein sexistisches Lohnsystem. Das sind auch die Themen in dem Stück „Drahtseilakt“, das gerade jetzt auf dem Carlswerk-Gelände in Köln-Mülheim uraufgeführt wurde. Entwickelt hat es das „Import Export Kollektiv“ unter Leitung von Saliha Shagasi. Sie hat die Mitglieder aller drei Laienclubs am Schaupiel Köln mit Zeitzeugen der Streiks von damals und Anwohnern aus Köln-Mülheim zusammengebracht.
    Design für die Zukunft: das „studio formagora“ aus Münster Wie kann die Welt aussehen, wenn das Soziale dominiert und nicht der Profit? Wenn Ressourcen nicht verschwendet, sondern wiederverwertet werden? Mit solchen Fragen beschäftigen sich Finn Blankenberg, Nick Potter und Esra Heuermann. Die drei Designer haben in Münster das „studio formagora“ gegründet. Für ihre Möbel und Gebrauchsgegenstände nutzen sie Altholz.
    Wie zum Beispiel für den „Mehrwegbeutelbaum“, der nicht nur nachhaltig, sondern auch schön ist. Er kommt in Supermärkten zum Einsatz. Man kann nicht mehr benötigte Stoffbeutel daran aufhängen oder sich auch einen für seinen Einkauf mitnehmen. Warum Münster ein guter Ort für Design ist und was sie für weitere Ideen haben, das erzählen die drei bei Westart. Schicht im Schacht: Langzeitdoku über das Ende des Bergbaus im Ruhrgebiet Mit der Zeche „Prosper Haniel“ schloss 2018 das letzte Steinkohlebergwerk Deutschlands.
    Für das Ruhrgebiet ging damit eine Ära zu Ende. 150 Jahre lang hat der Bergbau Land und Leute geprägt. Was diese Zäsur vor Ort bedeutet, davon erzählt der Dokumentarfilm „Vom Ende eines Zeitalters“. Die Filmemacher Christoph Hübner und Gabriele Voss haben über 40 Jahre die Veränderungen im Ruhrgebiet beobachtet und Menschen begleitet, die den Einschnitt hautnah erlebten. Denn Strukturwandel bedeutet nicht nur, dass Zechen schließen und Landschaften rekultiviert werden. Auch der soziale Zusammenhalt muss sich neu definieren. „Vom Ende eines Zeitalters“ kommt am 25. April in die Kinos. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.04.2024WDR

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